Platzhalter für Profilbild

Lesejurorin

Lesejury Star
offline

Lesejurorin ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Lesejurorin über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 19.02.2024

Enttäuscht, leider

Mayfair House
0


Alex Hays Buch "Mayfair House" wird sowohl als "Historischer" als auch als "Heist"-Roman für Fans von "Ocean’s 8", "Bridgerton" und "Downton Abbey". beworben.
Letzteres kenne ich nur aus den ...


Alex Hays Buch "Mayfair House" wird sowohl als "Historischer" als auch als "Heist"-Roman für Fans von "Ocean’s 8", "Bridgerton" und "Downton Abbey". beworben.
Letzteres kenne ich nur aus den Andeutungen einer begeisterten Nachbarin, die anderen gar nicht.
Allerdings mochte ich "Upstairs - downstairs" alias "Das Haus am Eaton Place" und Galsworthys "Forsyte Saga" recht gern und erwartete wegen des auf dem aufwändig gestalteten Cover abgedruckten Untertitels "Oben lädt Madam zum Ball der Saison, unten planen die Dienstmädchen den Raub des Jahrhunderts" eine ähnliche Geschichte.
Das 405-seitige Werk (Originaltitel: "The Housekeepers", übersetzt von Regina Rawlinson) wird am 11.03.2024 vom Insel Verlag unter der ISBN 978-3-458-64440-8 veröffentlicht.
Der Untertitel verrät ja schon, worum es geht, spannend waren hingegen die Motive der einzelnen Personen, welche man anfangs in ihrer Fülle kaum auseinander zu halten vermochte. Hier wäre ein Personenverzeichnis sehr hilfreich gewesen. Die geradezu generalstabsmäßig vorgenommene Planung des Coups zu verfolgen machte Spaß und erregte Bewunderung, aber leider entwickelte sich die Angelegenheit zum Ende hin zunehmend chaotisch und wirkte überfrachtet, was in gewissem Sinne zu Längen führte, man wollte einfach nur, dass es "vorbei" war.
Meine Erwartungen hinsichtlich des "historischen" Romans erfüllten sich nicht, abgesehen von einem Mini-Auftritt Prinzessin Victorias. Eindrücklich wirkten hingegen die Schilderungen von Zwangsprostitution.
Auch die Bezeichnung "Heist"-Roman halte ich für übertrieben (aber so habe ich zumindest dadurch ein neues Wort gelernt).
Fazit: Gute Idee weniger gut umgesetzt.




  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 12.09.2023

Konnte mich nicht überzeugen

Henriette lächelt
0

Andrea Heinischs 208-seitiger Roman "Henriette lächelt" (ISBN: 978-3-7117-2142-6, Erscheinungsdatum: 13. 09. 2023 im Picus Verlag) verfügt über ein schönes Cover (allerdings bedauerlicherweise auch über ...

Andrea Heinischs 208-seitiger Roman "Henriette lächelt" (ISBN: 978-3-7117-2142-6, Erscheinungsdatum: 13. 09. 2023 im Picus Verlag) verfügt über ein schönes Cover (allerdings bedauerlicherweise auch über sehr scharfe Ecken).
Leider fehlten mir die "Gänsefüßchen" zur Kennzeichnung wörtlicher Rede.

Er handelt von der 50-jährigen, mit 190 kg extrem adipösen Henriette, die nicht nur unter den daraus resultierenden Problemen wie beispielsweise eingeschränkter Beweglichkeit mit allen daraus wiederum resultierenden Folgen, sondern auch unter ihrer überaus dominanten Mutter leidet.

