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Veröffentlicht am 15.05.2018

Little "Cutie" hero

Tom & Malou 1: Herzklopfen on Tour
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Tom & Malou: Herzklopfen on Tour ist Teil 1 der neuen Rockstar-Romance um die Band „Amblish“ von Sina Müller. Band 2 nennt sich Tom & Malou: Liebe Backstage. Für mich ist es mein ersten Buch überhaupt ...

Tom & Malou: Herzklopfen on Tour ist Teil 1 der neuen Rockstar-Romance um die Band „Amblish“ von Sina Müller. Band 2 nennt sich Tom & Malou: Liebe Backstage. Für mich ist es mein ersten Buch überhaupt der Autorin und mit Sicherheit kann ich sagen nicht mein letztes. Vor allem bin ich neugierig auf die Geschichte von Josh & Emma.

„Es liegt an uns selbst, aus einem gewöhnlichen Augenblick einen perfekten Moment zu erschaffen.“

Zum Inhalt: Tom Heinrich ist überglücklich – die langersehnte US-Tour seiner Rockband Amblish steht an und die will er in vollen Zügen genießen. Alles könnte perfekt sein, wäre da nicht die neue Management-Assistentin, die nicht nur seine Pläne durchkreuzt, sondern auch jede Menge Chaos in Toms Leben bringt. Für Malou Winter sollte das Praktikum die Chance ihres Lebens sein. Aber neben der nervenaufreibenden Arbeit mit dem skandalträchtigen Bassisten Tom, legen ihr eindeutige Klauseln Steine in den Weg, über die nicht nur sie stolpern könnte. 

Vorab ist zu sagen, dass ich alles was in Richtung Musik geht, einfach sehr gerne habe und so auch unheimlich gerne Geschichten darüber lese. Auch diese Rockstar-Romance hier ist eine absolut gelungene Umsetzung.

Malou weiß ganz genau was sie will und was nicht. Sie hat frisch ihr Studium im Musikmanagement erfolgreich abgeschlossen und möchte nun beruflich durchstarten. Da kommt dieses Aufruf zum Praktikum mit Amblish auf Tour durch die USA zu gehen genau richtig, obwohl Malou es für einen PR-Gag vermutet. Dennoch dreht sie das gewünschte Video und alle sind von ihr begeistert. Zuvor lernt sie zufällig Tom den Bassisten der Band kenne und beide fühlen sich sofort voneinander angezogen. Ab da beginnt das Gefühlschaos und beide müssen nun einige Zeit miteinander klar kommen, wäre da nicht diese fies Vertragsklausel. Zusätzlich soll Malou auch noch Kindermädchen spielen.

Malou hat so ein erfrischendes Wesen, ist pfiffig, schlau, keck und immer mit dem richtigen Spruch auf den Lippen. So spielt sie sich leicht in die Herzen ihrer Mitmenschen, jedoch nicht in alle.
Tom verkörpert den typischen Rockstar und seine Allüren. Er feiert gerne, ist ein Alphamännchen, strotz vor Testosteron und lässt auch bei der Frauenwelt nichts unversucht. Doch Malou ist anders, als alle andere zuvor und das spürt er von Beginn an, er verhält sich ihr gegenüber auch anders. Jedoch kann er über seinen Schatten springen und eine ernsthafte Beziehung beginnen? Tom bringt Malou auch dazu über ihre Grenzen zu gehen und verbringt mit ihr ganz zauberhafte und romantische Augenblicke. Doch beide sind so dickköpfig und sehen nicht, dass sie füreinander geschaffen sind. Lieber zergehen sie vor Selbstzweifel und kommen auf komische Ideen.
Ich liebe das Zusammenspiel der beiden, die Streiche, die Hausforderungen, die Dialoge, aber auch die ernsten Seiten und das sie füreinander gut sind. Sie müssen nur über ihren Schatten springen und es dem Rest zeigen.

Auch der Rest der Bandmitglieder zeichnet sich durch seine Eigenarten aus und zusammen sind sie ein großartiger Haufen und vor allem auf dem Boden geblieben, ohne aufgehoben zu erscheinen.

