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Veröffentlicht am 05.12.2019

Drei

Drei
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„Drei“ handelt von drei Frauen die alle ihr Schicksal selbst nochmal reflektieren. Die eine Frau ist von ihrem Mann verlassen worden, die andere sucht ein Zuhause und Gott und die andere? Tja...die sucht....lesen ...

„Drei“ handelt von drei Frauen die alle ihr Schicksal selbst nochmal reflektieren. Die eine Frau ist von ihrem Mann verlassen worden, die andere sucht ein Zuhause und Gott und die andere? Tja...die sucht....lesen Sie selbst! Aber fest steht das sie alle denselben Mann kennenlernen aber auch da gibt es Geheimnisse auf beiden Seiten. Wir werden als Leser von Mishanis Buch „Drei“ zum Voyeur. Wir dürfen in drei geschundenen Seelen blicken, die gerade am Tiefpunkt ihres Lebens stehen. Mishani beschriebt dies ausgesprochen detailliert und gut! Wir lernen jede Frau und jede Situation sehr behutsam kennen. Mishani setzt hier auf viel Feingefühl und genau daraus entwickelt sich eine Mischung aus Krimi, Thriller, Roman....hier steckt alles drin was das Leserherz begehrt. Alle drei Damen brennen sich beim lesen richtig fest ins Lesegedächtnis ein und regen zum nachdenken an und dann taucht dieser Mann auf, der alles verändert....und das nicht zum positiven. Mishani bringt den Leser irgendwann um den Verstand und treibt ein richtiges Spiel mit den uns. Mir hat diese Leseunterhaltung extrem gefallen und ich konnte dieses Buch nur selten aus der Hand legen. Es ist ein Pageturner mit einer Story, die einen noch lange beschäftigt.

Eines lässt mich einen Stern abziehen: das Ende ist etwas ungeformt. Es bleiben noch recht viele Fragen offen und so richtig befriedigt hat es mich nicht. Ich beenden nicht gern ein Buch in dieser Form....aber vielleicht können wir auf eine Fortsetzung hoffen ! Potential gibt es jedenfalls noch eine ganze Menge!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 25.11.2019

Wo ist Gilberto?

Hobalala
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Im Jahr 2019 ist einer der wichtigsten Männer der Musikgeschichte leider von uns gegangen: Joao Gilberto. Er hat einen neuen Musikstil geprägt, den Bossa Nova, und hat sich mit dieser Musik einfach unsterblich ...

Im Jahr 2019 ist einer der wichtigsten Männer der Musikgeschichte leider von uns gegangen: Joao Gilberto. Er hat einen neuen Musikstil geprägt, den Bossa Nova, und hat sich mit dieser Musik einfach unsterblich gemacht.



Im Buch „Hobalala“ geht Autor Marc Fischer an die Copacabana und auf die Suche nach diesem Genie. Wer war Gilberto? Was steckt genau hinter seiner Musik? Wir tickt das Herz des Bossa Nova? Viele Fragen die beantwortet werden wollen.

Fischer hat dieses Buch zum 80. Geburtstag von Gilberto geschrieben - 8 Jahr vor seinem Tot. Sein Schreibstil ist auf eine besondere Weise einnehmend, aber ich muss gestehen, das es mich nicht vom Hocker gerissen hat. Die Art „Detektivgeschichte“ nimmt man Fischer irgendwie nicht ganz ab. Denn eigentlich weiß man als Kenner des Bossa Nova, das er Gilberto niemals antreffen wird. Somit ist die Geschichte rein theoretisch bereits aufgelöst, um in diesem Jargon zu bleiben. Aber, und das sind die absoluten Pluspunkte für dieses Buch, er nimmt uns mit in die Welt von Joao Gilberto. Er trifft interessante Personen, beschreibt uns die Landschaft in der all die wunderschönen Lieder entstanden sind, aber Gilberto bleibt ein unentdeckter Mythos. Die Absage der Plattenfirma, die Fischer bekommt, lässt ihn richtig zurückwerfen. Aber warum aufgeben! Nur steht fest, das Gilberto sich niemals so frei, wie Fischer es gedacht hätte sich der Öffentlichkeit zeigt. Er war ein sehr eigensinniger Mann mit ganz seltsamen Marotten. Er scheute die Menschen aber nicht die Musik. Er war besessen vom Bossa Nova, hatte einen Virus gegen den es kein Mittel gab...Man merkt das Fischer dadurch richtig enttäuscht ist, aber was hat er erwartet?! Er taucht auf und der große Meister lädt ihn zum Mojito ein und trällert dabei „Girl from Ipanema“‘? Nein! Dennoch ist das Buch sehr unterhaltsam geschrieben, wenn auch, wie schon gesagt, nicht umhauend.

Ich freue mich aber dennoch über jedes Buch über dieses Musik-Genre und auch über ein wenig Träumerei. Es wäre doch zu schön gewesen wenn Fischer Joao Gilberto angetroffen hätte, ihn hätte näher kennenlernen dürfen....aber nicht jeder Traum kann gelebt werden.





Für alle Bossa Nova-Fans ein interessantes Buch über den Meister mit dem einnehmenden Gitarrenklang den es je gab!

Veröffentlicht am 14.11.2019

Eine lächelnde Angela Merkel

Angela Merkel
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Im Buch „Angela Merkel“ beleuchtet Daniel Biskup die Jahre 1990 bis 2019 einer Frau die mehr als bemerkenswert ist.
Seine Fotos zeigen den Aufstieg unserer aktuellen Bundeskanzlerin in allen möglichen ...

Im Buch „Angela Merkel“ beleuchtet Daniel Biskup die Jahre 1990 bis 2019 einer Frau die mehr als bemerkenswert ist.
Seine Fotos zeigen den Aufstieg unserer aktuellen Bundeskanzlerin in allen möglichen Situationen. Biskups Bilder zeigen eine Frau die genau weiß was sie will. Man spürt ihre Überlegenheit, Nachdenklichkeit und ihre Achtung. Biskup zeigt Bilder ab 1990, nur sind danach lediglich Bilder aus den Jahren 1992, 1994 zu finden und dann geht es gleich weiter mit dem Jahr 2000+. Schade das hier einige Jahre leider nicht weiter beleuchtet wurden. Nach diesem großen Sprung fällt aber auf, das Merkel nicht nur politisch Fahrt auf nimmt sondern auch in ihrem Aussehen. Sie wird reifer, wirkt vollendeter. Als Leserin fällt mir aber nicht nur auf das sie auch Wert auf ihr Äußeres legt, sondern auch, das ihr das Älterwerden sehr gut steht. Und noch etwas fällt extrem in diesem Buch auf: sie lächelt. Angela Merkel lächelt so oft auf diesen Bildern, das man ihren Spitznamen „Madame No“ und viele andere gar keinen richtigen Glauben schenken kann. Diese Frau kann lächeln! Das tut richtig gut zu sehen. Gerade weil sie in den Medien immer nur als starke Frau ohne große Gefühlsregung dargestellt wird.
Sie reist gern, ist interessiert in vielen Bereichen und lebt eben für die Politik. Daniel Biskup zeigt das sehr deutlich und einfühlsam.
Zur Optik und Hapitk: das Buch hat eine rechteckige Größe und bringt dadurch den Lesern eine sehr ausgeglichene Seitenaufteilung mit sich. Jedes Bild kann wirken und redet für sich selbst. Die gelegentlichen Texte zu den Fotos sind dezent und werden erst auf dem zweiten Blick sichtbar. Die Seitenstärke ist, für einen Bildband wie diesen, sehr gut gewählt. Jede Seite ist griffig und lässt sich gut blättern.

Dennoch wundert es mich als Leser, das Biskup so viele Bilder einer lächelnden Kanzlerin zeigt. Hier hätte ich mir mehr Abwechslung gewünscht. Schließlich ist das Leben bunt und die Situationen vielfältig. Aber vielleicht war genau das gerade seine Intention?! Das soll jeder Leser für sich selbst herausfinden...
Aber alles in allem ein sehr schönes Werk und ein kleines Zeitzeugnis zugleich.

Veröffentlicht am 28.10.2019

Klingt fast wie Magie

Atlas der phantastischen Pflanzen
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„Atlas der phantastischen Pflanzen“ klingt erstmal wie ein Lehrbuch aus einem Harry-Potter-Roman und genau so liest es sich auch. Hier werden die exotischsten Pflanzen der Welt vorgestellt die es überhaupt ...

„Atlas der phantastischen Pflanzen“ klingt erstmal wie ein Lehrbuch aus einem Harry-Potter-Roman und genau so liest es sich auch. Hier werden die exotischsten Pflanzen der Welt vorgestellt die es überhaupt gibt. Von tanzenden Mangroven über den Untreuebaum bis hin zu unterirdischen Bäumen gibt es hier Pflanzen die das eigene Denken sowie die Vorstellungskraft ein wenig übersteigen. Autor Francis Hallé hatte immer schon einen besonderen Drang nach dem Außergewöhnlichen und genau das hat er in der Pflanzenwelt gefunden. Er war auf der ganzen Welt unterwegs um die außergewöhnlichsten Pflanzen zu suchen und zu finden. Endprodukt ist dieses Buch. Verbunden mit tollen Zeichnungen, schildert Hallé seine Arbeit und seine damit verbundenen Erlebnisse.
Ein wirklich beeindruckendes Buch....das fast ein wenig an Magie erinnert....

Veröffentlicht am 21.10.2019

Elise und die Heimat

Kastanienjahre
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Wo ist Heimat? Für Elise ganz klar Paris und Peleroich. Beides mehr als unterschiedliche Orte. Das eine ist die Stadt der Liebe in Frankreich, das andere ist ein kleines verschlafenes Nest an der Ostseeküste. ...

Wo ist Heimat? Für Elise ganz klar Paris und Peleroich. Beides mehr als unterschiedliche Orte. Das eine ist die Stadt der Liebe in Frankreich, das andere ist ein kleines verschlafenes Nest an der Ostseeküste. Ihre Kindheit hat sie dort verbracht, ihre erste Liebe erlebt und auch was es heißt erwachsen zu werden....in Paris ist das alles ganz anders. Als Elise nach einigen Jahren von Paris aus nach Peleroich fährt, erfährt sie mehr von sich, als sie gedacht hätte...eine Zeitreise beginnt.

Anja Baumheier hat einen neuen Roman verfasst und ist ihrem Stil treu geblieben. Völlig ruhig und unaufgeregt erzählt sie uns von Elise und ihrem Leben. In diesem Roman wird es nie laut oder stark....im Gegenteil. Er ist sanft, nachdenklich und eben, wie bereits erwähnt, ruhig. Baumheiers Erzählstil ist nach wie vor flüssig und rund. Man bleibt beim lesen bei der Sache, auch wenn keine Action da ist. Die Geschichte rund um Elise ist sehr gut zusammengefasst und hat bei mir einen richtigen Lese-Sog ausgelöst. Obwohl recht viele Darsteller hier dabei sind, muss man sich gut konzentrieren um den Anschluss nicht zu verpassen. Das Personenregister war dabei eine große Hilfe. Ebenso die Zeitrenwechsel sind ganz gut gelöst aber auch hier ist wichtig konzentriert zu lesen. Ein Quer-lesen ist nicht möglich, da würden wichtige Details verblassen.
Anja Baumheier hat eine besondere Art Geschichten zu erzählen. Sie stellt einen gewissen Anspruch an die Leserschaft und genau das gefällt mir an ihr.