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Veröffentlicht am 10.08.2021

Schicksale der Frauen aus dem KZ "RAVENSBRÜCK"

Und dann kommst Du dahin an einem schönen Sommertag
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Ich habe das Buch nach der Hälfte abgebrochen, obwohl es eigentlich ein informatives, interessantes und sehr wichtiges Buch ist.

Es ging mir sehr nahe, in diesem Buch über die Schicksale vieler Frauen ...

Ich habe das Buch nach der Hälfte abgebrochen, obwohl es eigentlich ein informatives, interessantes und sehr wichtiges Buch ist.

Es ging mir sehr nahe, in diesem Buch über die Schicksale vieler Frauen zu lesen, die während der NS-Zeit im für weibliche Häftlinge eingerichteten Konzentrationslager Ravensbrück interniert waren Es waren Juden, Kommunisten, Sinti, Roma, Bibelforscher (Zeugen Jehovas), Homosexuelle, Kriminelle aus unterschiedlichen Ländern und Gesellschaftsschichten. Einige wurden in gewissen Funktionen eingesetzt, von den zum Bedienen der SS eingesetzten Frauen bis hin zu Ärztinnen.

Trotz der ständig vorherrschenden großen Gefahren bildeten sich heimliche Netzwerke, und man half sich gegenseitig so gut wie möglich, aber es zeigten sich auch Abgestumpftheit und Niedertracht.,

Ich hatte den Eindruck gründlicher Recherche und großen Engagements der Autorin. Aber die Geschichten wurden (für mich zu sehr) durcheinander erzählt. Ein Personenregister der interviewten Häftlinge mit Geburts-, Ehe- und gfs. weiteren Namen wäre hier hilfreich gewesen. Zwar gibt es einen Anhang mit Lagerskizze, Bibliografie, Anmerkungen und Danksagungen, aber irgendwann schwirrte mir der Kopf, wenn es zB eine Aat Breur und eine Annette Eekmann gab, im Text aber eine Aat Eekmann. Das ständige Bemühen, mich zurecht zu finden (erfolglos, leider) , störte meinen Lesefluss letztendlich so sehr, dass ich abbrechen musste. Schade!

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Veröffentlicht am 31.05.2021

2 fiktive Protagonistinnen vermitteln Wittelsbach-Flair

Die Roseninsel
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Von Anna Reitners Roman "Die Roseninsel" hatte ich mir erheblich mehr versprochen als einen mit historischen Namen wie dem "Kini" und seinem jüngeren Bruder Otto aufgepimpten Groschenroman.
Die auf der ...

Von Anna Reitners Roman "Die Roseninsel" hatte ich mir erheblich mehr versprochen als einen mit historischen Namen wie dem "Kini" und seinem jüngeren Bruder Otto aufgepimpten Groschenroman.
Die auf der real existierenden "Roseninsel" spielende Geschichte wird in zwei durch dankenswerterweise vorangestellte Datumsangaben einfach zu unterscheidenden Handlungssträngen erzählt, welche in den Jahren 1889/90 und in der Gegenwart spielen.
In der Jetztzeit haben wir es mit einer von einer beruflich bedingten Sinnkrise in Seelennöte getriebenen auf besagte Insel als Vertreterin des erkrankten Verwalters flüchtenden fiktiven Ärztin zu tun, die dort auf das Tagebuch einer ebenso fiktiven vor über 100 Jahren dort gefangen gehaltenen geheime Tochter Ottos findet, wodurch der historisch gefärbte Strang entsteht.
Lange Strecken plätschern die Geschehnisse nicht direkt unsympathisch, aber auch nicht wirklich vom Hocker reißend vor sich hin.
Sozusagen auf den letzten Metern taucht im alten Strang jedoch eine in mehrfacher Hinsicht interessante Gruppe junger Archäologen auf, wodurch es zu einem großen Input sowohl über die Archäologie und die Vergangenheit der Insel als auch über Schliemanns Ausgrabungen kommt.
Dies, ein die Geschichte gut abrundendes Nachwort der Autorin und das hübsche Cover führten dann doch zu aufgerundeten 3 Sternen.

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Veröffentlicht am 29.03.2021

Eher enttäuschend!

Teufelsberg (Wolf Heller ermittelt 2)
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Lutz Wilhelm Kellerhoffs (Pseudonym des Autoren-Trios Martin Lutz, Uwe Wilhelm und Sven Felix Kellerhoff) zweiter Kriminalroman mit dem sympathischen Protagonisten, dem bei der Berliner Polizei tätigen ...

