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Veröffentlicht am 28.10.2017

Spannender Regionalkrimi

Spreewaldtod (Ein-Fall-für-Klaudia-Wagner 2)
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Kommissarin Klaudia Wagner ist nach ihrem letzten Fall noch immer angeschlagen und hat mit einigen Problemen zu kämpfen. Als sie mit einer Kollegin das "Hechtfest" besucht, beobachtet sie eine Schlägerei ...

Kommissarin Klaudia Wagner ist nach ihrem letzten Fall noch immer angeschlagen und hat mit einigen Problemen zu kämpfen. Als sie mit einer Kollegin das "Hechtfest" besucht, beobachtet sie eine Schlägerei und greift beherzt ein. Am nächsten Tag wird ein Toter im Fließ gefunden. Da Klaudia an diesem Tag Bereitschaft hat, muss sie gemeinsam mit ihrem verhassten Kollegen Demel zum Fundort fahren. Dort erkennt Klaudia, dass es sich um einen der Schläger vom "Hechtfest" handelt. Der Tote stammt aus Rumänien und hat als Erntehelfer auf einem der großen Gurkenhöfe gearbeitet. Es hat den Anschein, dass die Tat einen ausländerfeindlichen Hintergrund haben könnte. Gemeinsam mit Demel ermittelt Klaudia in alle Richtungen. Schon bald gibt es eine weitere Tote....


"Spreewaldtod" ist nach "Spreewaldgrab" der zweite Fall für die Kommissarin Klaudia Wagner. Da die Fälle in sich abgeschlossen sind, kann man den aktuellen Ermittlungen auch dann problemlos folgen, wenn man den ersten Band nicht gelesen hat. Um die privaten und beruflichen Hintergründe der Kommissarin besser zuordnen zu können, empfiehlt es sich allerdings, die vorgesehene Reihenfolge einzuhalten. Es gibt zwar einige Rückblicke in den ersten Fall, die dabei helfen, Klaudias psychische Probleme nachzuvollziehen, doch alle Ereignisse, die dazu, im beruflichen und auch im privaten Bereich, geführt haben,  können natürlich nicht in die aktuellen Ermittlungen einfließen. Da darauf aber oft Bezug genommen wird, ist es bei dieser Reihe wirklich besser, die Bände nacheinander zu lesen. 

Der Einstieg in diesen Krimi gelingt mühelos, denn Christiane Dieckerhoff gelingt es hervorragend, die Protagonisten und Handlungsorte so zu beschreiben, dass man sie beim Lesen sofort vor Augen hat. Alles wirkt so authentisch, dass man schon manchmal meint, die Gluthitze, die zum Tatzeitpunkt im Spreewald herrscht, selber zu spüren und dabei gelegentlich den Essiggeruch auf den Gurkenhöfen wahrzunehmen. Der Schreistil ist flüssig und angenehm lesbar. Dadurch kann man sich ganz auf die spannende Handlung einlassen und den Ermittlungen folgen. 

Kommissarin Klaudia Wagner wirkt sehr sympathisch, obwohl sie mit ihrer Vergangenheit zu kämpfen hat. Mit ihrem Kollegen Demel, der in diesem Teil der Serie ebenfalls kollegial und freundlich wirkt, hat sie allerdings Probleme. Da diese aus dem vorherigen Band herrühren, ist es nicht immer ganz leicht, Klaudias Gefühle in diesem Punkt nachzuvollziehen. Leser, die die Vorgeschichte der beiden kennen, werden es da deutlich einfacher haben. 

Der Fall selbst ist durchgehend interessant. Man folgt  gebannt den Ermittlungen, denn nichts ist so, wie es auf den ersten Blick scheint. Überraschende Wendungen sorgen dafür, dass man die eigenen Schlüsse, die man beim Lesen gezogen hat, noch einmal überdenken und neu ansetzen muss. Dadurch wirkt die Handlung kaum vorhersehbar, denn das  Motiv und die Identität des Täters werden erst kurz vor dem Ende schlüssig enthüllt. 

Ich bin ja ein richtiger Krimiserien-Junkie und deshalb hat mir die Mischung aus Ermittlungsarbeit und privaten und beruflichen Nebenhandlungen sehr gut gefallen. Denn ich mag es einfach, wenn die Charaktere sich von Fall zu Fall weiterentwickeln und man außerdem auf alte Bekannte aus vorherigen Bänden trifft. Leider habe ich den ersten Band nicht gelesen, sodass mir in diesem Punkt einige Informationen fehlten. Da mich der aktuelle Fall allerdings begeistern konnte, und mich die Rückblicke in den Auftaktband sehr neugierig gemacht haben, werde ich das zeitnah nachholen. Klaudia Wagner ist mir sehr sympathisch und deshalb würde ich gerne mehr erfahren und meine Lücke in dieser Serie schließen. Das Ende dieses Falls lässt mich außerdem auf eine spannende Fortsetzung hoffen. Deshalb bekommt dieser Krimi auf meiner persönlichen Bewertungsskala auch vier von fünf Bewertungssternchen. 