Der Schreibstil ist locker, flüssig, leicht und spritzig, sehr angenehm und mit der richtigen Prise Humor hinterlegt. Die Seiten fliegen einfach so dahin. Die Kapitellänge ist genau richtig gewählt.
Die Dialoge und Erzählungen sind sehr unterhaltsam, erfrischend, strotzen vor frechen Aussagen und Andeutungen, sind aber auch unheimlich herzerwärmend durch romantische und süße Gesten sowie mit sinnlichen und prickelnden Momenten gemischt. Die Beschreibungen sind sehr aussagekräftig und bildgewandt, ma fühlt sich direkt mit dabei, ob auf der Bühne, beim Konzert, einfach beim Geschehen. Ich mag diese Darstellungsform sehr gerne und konnte mir so immer meine eigene Bilder im Kopf zaubern.
Abwechselnd und gekennzeichnet wird man in der Ich-Perspektive von Tom und Malou durch die Geschehnisse begleitet. Perspektivenwechsel finde ich sehr aufschlussreich und ich mag es sehr, in mehr als nur in eine Sicht einzutauchen.
Die Geschichte strahlt durch authentische und charismatische Protagonisten, ist voller Gefühl, amüsant und sehr unterhaltsam.

Das Cover und die Buchaufmachung finde ich wunderschön und mit sehr viel Liebe zum Detail ausgesucht. Das Cover ist in warmen Rot- und Orangetönen gehalten und zeigt eine junge Frau, die einen Musiker auf der Bühne beobachtet. Auf der Schulter trägt sie ein Tattoo, sie wird später auch eins im Laufe der Handlung erhalten, aber es ist nicht das. Das Originaltattoo hätte mir hier sogar noch besser gefallen. Auch auf der Rückseite ist die Schattensilouette des Musikers abgebildet. Neben jedem Kapitel ist eine Pusteblume gezeichnet, die sich im Verlauf zu kleinen Musiknoten auflöst. Zu der Kapitelzahl ist auch der jeweilige Tag und Aufenthaltsort vermerkt.

„Was auf der Tour passiert, bleibt auf der Tour.“

Mein Fazit: Eine gefühl- und humorvolle sowie sympathisch musikalische Umsetzung, die ich sehr genossen habe. Bin nun sehr gespannt auf Band 2 und kann es allen Musikbegeisterten und Romancefans nur an Herz legen.

Veröffentlicht am 15.05.2018

Raffinierter Jugendroman und großartiges Debüt

Und wer rettet mich?
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Eine Party. Eine brennende Scheune. Und ein fürchterlicher Schrei.

„Und wer rettet mich?“ ist ein Jugendbuch voller Spannung, gespickt mit rätselhaften Ereignissen und eine toughe Heldin, zwischen zwei ...

Eine Party. Eine brennende Scheune. Und ein fürchterlicher Schrei.

„Und wer rettet mich?“ ist ein Jugendbuch voller Spannung, gespickt mit rätselhaften Ereignissen und eine toughe Heldin, zwischen zwei Typen zum Verlieben. Ich würde mich auf weitere Werke der Autorin freuen, sie hat einen ganz erfrischenden und fesselnden Stil eine Geschichte zu erzählen.

Zum Inhalt:
Als Kim (18) aufwacht, hofft sie, dass es nur ein böser Traum war. Aber es ist Wirklichkeit: Nach einem Brand in der Abi-Party-Location liegt ihr Freund Jasper (18) im Krankenhaus und behauptet, sich an nichts erinnern zu können. Und in Kims Wohnzimmer sitzt die Polizei und stellt Fragen – denn es gibt Hinweise darauf, dass Jasper das Feuer selbst gelegt hat. Kim glaubt nicht eine Sekunde daran. Aber wie soll sie Jasper helfen? Sie war ja an dem Abend nicht bei ihm. Sie war mit Ben (23) zusammen, in den sie mal unsterblich verliebt war. Früher. Oder immer noch?
Was ist an jenem Abend wirklich passiert?

