Profilbild von Knorki

Knorki

Lesejury Star
online

Knorki ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Knorki über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 26.11.2023

Humurvoller und spannender Zillertal-Krimi

Goldtransport und Stauseemord
0

Inhalt:

Mitten im Zillertal, in Meyrhofen, ereignet sich ein Überfall auf einen Werttransporter, der eine ungewöhnlich große Menge Gold an Bord hatte. Kurze Zeit später wird in der Granatkapelle am Penkenjoch ...

Inhalt:

Mitten im Zillertal, in Meyrhofen, ereignet sich ein Überfall auf einen Werttransporter, der eine ungewöhnlich große Menge Gold an Bord hatte. Kurze Zeit später wird in der Granatkapelle am Penkenjoch ein abgeschnittener Finger gefunden. Schon bald stellt sich heraus, dass der Finger einem der beiden Goldtransporterfahrern gehört, der tot im nahegelegenen Schlegeisstausee gefunden wird. Vom zweiten Fahrer fehlt jedoch jede Spur. Die unterbesetzte Polizei aus Meyrhofen ist überfordert und bitten um Amtshilfe. Da passt es sich, dass sowohl Leopold Geiger als auch Anna Zähler von der Kripo Kempten gerade im Zillertal ihren Urlaub verbringen. Kurzerhand unterstützen sie ihre Kollegen von der Mayrhofener Polizei bei den Ermittlungen. Und die nächste Leiche lässt nicht lange auf sich warten…

Meine Meinung:

„Goldtransport und Stauseemord“ ist der dritte Teil der Alpenkrimireihe um das sympathische Allgäuer Ermittlerduo Leopold Geiger und Anna Zähler. Da der Fall in sich abgeschlossen ist und wichtige Hintergrundinfos aus den vorherigen Bänden gegeben werden, lässt sich das Buch problemlos ohne Vorkenntnisse lesen. Wer (auch was die private Entwicklung der Ermittler angeht) nicht gespoilert werden möchte, sollte die Bücher der Reihe nach lesen – es lohnt sich!

Der Schreibstil des Autors ist humorvoll und angenehm zu lesen. Wie bei einem Regionalkrimi nicht anders zu erwarten, gibt es eine Menge Lokalkolorit. Die bildhaften und atmosphärischen Beschreibungen von Landschaft und Leute sind dem Autor gut gelungen und sorgen – trotz der stellenweise überraschend brutalen Krimihandlung – für ein wenig Urlaubsfeeling.

Die beiden Protagonisten der Reihe, Leopold Geiger und Anna Zähler, sind mir bereits in den beiden Vorgängerbänden ans Herz gewachsen, daher habe ich mich sehr auf ein Wiedersehen mit ihnen gefreut. Die beiden sind gute Ermittler und inzwischen ein eingespieltes Team. Es macht Spaß, sie bei ihren Ermittlungen zu begleiten. Dies liegt nicht nur daran, dass sie dieses Mal erneut auf Paul und Vitus von der Mayrhofener Polizei treffen, die bereits im ersten Teil der Reihe für viel Unterhaltung gesorgt haben, sondern auch daran, dass der Leser zum miträtseln animiert wird.

Der Plot an sich ist spannend und hält die eine oder andere Wendung bereit. Darüber hinaus ist er sowohl mit humorvollen, als auch mit brenzligen Situationen gespickt, die den Leser bei Laune halten. Gut, den ominösen Japaner mit seinem Gewehr, der auch in den letzten beiden Bänden der Reihe bereits eher skurril angehauchte Auftritte hatte, hätte es für mich nicht unbedingt gebraucht, aber sei´s drum. Mich hat das Buch wieder einmal von Anfang bis Ende gut unterhalten und ich hoffe sehr auf ein Wiedersehen mit Anna und Leopold.

Fazit:

Humorvoller und atmosphärischer Zillertal-Krimi mit liebenswerten Charakteren und spannendem Plot. Top!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 26.11.2023

Das schockierende Ende einer Freundschaft

Mit zitternden Händen
0

Inhalt:

Dogge und Billys Herkunft könnte unterschiedlicher kaum sein. Während Dogge aus einer wohlhabenden Familie kommt, aber nur wenig Liebe von seinen meist abwesenden Eltern erfahren hat, stammt Billy ...

Inhalt:

Dogge und Billys Herkunft könnte unterschiedlicher kaum sein. Während Dogge aus einer wohlhabenden Familie kommt, aber nur wenig Liebe von seinen meist abwesenden Eltern erfahren hat, stammt Billy aus einer herzlichen Einwandererfamilie, bei der das Geld oft knapp ist. Trotzdem sind die beiden seit Jahren beste Freunde. So kommt es, dass sie sich gemeinsam einer kriminellen Bande anschließen. Doch als Billy dank der Unterstützung seiner Mutter den Absprung wagt, kommt es zur Tragödie. Dogge tötet ihn durch einen Schuss in den Kopf. Wie konnte es nur soweit kommen?

Meine Meinung:

Nachdem mich die schwedische Autorin Malin Persson Giolito bereits mit ihrem vorherigen Roman „Im Traum kannst du nicht lügen“ begeistert hat, war ich sehr gespannt auf ihren neuen Standalone „Mit zitternden Händen“. Und wurde auch dieses Mal alles andere als enttäuscht.

Der Schreibstil der Autorin ist eher nüchtern und unaufgeregt, aber angenehm zu lesen. Im Zentrum der Geschichte stehen Dogge und Billy sowie ihre über Jahre andauernde Freundschaft, die ein brutales und schockierendes Ende findet. Die Geschehnisse in der Gegenwart werden aus verschiedenen Perspektiven erzählt, nicht nur Dogge, sondern auch andere Personen aus dem Umfeld der beiden Jungs sowie Polizisten, die an den Ermittlungen zur Tat beteiligt sind, kommen zu Wort. Darüber hinaus gibt es Rückblenden, in denen der Leser Dogge und Billy auf ihrem gemeinsamen Weg begleiten und so mehr über die Vorgeschichte der beiden erfährt. Dadurch bekommt der Leser einen wirklichen Einblick in das Leben der beiden Jungs und die Hintergründe der Tat.

Das Thema Banden- und Kinderkriminalität, das gerade in Schweden aktueller kaum sein könnte, spielt eine große Rolle im Buch. Die Schilderungen der Autorin wirken realistisch und sind gerade dadurch schockierend. Dogge und Billys Geschichte zeigt, wie schnell man auf die falsche Bahn geraten kann. Dass es unabhängig des sozialen Hintergrunds passieren kann. Dass es wie ein Strudel ist, in den man gerät, in den man immer tiefer hineingezogen wird und aus dem man nur mit viel Anstrengung und Hilfe wieder hinauszufinden vermag. Und dass Polizei, Jugendamt und Co. kaum Mittel und Wege haben und finden, einzugreifen. Ein wichtiges Thema von der Autorin gelungen adressiert. Mich hat das Buch, insbesondere das Ende, sehr erschüttert und berührt.

Fazit:

Berührende und schockierende Geschichte zweier Jungs, die auf die schiefe Bahn geraten. Ein Buch, das gesellschaftliche Probleme und Missstände aufzeigt, Kritik übt und wachrüttelt. Ebenso lesenswert wie das vorherige Werk der Autorin.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 19.11.2023

Spannender Polarkreiskrimi

Tief im Schatten
0

Inhalt:

Ein kleiner Junge entdeckt im Wald die brutal zugerichtete Leiche eines Mannes. Die Identität ist schnell geklärt: Es handelt sich um den ehemaligen Profiskifahrer Johan Andersson. Daniel Lindskog ...

