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Veröffentlicht am 21.08.2022

2,5 Sterne

documenta fifteen Handbuch
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Klappentext:
„Unter dem Leitgedanken des lumbung geht es dem indonesischen Kollektiv ruangrupa weniger um Einzelwerke als um Formen gemeinschaftlichen Arbeitens. Das Handbuch bietet als Nachschlagewerk, ...

Klappentext:
„Unter dem Leitgedanken des lumbung geht es dem indonesischen Kollektiv ruangrupa weniger um Einzelwerke als um Formen gemeinschaftlichen Arbeitens. Das Handbuch bietet als Nachschlagewerk, Begleiter und innovativer Kunstführer Orientierung für diese umfassenden Prozesse; es richtet sich ebenso an Besucherinnen der Ausstellung in Kassel wie an Menschen, die sich für kollektive Praxis interessieren. Alle Akteurinnen der documenta fifteen werden mit ihrer Arbeit von internationalen Autorinnen vorgestellt, die mit der jeweiligen künstlerischen Praxis und dem kulturellen Kontext vertraut sind. Unter dem Titel „lumbung“ führt das Buch in die Denkweise und die kulturellen Hintergründe der documenta fifteen ein und verdeutlicht mit zahlreichen Zeichnungen die künstlerischen Arbeitsprozesse. Ein Kapitel über Kassel zeigt und erläutert alle Standorte der Schau, inklusive der hier vertretenen Künstlerinnen und Kollektive.“

Ich vergebe hier neutrale 2,5 von 5 Sterne für diesen „Führer/Handbuch“ der documenta. Die Aufmachung ist einem Taschenbuch gleich und bietet mit dem Wissen über die dort ausstehender Künstler, die Stadt und ihre Kunststellen sowie eben auch die Kunstwerke an sich einen überschaubaren Überblick zum Thema.
Weitere Angaben über den Inhalt werde ich hier nicht geben, denn das ist alles Ansichtssache und streitbar - hier möchte ich neutral bleiben und nur das Buch für Optik, Haptik und Inhaltsangaben an sich bewerten. Hier und da hätte es noch etwas übersichtlicher aufgemacht sein können und ein detaillierter Stadtplan wäre von Vorteil.
Die aktuellen Geschehnisse zur Ausstellung sprechen für sich und zeigen einfach, hier ist gewaltiger Handlungsbedarf da und nicht alles ist "Kunst" was vermeintlich nach Kunst aussieht!

Veröffentlicht am 05.08.2022

Kalter Kaffee - 2,5 Sterne

Der Kaffeegarten. Das Leuchten der See
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Klappentext:

„Im Sommer 1930 herrscht helle Aufregung auf Sylt: Im Kaffeegarten der Schwestern Elin und Matei, der längst zu einer Touristen-Attraktion geworden ist, soll ein großer Empfang gegeben werden. ...

Klappentext:

„Im Sommer 1930 herrscht helle Aufregung auf Sylt: Im Kaffeegarten der Schwestern Elin und Matei, der längst zu einer Touristen-Attraktion geworden ist, soll ein großer Empfang gegeben werden. Denn Mateis Ehemann Max hat es als Crewmitglied bei einem Pionierflug über den Atlantik zu Berühmtheit gebracht. Matei, die ihr zweites Kind erwartet, ist ebenso stolz wie glücklich. Währenddessen leidet Elin noch immer unter dem Verlust ihrer großen Liebe Lorentz. Als der Berliner Kurt Teschner auf der Insel auftaucht, ist sie zwar von dem Schriftsteller fasziniert – doch kann sie ihr Herz ein zweites Mal verschenken?“



Es gibt Buchreihen, da bin ich eisern und beende sie auch, obwohl vielleicht die ersten Teile nicht der Knaller waren - so eben hier. Die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt und so hegte ich ein wenig Hoffnung, dass es hier im Abschlussband der Kaffeegarten-Trilogie doch noch lesetechnisch bergauf gehen könnte. Leider Pustekuchen. Autorin Anke Petersen verstrickt sich auch hier leider in zu wirre Momente oder eben zu langatmige, zu detailreiche Gespräche der Protagonisten und Co. und das ist einfach anstrengend und ermüdend. Zudem gibt es immer wieder kleine Parts die einfach nicht zur Zeit passen, entweder weil es jenes noch gar nicht gab oder eben nicht mehr benutzt wurde. Auch auf der Insel Sylt bleibt die Zeit ja nicht stehen! Die beiden Damen Matei und Elin haben so ihren Lebensrucksack zu tragen. Mit der Liebe ist es nicht leicht und mit dem Café? Wo steckt das eigentlich? Es taucht auf, ja, aber es war mir einfach zu wenig bzw. wurde es mit anderen Events dort eingebunden und war leider selten ein Selbstläufer. Es geht eben mehr um die Personen an sich, um ihre Entwicklungen, ihr Leben und leider auch hier wieder weniger um die Insel und ihre Bewohner und Gäste. Es fehlt zudem einfach ein rundes Ende!

