Platzhalter für Profilbild

Lesejurorin

Lesejury Star
offline

Lesejurorin ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Lesejurorin über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 20.06.2023

Tüftlerkönig Jakob

Jakob und der Berg der vergessenen Dinge
0

Mirjam Oldenhaves Kinderbuch "Jakob und der Berg der vergessenen Dinge" hat mir gut gefallen.
Es ist im Verlag "Coppenrath" erschienen und wird für Leserinnen und Leser ab einem Alter von 6 Jahren empfohlen.
Bereits ...

Mirjam Oldenhaves Kinderbuch "Jakob und der Berg der vergessenen Dinge" hat mir gut gefallen.
Es ist im Verlag "Coppenrath" erschienen und wird für Leserinnen und Leser ab einem Alter von 6 Jahren empfohlen.
Bereits das lustige Cover ist ein "Eyecatcher" und die abwechselnd schwarz-weiß oder bunt, ganzseitig oder am Rand platzierten Illustrationen von Rick de Haas sprachen mich ebenfalls an.
Der aus dem Niederländischen von Andrea Kluitmann in die deutsche Sprache übersetzte Text ist einfallsreich, spannend und witzig.
Jakob ist ein kleiner "Daniel Düsentrieb", er erfindet "wichtige" Dinge wie beispielsweise eine "Taubentoilette" oder eine "Fliegenverscheuchmaschine". Sein Vater Ed und er sind Wildcamper und werden deshalb überall vertrieben, bis sie am Rande eines Schrottplatzes landen - ein Paradies für den Jungen, gibt es dort doch viel für seine Erfindungen nützliches Material.
Dann gerät Ed durch eine Verkettung unglücklicher Umstände ins Gefängnis. Es macht Spaß, Jakob nebst Freundin Sisi, Hündchen Ali und Zweihorn Rambo zu beobachten, wie sie Pläne für Eds Befreiung schmieden.

Und hier kommen wir zu einem Punkt, der es geraten sein lässt, dass dieses wichtige Buch über die Toleranz des "Andersseins" nicht ohne "Supervision" Erwachsener gelesen werden sollte, denn manche Pläne bzw. Begebenheiten recht absurd, gefährlich oder sogar illegal.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 09.06.2023

Junge Frauen und ihre Probleme vor ca 120 Jahren in und um Lübeck

Das Pensionat am Holstentor: Frühlingstöchter
0

Die mit einem Ende Juli 1899 in Lübeck angesiedelten Prolog beginnende und uns anschließend durch die ersten drei Kapitel führende Leseprobe von Anna Perbandts im Rowohlt Verlag erschienenen Roman "Frühlingstöchter ...

Die mit einem Ende Juli 1899 in Lübeck angesiedelten Prolog beginnende und uns anschließend durch die ersten drei Kapitel führende Leseprobe von Anna Perbandts im Rowohlt Verlag erschienenen Roman "Frühlingstöchter - Das Pensionat am Holstentor" hatte wegen der Geschichte über die 4 am Anfang des Erwachsenenlebens stehenden Freundinnen, des angenehm lesbaren Schreibstils und des zu Zeit und Ort passenden Covers rasch mein Interesse zu wecken vermocht.
Im Buch lernte ich die leicht an "Trotzkopf-Ilse" gemahnende Grafentochter Nora und ihre 3 sehr unterschiedlichen Freundinnen Fanny, Agnes und Lotte, die Pensionatsleiterin Frau Eggers(-"Rottenmeyer") und die sympathische Junglehrerin Gesche Petersen kennen.
Der Buchtitel erklärt sich durch einen Geheimbund der Freundinnen.
Die durch Herkunft und Geld verursachten (Standes-)Unterschiede mit ihren Perspektiven bestimmenden Auswirkungen im romantischen wie im sozialen Bereich sind deutlich und regen Lesende zu Vergleichen mit der Gegenwart an.
Grafentochter und Arbeiter, arme Lehrerin und Grafensohn - Die Geschichte erinnert mit gefühlt 100x bebenden jungfräulichen Herzen gelegentlich an Hedwig Courts-Mahler bzw. an die beispielsweise in ihrem 1867 erschienenen Roman "Das Geheimnis der alten Mamsel" Kritik an den sozialen Verhältnissen, Zurücksetzung des weiblichen Geschlechts, Heuchelei und Bigotterie übende Eugenie Marlitt.
Das Buch endet mit einem mMn mittelschweren Cliffhanger das zweifelhafte Liebesglück einer frisch verheirateten Freundin Noras.
Ob ich den Folgeband lesen werde, wird wohl eine spontane Entscheidung.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 20.05.2023

Vielversprechender Serienauftakt

Der Morgen (Art Mayer-Serie 1)
0

Marc Raabes beim Ullstein Verlag erschienener Thriller "Der Morgen" hat mich gut unterhalten.
Das Cover hingegen gefällt mir weniger, auch die schwarze Färbung des Buchschnittes könnte ich leicht entbehren.
Die ...

Marc Raabes beim Ullstein Verlag erschienener Thriller "Der Morgen" hat mich gut unterhalten.
Das Cover hingegen gefällt mir weniger, auch die schwarze Färbung des Buchschnittes könnte ich leicht entbehren.
Die flüssig erzählte und im Berlin der Gegenwart angesiedelte spannende Handlung beginnt nach einem nicht betitelten "Vorspann" mit einem Prolog, worin ein Schüler an eine Gruppe Gleichaltriger gerät und von diesen beleidigt, misshandelt und beraubt wird.
Jahre danach treffen wir im ersten Kapitel zunächst auf den Ermittler Artur Mayer vom Typ einsamer Wolf, raue Schale, aber beispielsweise im Umgang mit einem ängstlichen kleinen Mädchen seinen weichen Kern vorweisend, sowie später auf Nele Tschaikowski, eine engagierte aber noch nicht sonderlich erfahrene Kommissar-Anwärterin. Diese beiden stehen im Mittelpunkt des Geschehens, da es einige Verbrechen aufzuklären gilt. Offensichtlich sind unter Opfern und Verdächtigen Personen aus dem Prolog. Inzwischen werden zwei Handlungsstränge bedient, der eine als Fortführung der im Prolog geschilderten Ereignisse, der zweite mit Nele und Art. Wer sich hinter wem verbirgt zu erraten zu versuchen, war nicht einfach, denn der Autor legte viele falsche Fährten. Auch schuf er viele interessante Personen wie beispielsweise Roman, Neles Partner, Frida, Boxer und Ellie. Ferner werden Aspekte wie Corona, Ukraine, Fake News oder Energieversorgung thematisiert.
Die Auflösung erscheint mir nachvollziehbar, einige offene Fragen werden vermutlich in den Folgebänden der Reihe aufgegriffen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 19.05.2023

Interessantes über fiktive und reale Personen im Banne der Fotografie

Das Licht im Rücken
0

Auf Sandra Lüpkes' im Verlag Kindler veröffentlichtes Buch "Das Licht im Rücken" freute ich mich, sagte mir doch bereits ihr "Die Schule am Meer" zu.
Das Cover gefällt mir mittelprächtig, aber es passt ...

Auf Sandra Lüpkes' im Verlag Kindler veröffentlichtes Buch "Das Licht im Rücken" freute ich mich, sagte mir doch bereits ihr "Die Schule am Meer" zu.
Das Cover gefällt mir mittelprächtig, aber es passt zum erzählten Geschehen. Es erstaunte mich wieder einmal, dass ein Buch mit "Historischer Roman" beworben wird, selbst jedoch nur die Bezeichnung "Roman" aufweist.
Vorn & hinten sind alte s/w Fotos, welche am Ende näher erläutert werden, auch den einzelnen Abschnitten sind jeweils weitere erklärte Bilder sowie Orts- und Zeitangaben vorangestellt. Im Anschluss an ein kurzes Nachwort findet man ein ungewöhnlich ausführliches Personenregister, was ich grundsätzlich begrüße, was jedoch angesichts der vielen Personen vor allem am Anfang recht mühselig war. Gern hätte ich auch Ortsskizzen vorgefunden. Das Buch endet mit Danksagungen sowie Quellen- und Literaturhinweisen.