Aus meinen Erfahrungen mit einer nahezu gleichaltrigen und nur etwa 20 Pfund weniger wiegenden Freundin mit ähnlichen Problemen (sie ließ sich vor einigen Jahren in eine Magenband-OP "hineinquatschen", die vermutlich zumindest mit-ursächlich für ihr vor einigen Monaten erfolgtes Ableben war) weiß ich, wie schwer es im wahrsten Sinne des Wortes mit solch einem starken Übergewicht ist.
Allein durch Ernährungsveränderung ist dauerhafter Gewichtsverlust kaum zu schaffen, Fitnessgeräte sind fast immer nur für 100 bis 120 kg zugelassen und der Aktionsradius ist bereits aus rein logistischen Gründen nicht selten massiv eingeschränkt.
Depressionen - häufig durch das Verhalten des Umfelds, sei es nun aus Bosheit, Gedankenlosigkeit oder vielleicht sogar mit besten Absichten, verstärkt - können gelegentlich auftretende Phasen von Mut zu Problembewältigungsversuchen zum Erliegen bringen und diese enden nicht selten in Trost/Frust-Essen, welches zu genießen man dann aus schlechtem Gewissen nicht einmal in der Lage ist.

Meiner Meinung nach wird das Buch dieser Thematik nicht ganz gerecht.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 08.08.2023

Enttäuscht, leider!

Prophet
0

Der 528 Seiten umfassende und unter der ISBN 978-3-446-27755-7 mit dem Erscheinungsdatum 21.08.2023 vom Carl Hanser Verlag angekündigte Thriller "Prophet" (zugleich der Originaltitel) von Sin Blaché und ...

Der 528 Seiten umfassende und unter der ISBN 978-3-446-27755-7 mit dem Erscheinungsdatum 21.08.2023 vom Carl Hanser Verlag angekündigte Thriller "Prophet" (zugleich der Originaltitel) von Sin Blaché und Helen Macdonald verfügt über ein wahres "Eyecatcher"-Cover und wurde aus dem Englischen von Thomas Gunkel in die deutsche Sprache übersetzt. .
Von der 26-seitigen, die Lesenden durch die ersten drei Kapitel führenden Leseprobe gefielen mir die ersten beiden, in welchen wir zunächst (Mr.) Rao, welcher mit einem Geheimauftrag betraut werden soll, und danach die offensichtlich in nicht ganz unkomplizierten Familienverhältnissen lebende Sasha kennen lernen, recht gut, das dritte nicht ganz so. Insgesamt war ich jedoch sehr auf den Roman gespannt. Hätte ich auf mein Bauchgefühl gehört!
Nichts gegen die Geschichte an sich:
Mitten im ländlichen England - neben dem amerikanischen Colorado einer der beiden Haupthandlungsorte - steht auf einmal ein amerikanisches Diner. Dieses ist vollkommen eingerichtet, aber es gibt dort weder Angestellte noch gibt es Gäste - nur eine Leiche in der Nähe.
Rao bekommt in Adam Rubinstein einen zweiten Ermittler an die Seite gestellt.
Beide sind charakterlich sehr unterschiedlich und verstehen sich zunächst überhaupt nicht, erkennen aber bald, dass sie wegen ihrer verschiedenen Begabungen einander gut ergänzen, und kommen sich näher.
Näher gekommen sind sie auch einer mysteriösen Substanz oder besser gesagt Droge, mittels welcher böse Hintermänner böse Dinge planen.
Und hier begann ich zunehmend "auszusteigen", das war mehr Fantasy oder Science Fiction als Kriminalroman geschweige denn Thriller.
Für mich leider ein Fehlgriff.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 02.08.2023

Mehr erwartet

Der Frühling ist in den Bäumen
0

Die Lektüre der 21-seitigen Leseprobe zum im Aufbau Verlag unter der ISBN 978-3-351-04192-2 mit dem Erscheinungsdatum 15.08.2023 angekündigten (Historischen) Roman "Der Frühling ist in den Bäumen" von ...

Die Lektüre der 21-seitigen Leseprobe zum im Aufbau Verlag unter der ISBN 978-3-351-04192-2 mit dem Erscheinungsdatum 15.08.2023 angekündigten (Historischen) Roman "Der Frühling ist in den Bäumen" von Jana Revedin ließ mich bereits ein wenig zwiegespalten zurück, denn die Erzählweise erschien mir etwas gewöhnungsbedürftig und für die Protagonistin galt dies sogar im erhöhten Maße.
Aber das mich an die in den 60er und 70er Jahren erschienenen Bücher erinnernde Cover, die Namen "Martin Heidegger" und "Marlene Dietrich", das wegen der Unruhen in der DDR historisch interessante Jahr 1953... es gab da einige Dinge, die mich zum Weiterlesen ermutigten.

