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Veröffentlicht am 07.10.2020

Vielfach begründete Leseempfehlung für Bachs Töchter!i

Johann Sebastian Bachs Töchter
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Das leise und doch klare Einsichten vermittelnde Buch über die große Familie Johann Sebastian Bachs erschien im christlich orientierten BENNO-Verlag, ist aber m. E. durchaus auch für einen darüber hinaus ...

Das leise und doch klare Einsichten vermittelnde Buch über die große Familie Johann Sebastian Bachs erschien im christlich orientierten BENNO-Verlag, ist aber m. E. durchaus auch für einen darüber hinaus gehenden Personenkreis interessant!

Der Komponist, Kantor sowie Orgel- und Cembalovirtuose Johann Sebastian Bach (März 1685 - Juli 1750) heiratete zuerst 1707 Maria Barbara Bach, mit der er 7 Kinder hatte:
Catharina Dorothea (1708–1774), Wilhelm Friedemann (1710–1784), Johann Christoph (/† 1713), Maria Sophia (/† 1713), Carl Philipp Emanuel (1714–1788), Johann Gottfried Bernhard (1715–1739), Leopold Augustus (1718–1719)
und nach deren Ableben in zweiter Ehe 1721 die Sopranistin Anna Magdalena Wilcke, welche 13 weitere Kinder gebar:
Christiana Sophia Henrietta (1723–1726), Gottfried Heinrich (1724–1763), Christian Gottlieb (1725–1728), Elisabeth Juliana Friederica (1726–1781), Ernestus Andreas (/† 1727), Regina Johanna (1728–1733), Christiana Benedicta (/† 1730), Christiana Dorothea (1731–1732), Johann Christoph Friedrich (1732–1795), Johann August Abraham (*/† 1733), Johann Christian (1735–1782), Johanna Carolina (1737–1781), Regina Susanna (1742–1809).

Das Buch enthält am Ende neben Abbildungen zwar weiteres Informationsmaterial, aber bei dieser Abkömmlingsanzahl wünschte ich mir bei Beginn der Lektüre mehrmals einen vorn angesiedelten Stammbaum. Später erkannte ich, dass das Buch sich in erster Linie mit Catharina, Elisabeth, Johanna und Regina (Susanna) befasste. Immerhin umfassen deren Lebensdaten über 100 Jahre, beinhalten also zB kriegerische Heimsuchungen unter Friedrich dem Großen und Napoleon I. aber auch Begegnungen mit Goethe und natürlich div. Namen aus dem musikalischen Bereich.

Dass meist die Frauen alles am Laufen hielten/halten mussten, aber kaum etwas zu sagen hatten, wurde hier leider wieder einmal deutlich. Aber nicht nur deshalb verspürte ich, ob wohl wir ja gerade im Moment mit etlichen schlimmen Themen belastet werden, mehrfach tiefe Dankbarkeit, dass ich heutzutage lebe. Gab es für Frauen selbst zu allerschlechtesten Bedingungen keine Verdienstmöglichkeit mehr, hatte der Mann das letzte Geld verspielt oder -soffen, gondelte er sonstwo kriegerisch oder musizierend in der Weltgeschichte herum, hatten Freunde des verstorbenen Vaters selbst keine Einkünfte mehr, gab nicht einmal die Almosenkasse ihre ohnehin geringfügigen Beträge ab, gerieten die Bachinnen, wie man sie nannte, oft in gelinde gesagt große Schwierigkeiten.

Angenehmer Schreibstil, den Eindruck gründlicher Recherche erweckende Schilderungen und Sympathie erweckende Protagonistinnen = 5 Sterne und eine Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 17.09.2020

Beeindruckende Romanbiografie in Zusammenhang mit dem 20. Juli 1944

Bis wir uns wiedersehen
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Für Catherine Baileys auf wahren Begebenheiten basierenden historischen Roman "Bis wir uns wiedersehen - Eine Mutter, ihre geraubten Kinder und der Plan, Hitler umzubringen" spreche ich eine uneingeschränkte ...

Für Catherine Baileys auf wahren Begebenheiten basierenden historischen Roman "Bis wir uns wiedersehen - Eine Mutter, ihre geraubten Kinder und der Plan, Hitler umzubringen" spreche ich eine uneingeschränkte Leseempfehlung aus.
Das Buch verfügt über mehrere S/W-Fotos, einige Landkarten, Personenverzeichnis, Quellennachweise und am Ende einen Überblick, was aus den wichtigsten Personen wurde, wovon sich vor allem Letztgenannter als interessant und die Karten, aus denen Kriegsgeschehen und "Reiseweg" der Hauptperson ersichtlich waren, als hilfreich erwiesen.
Im Mittelpunkt des sich nur auf reale Personen beziehenden erzählten Geschehens stehen
Fey von Hassell, Tochter des aufgrund seiner Haltung in Bezug auf den Staatsstreichversuch gegen das NS-Regime und Adolf Hitler hingerichteten Ulrich von Hassell und Ehefrau des Italieners Detalmo Pirzio-Biroli, sowie deren Kinder
Corrado Pirzio-Biroli ( 25. November 1940) und
Roberto Pirzio-Biroli (
25. Februar 1942),
die alle 3 von 1944 bis 1945 Sippenhäftlinge der SS waren. Kurz nach der Gefangennahme wurden Fey die Jungen entzogen, es war beabsichtigt, sie später unter anderen Namen zur Adoption an "politisch zuverlässige" Familien zu vermitteln. Fey selbst wurde mit anderen verhafteten 20. Juli-Angehörigen von Himmler als Privatgeisel für den Fall der Niederlage gegen die Alliierten betrachtet.
Spannend und sachlich formuliert erfährt der Leser von einer gefährlichen Odyssee durch Italien, Österreich und Deutschland, während welcher Fey oft in Lebensgefahr gerät. Das Wissen, dass ihre kleinen Kinder sich in ihrem Alter äußerlich ständig verändern und ihre Erinnerungen an Eltern und Heimat immer mehr verblassen, wodurch die Chance des Wiederfindens - sofern alle Beteiligten denn am Leben bleiben - , sich zunehmend verringert, belastet sie sehr. Trotz des erwähnten Tons konnte ich am Ende die Tränen nicht unterdrücken.
Tiefe charakterliche Abgründe, feige Mitläuferschaft, menschliche Schwächen aber auch Treue, Ehrenhaftigkeit, Heldentum, Opferbereitschaft und Zivilcourage werden beeindruckend erwähnt. Viele aus unterschiedlichen Sparten bekannte Namen finden Erwähnung wie z. B. Tirpitz, Vermehren, Schuschnigg, Bonhoeffer, Pius XII, Leon Blum, Graf Bernadotte, Eisenhower, Truman, Churchill sowie div. deutsche und italienische Faschisten.
Wer dieses Buch gelesen hat, kann so manch heutige Ereignisse nicht nachvollziehen!

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Veröffentlicht am 02.09.2020

Lehrreiches, lustiges, lesenswertes & passend illustriertes Kinderbuch

Arthurs wildes Hundeleben
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Heike Abidis für Kinder ab 8 Jahren empfohlenes Kinderbuch "Arthurs wildes Hundeleben" gefiel mir ausnehmend gut: Altersentsprechend werden hier die durch ein Junge-Hund-Körpertausch-Verwechselungsspiel ...

Heike Abidis für Kinder ab 8 Jahren empfohlenes Kinderbuch "Arthurs wildes Hundeleben" gefiel mir ausnehmend gut: Altersentsprechend werden hier die durch ein Junge-Hund-Körpertausch-Verwechselungsspiel entstehenden meist sehr witzigen Situationen geschildert, aber die Zielgruppe lernt durch die Augen des menschlichen Helden Arthur gleichzeitig die eigentlichen Bedürfnisse sowie die elementarischen Umgangsregeln seinen vierbeinigen Freund "Lucky" betreffend kennen. Ursprünglich sollte er, der sich schon seit längerer Zeit sehnlichst einen Hund wünschte, nur für eine Woche auf "Lucky" aufpassen, während dessen Besitzer verreist sind. Aber wer hier auf wen aufpasst, das ist nicht immer so ganz eindeutig.

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Veröffentlicht am 02.09.2020

Traurig, jedoch lesenswert: "Der Trafikant"

Der Trafikant
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Dieser traurige, jedoch lesenswerte Roman ":Der Trafikant" von Robert Seethaler beschreibt die fiktive Freundschaft eines Jugendlichen mit Sigmund Freud (06. 05. 1856 - 23. 09. 1939) in Wien z. Zt. des ...

Dieser traurige, jedoch lesenswerte Roman ":Der Trafikant" von Robert Seethaler beschreibt die fiktive Freundschaft eines Jugendlichen mit Sigmund Freud (06. 05. 1856 - 23. 09. 1939) in Wien z. Zt. des Anschlusses von Österreich an Nazideutschland.

Eine Trafik nennt man in Österreich einen kleinen Laden, in dem hauptsächlich Tabakwaren und Presseerzeugnisse, aber auch Lose, Briefmarken, Fahrscheine, Ansichtskarten, Schreib-, Schul- und Bürobedarf erstanden werden können, der Betreiber ist ein Trafikant. Der aus dem Salzkammergut stammende 17jährige Franz Huchel absolviert in Wien beim Trafikanten Otto Trsnjek eine Ausbildung, während derer er auch erste sexuelle und emotionale Erfahrungen sammelt und sich darüber mit dem berühmten österreichischen Arzt, Neurophysiologen, Tiefenpsychologen, Kulturtheoretiker und Religionskritiker Prof. Dr. Sigmund Freud austauscht, der dem jüdischen Glauben angehört, wenn er diesen auch nicht streng praktiziert. In Anbetracht des historischen Hintergrundes erwartet man hier natürlich keine heitere Unterhaltung, dennoch gingen mir manche Geschehnisse ziemlich unter die Haut

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Veröffentlicht am 01.09.2020

Volltreffer: Online-Oma campt

Ans Vorzelt kommen Geranien dran (Die Online-Omi 14)
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Auch "Ans Vorzelt kommen Geranien dran. Die Online-Omi geht campen. Von Renate Bergmann", der 14. Band der Reihe über die 82 jährige Online-Oma Renate Bergmann, trainiert wieder die Lachmuskeln der Leserschaft.
Renate ...

Auch "Ans Vorzelt kommen Geranien dran. Die Online-Omi geht campen. Von Renate Bergmann", der 14. Band der Reihe über die 82 jährige Online-Oma Renate Bergmann, trainiert wieder die Lachmuskeln der Leserschaft.
Renate Bergmann überlebte schließlich den zweiten Weltkrieg und immerhin insgesamt vier Ehemänner, da stellen doch vergleichsweise kleine Herausforderungen wie ein widerspenstiger Campingplatzwart, Kinderbesuch oder die naturgegebenen Einschränkungen bei dieser Art Urlaub kein nennenswertes Problem für die resolute Dame dar.
Ich habe mich prächtig unterhalten, vergebe die höchstmögliche Punktzahl und spreche ebenso gern wie überzeugt eine uneingeschränkte Leseempfehlung aus.
Die Lektüre dieses Buches bestärkt mich weiter in der Absicht, die mir noch fehlenden Bergmann-Bände zu lesen, denn diese Bildungslücke muss geschlossen werden. Wie heißt es so schön: Wenn nicht jetzt, wann dann?

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