Im Mittelpunkt der in Wetzlar im Jahre 1914 einsetzenden Handlung stehen die Fabrikantenfamilie Leitz, die fiktive jüdische Kaufmannsfamilie Gabriel und die Familie des Erfinders Barnack. Flüssig erzählt und geschickt Realität und Fiktion ebenso verbindend wie Familiengeschehen und technische Daten endet der Roman nach den Zweiten Weltkrieg.
Kleines Manko: Fehler wie z. B. gleich zu Beginn auf S. 29: "Sie [die Brüder] übernehmen doch später die Firma, da müssen "S"ie lernen, wie es läuft." oder auch auf S. 440 "Dadurch, dass "S"ie [die Arbeiterinnen] die Mittagssuppe auslöffeln,..."
Kleinschreibung wäre hier korrekt, da es sich nicht um eine Anrede handelt, sondern über Dritte gesprochen wird.
Rein inhaltlich bescherte mir das Buch jedoch einige Stunden interessanter Unterhaltung, wenn ich auch mit keiner Person, nicht einmal mit der sich zu emanzipieren versuchenden Elsie so richtig "warm werden" konnte.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 18.05.2023

Liebesroman mit etwas Bezug zur Semperoper

Dunkel der Himmel, goldhell die Melodie
0

Anne Sterns im Verlag Rowohlt Polaris erschienener historischer Roman "Dunkel der Himmel, goldhell die Melodie" weckte schon durch Inhaltsangabe, Genre, Autorin sowie Handlungsort und -zeit mein Interesse, ...

Anne Sterns im Verlag Rowohlt Polaris erschienener historischer Roman "Dunkel der Himmel, goldhell die Melodie" weckte schon durch Inhaltsangabe, Genre, Autorin sowie Handlungsort und -zeit mein Interesse, obwohl ich das überwiegend grau gestaltete Cover nicht besonders ansprechend fand.
Er beginnt mit einem in Dresden im Dezember 1820 angesiedelten Prolog, worin wir den über den Striezelmarkt schlendernden Georg Spielmann treffen, dessen Ehefrau Amalie Friederike daheim in den Wehen vor der Geburt des ersten und bereits lang erwarteten gemeinsamen Kindes liegt.
21 Jahre später finden wir uns in der Spielmann'schen Wohnung wieder und kommen zu der Erkenntnis, dass dort mittlerweile 4 mehr oder weniger musikalisch begabte Kinder vorhandenen sind. Die begabteste unter ihnen ist das "Prologprodukt", Elise, die ausgezeichnet Violine spielt und davon träumt, ähnlich wie die junge Konzertpianistin Klara Wieck-Schumann öffentlich vor Publikum aufzutreten. So etwas war für Frauen damals - abgesehen von Ausnahmen wie Clara - weder üblich noch erwünscht.
Zumal die Eltern für Elise bereits die Ehe mit einem Jugendfreund des Vaters arrangiert hatten, welche für Georg noch dazu beruflichen Aufstieg mit sich bringen würde.
Somit genau zur Unzeit lernt Elise den jungen, attraktiven und ihr auf Anhieb sympathischen talentierten Malergehilfen Christian Hildebrand kennen, der in der Semperoper u. a. Kulissen bemalt.
Weitere, natürlich geheime, Begegnungen zwischen den Beiden führen dazu, dass Elise sich zwischen Pflicht und Liebe entscheiden muss.
Eigentlich eher ein Liebesroman vor historischer Kulisse, die Einblicke in die ungerechte Behandlung der Frauen und mehr noch jene der ärmeren Bevölkerung gibt.
Ich fühlte mich an manchen Stellen an Irene Forsyte ( https://de.wikipedia.org/wiki/Die" target="_blank">https://de.wikipedia.org/wiki/DieForsyte-Saga ), Jane Eyre ( https://de.wikipedia.org/wiki/JaneEyre ) und Laura Fairlie ( https://de.wikipedia.org/wiki/Die" target="_blank">https://de.wikipedia.org/wiki/DieFrauin_Weiß ) erinnert (was allerdings nicht bedeuten soll, dass die Autorin in meinen Augen mit den dortigen Verfassern vergleichbar wäre!) .

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere