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Langeweile

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 03.10.2021

Düster und beklemmend

Die Dornen der Stille
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Inhalt übernommen:

Alles begann, als David Wood zu uns kam, auch der Beginn eines neuen Lebens. Ich war stolz, dass er da war, bis zu dem Vorfall mit Aileen ..." Der dreiundsechzigjährige Drehbuchautor ...

Inhalt übernommen:

Alles begann, als David Wood zu uns kam, auch der Beginn eines neuen Lebens. Ich war stolz, dass er da war, bis zu dem Vorfall mit Aileen ..." Der dreiundsechzigjährige Drehbuchautor Alexander Martin wendet sich an die West Vancouver Police Division, weil er ein Verbrechen verhindern will. Im Befragungszimmer trifft er auf Inspector Constable Abbott, der eine Vergewaltigungsserie und einen Mord aufklären muss. Alex überlässt dem Ermittler sein Tagebuch. Nachdem Abbott die Aufzeichnungen gesichtet hat, häutet er Alex wie eine Zwiebel. Fast ohne dass sie es merken, verbinden sich die Grübeleien der beiden Männer und das Tasten nach dem Sinn einer Tat mit einer geheimnisvollen, rätselhaften Geschichte um ein Geheimnis, das zwischen Alex und seinem Pflegebruder David steht ... Die Dornen der Stille ist ein zutiefst bewegender Psychothriller und ein leidenschaftlicher, tief empfundener Widerstand gegen Gleichgültigkeit, Verachtung und Ignoranz.

Meine Meinung:

Ich kenne schon mehrere Bücher diese Autorin und bin immer wieder begeistert davon, wie sie es schafft, von Beginn an eine hohe Spannung zu erzeugen, diese aufrecht zu erhalten und mit einem überraschenden Ende aufzuwarten.

Die Geschichte besteht überwiegend aus den Tagebucheinträgen des Protagonisten, die er der Polizei zur Verfügung stellt und welche die Beamten vor viele schwierige Probleme stellt. Außerdem gibt es mehrere Geschichten seines Ziehbruders David,die mir richtige Gänsehautmomente bescherte.

Es herrschte eine durchgehend düstere Atmosphäre, viele falsche Fährten wurden eingestreut,was zu immer neuer Verwirrung führte.

Das Seelenleben der Protagonisten wurde gekonnt offengelegt,was mich sehr nachdenklich machte.Natürlich gab es zum Schluss wieder eine völlig überraschende Wendung,mit der ich überhaupt nicht gerechnet hatte.

Fazit:

Ich empfehle das Buch sehr gerne allen Lesern*innen, die Thriller lieben, jedoch ist ein starkes Nervenkostüm Voraussetzung.

Veröffentlicht am 30.09.2021

Ein Duft fürˋs Leben

Das Haus der Düfte
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Als die junge Anouk zusammen mit ihrer Mutter den Bahnhof von Paris erreicht,sticht ihr ein besonderer Duft in die Nase. Sie hat schon immer ein besonderes Gespür dafür, besondere Düfte zu erkennen und ...

Als die junge Anouk zusammen mit ihrer Mutter den Bahnhof von Paris erreicht,sticht ihr ein besonderer Duft in die Nase. Sie hat schon immer ein besonderes Gespür dafür, besondere Düfte zu erkennen und zu versuchen, sie zu analysieren. Diese besondere Duft soll eine ganz entscheidende Rolle in ihrem zukünftigen Leben spielen.
Ihre Mutter Isabell hat in Paris eine Apotheke geerbt und möchte dort ein neues Leben aufbauen, wobei sie darauf hofft, dass ihre Tochter sie dabei unterstützt. Diese hat jedoch andere Pläne, sie möchte Parfümeurin werden,ein Plan,den sie gegen den Willen ihrer Mutter, ehrgeizig verfolgt.
Der Besuch von Stèphane ,einem Cousin von Henri,dem Mitarbeiter und Freund ihrer Mutter,ebnet ihr den Weg dafür. Er erkennt ihr großes Talent und nimmt sie mit zu seiner Familie nach Grasse ,die dort eine berühmte Manufaktur betreibt,welche einst von Florence und Horace quasi aus dem Nichts aufgebaut wurde.
Anouk hat nicht nur die Möglichkeit,den Beruf der Parfümeurin zu erlernen ,sondern wird auch mit vielen Familiengeheimnissen in Vergangenheit und Gegenwart konfrontiert.

Die Geschichte wird in wechselnden Zeitabschnitten erzählt, wobei immer andere Protagonisten im Mittelpunkt stehen. Ich konnte von Anfang an in die Geschichte eintauchen,wobei ich einiges aus der Welt der Düfte erfahren habe.
Der tolle Schreibstil machte es möglich, dass ich zu jedem einzelnen Protagonisten klare Bilder im Kopf hatte.Obwohl Anouk im Fokus stand,wurde auch den anderen Personen genügend Raum gegeben,was die Geschichte angenehm abrundete.
Außerdem gab es immer wieder Beschreibungen der wunderbaren Landschaft, was ein gewisses Urlaubsfeeling erzeugte.
Ich habe mich in der Geschichte sehr wohl gefühlt und empfehle sie gerne weiter. Natürlich gibt es von mir fünf Sterne.

Veröffentlicht am 27.09.2021

Geschichte erlebbar gemacht

Der Pfeiler der Gerechtigkeit
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Inhalt übernommen:

Würzburg 1574: Bäckerlehrling Simon leidet unter seinem brutalen Stiefvater und dessen Sohn Wulf. Als die Streitigkeiten eskalieren, muss er die Stadt verlassen und erlernt in Venedig ...

Inhalt übernommen:

Würzburg 1574: Bäckerlehrling Simon leidet unter seinem brutalen Stiefvater und dessen Sohn Wulf. Als die Streitigkeiten eskalieren, muss er die Stadt verlassen und erlernt in Venedig die Kunst der Zuckerbäckerei. Nach Jahren in der Ferne kehrt Simon nach Würzburg zurück. Dort übernimmt er die Backstube des Juliusspitals und gewinnt die Zuneigung des mächtigen, unnahbaren Fürstbischofs Julius Echter. Doch Simons Stiefbruder Wulf, getrieben von Neid und Missgunst, lässt nichts unversucht, um ihm zu schaden …

Meine Meinung:

Es ist der dritte historischer Roman der Autorin, die ich bereits von ihren Krimis kenne und schätze, der mich wieder total begeistert hat.

Mit ihrem eindrucksvollen und präzisen Schreibstil schaffte sie es erneut,mich sofort in die Vergangenheit zu katapultieren. Dass dem Roman vorangestellte Personenverzeichnis ,war für die Orientierung sehr hilfreich.Es gab eine gelungene Mischung zwischen fiktiven und realen Persönlichkeiten,die so präzise geschildert waren,dass ich klare Bilder im Kopf hatte.

Den teilweise sehr leidvollen Lebensweg der Protagonisten habe ich voller Spannung mit sehr viel Empathie verfolgt.

Besonders interessant fand ich die geschichtlichen Informationen, von denen mir einige neu waren. Hier merkt man immer die sehr gute und gründliche Recherchearbeit der Autorin.

Fazit:

Ich habe mich bei der Reise in die Vergangenheit sehr gut unterhalten und empfehle das Buch ,verbunden mit fünf Sternen, weiter.

Veröffentlicht am 26.09.2021

Ein Kleeblatt bringt nicht immer Glück

Tote Schwaben leben länger
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Inhalt übernommen:

Spannend, rasant und mit einer gepfefferten Portion schwäbischschwarzem Humor. Ein perfider Serienkiller, ein fünfblättriges Kleeblatt und ein dunkles Geheimnis auf dem Grund des Federsees: ...

Inhalt übernommen:

Spannend, rasant und mit einer gepfefferten Portion schwäbischschwarzem Humor. Ein perfider Serienkiller, ein fünfblättriges Kleeblatt und ein dunkles Geheimnis auf dem Grund des Federsees: Eugen Querlinger, Erster Hauptkommissar bei der Ulmer Kripo, bekommt es mit einem bizarren Fall zu tun, der Jahrzehnte zurückreicht. Doch dann schlägt das Grauen der Vergangenheit erneut zu – und Querlinger sieht sich mit der verstörenden Frage konfrontiert: Können Tote morden?

Meine Meinung:

Der sympathische erste Hauptkommissar Eugen Querlinger und sein Team waren mir schon aus einem vorhergehenden Buch bekannt,somit konnte ich gleich in die Geschichte eintauchen. Der spezielle schwäbische Humor, die verbalen Schlagabtausche innerhalb des Teams und die kleinen Reibereien der Eheleute Querlinger(Bärle und Mäusle)waren gekonnt skizziert.Neben den Morden in Vergangenheit und Gegenwart,welche das Team in Atem halten,bleibt auch noch Zeit für die schönen Dinge des Lebens,speziell die leiblichen Genüsse.