Was mir persönlich gleich zu Beginn gefiel, dass man sich direkt in der Handlung befindet und es so gleich ohne große Erklärungen losgeht. Sofort wird man gebannt mitgerissen und befindet sich in der Gedankenspirale um selbst herauszufinden, was denn nun wirklich geschehen ist und wer hat das vor allem angestellt. Alle wichtigen Informationen, neue Spekulationen und Vermutungen ergeben sich beim Lesen. Zwar bleiben zum Schluss noch ein paar kleine Fragen offen, aber das sind Kleinigkeiten und bleiben dem Leser selbst überlassen, wie er das sehen könnte. Der Spannungsgrad wird durchweg gehalten, es ist stellenweise mysteriös, gespickt mit Erinnerungsfetzen des besagten abends und aus der Vergangenheit. Nebenbei geht es tiefgründig um Familienbeziehungen, Freundschaften, Liebe, Verluste, Zukunftsängste, Träume, Vertrauen die freie Entwicklung und einfach glücklich sein.

Der Schreibstil ist sehr stilsicher, fesselnd, angenehm und spannungsgeladen. Passend zum Jugendroman wird sich an die Sprache auch bedient und es liest sich dadurch sehr flott und flüssig. Aufgrund des vorgesagten entsteht schnell der Suchtfaktor, dass man das Buch in einem Rutsch unbedingt durchlesen möchte. Die Handlung wird in der Ich-Perspektive von der Hauptprotagonistin Kim erzählt, kurze Abstecher gibt es in SMS-Nachrichten von Dritten.

Kim, ist nicht nur tough und mutig, sie ist auch keck und rotzig, aufmüpfig, ab und an in sich gekehrt und lässt so schnell niemanden an sich heran. Sie ist aber auch fair, mit einem großen Gerechtigkeitssinn und hat ein großes Herz für diejenigen, die sie mag. Ich mag ihre teilweise ironische Art und ihre Gedanken inklusive Sprüche dazu. Ben war sie vor 4 Jahren verliebt, bis er das Land verlassen hat. Jetzt ist er wieder da und das alte Gefühl scheint auch wieder zu entflammen oder ist es nur das alte vertraute?
Jasper hat dagegen zwei Jahre um das Herz von Kim gekämpft, da er in ihr mehr sieht, als andere das tun. Doch Jasper ist das genaue Gegenteil von Kim und von allen geliebt und hervorgehoben. Ich bin davon überzeugt, dass er Kim wirklich liebt, jedoch sehen ihre Zukunftsansichten unterschiedlich aus. Hält das eine junge Liebe Stand? Jasper weiß auch von Ben. Was ich an beiden wirklich toll finde, dass sie offen und ehrlich miteinander umgehen.
Ben, ist wiederum das Gegenteil von Jasper. Schon die Herkunftsgegenden unterscheiden beide. Ben sah in Kim damals noch nicht die junge Frau, die sie heute ist, durch den Altersunterschied war sie eher ein kleines Mädchen in seinen Augen. Beide hegen die gleiche sportliche Leidenschaft.
Kim muss sich letztendlich entscheiden und das kann sie nur ganz allein. Sie muss auf ihr Herz hören. Egal in welcher Konstellation gibt es ganz süße romantische Momente zwischen dem Chaos und natürlich ein durcheinander der Gefühle.

Die einzelnen Charaktere waren wirklich sehr gut, ausreichend sowie authentisch herausgearbeitet. Also ich musst wirklich bis zum Schluss waten und wurde mit der Auflösung überrascht. Zwischendurch hat man zwar einige Vermutungen und Zweifel an den dargestellten oder auch an den mitwirkenden Personen, jedoch ist die Geschichte wirklich unvorhersehbar.

Das Cover und der Titel sind sehr passend zu Kim ausgewählt und ich finde sie sehr ansprechend. Es liegt eine gewisse Melancholie und Traurigkeit darin und so kommt Kim ja auch teilweise rüber, da sie sich hinter ihrer Fassade versteckt und selbst schützt.

Mein Fazit: Ein sehr gelungenes Debüt im Bereich der Jugendbücher. Es hat mich so sehr festgehalten, dass ich es in einem Rutsch gelesen habe und kann es somit guten Gewissens nur weiterempfehlen.

Veröffentlicht am 10.05.2018

Leander und Jana - echt, authentisch und viele Emotionen

Nichts ist gut. Ohne dich.
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Als ich das Buch zum ersten Mal gesehen habe, muss ich gestehen, hab ich mich sofort in das wunderschöne minimalistische Cover verliebt. Es ist schlicht, Grundfarbe weiß, aber darauf ein rot gesprenkeltes ...

Als ich das Buch zum ersten Mal gesehen habe, muss ich gestehen, hab ich mich sofort in das wunderschöne minimalistische Cover verliebt. Es ist schlicht, Grundfarbe weiß, aber darauf ein rot gesprenkeltes Herz, das so ins Auge sticht und mich schon daher angesprochen hat. Auch selbst die Buchgestaltung ist ganz liebevoll und passt einfach zu den Hauptprotagonisten Leander und Jana.

Lea Coplin ist ein Pseudonym der Autorin, bekannt ist sie auch unter den Namen Alexandra Pilz oder auch als Anne Sanders. Ich selbst kannte zuvor noch nichts von ihr, aber bin total neugierig auf ihre anderen Werke geworden und ganz besonders freue ich mich auf „Nichts zu verlieren. Außer uns.“ das im September 2018 folgen wird und es hier um einen anderen besonderen bereits bekannten Darsteller gehen wird.

Für alleLesewütigen und Liebhaber von ehrlichen, ergreifenden und authentischen Geschichten aus dem Leben, ist dieses Buch ein absolutes Muss! Eine mitreißende Handlung über eintragisches Ereignis und den daraus resultierenden Schicksalen, die Hürden des Lebens, Freundschaften, Hoffnung, Selbstfindung, Vertrauen und Liebe.

„Mein dummes, trügerisches Herz klopft einmal mehr so schnell, dass ich es in meinem ganzen Körper spüre. Der Rhythmus ist nervenzehrend, mehr noch, als sich die Stimme in meinem Kopf darüberlegt: Er war nicht zufällig hier.“

Zum Inhalt: Janna Sailer (18) lässt nichts an sich ran. Einen festen Freund hat sie nicht, nur eine Affäre. Einen Plan fürs Leben hat sie auch nicht, nur einen Job und ihre Familie … lieber nicht drüber reden, sie reden ja auch nicht wirklich miteinander, seit Janas Bruder Tim vor sechs Jahre bei einem Autounfall ums Leben kam. Doch dann taucht plötzlich Leander Jorges (22) auf. Der damals den Wagen fuhr. Steht vor ihr mit seinen hellblauen Augen. Und die Anziehungskraft ist so viel größer als Jana wahrhaben möchte. Sechs Jahre hat sie versucht, ihn zu hassen. Und nun ist er da, aus einem wirklich guten Grund: Er ist hier, damit sie ihn rettet. Nur weiß er das selbst noch nicht. Das Leben leuchtet wieder. Für beide. Doch kann sie diesen Jungen wirklich in ihr Leben lassen?

Aufgrund der Leseprobe hatte ich mir Jana anfangs anders vorgestellt, jedoch liegt meine Sympathie auf ihrer Seite. Jana rebelliert, macht das was ihr in den Sinn kommt und lebt ihr Leben derzeit so, wie sich sich damit halbwegs wohlfühlt. Sie weiß zwar noch nicht so wirklich was sie erreichen möchte, aber wenigstens macht sie etwas. Dennoch ist sie etwas festgefahren in ihrer Lage und ihr wird auch schnell vieles gleichgültig. Jana redet zwar manchmal schneller, als vorher den Kopf einzuschalten, aber lieber ehrlich und direkt, als alles nur in sich hineinzufressen. Natürlich stösst sie so manchen damit vor dem Kopf.
Und steht da plötzlich Leander vor ihr, von dem sie nie eine Erklärung bekam, warum er vor sechs Jahren gegangen ist und nie wieder etwas von ihm gehört hat. Plötzlich ist deine Vergangenheit wieder da und alle Erinnerungen steigen wieder hoch. So groß auch der "Hass" im ersten Moment sein möchte, so groß ist auch der Drang mehr voneinander zu erfahren und vielleicht wieder die alte Vertrautheit wiederzuerlangen, auch wenn sich beide verändert haben.

„Und nun lebe ich wieder. Und es tut wieder weh. Und ich wünschte, die vergangenen zwei tage wären nie, nie passiert.“

Leander, macht zu beginn eher einer verpeilten, planlosen und etwas verwahrlosten Eindruck, aber das ist er nicht. Er bekommt vielleicht nicht alles immer so schnell mit, aber er hat ein großes Herz, ist für seine ihm wichtigen Personen da und auch für seine chaotischen Freunde Bela und Max. Dieser sind auch ganz besonders, aber sind echte Charaktere und egal wie komisch ihr WG-Leben manchmal mitspielen mag, sie überlassen sich nicht sich selbst. Leander musste so einiges einstecken in seinem Leben und hat einen großen Preis dafür getragen. Er kümmert sich aufopferungsvoll um seine kranke Mutter und an Jana kommt er einfach nicht vorbei. Beide schwirren doch immer wieder, wie die Motten um das Licht. Bis beiden irgendwann klar wird, dass sie über die Vergangenheit reden müssen, diese abschließen und sich gegenseitig heilen könnten. Leander ist ein toller Charakter.

„Ich weine um Henrik, den ich verletzt, um Leander, den ich gebrochen habe, und um meinen toten Bruder, der mich nicht mein Leben leben lässt.“

Der Schreibstil ist locker, flüssig, leicht und spritzig. Die Seiten fliegen einfach so dahin. Die Kapitellängen sind unterschiedlich lang. Die Sprache ist dem Alter angepasst, aber durch die Sicherheit mit der Wortgewandtheit merkt man, dass hier nicht zum ersten Mal ein Buch geschrieben wurde. 
Die Dialoge und Erzählungen sind sehr unterhaltsam, erfrischend, strotzen vor unterschwelligem Sarkasmus, einem leichten Humor, sind aber auch unheimlich herzerwärmend und dann wieder tief traurig und selbstzerstörerisch für die Protas. Es wird hier abwechselnd aus beiden Sichten in der jeweiligen Ich-Perspektive wiedergegeben. Das hat mir sehr gut gefallen und jeweils von Jana und Leander einen guten Einblick verschafft. Gerne hätte ich zum Schluss noch ein paar Worten zu seinen Gedanken von Leander selbst erfahren, aber dafür hat er kleinen Botschaften in Zetteln hinterlassen, die sich auch auf den Bucheinband wiederfinden. Die gesamte Geschichte ist sehr authentisch, ehrlich und einfach echt, es ist nicht überspielt und die letzten 50 Seiten haben nur so vor Emotionen gesteckt. Ich fühlte mich sehr wohl beim lesen, konnte schmunzeln, mitfiebern, die Stirn runzeln, leise weinen und fühlte mich durchweg gut unterhalten.

„Sex kann ich. Was ich nicht kann, ist der ganze Rest.“

Mein Fazit: Ein wunderschöner, ungezwungener, echter und liebevoller Roman der mich durchweg mitreißen konnte und den ich guten Herzens einfach nur weiterempfehlen kann. Gehört definitiv ab jetzt zu meinen Lieblingsbüchern <3
Freue mich dann einfach mal auf Max.

Veröffentlicht am 01.05.2018

Das Mädchen aus der Welt der Unbegabten

Zwei Welten
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Eine wunderbare Erzählung über Begabte und Unbegabte in zwei Welten innerhalb eines Universums. Eine junge Frau der großes bevorsteht mit Gaben und Aufgaben für eine bessere Zukunft. Der 2. Teil befindet ...

Eine wunderbare Erzählung über Begabte und Unbegabte in zwei Welten innerhalb eines Universums. Eine junge Frau der großes bevorsteht mit Gaben und Aufgaben für eine bessere Zukunft. Der 2. Teil befindet sich gerade in der Entstehung. Der Verlag sagt selbst: „Eine fantastische Geschichte, welche von Glücksgefühl über Fassungslosigkeit bis hin zu tiefer Trauer alle Ebenen berührt.“ Dem kann ich mich nur voll und ganz anschließen.

Zum Inhalt: In einem Verbund von magisch begabten Menschen wird alle zehn Generationen ein Kind geboren, bei dem die Fähigkeiten besonders stark sind. Als die 17-jährige Charlotte (Charlie) Shearer in diese Gesellschaft eingeführt wird, beginnt für sie ein neues, von ungewohntem Wohlstand geprägtes Leben. Doch schon bald muss sie erkennen, dass dieser Luxus ein Opfer von ihr verlangt, welches sie nicht zu bringen bereit ist. Um dieser Forderung entgegentreten zu können, bleibt ihr keine andere Wahl: Charlotte muss ihre Fähigkeiten einsetzen.

Die Handlung selbst spielt im modernen London. Ganz langsam, aber unheimlich packend wird der Leser in diese fantastische Welt eingebettet. Genauso auch wie Charlotte selbst. Sie wächst zuerst wohl behütet mit ihrem Bruder und ihren Eltern auf, doch nach dem Tod des Vaters ändert sich auch das Zusammenleben mit ihrer Mutter. Ihr Bruder Daniel holt sie eines Tages dort raus und stellt sie ihrer neuen Bestimmung und einer neues Gesellschaft vor. Charlie ist zunächst von allem überwältigt, saugt alles ganz wissbegierig auf, dennoch ist sie schüchtern und auch etwas naiv. Aber ganz allmählich kommt sie hinter diese augenscheinliche Glanzwelt, erfährt, dass es auch hier Regeln und Konventionen gibt, mit denen sie nicht ganz einverstanden ist, denn auch sie möchte endlich ihren freien Willen äußern können und sie frei entwickeln. Denn auch Charlie möchte nicht von einem Gefängnis in das nächste umziehen. Sie hat eine großes Herze, eine kämpferische Natur und gibt so schnell nicht auf. Sie lebt von ihren Emotionen und Gefühlen und zeigt diese auch offen.

Diese Gesellschaft ist sehr alt und auf der ganzen Welt vertreten. Sie haben ihren festen Regeln und Grenzen, jeder einen Rat, einen Wächter der Schriften, manchmal altertümliche Ansichten, einen Hüter der Gesellschaft und die angehörigen Personen haben besondere Gaben, Fähigkeiten oder auch Aufgaben und altern sehr langsam. Selbst die Verbindungen zwischen Mann und Frau werden vorgeschrieben und bestimmt. Alle sind irgend schön und reich. Zudem gibt es verschiedenen farbliche Gruppierungen, denen auch verschiedene Grade und Aufgaben zuteil sind.
Auch Charlie hat besondere Gaben mit ihrem 18. Geburtstag bekommen, welche das ist, müsst ihr selbst herausfinden.
Aber auch hier gibt es eine losgesagte Gegenseite, die sich gegen die Gesellschaft in diesem Fortbestand auflehnt.

„Diese Gesellschaft und ihre Regeln stehen für eine zeit, die längst vergangen ist. Und der Rat tut alles, um diese Zeit auch nach Jahrhunderten ihres Auslaufens bis in eine Zukunft zu tragen, die längst nicht mehr existiert.“

Es werden sehr viele mitwirkenden Charakteren erwähnt, einige müssen auch wieder gehen, aber da es sich seicht aufbaut und wirklich alles perfekt erklärt wird oder sich ergibt, habe ich mit der Zuordnung überhaupt keine Probleme gehabt. Sicherlich weiß ich nicht mehr jeden einzelnen Namen, aber ich finde mich zurecht und kann unterscheiden. Der Autor hat sich hier auch wesentlich auf die wichtigen und bedeutenden Charaktere bezogen. Besonders darunter mochte ich natürlich Charlie, ihre Freundin Nicole, ihren Bruder Daniel, ihren Bodyguard Steven, Adam (aber erst viel später), Arthur (mal mehr mal weniger) und einige ihrer ihr positiv zugewandten Personen. Auch Jules Gerard hat bisher einen positiven Eindruck bei mit hinterlassen, selbst der charismatische Markus bleibt im Gedächtnis. Aber egal auf welcher Seite sie stehen, alle Charaktere wurden toll und eigen dargestellt und man konnte sein eigenes Bild erschaffen. Sie glänzen mit und in ihrem Element.

Der Schreibstil ist einfach nur wunderbar und sehr stilsicher. Man wird sehr fesselnd durch die Handlung geführt und möchte immer erfahren, wie es nun weitergeht. Die einzelnen Passagen, Beschreibungen, Momente, Ereignisse Fähigkeiten und Elemente wurden faszinierend und beeindruckend sowie sehr bildhaft beschrieben und man fühlte sich lebendig dabei. Ich mochte diese Art der Darstellung sehr, da man immer direkt das Bild vor Augen hatte. Die Handlung selbst ist sehr spannend, geheimnisvoll, fesselnd, abenteuerlich und auch kämpferisch. Aber auch große Emotionen und die Rolle der Liebe spielen hier ganz stark mit und das in ihren verschiedenen Facetten. Die Sympathie oder Antisympathie wurde gefühlvoll und authentisch rübergebracht. Da Gefühle sowieso eine Rolle spielen, spürt man diese auch durch das ganze Buch hinweg. In der Geschichte selbst geht es um Macht, Abhängigkeit, Gewalt, Politik durch den Rat und freie Entfaltung der Persönlichkeit sowie Selbstbestimmung, das brechen alter Konventionen und neue zulassen. Die 72. Kapitel haben unterschiedliche Leselängen von mir dem vorliegenden Print in 736 Seiten. Trotz der vielen Seiten kam es mir nie zu langatmig, langweilig oder irgendwie unnötig in die Länge ziehend vor. Es war in sich stimmig und durch diesen tollen Schreibstil und dieser Idee der Geschichte, hat man sich fließend und neugierig durch die vielen Seiten gelesen. Erzählt wird alleinig aus der Sicht von Charlie in der Ich-Perspektive. Ein Perspektivenwechsel hätte für mich hier auch wenig Sinn gemacht, denn es geht ja um Charlie und das drum herum wurde ausreichend erklärt.
Neben vorhersehbaren Handlungsfortlauf gab es auch immer wieder Wendungen, mit denen man nicht unbedingt gerechnet hat und der Handlung immer wieder neuen Aufwind gab.

Selbst das Ende ließ mich etwas melancholisch zurück und wenn die Geschichte hier enden würde, müsste ich es so hinnehmen, auch wenn meine Fragen noch nicht alle beantwortet wurden. Daher ist der Cliffhanger sehr passend und das gute ist ja, das es weitergehen wird. Darauf freue ich mich sehr.

Auch das Cover gefällt mir sehr gut und es spiegelt sich selbst in der Handlung wieder. Denn wer auf Charlie´s Personenbeschreibung trifft, wird sich fragen, welche Bedeutung dahinter steckt, aber versprochen das findet man heraus.

Mein Fazit: Eine sehr gelungene, bildhafte und fantastische Geschichte mit seichtem Anstieg und viel zum Nachdenken über eine etwas merkwürdige und altmodische Gesellschaft. Die Hauptprotagonistin begibt sich auf eine Reise ihrer persönliche Entwicklung und auf die Suche nach ihren eigenen besonderen Gaben und Fähigkeiten.

Veröffentlicht am 15.04.2018

Das Mädchen ohne Erinnerungen

Paradise Landing
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Was, wenn du Menschen, die du liebst, nicht loslassen kannst? Wenn deine Liebe mächtiger ist als der Tod?

Paradise Landing ist ein Young Adult Mysterythriller (aber nicht nur für junge Leute) voller Spannung, ...

Was, wenn du Menschen, die du liebst, nicht loslassen kannst? Wenn deine Liebe mächtiger ist als der Tod?