Der Schreibstil war mir auch dieses Mal wieder zu detailverliebt und zu genau. Man muss nicht jeden kleinen Handgriff beschreiben. Was aber wirklich herauszuheben ist, sind die schönen Beschreibungen der Insel Sylt. Da geht einem als Insel-Fan das Herz auf, aber in den dortigen Kaffeegarten in Keitum habe ich mich trotz alle dem nicht wirklich verlieren können. Fazit: nette Geschichte mit so einigen Schwächen. 2,5 von 5 Sterne für diesen letzten Teil - leider ist der Kaffee nun kalt!

Veröffentlicht am 27.07.2022

Kann man lesen, muss man aber nicht

Die Welt
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Klappentext:

„Arno Camenisch erzählt von den Jahren, als er in seinen Zwanzigern war, sein Leben auf den Kopf stellte und über die Kontinente zog, die Sorgen fern waren und das Leben um die Liebe kreiste. ...

Klappentext:

„Arno Camenisch erzählt von den Jahren, als er in seinen Zwanzigern war, sein Leben auf den Kopf stellte und über die Kontinente zog, die Sorgen fern waren und das Leben um die Liebe kreiste. Es waren die Nullerjahre, die Welt war im Wandel, die Orte wechselten sich ab, und die Tage wurden zu Nächten, Moby und die Rolling Stones lieferten den Soundtrack zu dieser Zeit. Und immer wieder waren da dieses Gefühl der Enge und die Neugier auf die Welt, die am Anfang jedes neuen Aufbruchs standen.“



Tjaaaa, dieses Buch war nicht schlecht aber auch nicht sonderlich gut oder herausragend bzw. hat einfach keinen bleibenden Eindruck hinterlassen. Camenisch nimmt uns hier auf eine Art Roadtrip mit und erzählt uns seine Erlebnisse aus seinen zwanziger Jahren. Er berichtet von seinen Eindrücken, seinen Gefühlen, seinen „Abenteuern“ und seinen Erkenntnissen jeglicher Art. All dies mit einer flüssigen Sprache verpackt, dümpelt man hier so beim lesen vor sich dahin. So richtig findet man keinen roten Faden oder den Sinn dahinter. Arno Camenisch machte eben das, was andere heutzutage auch machen: sie reisen durch die Welt, sammeln Eindrücke und Erfahrungen und sind auf der Suche nach einer gewissen Befriedigung ihres Reisedrangs (vielleicht um mitreden zu können?! Man weiß es nicht.). Hier und da werden gleichaltrige Leser ein paar Parallelen entdecken aber irgendwie ist alles nicht so ganz greifbar, weil es eben Camenisch‘s Geschichte/Reise ist und nicht die eigene.

Fazit: kann man lesen, muss man aber nicht. 2,5 neutrale Sterne von 5.

Veröffentlicht am 25.07.2022

Alles Ansichtssache - 2,5 (neutrale) Sterne

Öfter mal die Sau rauslassen
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Klappentext:

„Unsere Ernährung hat einen bedeutenden Einfluss auf das Risiko für Zivilisationskrankheiten und den rasant fortschreitenden Klimawandel. Experten wissen: Eine gesunde und klimafreundliche ...

Klappentext:

„Unsere Ernährung hat einen bedeutenden Einfluss auf das Risiko für Zivilisationskrankheiten und den rasant fortschreitenden Klimawandel. Experten wissen: Eine gesunde und klimafreundliche Ernährung ist pflanzenbasiert. Vegan-Professor Dr. Markus Keller und Ernährungsexpertin Annette Sabersky zeigen auf undogmatische Art und Weise, wie der Weg zu viel mehr veggie und viel weniger Tier gelingt. Das Autorenteam fasst leicht verständlich den aktuellen Stand der Forschung zusammen und liefert endlich Klartext im Dschungel der Ernährungs- und Umweltstudien. Für alle, die JETZT endlich handeln und auf plant-based umsteigen wollen – für die eigene Gesundheit und für die unseres Planeten.“



Bei diesem Buch fällt es schwer eine sachliche Rezension zu verfassen ohne die eigene Einstellung zu diesem Thema nicht mit einfließen zu lassen. Das Autoren-Duo Keller und Sabersky (inkl. Team) versuchen hier den Leser eine gewisse Übersicht zu vermitteln warum es sinnvoll sei, ausschließlich pflanzliche Nahrung zu sich zu nehmen und eben auf Fleisch etc. zu verzichten. Studien fließen hier mit ein. Schön und gut aber wie sieht das wahre Leben aus?! Die Erklärungen sind anschaulich und leicht verständlich aber beim Rest bleibt mir nur eines zu sagen: alles Ansichtssache! Viele Parts wurden mir hier zu sehr verteufelt. Die Sau muss raus - keine Frage! Genau wie das Huhn, das Rind, das Schaf, die Ziege! Da gibt es doch gar keine Zweifel! Aber genau daran hapert es doch. Was ist heute Tierwohl? Wie muss es gestaltet sein? Wer nimmt sich die Anmaßung (als Mensch!) heraus über das Wohl der Tiere zu entscheiden? Sind wir Tiere um dies einschätzen zu können? Warum stellen wir fest was und wie die Tiere leben sollten? Und wenn wir ehrlich sind: der Mensch hat sich in der Evolution nicht nur von Beeren und Pilzen ernährt. Sie merken schon, überzeugen konnte mich das Buch nicht, da mir persönlich der „gesunde“ Mittelweg fehlt (sinnvoll und in Maßen Essen zubereiten und nicht jeden Tag Fleisch!, zu wissen wo Fleisch etc. herkommt, Bio, Demeter, Soja-Anbau in Deutschland! Warum? Weil wir uns so dem Klima anpassen? Und unsere Böden? Der Regenwald? Wie viel soll noch abgeholzt werden für den Soja-Anbau?). Nochmal: dieses Buch ist Ansichtssache. Es sollte gelesen werden und jeder sollte sich seinen Teil dazu denken und dementsprechend handeln. 2,5 neutrale von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 10.07.2022

Um welche "Fürstin" geht es hier? Clicquot oder Pommery?

Die Champagnerfürstin
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Klappentext:

„Reims 1858: Als Jeanne Pommery überraschend Witwe wird, steht die Konkurrenz schon bereit, um den Weinhandel ihres verstorbenen Mannes zu zerschlagen. Jeanne will das Unternehmen jedoch ...

Klappentext:

„Reims 1858: Als Jeanne Pommery überraschend Witwe wird, steht die Konkurrenz schon bereit, um den Weinhandel ihres verstorbenen Mannes zu zerschlagen. Jeanne will das Unternehmen jedoch selbst weiterführen, wohlwissend, dass sie sich in einer unerbittlichen Männerwelt behaupten muss. Deshalb sucht sie Rat bei Barbe-Nicole Clicquot, die nach dem Tod ihres Mannes aus ein paar Weinbergen ein Weltimperium schuf. Jeanne lernt viel von der alten Dame, die als junges Mädchen die französische Revolution überlebte und allen Widrigkeiten trotzte. Schließlich gelingt es der selbstbewussten Jeanne, mit einem neuartigen Brut-Champagner den Markt zu erobern. Doch Krieg und Aufstände drohen ihr Lebenswerk zu zerstören ...“



Sie lesen den Klappentext, die Überschrift und denken bestimmt genau wie ich, dass es sich hier um die Geschichte des Hauses Pommery handelt, oder?! Fehlanzeige. Aufhänger für die komplette Geschichte ist das Leben und Wirken der Witwe Clicquot und nur ganz am Rande darf Jeanne Pommery auch mal zu Wort kommen. Warum dies? Zu Madame Pommery finden wir so gut wie keine belegbaren Daten, zu Madame Clicquot gibt es wiederum viel zu berichten. Der Aufhänger wurde also schnell gefunden und so umgesetzt. Ich frage mich dann nur warum der Klappentext nicht geändert wurde? Irreführend.

Die Geschichte zu Madame Clicquot ist mir bekannt und somit gab es hier kein neues Wissen für mich als Leser. Im Nachwort erläutert die Autorin was Realität und was Fiktion war - dennoch alles sehr durcheinander, für meine Begriffe, denn oft übersteigt die Fiktion die gesamte Geschichte da Herz-Geschichten einfach mal so erfunden wurden. Das braucht es aber gar nicht, da Veuve Clicquot ihren festen Standpunkt zu diesem Thema hatte. Sie merken schon, mich hat die Geschichte nicht besonders angesprochen und wenn ich ehrlich bin, sogar etwas enttäuscht, da ich hier andere Erwartungen an den Inhalt hatte.

Der Schreibstil war detailliert und bildhaft geschrieben, die Figuren stark gezeichnet aber dennoch gab es immer wieder recht viele Figuren die dann das Mitdenken etwas erschweren. Die Vermischung von Fiktion und Realität war mir zu intensiv, gerade wenn man die „wahre“ Geschichte der einen Dame kennt.

Alles in allem vergebe ich 2,5 von 5 Sterne für dieses Werk.