Dem Autor ist es erneut gut gelungen,die einzelnen Personen in Szene zu setzen, ich hatte klare Bilder im Kopf. Außerdem verfügt er über ein scheinbar endloses Reservoir an skurillen Namen, die mich mehr als einmal zum schmunzeln brachten.
Die Geschichte war durchgehend spannend, inklusive einer Überraschung am Ende. Ich habe mich sehr gut unterhalten und bin auf weitere Fälle gespannt.

Veröffentlicht am 23.09.2021

Aufbruchstimmung in Berlin

Die Schwestern vom Ku'damm: Ein neuer Morgen
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Inhalt übernommen:

Berlin, 1966: Die geteilte Stadt ist ebenso im Umbruch wie das Modekaufhaus Thalheim am Ku′damm. Die Jugend rebelliert, die Röcke werden kürzer, doch Chef-Designerin Miriam Feldmann ...

Inhalt übernommen:

Berlin, 1966: Die geteilte Stadt ist ebenso im Umbruch wie das Modekaufhaus Thalheim am Ku′damm. Die Jugend rebelliert, die Röcke werden kürzer, doch Chef-Designerin Miriam Feldmann hat alle Mühe, Kaufhaus-Patriarch Friedrich davon zu überzeugen, dass die Frauen nun Knallfarben statt Pastell tragen wollen. Wenigstens ihr Privatleben läuft in gewohnt ruhigen Bahnen. Ihren Platz in der Familie Thalheim hat sie gefunden, Adoptivtochter Jenny wächst zu einer klugen jungen Frau heran. Als Miriam, die nie eigene Kinder bekommen konnte, mit Anfang vierzig schwanger wird, ist plötzlich auch ihr eigenes Leben im Umbruch. Dann begegnet sie einem Mann wieder, den sie im Krieg kennenlernte. Die Begegnung führt sie zu den dunkelsten Stunden ihres Lebens zurück …

Meine Meinung:

Das ist nun der 4.Band dieser grandiosen Reihe,den ich genau wie die Vorgänger begeistert gelesen,ja geradezu verschlungen habe.In diesem Buch steht Miri im Mittelpunkt, deren Leben durch die Geburt ihrer Tochter Lilly gründlich auf den Kopf gestellt wird.

Als sie Moritz wiedertrifft,der ihr in ihrer dunkelsten Zeit geholfen hatte und ihr sehr nahestand,wird die Vergangenheit wieder nach oben gespült. Endlich schafft sie es, ihrer Familie von ihrer dunkelsten Zeit, als sogenanntes „U-Boot“ zu erzählen.Diese Abschnitte trieben mir mehr als einmal die Tränen in die Augen. Es ist immer wieder unfassbar zu lesen, was die Menschen damals erleiden mussten.

Mit ihrem tollen Schreibstil schafft die Autorin es erneut, das Leben der Familie Thalheim vor dem geistigen Auge des Lesers vorbeiziehen zu lassen. Eine Familie zum Anfassen, in der gelacht, geliebt, gestritten und sich wieder versöhnt wird.Natürlich spielt auch das Modehaus Thalheim, was seit langem im Familienbesitz ist, eine wichtige Rolle. Die Welt der Mode verändert sich, wird frecher und moderner, das spiegelt sich in einer umfassenden Neugestaltung wider.

Gut gefallen hat es mir, dass man auch wieder einigen realen Persönlichkeiten, wie zum Beispiel Willy Brandt,Rut Brandt,Rudi Dutschke, Benno Ohnesorg, um nur einige zu nennen,begegnet.Auch die Musik, welche uns in der damaligen Zeit begleitete, fand Eingang in die Geschichte. Legendäre Konzerte mit Jimi Hendrix und das berühmte Woodstock Festival wurden ebenfalls erwähnt.

Ich nehme mit einem lachenden und einem weinenden Auge Abschied von einer tollen Familie, die mich über mehrere Jahre begleitet hat.

Fazit:

Ein wunderbares Buch, was ich wärmstens empfehlen kann und selbstverständlich mit fünf Sternen bewerte.