Inhalt:

Ein kleiner Junge entdeckt im Wald die brutal zugerichtete Leiche eines Mannes. Die Identität ist schnell geklärt: Es handelt sich um den ehemaligen Profiskifahrer Johan Andersson. Daniel Lindskog und seine Kollegen, zu denen seit kurzem auch Hanna Ahlander gehört, übernehmen die Ermittlungen und stoßen auf Ungereimtheiten in Anderssons Umfeld. Kurze Zeit später verschwindet Rebecka, die Frau eines Pators aus dem Nachbardorf. Doch was verbindet die beiden? Ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt, denn Rebecka ist nicht nur schwanger, sondern benötigt auch dringend Medikamente.

Meine Meinung:

"Tief im Schatten" ist der zweite Teil der Reihe um Ermittlerin Hanna Ahlander. Die Handlung spielt nur wenige Wochen nach der des ersten Bandes des Reihe. Die Handlungen sind in sich abgeschlossen, sodass sich das Buch auch problemlos ohne Vorkenntnisse lesen lässt. Dennoch empfiehlt es sich allein aufgrund der Entwicklung der Charaktere, die Bücher chronologisch zu lesen.

Der Schreibstil der Autorin lässt sich wie schon beim Vorgängerband sehr angenehm zu lesen. Das Setting am Polarkreis ist besonders und reizvoll, dies spiegelt sich auch in der im Buch vorherrschenden Atmosphäre wieder. Die Handlung wird aus verschiedenen Perspektiven erzählt, hier kommen nicht nur die Ermittler sondern beispielsweise auch die Frau des Opfers zu Wort. Darüber hinaus gibt es Rückblicke aus Sicht von Rebecka, wodurch der Leser die Vorgeschichte und Hintergründe erfährt.

Die Charaktere des Buches, allen voran Hanna und ihr Kollege Daniel, gefallen mir sehr. Hanna ist eine sehr fähige und gute Ermittlerin mit einem sehr ausgeprägten Gerechtigkeitssinn, die sich aber auch in die Falle verbeist, was in der Vergangenheit nicht immer zu ihrem Vorteil war. Das Privatleben von Hanna und Daniel spielt neben den Ermittlungen eine große Rolle, wodurch sie mehr Tiefe bekommen und der Leser sie kennenlernt und besser in sie hineinversetzen kann.

Der Plot ist spannend und fesselnd. Gegen Mitte des Buches wird der Zusammenhang zwischen dem Mord und Rebecka Verschwinden immer klarer, dennoch bleibt es nicht zuletzt Dank einiger überraschender Wendungen bis zum Ende spannend.

Fazit:

Spannender und atmosphärischer zweiter Teil der Reihe, der mich von Anfang bis Ende begeistern konnte. Top!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 09.11.2023

Schaurig-schönes Kinderbuch

Flitz und Fluse - Gespenster-Training leicht gemacht
0

Oh Schreck! Tante Twister kommt zu Besuch. Das hat den beiden kleinen Gespenstern Flitz und Fluse und ihren Eltern so kurz nach dem Umzug ins neue Heim gerade noch gefehlt! Vorallem, da ihre gefürchtete ...

Oh Schreck! Tante Twister kommt zu Besuch. Das hat den beiden kleinen Gespenstern Flitz und Fluse und ihren Eltern so kurz nach dem Umzug ins neue Heim gerade noch gefehlt! Vorallem, da ihre gefürchtete Tante ihre beiden Neffen einer Spukprüfung unterziehen will. Dabei finden Flitz und Fluse spuken gar nicht toll. Doch dann machen die beiden eine Entdeckung auf dem Dachboden ihres neuen Hauses, die ihre Rettung sein könnte…

Die beiden Protagonisten Flitz und Fluse haben mir ebenso wie der Rest der Gespensterfamilie Grausewitz sehr gut gefallen. Die beiden sind lieb, aufgeweckt und mutig. Das Leben der Familie ist ganz anders, im Gegensatz zu uns Menschen legen sie nämlich Wert auf möglichst viel Staub und Unordnung. Die Werte aber sind die gleichen. Auch in der Familie Grausewitz werden beispielweise Liebe und familiärer Zusammenhalt großgeschrieben.

Die Geschichte ist sehr süß und fantasievoll. Obwohl es ums Thema Spuken geht, ist sie keinesfalls beängstigend sondern vielmehr unterhaltsam und spannend. Schreibstil und Wortwahl der Autorin sind kindgerecht, wodurch die Geschichte leicht nachvollziehbar und verständlich ist. Die wunderschönen Illustrationen passend zum Inhalt tun ihr Übriges, um das Buch zu einem absoluten Hingucker für Groß und Klein zu machen.

Fazit:
Schaurig-schönes Kinderbuch mit wunderschönen Illustrationen, perfekt zum Vorlesen geeignet.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 27.10.2023

Wo ist Ella?

Flüsterwald - Eine neue Bedrohung. In den Fängen der Zauberin. Mit Farbschnitt nur in der 1. Auflage! (Flüsterwald, Staffel II, Bd. 3)
0

Inhalt:

Als Ella auf keine Nachricht reagiert und auch nicht zur Schule kommt, beginnt Lukas sich Sorgen zu machen. Zu Recht, denn Ella wurde von der bösen Zauberin geschnappt und befindet sich nun in ...

Inhalt:

Als Ella auf keine Nachricht reagiert und auch nicht zur Schule kommt, beginnt Lukas sich Sorgen zu machen. Zu Recht, denn Ella wurde von der bösen Zauberin geschnappt und befindet sich nun in deren Fängen. Zusammen mit Menok Rani, Elfe Felicitas und der Katze Punchy macht Lukas sich auf die Suche nach Ella. Doch dabei benötigen sie die Hilfe von Mirabella von Sommerlicht, Felicitas Erzfeindin aus dem Internat. Können die Freunde Mirabelle überzeugen, ihnen zu helfen, und Ella befreien?

Meine Meinung:

„Flüsterwald - In den Fängen der Zauberin“ ist der dritte Band der zweiten Staffel der Flüsterwaldreihe von Autor Andreas Suchanek. Da die Handlung direkt an die des Vorgängers anschließt und darauf aufbaut, empfiehlt es sich, die Bücher (zumindest innerhalb einer Staffel) in der richtigen Reihenfolge zu lesen.

Das Cover ist gewohnt farbenfroh und passend zu den anderen Bänden der Reihe gestaltet. Die Illustrationen sind ebenfalls sehr gelungen und machen das Buch auch beim Lesen zu einem echten Hingucker. Der Schreibstil des Autors ist zielgruppengerecht und ist sowohl für jüngere als auch für ältere Leser sehr angenehm zu lesen.

Die fünf Freunde Lukas, Ella, Rani, Felicitas und Punchy, die der Leser seit Band 1 der Reihe auf ihren Abenteuern im Flüsterwald begleitet, sind allesamt sehr liebenswert. Ich habe sie inzwischen ins Herz geschlossen, sodass ich mich jedes Mal wieder über ein Wiedersehen mit ihnen freue und mit ihnen mitfiebere, -hoffe und –bange. Mit ihnen wird es wirklich nie langweilig – denn kaum scheint es, dass sie ihr letztes Abenteuer überstanden haben, schlittern sie bereits in das nächste.

Der Plot des Buches ist spannend und wendungsreich. Trotz des eher düsteren und gefährlichen Abenteuers bleibt aber auch der Humor nicht auf der Strecke. Dafür sorgt insbesondere Menok Rani, der nicht nur eine echte Nervensäge sein kann, sondern auch eine sehr verzerrte Wahrnehmung besitzt und damit den Leser regelmäßig zum Schmunzeln bringt. Das Ende ist – wie nicht anders zu erwarten – sehr offen und macht neugierig auf den vierten und damit vermutlich auch letzten Band der zweiten Staffel.

Fazit:

Spannende und fantasievolle Fortsetzung, die wie gewohnt einige überraschende Wendungen für den Leser bereithält. Ich freu mich schon auf den nächsten Band!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere