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Veröffentlicht am 04.07.2021

Legenden erwachen zum Leben

Nixen
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Maya ist die Adoptivtochter von Lennart. Sie ist Mitglied der amerkianischen Jugendschwimmstaffel, die an den Weltmeisterschaft in Australien teilnehmen soll. Um den Mädchen und ihrer Begleitung etwas ...

Maya ist die Adoptivtochter von Lennart. Sie ist Mitglied der amerkianischen Jugendschwimmstaffel, die an den Weltmeisterschaft in Australien teilnehmen soll. Um den Mädchen und ihrer Begleitung etwas Unterhaltung zu bieten, wird ein Tauchausflug organisiert . Dabei kommt es zu einem schrecklichen Zwischenfall. Bei Maya zeigen sich ungewöhnliche Krankheitssymptome. Sie wird ins Krankenhaus gebracht. Die Ärzte sind ratlos. Da äußert Sam, die Lebensgefährtin von Lennart und Meeresbiologin, einen kaum zu glaubenden Verdacht. Im Krankenhaus bricht die Hölle los.

Castus Crane ist ein global Player. Oberstes Ziel ist die Gewinnmaximierung. Menschenleben, die Umwelt - wen kümmert`s ? Sein großer Plan ist es, im Sundagraben. Bodenschätze zu heben. Da regt sich Widerstand von unerwarteter Seite.

Die Geschichte beginnt verhalten. Ich lerne Maya kennen, die eher genervt als begeistert den Sea Fun Park besucht. Richtig sympathisch war sie mir nicht , was sich auch im Laufe der Handlung nicht wirklich ändert. Sie blieb mir eher fremd.

Die Stimmung im Buch kippt dann recht schnell. Es kommt zu einem blutigen Zwischenfall, der sehr anschaulich geschildert wird. Solche Momente gibt es immer wieder und wer etwas empfindlich ist, stört sich möglicherweise daran. Ich fand die Ereignisse stimmig und für mich haben sie zur Spannung beigetragen.

Lennart ist der fürsorgliche Vater, der ganz für seine Tochter da ist. Sie aber loslassen muss, damit sie ihren eigenen Weg gehen kann. Auch er konnte keine tiefere Gefühle in mir wecken.

Mein Herz im Sturm erobert hat dagegen eine alte Aborigine. Sie ist empathisch, zupackend und hilft Maya und Lennart, die Ereignisse besser zu verstehen. Ebenfalls meine Sympathie gewonnen, hat der CIA-Agent Cypher, der eine interessante Rolle spielt.

Von Herzen gehasst habe ich Crane, der alle negativen Eigenschaften und noch einige mehr auf sich vereinigt , die man von herzlosen geldgierigen Unternehmer erwartet. Ich gebe es zu, ich habe Mordgedanken gehegt.

Und die Nixen ? Sie sind reine Naturgewalten - schön, gefährlich, intelligent, erbarmungslos. Ich habe sie bewundert, wie man ein ungewöhnliches Naturereignis bestaunt .

Das Buch hat mich nach wenigen Seiten in seinen Bann gezogen. Es ist packend, ungewöhnlich und stellenweise grausam. Der Autor wartet mit ungewöhnlichen Wendungen auf, die den Spannungsbogen zusätzlich erhöhen. Das Ende ist überraschend und in meinen Augen beängstigend.

Gute Unterhaltung, Spannung , Action und ab und zu Gänsehaut - dafür hat sich das Buch 5 Sterne verdient.

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  • Handlung
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Veröffentlicht am 20.06.2021

Ein gelungener Beitrag zum Verständnis der arabischen Welt

Arab
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Der Autor gibt in seinem Buch einen guten Überblick über die wechselhafte Geschichte der arabischen Welt. Beginnend mit dem 2. Jahrtausend vor Christus auf der arabischen Halbinsel bis zum heutigen Konflikt ...

Der Autor gibt in seinem Buch einen guten Überblick über die wechselhafte Geschichte der arabischen Welt. Beginnend mit dem 2. Jahrtausend vor Christus auf der arabischen Halbinsel bis zum heutigen Konflikt im Jemen und Syrien bietet er Erklärungen für die nicht existente Einheit der Araber an und veranschaulicht , dass es keine arabische Nation im Staatssinne gibt, sondern die Klammer für "die Araber " die gemeinsame Sprache ist. Dabei sind nicht die verschiedenen Dialekte und Sprachen gemeint, die im Alltag zu hören sind, sondern das alte Hocharabisch, das in der Dichtkunst und im Koran seine Verwendung findet.

Trotz der gemeinsamen Sprache und damit verbunden dem gemeinsamem kulturellen Erbe finden und fanden erbitterte Kämpfe zwischen den verschiedenen Stämmen statt. Alle Versuche "mit einer Stimme " zu sprechen waren nicht von Dauer. Der Autor hält die Gegensätze zwischen Sesshaften und Beduinenstämmen für die Ursache die bis heute fortdauern und ihren Ursprung in vorislamischer Zeit auf der arabischen Halbinsel haben. Die Bewohner der fruchtbaren Gebiete bildeten Gemeinwesen, die durch die Raubzüge der Beduinen, die in den Wüstengebieten wohnten, bedroht waren. In der späteren geschichtlichen Betrachtung sah man in der Lebensart der Beduinen den wahren Kern der Araber. Heute haben Jeep und Maschinengewehr das Kamel und die Armbrust ersetzt.

Ein weiterer Grund liegt nach Ansicht des Autors in den verschiedenen Glaubensrichtungen des Islam, besonders der Spaltung in Schiiten und Sunniten. Im Kern gehe es in den Konflikten nicht um Religion , sondern um Macht und Geld.

Diese Thesen belegt der Autor mit vielen Beispielen aus der Geschichte .

Ich habe das Buch gelesen mit dem Ziel, die Araber besser zu verstehen. Meine Vorkenntnisse würde ich allenfalls als rudimentär bezeichnen, deshalb waren auch die ersten Seiten eine Herausforderung. Das hat sich aber schnell gebessert, weil der Autor nicht müde wird, im laufe des Buches auf vorangegangenes Bezug zu nehmen und so den roten Faden auch für mich als Laien sichtbar zu halten. Ich habe viel gelernt und war verblüfft über viele Zusammenhängen bis in die heutige Zeit, die ich bisher so nicht gesehen habe. Ich hatte einige Aha-Erlebnisse.

Mein Leseziel habe ich auf jeden Fall erreicht. Mein Blick auf den arabischen Sprachraum hat sich verändert und mein Verständnis für politische Entwicklungen wurde gefördert.

Auch wenn es keine leichte Lektüre ist, so lohnt es sich doch für jeden, der die arabische Kultur besser verstehen will.

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Veröffentlicht am 19.06.2021

Sternenrätsel

Die Totenärztin: Wiener Blut
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Wien 1908 Fanny Goldmann ist Ärztin. Ihr Interesse gilt der Pathologie, weil sie den Toten eine Stimme geben will. Die junge Frau ist zwar in der Gerichtsmedizin angestellt, allerdings nur als Hilfskraft. ...

Wien 1908 Fanny Goldmann ist Ärztin. Ihr Interesse gilt der Pathologie, weil sie den Toten eine Stimme geben will. Die junge Frau ist zwar in der Gerichtsmedizin angestellt, allerdings nur als Hilfskraft. Als ein toter Obdachloser eingeliefert wird , führt sie verbotenerweise ein Obduktion durch und findet sich in einer Verschwörung, die sich um einen geheimnisvollen Stern dreht, wieder, die für manchen Beteiligten tödlich endet. Unterstützung erhält Fanny von ihrer Freundin Tilde aus Kindertagen und ihrem Cousin Francois, dem schwarzen Schaf der Familie Goldmann.

Der Autor wirft den Leser mitten in die Geschichte und beginnt seinen Roman mit Fannys Vorstellung an ihrem Arbeitsplatz in der Pathologie. Dadurch hatte er mich bildlich gesprochen sofort an der Angel. Zum einen war ich Zuschauer bei der heimlichen Obduktion, die sehr anschaulich geschildert wird. Zum anderen gab es die Gelegenheit die schwierige Situation von Frauen zu der damaligen Zeit kennenzulernen. Der Umgang des männlichen Umfeldes mit Fanny ist aus heutiger Sicht schlichtweg empörend.

Fanny selbst ist eine liebeswerte Person, die für ihren Beruf brennt und einen ausgeprägten Gerechtigkeitssinn hat. Da ist es wenig verwunderlich, dass sie versucht, das Rätsel um den geheimnisvollen Stern zu lösen. Die etwas blauäugige und mit den dunklen Seiten des Lebens wenig vertraute Fanny gerät dabei mehr als einmal in brenzlige Situationen. Ihr zur Seite gestellt, hat der Autor zwei nicht weniger sympathische Mitspieler. Da ist zum einen die etwas exaltierte Freundin Tilde, die immer zur Stelle ist, wenn Fanny sie braucht. Das Trio ist perfekt durch Francois, der allein schon durch seine Tätigkeit beim Theater bei seiner Familie in Ungnade gefallen ist.

Bei so vielen liebenswerten Figuren braucht es natürlich einen hassenswerten Bösewicht als Gegenspieler. Den liefert der Autor mit dem zwielichtigen und gefährlichen Grafen Waidring.

Nicht vergessen zu erwähnen möchte ich Max, der Fanny bei ihren Ermittlungen über den Weg läuft. Seine Rolle bleibt lange im Dunklen und sorgt für ein zusätzliches Spannungselement.

Die Krimihandlung ist sehr packend geschrieben und ich habe mehrmals die Luft angehalten, wenn Fanny all zu sorglos einer Spur nachging. Das allein macht den Roman schon lesenswert.

Für besonders erwähnenswert halte ich zwei weitere Aspekte des Buches. Da ist zum einen der feinsinnige Humor, manchmal aus der Situation heraus oder ein bestechender Wortwitz. Ich habe mich köstlich amüsiert.

Der andere große Pluspunkt sind die historischen Details, die die Handlung lebendig und interessant machen. Der Autor gibt Einblicke in die Gerichtsmedizin und die damals herrschenden Gesellschaftsverhältnisse.

Das Buch ist deshalb nicht nur etwas für Krimifans, sondern auch für Freunde des historischen Romans.

Fünf Sterne für dieses außergewöhnlich spannende und unterhaltsame Lesevergnügen.

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Veröffentlicht am 06.06.2021

Dunkle Geheimnisse

Fortunas Rache
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Invita ist die neue Sklavin im Haus des Statthalters von Gallia Belgica. Da ihr der Ruf voraus eilt, sie sei aufsässig und eine Diebin, hat sie keinen leichten Stand. Besonders der Aufseher Celsus lässt ...

Invita ist die neue Sklavin im Haus des Statthalters von Gallia Belgica. Da ihr der Ruf voraus eilt, sie sei aufsässig und eine Diebin, hat sie keinen leichten Stand. Besonders der Aufseher Celsus lässt keine Möglichkeit aus, sie zu bestrafen. Daher ist es keine Überraschung, dass man Invita die Schuld am Verschwinden des Sklaven Modestus gibt. Aus Neugierde, aber auch um weiteren Bestrafungen zu entgehen, macht sich Invita auf die Suche nach dem Vermissten. Dabei muss Invita feststellen, das eine ganze Reihe der Hausbewohner Geheimnisse zu haben scheint. Darunter ist auch die Tochter des Hausherrn Marcella, der Invita völlig überraschend als persönliche Dienerin zugewiesen wurde. Als aus Marcellas Besitz wertvolle Pergamentrollen gestohlen werden, fällt der Verdacht erneut auf Invita.

