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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 03.11.2023

Spannend aber nicht das beste Buch Arno Strobels

Der Trip – Du hast dich frei gefühlt. Bis er dich fand.
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Evelyn Jancke ist nur noch ein Schatten ihrer selbst, seit ihr Bruder Fabian zwei Jahre zuvor auf einem Wohnmobil-Trip spurlos verschwand. Es gibt kein Lebenszeichen von ihm, die Ermittlungen wurden eingestellt. ...

Evelyn Jancke ist nur noch ein Schatten ihrer selbst, seit ihr Bruder Fabian zwei Jahre zuvor auf einem Wohnmobil-Trip spurlos verschwand. Es gibt kein Lebenszeichen von ihm, die Ermittlungen wurden eingestellt. Allein ihre Arbeit als forensische Psychologin hält Evelyn aufrecht, vor allem, als die Oldenburger Polizei um ihre Mithilfe bei einer Mordserie bittet. Im norddeutschen Raum tötet ein Unbekannter scheinbar wahllos Menschen auf Campingplätzen. Er kommt immer nachts und verschwindet unerkannt wieder. Bis es einen Zeugen gibt. Und daraufhin ein Phantombild. Evelyn traut ihren Augen nicht, als sie es sieht. Und fasst einen verzweifelten Entschluss, der sie alles kosten könnte.

Der Klappentext von Arno Strobels neuestem Buch „Der Trip“ klingt für mich richtig spannend und auch das Cover verlockt zum Lesen.
Leider hat das Buch dann doch nicht alle meine Erwartungen erfüllt.
Die Geschichte ist gut aufgebaut. Unsere Hauptfigur Evelyn Jancke ist als forensische Psychologin die Beraterin bei einer Mordserie. Mit in der Soko ist ihr Ex-Freund Kommissar Tillmann. Sie verfolgen einen Mörder, der scheinbar wahllos Leute auf Campingplätzen ersticht. Doch dann sieht Evelyn ein Phantombild und glaubt ihren Bruder zu erkennen und ab dort beginnt eine Art Abwärtsspirale.
Evelyn verstrickt sich in Theorien und Ermittlungsansätze, bei denen ihr Tillmann mal hilft und dann irgendwie auch wieder nicht. Sie bekommt mysteriöse Nachrichten und Hinweise und ist sich mal sicher, mal wieder nicht.
Erzählt wird alles aus ihrer Sicht, unterbrochen von Kapiteln, die aus der Sicht des Mörders geschildert sind.
An sich ist der Fall recht spannend. Auch die Ermittlungsansätze, die sich auftun, haben mir gefallen. Dazu die Kapitel des Täters und wir haben wieder spannenden Grundstoff.
Leider driftet alles zu schnell in die Schiene „kann ich meinem eigenen Verstand noch trauen?“ ab. Evelyn ist sich über vieles nicht sicher und auch Tillmann verhält sich äußerst komisch.
Dazu gibt es Nebenfiguren und Nebenhandlungen, die alles noch wirrer gemacht haben, aber auch eigentlich keinen super großen Mehrwert bringen sollten oder konnten.
Ab einem gewissen Punkt wusste ich leider ziemlich genau, wohin die Reise geht. Hier hat sich Strobel leider einiger Klischees bedient und dadurch alles recht durchschaubar werden lassen. Auch das Ende war sehr klischeebeladen und besonders die Gründe und Herleitungen des Täters haben bei mir zu Augenrollen geführt.
Am Ende wurde noch ein Loveinterest eingebaut, den es überhaupt nicht nötig gehabt hätte.
Insgesamt eine gute Idee und irgendwie auch eine solide Grundstimmung, dazu ein Schreibstil, bei dem die Seiten gut von der Hand gehen. Leider aber dieses Mal keine gute Umsetzung des Plots, was ich sehr schade finde.
Ich denke, Fans des Autors werden trotzdem relativ zufrieden sein aber ganz das gewohnte Niveau des Autors wurde nicht erreicht.

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Veröffentlicht am 23.07.2023

Nette Hotelgeschichte mit ein paar Schwächen

Northern Star (Rosenborg-Saga, Band 1)
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Als Erbe eines Hotelimperiums gehört Nikolaj Bjerregaard zur dänischen High Society und lebt in einer Welt von Wohlstand und Macht. Doch er will mehr. Aus dem Schatten des übermächtigen Vaters heraustreten, ...

Als Erbe eines Hotelimperiums gehört Nikolaj Bjerregaard zur dänischen High Society und lebt in einer Welt von Wohlstand und Macht. Doch er will mehr. Aus dem Schatten des übermächtigen Vaters heraustreten, die Dämonen der Vergangenheit hinter sich lassen und mit seiner eigenen exklusiven Boutiquehotel-Kette expandieren.
Als er die Hamburger PR-Expertin Emma Jakobsen kennenlernt, die ihm bei der Expansion helfen soll, ist die Anziehungskraft zwischen ihnen sofort spürbar. Doch was Nikolaj nicht weiß: Emma will aus einem ganz bestimmten Grund nach Kopenhagen. Ihr Ziel ist, seinen Ruf zu ruinieren.

„Northern Star“ ist der erste Band der „Rosenborg-Saga“ von Inga Schneider.
Die Geschichte ist relativ typisch für das Genre, davon sollte man sich aber nicht abschrecken lassen.
Emma ist Marketingexpertin und muss für eine Luxushotelkette nach Kopenhagen, denn der Besitzer will dass sie sich das Hotel ansieht. Dort trifft sie auf den unfreundlichen Sohn des Chefs, dem eigentlich die neue Hotelkette gehört und der sie loswerden soll.
Natürlich fliegen hier schnell die Fetzen und die Funken. In dem Punkt ist das Buch recht vorhersehbar und für meinen Geschmack manchmal ein bisschen zu schnell.
So konnte ich die Handlungen der Personen oft nicht so ganz nachvollziehen.
Nikolajs Familiengeschichte und Emmas Heimlichtuerei bringen Spannung rein und bereichern die Geschichte. Auch der Storyteil mit Emmas Cousine macht alles interessanter.
Ich fand es schade, dass es ein bisschen gedauert hat, um mit den Figuren warm zu werden und bis sie eine spürbare Entwicklung erleben.
Aber wenn man die Vorhersehbarkeit und die langsame Charakterentwicklung außen vor lässt, hat mir das Buch doch ganz gut gefallen und ich werde den zweiten Teil auch lesen.

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Veröffentlicht am 12.07.2023

Solider YA Roman, mit kleinen Schwächen

Whistleblower – Between Love and Truth
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Laurel wollte nie im Mittelpunkt stehen. Als Journalismus Studentin reicht es ihr völlig, für die Collegezeitung zu schreiben und sich auf die schönen Dinge im Leben zu konzentrieren: Freunde, Partys und ...

Laurel wollte nie im Mittelpunkt stehen. Als Journalismus Studentin reicht es ihr völlig, für die Collegezeitung zu schreiben und sich auf die schönen Dinge im Leben zu konzentrieren: Freunde, Partys und Tacos. Aber als sie herausfindet, wie der beliebte Footballcoach ihrer Uni mit Frauen umgeht, weiß sie, dass sie die Wahrheit aufdecken muss. Auch wenn es bedeutet, dass sie ihren Ruf und ihre eigene Sicherheit riskiert. Und obwohl Bodie St. James, der Star-Quarterback mit einem Herzen aus Gold, sie vom Gegenteil überzeugen will. Laurel ahnt nicht, wie schwer es sein kann, sich zwischen ihren Gefühlen und dem, was richtig ist, zu entscheiden.
„Whistleblower – Between love and truth” von Kate Marchant hat mich durch das Cover und den Klappentext neugierig gemacht. Tiktok hat es mich tatsächlich nicht kaufen lassen ;)
Ich war sehr gespannt, wie die Debutautorin dieses Thema umsetzen wird.
Der Schreibstil ist gut. Er ist flüssig und man kommt als Leser gut durch die Seiten.
Auch ihre Figuren hat die Autorin gut entworfen. Sie sind alle sehr verschieden und ergänzen sich in der Geschichte gut. Mal als Sympathieträger und mal als Fieslinge.
Leider hat mir grade zu Beginn etwas an Tiefe und der gewisse Funke gefehlt. Ich bin mit Laurel einfach lange Zeit nicht richtig warm geworden. Erst als sie mehr mit Bodie zutun hatte, hat sich das geändert. Das war ein bisschen schade, denn so war alles für mich etwas oberflächlich.
Die Story, in der Laurel recherchiert ist spannend und brisant. Sich einen Collegefootball-Coach zum Feind zu machen, ist in der amerikanischen Millionenindustrie wirklich gefährlich.
Leider fehlte mir auch hier der Tiefgang. Man hätte aus ihren Recherchen, den Details und den Folgen einfach noch mehr rausholen können. Einige Dinge werden nur angerissen, andere zu schnell abgehandelt. Das war schade, denn die Grundlage ist da.
Dafür sind der Autorin die zwischenmenschlichen Kontakte gut gelungen. Das Miteinander von Laurel und ihren beiden besten Freunden oder auch das mit Bodie, hat mir gut gefallen. Auch die Treffen mit ihrer Kursgruppe fand ich gut.
Die Autorin hat ein paar collegetypische Nebenhandlungen eingebaut, die gut gepasst haben.
Insgesamt ein guter Debutroman, der hier und da aber durchaus noch ein bisschen Tiefe vertragen hätte. Kann man sehr gut zwischendurch lesen, auch wenn es (noch) kein Highlight ist. Ich bin gespannt, auf weitere Bücher der Autorin.

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Veröffentlicht am 30.06.2023

Leider einige Schwachstellen

Girls like girls – Sag mir nicht, wie ich mich fühle
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Es ist Sommer und nach dem Tod ihrer Mutter fühlt sich die siebzehnjährige Coley allein. Bis sie Sonya trifft, in die sie sich Hals über Kopf verliebt. Immer wenn die beiden allein sind, spürt Coley, dass ...

Es ist Sommer und nach dem Tod ihrer Mutter fühlt sich die siebzehnjährige Coley allein. Bis sie Sonya trifft, in die sie sich Hals über Kopf verliebt. Immer wenn die beiden allein sind, spürt Coley, dass Sonya ihre Gefühle erwidert. Doch in Gesellschaft anderer vermag Sonya nicht zu Coley zu stehen. Vor allem nicht in Gegenwart von Trenton, mit dem sie eine On- und Off-Beziehung verbindet. Coley will sich so kurz nach dem Verlust ihrer Mutter nicht schon wieder das Herz brechen lassen und zieht sich von Sonya zurück – endgültig, das nimmt sie sich fest vor.

„Girls like girls“ ist das neue Buch der Autorin Hayley Kiyoko.
Sie erzählt die Geschichte von Coley, die es grade alles andere als leicht hat.
Es sind Sommerferien und Coley ist ein Teenager. Eigentlich sollte sie diese Zeit genießen. Doch nachdem sie ihre Mutter verloren hat, muss sie bei ihrem Vater wohnen, den sie kaum kennt. Sie lernt relativ schnell die „coole“ Clique im Ort kennen und verliebt sich ziemlich schnell in die verwöhnte Sonya. Auch Sonya entwickelt Gefühle für Coley, zu denen sie jedoch nicht stehen kann. So muss Coley sich entscheiden, welchen Weg sie gehen will.
Die Stimmung des Buchs hat mir gefallen. Das ganze Buch ist wie ein richtig heißer, schwerer Sommertag. So ein Tag, an dem die Straße flimmert und niemand sich bewegen will.
Coley ist als Teenager richtig gut getroffen. Ihre Denkweise ist nicht zu erwachsen, ihre Ängste und Sorgen sind einfach die, die man in dem Alter haben kann. Aber sie entwickelt sich, setzt sich mit Themen und Menschen auseinander und wächst an ihren Problemen.
Das kann ich von Sonya leider nicht sagen. Sie lernen wir vor allem durch ihr Onlinetagebuch kennen. Sonya ist ein verwöhntes, reiches It-Girl, das es gewöhnt ist, seinen Willen zu bekommen. So geht sie auch mit anderen Menschen um. Ich verstehe, dass ihre Gefühle zu Sonya extrem verwirrend und beängstigend für sie sind aber auch als Freundin behandelt sie Coley und die anderen oft nicht gut. Auch wenn sie gegen Ende sowas wie Einsehen zeigt, konnte man bei ihr leider keine große Charakterentwicklung feststellen.
Es geht in dem Buch viel um das, was Coley für Sonya empfindet. Die Autorin hat das sehr gefühlvoll und fast schon poetisch beschrieben. Mir war das manchmal ein bisschen zu viel. Coley hat sich so Hals über Kopf verliebt, dass es man fast schon Besessenheit nennen konnte. Sie kannte Sonya quasi gar nicht und hat trotzdem extrem auf sie reagiert.
Ein Kritikpunkt dazu ist noch, dass sehr unreflektiert mit Drogen- und Alkoholkonsum umgegangen wird. Die Figuren sind alle Minderjährig und Saufen und Kiffen was das Zeug hält. Das kennt man eigentlich nur noch aus der Gossip Girl Zeit. Ich erwarte kein belehrendes Buch aber etwas Reflektion wäre für ein Buch ab 13 doch wünschenswert.
Aber abgesehen von diesen Punkten ist das Buch gut. Ich habe die Geschichte gerne verfolgt. Ich würde das Buch aber nicht unbedingt weiterempfehlen.

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Veröffentlicht am 27.06.2023

Leider mehr langatmiges Drama als Thriller

One of the Girls
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Es sollte der perfekte Kurzurlaub werden: Lexi reist mit fünf Freundinnen auf eine griechische Insel, um ihren Junggesellinnenabschied zu feiern. Von der abgelegenen Villa mit Meerblick bis hin zu den ...

Es sollte der perfekte Kurzurlaub werden: Lexi reist mit fünf Freundinnen auf eine griechische Insel, um ihren Junggesellinnenabschied zu feiern. Von der abgelegenen Villa mit Meerblick bis hin zu den malerischen Tavernen und weiß getünchten Straßen scheint der Urlaub zu schön, um wahr zu sein. Und tatsächlich bekommt die Idylle bald Risse, denn abgesehen von ihrer Freundschaft mit Lexi haben die Frauen nur eines gemeinsam: Sie alle haben etwas zu verbergen. Nach und nach kommen versteckte Absichten ans Licht, Geheimnisse werden enthüllt und die Masken fallen – bis eine Leiche auf den Klippen unterhalb der Villa liegt.

In „one of the girls“ schickt uns Lucy Clarke mit sechs Freundinnen auf einen Junggesellinnenabschied nach Griechenland. Es soll eine schöne Woche voller Spaß und Entspannung werden, doch jeder hat Geheimnisse und die kommen natürlich nach und nach ans Licht.
Die Frauen sind alle unterschiedlich lang mit Lexi befreundet. Die Kapitel wechseln sich ab und so erfährt der Leser auch die unterschiedlichen Sichtweisen der Frauen.
Unterbrochen werden die Kapitel immer von einem kurzen Kapitel, welches einen unheilvollen Blick in die Zukunft gibt und mehr Spannung verspricht, als am Ende aufkommt, denn die versprochene Leiche gibt es erst ganz zum Schluss.
Davor können wir Frauen begleiten, die sich durch die Jahre auseinandergelebt haben, die sich nicht alles erzählen, sich mit ihrem eigenen Leben nur ungern auseinandersetzen, die den schönen Schein wahren wollen, die Selbstkomplexe haben, die ungeahnte Absichten haben und die einfach alle mal miteinander reden sollten.
Vieles von dem Drama liegt an unausgesprochenen und unverarbeiteten Dingen. Wenn die scheinbaren Freundinnen einfach mal ehrlich zu sich selbst und den anderen wären, wäre vieles einfacher gewesen.
Aber so lebt das Buch von unausgesprochenen Geheimnissen und dem daraus resultierenden Drama. Die Stimmung ist angespannt und unheilvoll aber leider nicht wirklich so, wie ich sie bei einem Thriller erwarte. Es ist eben ein Drama und das manchmal sehr langatmig.
Einige Szenen und Konflikte ziehen sich für meinen Geschmack zu lang und bis es endlich zum erwarteten Showdown kommt, war ich schon richtig ungeduldig (nicht positiv gemeint).
Das Ende hat ein paar kleine Überraschungsmomente, die aber leider nicht alles aufwerten konnten. Den Epilog hätte ich nicht unbedingt gebraucht. Für meinen Geschmack hätte das Buch in Griechenland enden dürfen.
Für mich war es leider nicht das richtige Buch. Aber ich denke, jeder der Dramen mag, sollte dem Buch dennoch eine Chance geben!

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