Paradise Landing ist ein Young Adult Mysterythriller (aber nicht nur für junge Leute) voller Spannung, gespickt mit rätselhafter und mystischer sowie psychologischer Tiefenschärfe.

Zum Inhalt:
Ein Messer, eine unheimliche Wunde auf dem Rücken und jede Menge Blut - das ist alles, was Eclipse aus einem Leben geblieben ist, an das sie sich nicht mehr erinnern kann. Nicht einmal ihr Name gehört ihr. Den hat sie von Nick, dem jungen Angler, der sie auf diesem seltsamen See gefunden hat. Die Ärzte im Krankenhaus schätzen sie auf siebzehn, vielleicht achtzehn. Doch was ihr geschehen ist, können sie auch nicht sagen. Da ist nur das Grauen auf ihrem Rücken. Nick sagt, er will ihr helfen, doch kann sie ihm trauen? Darf sie ihn vielleicht sogar lieben? Oder ist ihre Liebe zu gefährlich und die Wunde das teuflische Mal einer unauslöschlichen Schuld? Eclipse muss herausfinden, wer sie ist und was in der Nacht am See geschah, denn ohne Vergangenheit kann es für sie keine Zukunft geben. Doch sehr bald stellt sie fest, dass sie einen mächtigen Widersacher hat, der alles daransetzt, ihr Erinnern zu verhindern. 

Man befindet sich sofort mitten drin in der Handlung und wird gleich gebannt mitgerissen und ist sofort in der Gedankenspirale gefesselt und überlegt, was und wie ist das geschehen, ist es wahr oder wie wird es sich entwickeln. Mir gefällt dieser Stil sehr gut, denn alles wichtige ergibt sich aus dem weiteren Lesen und man kann sich große Vorerklärungen sparen. Der Spannungsgrad wurde durchweg gehalten, es war mystisch, stellenweise unheimlich, gespickt mit Flashback´s und tiefgründig geht es um Familie, Freundschaften, Liebe, Verluste, Ängste, Träume, Zukunft und einfach frei und glücklich sein. Die große Thematik dahinter war das Spiel zwischen Leben und Tod. Inwieweit lässt sich der Tod mit einem Deal ein oder holt es sich doch das zurück, was er zuvor einfordern wollte? Findet es einfach selbst heraus.

Der Schreibstil ist sehr stilsicher, fesselnd, angenehm und spannungsgeladen. Man liest sich sehr flüssig und mitfiebernd durch die kurzen Kapitellängen und merkt dabei gar nicht wie schnell die Zeit verfliegt. Die Handlung wird überwiegend aus der Ich-Perspektive von der Hauptprotagonistin erzählt, kurze Abstecher gibt es auch zu Perspektivenwechsel der anderen Mitwirkenden.

Die einzelnen Charakteren waren wirklich sehr gut und ausreichend herausgearbeitet. Ganz langsam ist man hinter den Geschehnissen gekommen und die Wahrheit wurde aufgedeckt. Die mystische Aspekte und das leichte Spiel mit der Psyche haben mir besonders gut gefallen. Es braucht keine riesen Entwicklungen, um ein Thema wirklich gut in Szene zu setzen und genau das hier ist geschehen. Es war abwechslungsreich, dennoch emotional geladen und so glaubwürdig umgesetzt. Für mich haben sich alle wichtigen Rätsel aufgelöst, kleine unwichtige offene Punkten lässt man Raum und bleiben mystisch zurück.

Das Cover ist genauso mystisch wie die Handlung selbst, auch der Titel ist in der Handlung wieder zu finden. Es lässt nicht erahnen was sich genau hinter allen verbirgt und stellt eher einen Wendepunkt da. Sehr passend und treffend ausgewählt.

„Das Mädchen, das den Mond in den den Schatten stellt.“

Mein Fazit: Sehr überzeugender und fesselnd unterhaltsamer Mysterythriller, nicht nur für das junge Leserpublikum. Hat mir sehr gut gefallen und tolle Lesestunden bereitet.