Veröffentlicht am 26.10.2017

Kurzweiliger Auswanderer-Schmöker

Das Glück am Ende des Ozeans
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1876 legt in Bremen ein Auswanderschiff ab und macht sich auf die weite Reise nach  Amerika. Annett, Susanne und Gottwitha sind aus unterschiedlichen Gründen auf diesem Schiff. Gottwitha, die der Glaubensgemeinschaft ...

1876 legt in Bremen ein Auswanderschiff ab und macht sich auf die weite Reise nach  Amerika. Annett, Susanne und Gottwitha sind aus unterschiedlichen Gründen auf diesem Schiff. Gottwitha, die der Glaubensgemeinschaft der Amischen angehört, soll dort einen ihr vollkommen unbekannten Glaubensbruder heiraten. Die schwangere Susanne begleitet ihren brutalen Ehemann, der darauf hofft, bei der Goldsuche unfassbar reich zu werden und Annett träumt davon, in Amerika zu studieren und alles über den Brückenbau zu lernen. Als Susanne auf dem Schiff in Not gerät, helfen ihr die beiden anderen Frauen und lassen sich zu einer spontanen, gemeinschaftlichen Tat hinreißen. Dieses Ereignis schweißt die Frauen zusammen und lässt sie zu Freundinnen werden.  Doch nach der Ankunft trennen sich ihre Wege und jede muss für sich allein um das Glück kämpfen, die eigenen Träume zu verwirklichen....

Die Auswanderer-Saga, in der die drei Hauptprotagonistinnen darum kämpfen, ihre Träume zu verwirklichen und sich in Amerika ein besseres Leben aufzubauen, wird aus unterschiedlichen Perspektiven erzählt. Man schaut den drei Frauen dabei abwechselnd über die Schulter. In Annetts Handlungsstrang beobachtet man das Leben in New York und die Fortschritte, die der Bau der Brooklyn Bridge macht. Susanne versucht ihr Glück beim Goldrausch im Westen zu finden und Gottwitha in der fremden Amisch-Gemeinde Fuß zu fassen. 

Der Schreibstil ist flüssig und sehr angenehm lesbar. Man kann sich die beschriebenen Szenen mühelos vorstellen und deshalb problemlos in die fremde Welt eintauchen und die unterschiedlichen Schicksale auf sich wirken lassen. Die Charaktere wirken dabei sehr lebendig, sodass man spontane Sympathien, aber auch Abneigungen, fasst. Man fiebert mit den Protagonistinnen mit und beobachtet gespannt, welche Wendungen das Schicksal für sie vorgesehen hat. Dadurch fliegt man förmlich durch das Buch.
Obwohl die Handlung durchgehend interessant ist und man die Charaktere und Schauplätze beim Lesen regelrecht vor Augen hat, kommt es manchmal zu Szenen, die ziemlich vorhersehbar und klischeehaft wirken. Doch das ist bei diesem Genre ja nicht selten der Fall. Wenn man sich daran nicht stört, dann kann man mit diesem Roman wunderbar dem Alltag entfliehen und ein paar schöne Lesestunden verbringen.

Ich habe mich beim Lesen jedenfalls gut unterhalten und mich beim Lesen keinen Moment gelangweilt. Die Charaktere wirkten auf mich sehr interessant, sodass ich die unterschiedlichen Schicksale gerne verfolgt habe, auch wenn ich die ein oder andere überraschende Wendung schon geahnt hatte. Dennoch konnten mich die flüssigen und lebendigen Schilderungen in ihren Bann ziehen, sodass ich das Buch innerhalb kurzer Zeit verschlungen habe. Auf meiner persönlichen Bewertungsskala bekommt diese Auswanderer-Saga deshalb, trotzt der Vorhersehbarkeit, vier von fünf Bewertungssternchen.

Veröffentlicht am 21.10.2017

Sommerliche Lektüre, bei der man ein wenig Seeluft schnuppern kann

Seeluft macht glücklich
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Jasmin ist Mitte dreißig und lebt in Köln. Ihre Arbeit im Krankenhaus bildet den Mittelpunkt ihres Lebens. Als sie dort einen Schwächeanfall bekommt, schreibt ihr Chef sie krank und schickt sie nach Hause. ...

Jasmin ist Mitte dreißig und lebt in Köln. Ihre Arbeit im Krankenhaus bildet den Mittelpunkt ihres Lebens. Als sie dort einen Schwächeanfall bekommt, schreibt ihr Chef sie krank und schickt sie nach Hause. Dort kann sie aber nicht bleiben, da ein Wasserrohrbruch in ihrer Wohnung dafür sorgt, dass erstmal die Handwerker anrücken müssen. Jasmin beschließt  nach Föhr zu reisen. Die Insel verbindet sie mit der Erinnerung an Sönke, in den sie zu Teenagerzeiten heiß verliebt war. Es kann ja nicht schaden, mal zu schauen, ob das damalige Kribbeln nach all den Jahren noch da ist. Auf der Insel trifft sie Thore. Er ist seit kurzer Zeit Single und möchte Föhr unbedingt eine Weile verlassen. Spontan beschließen Jasmin und Thore die Wohnungen zu tauschen....

Der Einstieg in den sommerlichen Roman um Jasmin und Thore gelingt mühelos. Janne Mommsen hat einen wunderbar leichten und flüssigen Schreibstil. Man kann sich die beschriebenen Szenen mühelos vorstellen und hat dabei schon fast das Gefühl, gemeinsam mit Jasmin Seeluft zu schnuppern. 

Die Geschichte wird abwechselnd aus der Sicht von Jasmin und Thore geschildert. So bekommt man einen guten Überblick, was gerade bei Jasmin auf Föhr und bei Thore in Köln passiert. Beide Handlungsstränge sind sehr interessant, sodass man gespannt dem Verlauf der Handlung folgt. Die Charaktere wirken sehr sympathisch und so macht es einfach Spaß, sich auf diese sommerliche Lektüre einzulassen und beim Lesen einfach mal abzuschalten und ein wenig Urlaubsluft zu schnuppern. Janne Mommsen gelingt es hervorragend auch ein paar ernste Szenen einzuflechten, die die Handlung noch authentischer wirken lassen. 

Obwohl ich sonst um Liebesromane einen weiten Bogen mache, muss ich zugeben, dass ich mich bei dieser sommerlich-leichten Lektüre sehr gut unterhalten habe. Durch den flüssigen Schreibstil bin ich förmlich durch das Buch geflogen. Dabei habe ich die Szenen auf Föhr besonders genossen, da sie einfach wunderbar beschrieben waren. Ich hatte das Gefühl selbst ein wenig Seeluft zu schnuppern und damit dem Alltag zu entfliehen. Obwohl natürlich auch ein paar Klischees bedient wurden, die in keinem Liebesroman fehlen dürfen, hat es mich hier nicht sonderlich gestört. Die wunderbare Atmosphäre und die lebendigen Charaktere haben mich dafür entschädigt. Deshalb bekommt das Buch auf meiner persönlichen Bewertungsskala auch vier von fünf Sternchen und eine klare Empfehlung für Leserinnen, die einfach mal für ein paar Stunden dem Alltag entfliehen und ein wenig Seeluft schnuppern möchten. 

Veröffentlicht am 19.10.2017

Hinfallen, aufstehen, Körnchen trinken...

Das bisschen Hüfte, meine Güte
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Renate Bergmann ist 82 Jahre alt und vierfache Witwe. Dennoch steht sie mit beiden Beinen fest im Leben. Das ändert sich schlagartig, als Renate auf der Hochzeit ihres Neffen versucht dem geworfenen Brautstrauß ...

Renate Bergmann ist 82 Jahre alt und vierfache Witwe. Dennoch steht sie mit beiden Beinen fest im Leben. Das ändert sich schlagartig, als Renate auf der Hochzeit ihres Neffen versucht dem geworfenen Brautstrauß zu entgehen. Sie stürzt, muss operiert werden und danach zur Reha. Nicht etwa zur Kur, wie das früher so üblich war, denn das zahlt die Krankenkasse ja nicht mehr, sondern zur Reha in Wandlitz - dem ollen Bonzennest. Nach dem Motto: " Hinfallen, aufstehen, Körnchen trinken " stellt Renate sich auch dieser Herausforderung, denn sie will unter allen Umständen vermeiden, dass sie ins Heim oder noch viel schlimmer, zu ihrer Tochter Kirsten ziehen muss.....

Renate Bergmann ist das Pseudonym des Schriftstellers Torsten Rohde. 2014 erschien das erste Buch mit der Online-Oma-Renate. Mittlerweile gibt es eine ganze Reihe, die von Renates Fans mit großer Begeisterung gelesen wird. Der Einstieg in diesen Roman verläuft mühelos. Selbst wenn man noch kein Buch der Reihe gelesen hat und Renate Bergmann nicht kennt, wird man keine Probleme haben, Renate und ihr Umfeld kennenzulernen und dann richtig zuzuordnen. Denn Renate weiß was sich gehört und stellt sich selbst, ihre Freunde, ihre Familie und ihre Bekannten vor. Dabei plaudert sie locker vor sich hin, sodass man das Gefühl hat, direkt von ihr angesprochen zu werden und ihr gegenüber zu sitzen. Mit der Aussprache von Fremdworten tut sich Renate etwas schwer, da darf man sich beim Lesen also nicht wundern, aber genau das macht den Charme der Bücher aus und lässt sie so lebendig wirken. 
Renate verschlägt es in dieser Erzählung in die Reha nach Wandlitz. Von Ärzten, Krankenschwestern und Putzfrauen lässt sie sich aber keinesfalls die Butter vom Brot nehmen. Das wäre ja auch noch schöner, denn einer Renate Bergmann macht so schnell keiner was vor. Sie hat also einiges zu erzählen und da sie das auf ihre ganz eigene Art erledigt, kann man sich entspannt zurücklehnen und den Erlebnissen der Online-Oma folgen. Es gibt einige Szenen, bei denen man ganz unverhofft schmunzeln muss. Das ist mal wieder typisch für Renate! 

Für mich war dieses Buch mittlerweile die dritte Begegnung mit Renate Bergmann und die hat mir wieder ausgesprochen gut gefallen. Ich musste einige Male unverhofft schmunzeln und bin durch ihre lockere Erzählweise förmlich durch das Buch geflogen. Da es sich bei dieser Erzählung auch nicht nur um eine Aneinanderreihung von Episoden handelt, sondern um eine ganze Geschichte, die erzählt, wie es überhaupt zu dem Sturz kam, den Krankenhausaufenthalt und die Reha zusammenfasst, hat mir das Buch besonders gut gefallen. Denn ich mag es einfach, wenn sie eine größere Geschichte erzählt, in der die Handlung sich langsam aufbaut. Dass sie dabei natürlich auch manchmal abschweift und ziemlich weit ausholt, ist ja typisch für Renate und das nehme ich auch gerne in Kauf. Ich vergebe deshalb vier von fünf Bewertungssternchen und freue mich auf weitere Abenteuer mit der Online-Oma. 

Veröffentlicht am 16.10.2017

Für Fans sicher perfekt

Der Lukas Rieger Code
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In "Der Lukas Rieger Code" erzählt der Teeniestar und Mädchenschwarm Lukas Rieger, unterstützt durch Josip Radovic, wie er sich seinen Traum vom Erfolg erfüllt hat und mit welchen Hindernissen er dabei ...

In "Der Lukas Rieger Code" erzählt der Teeniestar und Mädchenschwarm Lukas Rieger, unterstützt durch Josip Radovic, wie er sich seinen Traum vom Erfolg erfüllt hat und mit welchen Hindernissen er dabei kämpfen musste. Beim Lesen merkt man gleich, dass die Musik für Lukas sehr wichtig ist und dass er zielstrebig seinen großen Traum verfolgt. Es gibt interessante Einblicke in das Privat- und Familienleben, Hintergrundinfos zu seiner Teilnahme bei Castingshows und natürlich dazu, wie er die sozialen Netzwerke und Communities nutzt, um seinen Bekanntheitsgrad zu steigern und damit dem ersehnten Durchbruch immer näher kommt. 

Der Schreibstil ist sehr locker und flüssig zu lesen. Man hat das Gefühl, Lukas direkt gegenüber zu sitzen und ihm bei seiner Erzählung zuzuhören. Als erwachsener Leser könnte man nach einer Weile leicht allergisch auf die Worte "nice" und "fresh" reagieren, da sie sehr, sehr oft verwendet werden. Die jugendliche Fangemeinde, die ja auch die Zielgruppe ist, an die sich die Geschichte von Lukas Werdegang richtet, wird sich daran jedoch wohl kaum stören. Im Gegenteil, denn so kennen sie ihren Star ja und deshalb wird er dadurch noch authentischer wirken. Die Fotos im Innenteil werden die Herzen der Fans sicher auch höher schlagen lassen. 

Obwohl ich nicht zur jugendlichen Zielgruppe gehöre, ist mir Lukas Rieger durch seine Geschichte sehr sympathisch geworden. Sein Durchhaltevermögen und die Zielstrebigkeit, mit der er seinen Traum verwirklichen möchte, haben mich beeindruckt. Außerdem hat es mir gut gefallen, einen Einblick in sein Privatleben zu erhalten. Denn er gibt hier auch viel Persönliches preis.