Schon nach den ersten Sätzen des Buches steht fest, das Leben als Sklave war kein Zuckerschlecken. Da ich die Ereignisse durch die Augen der Sklavin Invita erlebe, wurde ich rasch mit ihren Lebemsumständen vertraut. Harte Arbeit, strenge Regeln, Schikanen und Eifersüchteleien sind an der Tagesordnung . Weil Invita lesen und schreiben kann, weckt sie damit den Neid des Aufseher, der sie immer wieder schwer körperlich züchtigt und ständig mit dem Verkauf in ein Bordell droht. Da ist es keine Überraschung, dass ich Celsus von Herzen verabscheute und Invita meine ganze Sympathie gewonnen hat . Ich habe ihren Mut bewundert, als sie gegen die Regeln verstößt, um das Rätsel um Modestus Verschwinden zu lösen.

Besonders emotional wird es , als Invita auf Selena, die möglicherweise etwas über Modestus Verbleib weiß, trifft. Invita wurde als Kind ausgesetzt und glaubt in Selena ihre Mutter zu erkennen.

Am Ende gelingt es mit der tatkräftigen Unterstützung des Sklaven Flavus, die Fäden zu entwirren und den Täter zu entlarven.

Mich hat das Buch sehr gut unterhalten. Besonders dazu beigetragen hat , neben der überzeugenden Krimihandlung, das Eintauchen in einen römischen Haushalt aus Sicht der Sklavin Invita. Ich habe dadurch einiges ganz nebenbei gelernt. Invita selbst muss man einfach mögen mit ihrer beherzten Art und ihrem vortrefflichen kriminalistischen Spürsinn.

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Veröffentlicht am 30.05.2021

Der Feuermagier

Wolfszeit
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Mangels Alternativen und auch aus Sorge um die Elfe haben Kaya, Haku, Tkemen und die Diebin Thea sich entschieden, Elais in ihre Heimat zu begleiten. Eile ist geboten, denn Lord Eisens Heer bedroht die ...

Mangels Alternativen und auch aus Sorge um die Elfe haben Kaya, Haku, Tkemen und die Diebin Thea sich entschieden, Elais in ihre Heimat zu begleiten. Eile ist geboten, denn Lord Eisens Heer bedroht die Wälder der Elfen und Elais will ihr Volk warnen. Die Elfen reagieren auf die Ankunft der Gruppe alles andere als gastfreundlich. Nach schwierigen Gesprächen erhalten die Freunde die Erlaubnis nach Norden weiter zu ziehen, um gemeinsam einen geheimnisvollen Magier, der hinter den kriegerischen Angriffen steckt, zu suchen und zu vernichten. Der lange Weg durch Eis und Schnee fordert alles von der Gruppe. Gemeinsam erreichen die fünf schließlich die Wohnstatt des Magiers. Alte Schulden werden beglichen und eine Prophezeiung erfüllt sich.

Dies ist der 2. Band, der die Geschichte der Gefährten wider Willen erzählt. Der Fokus der Erzählung liegt auf der Elfe Elais und dem Volk der Elfen. Elais hadert weiter mit ihrer Magiebegabung, bedingt durch ihre Erfahrungen in der Magierschule. Fest im Glauben, keine Magie mehr zu besitzen, erfährt sie, dass Magie ihr ureigenes Erbe ist. Sie muss lernen, dieses Geschenk anzunehmen und zu beherrschen wenn sie nicht dadurch vernichtet werden will. Auch das Volk der Elfen sieht sich gezwungen, seine Geschichte anzunehmen und manche festgefügte Überzeugung zu überdenken.

Die Bedrohung durch Lord Eisens Armee und den Feuermagier zwingt sowohl die Elfen mit den Menschen , als auch die Gefährten untereinander Widerstände aufzugeben , wenn sie die Gefahr überwinden wollen.

Das sind für mich die großen Themen, die dem packenden Roman in meinen Augen zugrunde liegen. Dass wir alle eine gemeinsame Geschichte und nur , wenn wir zusammen arbeiten, eine Zukunft haben. Und das wichtigste vielleicht, dass man bereit sein muss, zu vergeben.

Besonders gut gefallen hat mir in der spannenden Geschichte, dass es auch poetische und humorvolle Momente gab.

Der Roman hat mich sehr gut unterhalten und bietet in meinen Augen alles, was gute Fantasy ausmacht.

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