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Kleine_Leseecke

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 25.09.2023

Ein anspruchsvoller Reihenauftakt

Mit kalter Präzision
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Inhalt:
Die Deutsch-Chinesin Dr. Sabine Yao ist Rechtsmedizinerin beim BKA in der Einheit "Extremdelikte". Auf ihrem Tisch landen die harten Fälle. Jüngst trat sie in die Fußstapfen ihres Ex-Kollegen Fred ...

Inhalt:
Die Deutsch-Chinesin Dr. Sabine Yao ist Rechtsmedizinerin beim BKA in der Einheit "Extremdelikte". Auf ihrem Tisch landen die harten Fälle. Jüngst trat sie in die Fußstapfen ihres Ex-Kollegen Fred Abel. Die Fußstapfen sind groß und es dauert nicht lang, bis Sabine sich auf ihrem neuen Posten beweisen muss. Sie wird als Unterstützung des LKA zu einem Mord gerufen, der es an Brisanz in sich hat: die Frau eines renommierten Berliner Schönheitschirurgen wird in deren Villa stranguliert aufgefunden. Einbruchsspuren? Keine.
Die Obduktion fördert dann jedoch Ungereimtheiten zu Tage, die an einem Mord nicht mehr vorbei lassen.

Genre und Thema:
Die Genre-Bezeichnung "Rechtsmedizin-Thriller" lässt bereits keinen Raum für Spekulation. Interessierte der Rechtsmedizin kommen hier voll auf ihre Kosten.

Charaktere:
Viele Charaktere sind dem geübten Tsokos-Leser bereits aus der (mittlerweile abgeschlossenen) Z-Reihe bekannt.
Als da wären Paul Herzfeld (Leiter der rechtsmedizinischen Abteilung "Extremdelikte"), Fred Abel (Hauptfigur der Z-Reihe) spielt nur noch eine Mini-Rolle und schließlich Dr. Sabine Yao, die nun Abels Stelle übernimmt. Sie ist eine toughe Frau, die weiß was sie will und was sie kann. Auch ihr Chef Herzfeld hält im Job große Stücke auf sie. Im privaten Umfeld ist Yao jedoch nicht so selbstbewusst. Am meisten beschäftigt sie ihre Schwester, die in desolatem Zustand in der Psychiatrie ist.

Handlung und Stil:
Nicht immer ganz einfach zu lesen und durchaus anspruchsvoll nimmt uns Michael Tsokos wieder mit in den Obduktionssaal. Mir persönlich gefällt die Fülle an Fakten sehr gut. Manchmal muss man aber schon genau lesen um sich in Situationen hineinversetzen zu können. An entscheidenden Stellen wären etwas weniger Fachausdrücke definitiv mehr wert. Wenn es mir als doch recht geübte Rechtsmedizin-interessierte Leserin stellenweise schwer fällt, der Handlung zu folgen, würde ein Einsteiger in die Marterie wohl kapitulieren. Hier würde ich mir etwas mehr Rücksicht wünschen.
Spannend war es dafür allemal; die ein oder andere Wendung habe ich nicht kommen sehen und war somit bestens unterhalten. Besonders das Finale kam dann unerwartet und man konnte doch nochmal richtig mitfiebern.
Für mich war der Mix aus Medizin und Thriller am Ende genau richtig.

Eine Empfehlung von mir:
Wer in die Bücher von Dr. Tsokos einsteigen möchte, sollte dies entweder mit der Z-Reihe oder der A-Reihe tun. Um sich etwas Vorwissen anzueignen, empfehle ich die Instagram-Seite @dr.tsokos und/oder seine Sachbücher, die alle sehr leicht verständlich, manchmal lustig und doch überaus lehrreich sind.

Fazit:
4🌟 für einen Reihenauftakt, der es fachlich in sich hat. Medizinisch top, Stil anspruchsvoll und fordernd. Ich freue mich sehr auf den nächsten Yao-Teil.

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  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 30.08.2023

Die Vorgeschichte zur beliebten Reihe um Marie Adler

Die junge Wanderhure
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Inhalt
Marie Adler, die ehemalige Wanderhure, ist gealtert. Sie kämpft mit hohem Fieber, Husten und behält kaum etwas bei sich. Die einst so starke Marie bedarf ständiger Pflege. Zu allem Übel quälen sie ...

Inhalt
Marie Adler, die ehemalige Wanderhure, ist gealtert. Sie kämpft mit hohem Fieber, Husten und behält kaum etwas bei sich. Die einst so starke Marie bedarf ständiger Pflege. Zu allem Übel quälen sie Alpträume über ihre Vergangenheit. Sogar wenn sie wach ist, überfallen sie die inneren Dämonen. Um dies zu verarbeiten zwingt sich Marie wach zu bleiben. Bis ins kleinste Detail erzählt sie selbst aus ihrer Vergangenheit. Wie kam es dazu, dass sie gezwungen war, ihren Körper zu verkaufen? Was trieb sie an? Und wer begleitete sie in den ersten drei Jahren ihrer Wanderschaft? Welche Abenteuer und Gefahren galt es zu bestehen? Eins ist sicher: so kennt man Maries Geschichte noch nicht.

Genre und Thema:
"Die junge Wanderhure" ist ein historischer Roman. Er spielt Mitte des 15. Jahrhunderts. Dementsprechend rau sind manchmal auch die Dialoge. Gewalt gegen Frauen und im Mittelalter übliche Umgangsformen sind zu beachten.

Charaktere:
Das Trio Marie, Hiltrud und Linetta bilden die Hauptfiguren. Die Autoren verstehen es wie immer, ihren Protagonisten Leben einzuhauchen. Hiltrud ist die erfahrene Chefin im Bunde. Sie ist selbstbewusst, weiß auch mit den rüpeligsten Männern umzugehen. Sie nimmt Marie unter ihre Fittiche und führt sie mit starker Hand aber auch mit ganz viel Feingefühl in das Leben als Wanderhure ein. Auf ihrem Weg treffen sie auf die 9-jährige Linetta. Voller Angst vertraut sie niemandem. Marie und Hiltrud verdienen sich ihr Vertrauen und nehmen sich ihrer an.


Handlung und Schreibstil:
Der Schreibstil des Autoren-Duos Iny Lorentz ist wie gewohnt äußerst flüssig, fesselnd und der Epoche angepasst. Kurze Kapitel ließen mich zusätzlich durch die Seiten fliegen.
Den Lesefluss störten lediglich viele viele Wiederholungen einfacher Fakten. Dass Marie außergewöhnlich schön und Hiltrud groß und kräftig ist, hatte man schon nach kurzer Zeit zur Genüge erfahren. Genauso, dass die Wanderhuren wählerisch sein konnten, was die Freier anging. Keine Frage, man erfährt unglaublich viel und detailverliebt alles über das Leben als Wanderhure. Aber man hätte einiges doch etwas weniger oft wiederholen können.
Auch mit einer stellenweise extrem vulgären Ausdrucksweise sollte man klarkommen. Vor allem zu Anfang stieß es mir fast schon negativ auf.
Dies besserte sich aber im Laufe der Geschichte, sodass ich dann doch drüber hinwegsehen konnte.
Ansonsten erwartet uns eine schöne Geschichte über Maries Anfänge als Wanderhure, die man in den Vorgängerteilen so nicht erfahren hat. Das macht das Ganze zusätzlich spannend. Freude, Leid, Rache, Wut, Freundschaft, Loyalität usw... - dies sind alles Stichworte, welche die Geschichte des Trios prägen. Eine Geschichte, die ich sehr genossen habe, ich habe mitgelitten, mich mitgefreut und auch ein Tränchen verdrückt. Obwohl das letzte Buch für mich schon länger her ist, konnte ich sofort an die Handlung anknüpfen. Die umfangreiche Recherche lässt Geschichte lebendig werden. Das gefällt mir immerwieder aufs Neue an diesem Autorenpaar.

Fazit
4🌟 für einen faszinierenden historischen Roman rund um unsere Lieblingshure. Auch als Einstieg in die Reihe ist dieses Buch geeignet, da es die Vorgeschichte dazu stellt.

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Veröffentlicht am 14.04.2023

Unglaublich spannend- aber das Ende

Im Bann der Fledermausinsel
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Dieses Buch ist KEIN Rezensionsexemplar. Daher erfolgt nur eine Kurzmeinung.

Mit diesem Buch halten wir Teil 4 der Reihe rund um Frey und McGray in den Händen. Die Reihenfolge sollte hier auch unbedingt ...

Dieses Buch ist KEIN Rezensionsexemplar. Daher erfolgt nur eine Kurzmeinung.

Mit diesem Buch halten wir Teil 4 der Reihe rund um Frey und McGray in den Händen. Die Reihenfolge sollte hier auch unbedingt eingehalten werden. Der Autor nimmt immer wieder Bezug zu Ereignissen aus den Vorgängern.
Mir war ja schon mehr als bewusst, dass die Reihe mehr als durchwachsen ist. Mit diesem Teil hat Muriel aber den m.E. besten bisher erschaffen. Die Geschichte ist unglaublich spannend, Stil und Aufbau unterscheiden sich stark von den Vorgängern. Dieser Wandel tut der Handlung und auch dem Lesevergnügen unglaublich gut. Die bisherige Mobberei zwischen den beiden Hauptcharakteren wurde auf ein absolutes Minimum reduziert. Vor allem in Teil 2 war das wirklich etwas, was mir irgendwann sehr auf die Nerven ging. Nun werden die Ermittler getrennt, finden in regelmäßigen Abständen zusammen zum Austausch. Das führt außerdem dazu, dass sich. für uns als Leser*in alles aus mehreren Sichten abspielt. Auch dies ist der Spannung ungemein zuträglich.
Und dann kam der Hammer. Oder auch nicht. Das Ende. Für meinen Geschmack (und auch den meiner Buddyread-Partner) passte es überhaupt nicht zum extrem fesselnden Rest des Buches. Der Fall bleibt ungelöst, Charaktere schweben über ihren Erlebnissen und insgesamt macht es einen lieblos hingeklatschten Eindruck. Sehr sehr schade! Das Buch hätte ein absolutes Highlight sein können.

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Veröffentlicht am 01.04.2023

Kluger und überraschender Thriller

Morddurst
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Diese Geschichte beginnt direkt spannend, schnell und auch schockierend mit einem Gefängnisausbruch. Erst vor gar nicht allzu langer Zeit haben Kriminaloberkommissar Joachim Fuchs und seine Partnerin Fallanalytikerin ...

Diese Geschichte beginnt direkt spannend, schnell und auch schockierend mit einem Gefängnisausbruch. Erst vor gar nicht allzu langer Zeit haben Kriminaloberkommissar Joachim Fuchs und seine Partnerin Fallanalytikerin Lara Schuhmann den "Aderlass-Killer" eingebuchtet. Richard Dorn ist extrem schlau und so beginnt eine blutige Hetzjagd durch Frankfurt.

Die Thriller von Frederic Hecker sind für jeden Freund des Genres ein Muss. Nicht jede/r Autor/in schafft es, Ereignisse so zu verwenden, dass ein Spinnennetz aus Fiktion und Realität entsteht. Dabei wird man als Leser/in nicht nur einmal auf die falsche Fährte geführt. Der Schreibstil überzeugt dabei durch eine gut verständliche Ausdrucksweise und fachlich korrekte Recherche.
Leider haben sich dieses Mal einige Wiederholungen eingeschlichen. Ob beabsichtigt oder nicht, hatte ich doch beizeiten verstanden, dass der Bösewicht superschlau ist. Das war mir etwas zu viel des Guten. Ansonsten waren sämtliche Charaktere außerordentlich gut ausgearbeitet. Ermittler mit Ecken und Kanten, naive und unbedarfte Opfer sowie charakterstarke Nebenfiguren sorgten für viel Abwechslung.
Für einen eventuellen 4. Teil würde ich mir etwas mehr Fallanalyse vom Hauptcharakter Schuhmann wünschen.

Fazit
Dieses Mal gebe ich 4🌟. Bei viel Spannung und Spielraum für Spekulationen gibt es dennoch einige Längen im Mittelteil. Das macht es für mich zum bisher schwächsten Teil. Trotzdem ist Morddurst als dritter Teil empfehlenswert.

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Veröffentlicht am 20.02.2023

Es wird mörderisch im beschaulichen Ulm.

Die Begine und die Zauberin
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Inhalt
Die ehemalige Begine Anna und ihr Gemahl Lazarus leben mittlerweile ein gutes Leben in Ulm im Jahr 1413. Anna ist endlich schwanger und sie erholt sich langsam von der schlimmen Vergangenheit. Gerade ...

Inhalt
Die ehemalige Begine Anna und ihr Gemahl Lazarus leben mittlerweile ein gutes Leben in Ulm im Jahr 1413. Anna ist endlich schwanger und sie erholt sich langsam von der schlimmen Vergangenheit. Gerade als das junge Paar beginnt, seine Zweisamkeit zu genießen, überschlagen sich die Ereignisse im Spital. Eine junge Schwangere wird ermordet aufgefunden, ein Baby wird tot im Abort gefunden und eine Fremde wird als Kräuterkundige bei den Beginen aufgenommen. Doch schnell wird klar: sie verbirgt ein dunkles Geheimnis. Überall wo sie ist, ist auch der Tod.

Thema und Genre
Teil 5 der Reihe um die Begine Anna Ehinger. Ein weiterer historischer Kriminalroman inspiriert durch wahre Begebenheiten. Diese Reihe sollte unbedingt in der richtigen Reihenfolge gelesen werden.

Charaktere
Im Mittelpunkt stehen natürlich wieder Anna und Lazarus. Ihre Neugier bringt sie ebenfalls natürlich wieder in Gefahr. Bis auf Annas Schwangerschaft machen beide aber keine weitere Entwicklung durch.
Das ist dieses Mal dem Stadtpfeifer Gallus und vor allem dem Straßenjungen Micha vorbehalten. Besonders den Jungen habe ich sehr ins Herz geschlossen. Seine Geschichte zeigt sehr gut, dass man Menschen nicht nach ihrem Stand beurteilen sollte.

Handlung und Schreibstil
Wer schon Bücher der Autorin kennt, wird auch dieses Mal nicht enttäuscht. Der Schreibstil ist wie gewohnt locker, nicht allzu einfach und durch die an die Zeit angepasste Ausdrucksweise zwischendurch auch mal anspruchsvoll. Aber ohne gestochen und aufgesetzt zu wirken. Die Mischung machts und die ist hier definitiv wieder gelungen.
Die Kapitellänge ist dabei durchgehend kurz gehalten und man wechselt immer wieder die Perspektiven. Der gesamten Spannung ist das absolut zuträglich. Es macht einfach Spaß, durch die Seiten zu fliegen.
Für mich hätte der Einstieg dieses Mal ruhig etwas kürzer ausfallen dürfen. Es passierten zwar immerwieder Kleinigkeiten, diese liefen eher alle so nebenher. Richtig hoch ging für mich die Spannung erst nach rund 60 Seiten und das ist mir entschieden zu lang.
Was ich aber auf jeden Fall noch hervorheben möchte, ist die exzellente Recherche der Autorin. Wo Silvia Stolzenburg draufsteht, kann man sicher sein, dass man auch wirklich das Leben zur Zeit des Schauplatzes erleben darf. In ihren Nachworten wird immer erklärt, welche wahren Begebenheiten dem jeweiligen Roman zugrunde liegen. Danke dafür!


Fazit
Für diesen immernoch sehr guten Roman gebe ich sehr gern 4 🌟. Für das Highlight reicht es mir dieses Mal leider nicht ganz. Dennoch fühlte ich mich bestens unterhalten und ich freue mich auf eine eventuelle Fortsetzung!

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