Ich hätte auf mein Bauchgefühl hören sollen.
Bereits der in der Beschreibung erwähnte Ehemann Fred, welchen Renina (24), die Protagonistin des im Mai 1953 beginnenden, überwiegend in Konstanz am Bodensee handelnden Buches, - ich zitiere - "aus einer Laune heraus geheiratet hatte" hätte mich stutzig machen sollen! Wer heiratet bitte schön aus einer Laune heraus? Ja, Fehler sind menschlich...

Aber selbst, wenn die erzählte Geschichte auf wahre Begebenheiten zurückzuführen sein soll, ich musste mich enttäuscht und mit großem Unbehagen durch den überwiegend zähen und teilweise sogar langweiligen Text geradezu durchkämpfen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 01.08.2023

Mehr erwartet

Die Einladung
0

Alex ist eine junge Frau, die sich von einem - vorzugsweise wohlhabenden und leicht manipulierbaren - Mann zum anderen treiben, möglichst lange alle verfügbaren Annehmlichkeiten angedeihen und am - meist ...

Alex ist eine junge Frau, die sich von einem - vorzugsweise wohlhabenden und leicht manipulierbaren - Mann zum anderen treiben, möglichst lange alle verfügbaren Annehmlichkeiten angedeihen und am - meist unfreiwilligen - Ende der Beziehung gern fremdes Eigentum mitgehen lässt. Dies können dann Geld, Schmuck, wertvolle Accessoires wie teure Markensonnenbrillen, Luxusklamotten, Lebensmittel oder Medikamente sein.

Ihr letzter Gönner war der mehr als doppelt so alte Simon, der sie spontan einlud, ihn für einige Wochen in sein Sommerdomizil in die Hamptons, eine am Ostende der Insel Long Island im Suffolk County des US-Bundesstaats New York gelegene Region zu begleiten. Während er in seinem dortigen Büro tätig ist, fristet sie ihr Dasein abwechselnd am malerischen Sandstrand oder im Pool am Haus. Für freie Kost und Logis zahlt sie mit ihrem Körper sowie durch Kopf-, Nacken und sonstige Massagen. Nach einer im Alkoholrausch begangenen Peinlichkeit in Anwesenheit seiner High Society-Gäste fordert er sie zum Verschwinden auf. Sie weiß nicht, wohin. Zurück nach New York kann sie nicht, ihre WG-Genossen hatte sie durch Missachtung der WG-Regeln verärgert und - wie üblich - bei ihrem Abgang beklaut. Außerdem bedroht sie per Handy ein Verflossener, den sie ebenfalls abgezockt hatte.

Alex ist der festen Überzeugung, dass Simon, der in wenigen Tagen eine weitere große Party gibt, durch ihr dortiges Erscheinen dazu bewogen wird, sie wieder bei sich aufzunehmen. Um die Zeit bis dahin zu überbrücken, schwindelt und stiehlt sie sich durch's Leben und vergilt einer abhängig beschäftigten Person, die ihr Hilfe, Freundlich- und Großzügigkeit entgegenbrachte, dies damit, ihr durch Diebstahl und Sachbeschädigung erhebliche Probleme zu bereiten. Natürlich kann man "die Schuld" den "ignoranten Reichen" zuschieben, aber Alex schwimmt, wie dieses Beispiel zeigt, keineswegs auf der "Robin Hood"-Welle, sondern schädigt auch hemmungslos Ihresgleichen.

Der angenehme Schreibstil von Emma Cline (Übersetzung: Monika Baark) und die Hoffnung, irgendwann irgendeine Art von Erklärung für Alex' ungewöhnliches Verhalten zu bekommen, waren die Gründe dafür, bis zum bitteren offenen Ende dieses unter der ISBN 978-3-446-27757-1 im Carl Hanser Verlag erschienen Buches durchzuhalten.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere