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Kolumna_Liest

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 17.03.2022

Wichtiges Thema - leider ziemlich durcheinander

Der Rote Drache oder Die Frau am Klavier
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Eines vorweg: das Buch bekommt immer noch drei Sterne von mir, aber allein wegen des Inhalts. Leider konnte mich das Buch insgesamt jedoch nicht überzeugen. Es ist im Selbstverlag erschienen, so dass sich ...

Eines vorweg: das Buch bekommt immer noch drei Sterne von mir, aber allein wegen des Inhalts. Leider konnte mich das Buch insgesamt jedoch nicht überzeugen. Es ist im Selbstverlag erschienen, so dass sich kein Lektorat dem Buch angenommen hat, was aber m. E. sehr wichtig gewesen wäre. Denn das Thema - wie ging es dem "kleinen" Mann im 2. WK, welche persönlichen Erfahrungen machte der Mann, der der Großvater der Autorin ist, in seinem Leben, also die Geschichte eines ganzen Lebens in bewegten Zeiten - ist nicht nur erzählenswert sondern sollte einer breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. Dieser Meinung ist auch die Autorin, und das durchaus zurecht. Nur leider verheddert sie sich im Gewirr der Aufzeichnungen, so dass es schwierig ist, einen roten Faden zu finden. Ist es eine Biografie? Sind es Memoiren? Soll es eine Erzählung sein? Ein Sachbuch? Zwischen all diesen Stilen mäandert das Buch so vor sich hin und verliert sich das ein oder andere Mal. Das macht es dem Leser extrem schwierig, dem Inhalt zu folgen. Ich würde mich freuen, wenn das Buch so aufbereitet würde, dass es sich flüssig lesen lässt. Vielen Dank an die Autorin, dass ich das Buch lesen durfte.

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Veröffentlicht am 17.03.2022

Solider Agententhriller

Sturm in die Freiheit
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Zugegeben, mir fiel es schwer, angesichts der tagesaktuellen Geschehnisse das Buch zu lesen. Das hatte ich ja auch schon im Treffpunkt geschrieben. Aber ich habe es - zwar mit Bauchgrummeln - geschafft. ...

Zugegeben, mir fiel es schwer, angesichts der tagesaktuellen Geschehnisse das Buch zu lesen. Das hatte ich ja auch schon im Treffpunkt geschrieben. Aber ich habe es - zwar mit Bauchgrummeln - geschafft. Denn auch wenn man denkt "Ja, das hätte sein können" so ist es doch eine fiktive Geschichte um eine Gruppe von Männern, die unterschiedlicher nicht sein könnten und wohl im normalen Leben nie aufeinander getroffen wären - oder eher auf gegenüberliegenden Fronten. Hauptprotagonist ist der deutsche Wolf Littke, als U-Boot-Kommandant in britische Gefangenschaft geraten. Er wird, zusammen mit drei weiteren Männern, für eine Mission ausgesucht, aus der es kein Zurück gibt. Alternative zur Mission wäre der Tod durch den Strang. Die Mission: Die Gruppe soll Hitler töten. Und damit setzt ein Agententhriller ein, der als Geschichtsunterricht in Romanform laufen können. Und immer wieder ertappt man sich beim Lesen, wenn man denkt "Ja, es hätte so sein können" oder "Was wäre gewesen, wenn..."

Sprachlich ist das Buch eher leicht gehalten, was aber dem Lesen eher zuträglich ist, denn zwischendurch wird der Autor manchmal etwas sprunghaft. Und wenn das ein oder andere besser ausgearbeitet hätte sein dürfen, wäre an anderer Stelle weniger mehr gewesen. Aber das ist ja bekanntlich immer Geschmackssache. Ebenfalls hilfreich sind Nachwort und Agenda mit Personen und Orten am Ende des Buches.

Alles in allem ist es ein solider Agententhriller, der sich gut lesen lässt und stimmig ist. Von mir gibt es daher vier von fünf Sternen - und ein großes Dankeschön für das Buch an Autor und Verlag.

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Veröffentlicht am 09.02.2022

Absolute Leseempfehlung - historisch und als Geschichte interessant

Das Leben in unseren Händen
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Was Eva Neiss hier gelingt, findet man leider nicht so oft. Sie schafft es, sowohl Zeitgeschichte, Medizingeschichte und persönliche Schicksale so miteinander zu verweben, dass man unweigerlich in die ...

Was Eva Neiss hier gelingt, findet man leider nicht so oft. Sie schafft es, sowohl Zeitgeschichte, Medizingeschichte und persönliche Schicksale so miteinander zu verweben, dass man unweigerlich in die Geschichte um die beiden Schwestern Ada und Hannah gezogen wird, mit den beiden mitleidet und mitfiebert und mithofft. Hinzu kommen viele Fakten, die auch der heutigen Generation plastisch vor Augen führen, wie perfide das System des 3. Reiches überall auf der Welt gewirkt hat. Besonders interessant ist allerdings die Geschichte der Neonatologie. Wer weiß denn schon, wie in den 1930/40er Jahren mit Frühgeburten umgegangen wurde? Dies alles wird durch die Geschichte der beiden Schwestern zum Leben erweckt. Wobei ich sagen muss, dass mir sowohl Hannah als auch Ada als Persönlichkeit nicht wirklich ans Herz gewachsen sind, denn hier gibt es für meinen Geschmack zuviel Schwarz-Weiß-Malerei: Hannah, die für alles und jeden Sorgende, es jedem Recht machen Wollende, so richtig altruistisch; Ada, die ältere Schwester, der absolute Gegenentwurf, fast schon bis zur Egozentrik gemalt. Da gefallen mir die "Nebenfiguren" besser, denn diese Charaktere finde ich wesentlich nuancierter dargestellt - also mit Ecken, Kanten und Brüchen. Man kann auch sagen, die beiden Hauptdarstellerinnen sind zum einen so gezeichnet, wie man vermutlich selbst gern wäre (Hannah) bzw. nicht sein möchte (Ada), während die anderen Figuren alles aus dem Farbspektrum zwischen Weiß und Schwarz widerspiegeln.

Nicht unterschlagen werden darf der unaufgeregte und doch in die Geschichte ziehende Schreibstil von Eva Neiss. Das macht das Buch zu einem wahren Lesevergnügen, denn die Geschichte ist logisch aufgebaut und wartet mit unerwarteten Wendungen auf, die dennoch folgerichtig sind. Also von langweilig keine Spur. Und um es noch einmal deutlich zu sagen: das Buch ist sowohl medizingeschichtlich als auch zeitgeschichtlich hervorragend recherchiert. Man kann als geneigte/r Leser/in also wirklich viel lernen, ohne dass das Buch jemals belehrend wirkt. Alles da, um mal für eine Zeit einfach abzutauchen.

Dies alles zusammen genommen bringt mich dazu, "Das Leben in unseren Händen" von Eva Neiss aus vollem Herzen zu empfehlen. Volle Punktzahl! (ach ja, ich werde ganz sicher auch noch andere Bücher von der Autorin lesen)

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Veröffentlicht am 03.02.2022

Weniger wäre dann doch mehr gewesen

Enna Andersen und der trauernde Enkel
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Bei dem Buch handelt es sich um den dritten Band einer Reihe um Enna Andersen. In diesem Fall ist sie persönlich involviert, was manchmal gerade in Verbindung mit den sonstigen angesprochenen Themen wie ...

Bei dem Buch handelt es sich um den dritten Band einer Reihe um Enna Andersen. In diesem Fall ist sie persönlich involviert, was manchmal gerade in Verbindung mit den sonstigen angesprochenen Themen wie Geldwäsche usw. für meinen Geschmack doch etwas zu viel gewesen ist. Mir kam es so vor, als ob die Autorin zwischendurch auch einmal den roten Faden verloren hatte, denn es war dann doch mal etwas verworren und man konnte durchaus Schwierigkeiten haben, der Geschichte zu folgen. So etwas mindert bei mir zumindest das Lesevergnügen. Ich habe jetzt die beiden ersten Bände nicht gelesen, habe dies aber nicht als störend empfunden. Was sicher auch daran lag, dass die Ermittlerin eine sympathische Person ist.

Für mich war die Geschichte zwar letztendlich schlüssig, allerdings gestaltete sie sich zwischendurch doch ab und an etwas zäh, was das Lesevergnügen minderte. Auch, wenn der Schluss mich dann doch etwas mit dem Buch versöhnte. Der Schreibstil an sich ist ansprechend ebenso wie die Story, was mich durchaus eine Leseempfehlung aussprechen lässt. Und wie man den anderen Rezensionen entnehmen kann, hat Enna ja ihre Fans - und das zu Recht.

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Veröffentlicht am 03.02.2022

Kann man gut lesen

Hundstage für Beck
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Auch wenn das Buch jetzt gerade mal nicht so mein Fall gewesen ist, kann ich es doch guten Gewissens empfehlen. Deshalb gibt es auch die 4 Sterne.

Mir persönlich hat die Figur des Nick Beck nicht gefallen, ...

Auch wenn das Buch jetzt gerade mal nicht so mein Fall gewesen ist, kann ich es doch guten Gewissens empfehlen. Deshalb gibt es auch die 4 Sterne.

Mir persönlich hat die Figur des Nick Beck nicht gefallen, der nicht unbedingt als Sympathieträger angesehen werden kann. Das kann aber auch daran liegen, dass ich im letzten Jahr gefühlt zu viele Ermittler gelesen habe, die von der Figur als zerrüttet/ gescheitert usw. angelegt gewesen sind. Irgendwann hat mich diese Darstellung leicht genervt. Warum ich das Buch trotzdem empfehle? Tom Voss alias Perre Lagrange alias Sven Koch gelingt es, mit einer relativ einfachen Schreibweise (was wohltuend ist), einen Krimi zu kreieren, der spannend, logisch aufgebaut und folgerichtig ist. Und, und das ist eine besondere Kunst, er bringt dabei Wendungen, die nicht vorhersehbar aber schlüssig sind. Und das macht für mich letztendlich einen guten Krimi aus. Von daher schließe ich beileibe nicht aus, nochmal einen Fall für Beck und Torner in die Hand zu nehmen. Vielleicht schließe ich Beck als Figur dann ja doch noch in mein Herz.

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