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Veröffentlicht am 12.11.2021

5 Minuten

Between Your Words
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Hier merkt man ab Seite 1: Emma Scott kann unfassbar gut schreiben! Die Autorin schreibt mit immens viel Gefühl, kreativer Leidenschaft und ist jemand, der sich mit Worten beschäftigt. Fasziniert hat sie ...

Hier merkt man ab Seite 1: Emma Scott kann unfassbar gut schreiben! Die Autorin schreibt mit immens viel Gefühl, kreativer Leidenschaft und ist jemand, der sich mit Worten beschäftigt. Fasziniert hat sie mich damit, welche tiefgründigen Gespräche sie innerhalb von 5 Minuten aufbauen konnte.

Das Buch ist aufgeteilt in drei Teile. Zu Beginn begleitet man Jim, wie er sich im Hospital bewirbt und auf Thea trifft. Seine Art ist sehr ruhig und wegen seines Stotterns, redet er nicht viel, aber mit ihr möchte er Gespräche führen. In Teil 1 ist die Perspektive insbesondere stark aus seiner Sicht geschrieben und man kann beobachten, wie er zarte Gefühle für Thea entwickelt. Ich fand Jim mit seiner ruhigen, aufmerksamen und unaufgeregten Art sehr sympathisch und liebenswert.

Thea zeigt sich direkt charmant und ihre Persönlichkeit ist auch in wenigen 5 Minuten präsent. Ab Teil 2 gibt die Autorin dem Leser immer mehr Einblicke aus ihrer Perspektive. Hier wendete sich mein Eindruck zu ihr ganz schnell. Sie zeigte plötzlich ganz andere Charakterzüge, wurde egoistisch und verlor gefühlt jegliche Empathie. Auch, wenn ich ihre Gefühlswelt bis zu einem gewissen Grad nachvollziehen konnte, war mir ihr Verhalten irgendwann zu viel.

Genau so entwickelte sich mein Gesamteindruck zum Plot. Der Einstieg gefiel mir super, ich verlor mich in den Worten und Jims Perspektive. Ich war mir praktisch schon sicher, dieses Buch lieben zu werden. Ab Teil 2 schlug die Handlung jedoch eine völlig neue Richtung ein und verführte mich zum Querlesen. Es fühlte sich so an, als müsste man unbedingt vor Augen führen, dass es ein Young Adult Buch ist und noch möglichst viel Erotik-Elemente einspeisen. Diese empfand ich in dieser erst emotionsstarken Stimmung des Buches schnell als platt.

Im Bereich der Medizin bin ich persönlich ein ziemlicher Laie und bin mir dadurch nicht sicher, wie authentisch ihr Krankheitsbild ist. Auf mich wirkte es jedoch schlüssig und ohne große Logiklücke. Die medizinische Behandlung und dessen Auswirkungen, stehen jedoch auf einem anderen Blatt. Diese empfand ich als deutlich unrealistischer und Teile des Krankheitsverlaufs als überstürzt, was für mich ein herber Kritikpunkt darstellte.

Fazit:

Emma Scott schreibt in diesem Roman sehr gefühlsbetont und mit Liebe zu Worten. Jim empfand ich schnell als sympathisch, doch bei Thea konnte dieser Eindruck nicht ganz halten. Der Plot liefert eine Mischung aus tiefgründigen Gesprächen, liebevollen Momenten und Lust. Das Krankheitsbild von Thea wirkte auf mich authentisch, doch bei dem Verlauf, hätte man auf das ein oder andere Wunder-Element verzichten können. Leser, die sich weniger an Logiklücken bzw. unrealistischen Elementen aufhängen, könnten sich sicherlich in der emotionalen Liebesgeschichte verlieren.

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