Lutz Wilhelm Kellerhoffs (Pseudonym des Autoren-Trios Martin Lutz, Uwe Wilhelm und Sven Felix Kellerhoff) zweiter Kriminalroman mit dem sympathischen Protagonisten, dem bei der Berliner Polizei tätigen fiktiven Wolf Heller, "Teufelsberg", weist leider die Schwächen ihres Debutromans "Die Tote im Wannsee" erneut auf. Auch in dieser um den bewusst gewählten Jahrestag der Novemberpogrome 1938, dem 9. November 1969, als ein mitten im sogenannten "Kalten Krieg" geplanter Anschlag der "Tupamaros" gegen die West-Berliner jüdische Synagoge zum Glück erfolglos blieb, herum angesiedelten Geschichte sind Zeit- und Lokalkolorit durch Aufzählung teilweise im Glossar näher erläuterter Berliner Touristenattraktionen und Prominenter gut vertreten. Aber auch hier geht das bedauerlicherweise erheblich auf Kosten der Spannung der eigentlichen Story. Natürlich darf bzw. soll ein Protagonist menschliche Züge und sogar Schwächen haben, denn letztendlich trägt das zu seiner Glaubwürdigkeit bei. Natürlich vermittelt man mit damals und vielen Menschen auch heute noch bekannten Namen wie Klaus Schütz, Willy Brandt, Konrad Adenauer, John F. und Edward Kennedy, Sigrid Kressmann-Zschach, Rainer Langhans, ‎Fritz Teufel, Dieter Kunzelmann, Otto Schily, Hans-Christian Ströbele, Andreas Baader und Gudrun Ensslin... Zeitkolorit, mit Erwähnung von Funkturm, Europa Center, Kreisel, Café Keese, Kranzler und Möhring, Nollendorf, Stuttgarter und Theodor Heuss-Platz, Bahnhof Zoo und Wannsee, den Flughäfen Tegel und Tempelhof... Lokalkolorit, aber die eigentliche Story wird immer wieder unterbrochen und büßt stark an Reiz ein. Ganz abgesehen davon stolperte ich auch über Kleinigkeiten wie "ausgefranzt" (hat nichts mit Brötchen oder gar mit Sissis Franz zu tun, sondern es kommt von (Teppich-)FranSen!) oder (Juden)Knax (Knacks kommt von Knicken oder Knack(s)en. Schade! Positive Erwähnung verdient mE allerdings das ansprechende und passende Cover (auf dem Teufelsberg spielte die Show-down-Szene und läutete den in diesem Falle erleichternden Abschluss des erzählten Geschehens ein)!

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Veröffentlicht am 17.02.2021

Durchwachsenes Trauma 1

Trauma – Kein Entkommen
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"Trauma - Kein Entkommen" von Christoph Wortberg ist der Auftakt zu einer Thriller-Trilogie (Band 2: "Trauma - Kein Vergessen"; Band 3: "Trauma - Keine Gnade") und lässt mich leider nur "mittelzufrieden" ...

"Trauma - Kein Entkommen" von Christoph Wortberg ist der Auftakt zu einer Thriller-Trilogie (Band 2: "Trauma - Kein Vergessen"; Band 3: "Trauma - Keine Gnade") und lässt mich leider nur "mittelzufrieden" zurück.
Nach einem namensfreien grausam brutalen Vorspann treffen wir auf eine eigentlich recht sympathische Ermittlerin, deren private Probleme - ein in ihrer Vergangenheit liegendes düsteres Geheimnis, ein seit dem Tod ihres Vaters gestörtes Verhältnis zu ihrer Mutter und eine ebenso gestörte Beziehung zu ihrer flügge werdenden Tochter - den aktuellen Fall oft unschön in den Hintergrund treten lassen. Dieser ist im Milieu der deutschen Marine angesiedelt und erinnert unschön an einige Jahre zurück liegende Berichte nicht unbedingt der Yellow Press zuzurechnender Medien.
Die eigentliche "Auflösung" enttäuschte mich etwas, denn sie erschien mir zu vorhersehbar. Eine andere Problematik hingegen wurde leider auch nicht ansatzweise aufgelöst, obwohl sie ständig den anderen Spannungsaufbau unschön überlagerte und somit künstlich unterbrach bzw. verlängerte.

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Veröffentlicht am 29.12.2020

Hänsel und Gretel

Der Mädchenwald
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Mit "Mädchenwald" (die Übersetzung des engl. Originaltitels "The Memory Wood" = "Der Wald der Erinnerung" hätte mE mindestens genauso gut gepasst) präsentiert Sam Lloyd einen spannenden Thriller, der allerdings ...

Mit "Mädchenwald" (die Übersetzung des engl. Originaltitels "The Memory Wood" = "Der Wald der Erinnerung" hätte mE mindestens genauso gut gepasst) präsentiert Sam Lloyd einen spannenden Thriller, der allerdings leider mehr auf "Twists" als auf gute Ausarbeitung der Charaktere setzt. Protagonisten sind "Hänsel" und "Gretel", er ist undurchsichtig, recht belesen, ziemlich bibelfest und in bestimmten Bereichen eloquent, sie scheint geringfügig älter als er, wurde von einem Schachturnier für Schüler weg entführt und versucht tapfer, klug und einfallsreich, zu überleben und vielleicht sogar ihre Freiheit zurück zu erlangen. In zunehmend unangemessenem Umfang werden uns Details über die gesundheitliche Verfassung einer gegen eine weitere Fehlgeburt ankämpfenden Ermittlerin geschildert, während die Leserschaft, in Atem gehalten von immer neuen Wendungen, doch viel lieber etwas über die Hintergründe immer weiter bekannt werdender Entführungen sowie über mögliche Motive verschiedener Verdächtiger erfahren würde. So bleibt bei der Auflösung manches Interessante leider im Dunkel. Achtung: Stellenweise sehr blutig und brutal!

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