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Veröffentlicht am 18.04.2024

Fulminantes Ende

Verraten. Der zehnte Fall für Carl Mørck, Sonderdezernat Q
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Jussi Adler-Olsens Reihe um Carl Mørck und sein Team im Sonderdezernat Q habe ich seit Jahren verfolgt. Als nun der zehnte Fall angekündigt wurde, musste ich natürlich wieder mit nach Kopenhagen - zumindest ...

Jussi Adler-Olsens Reihe um Carl Mørck und sein Team im Sonderdezernat Q habe ich seit Jahren verfolgt. Als nun der zehnte Fall angekündigt wurde, musste ich natürlich wieder mit nach Kopenhagen - zumindest in Gedanken. Wolfram Koch als Hörbuch-Sprecher hat mich auch in diesem letzten Band der Reihe hervorragend durch die Geschehnisse begleitet.

Worum geht es in diesem letzten Fall? Eigentlich um den ersten Fall. Diesen Fall sollte man wirklich nicht ohne Vorkenntnisse lesen. Der Druckluftnaglerfall wirft seine langen Schatten. Nachdem im 9. Teil "Natriumchlorid" der Koffer seines ermordeten Kollegen Anker Hojer auf Carls Dachboden entdeckt wurde, befindet sich Carl in Untersuchungshaft. Dort ist es alles andere als einfach für ihn. Von vielen Seiten bedroht, gejagt und verraten, können ihm Rose, Assad und Gordon nur aus der Entfernung helfen, aber sie tun alles, um Carls Unschuld zu beweisen.

Dass die Reihe jetzt nach so vielen Jahren zu Ende geht, hat mich schon traurig gestimmt. Als ich las, dass Adler-Olsen diese Reihe von Anfang an so konzipiert, hat mich begeistert. Manche Reihe laufen sich ja im Laufe der Zeit tot, aber hier war das nicht so. Auch wenn es dieses Mal eine räumliche Distanz zwischen den Dezernatsmitgliedern gibt, gefiel mir ihre Verbundenheit und der Wille, Carl von den falschen Verdächtigungen zu befreien. Der Schreibstil von Jussi Adler-Olsen lässt uns als Leser wieder unmittelbar am Geschehen teilhaben. Mein Kopfkino lief auf Hochtouren. Gerade der letzte Teil ist extrem spannend und hochemotional. Besonders hat mir gefallen, dass auch Protagonisten aus anderen Bänden mit von der Partie waren. So wurden am Ende die einzelnen Bücher zu einem großen ganzen gebunden. Von mir gibt es für alle Carl Mørck Fans eine unbedingte Leseempfehlung - und wer ihn noch nicht kannte, sollte mit "Erbarmen", dem Druckluftnaglerfall, anfangen. Ich denke, ich starte nochmal...

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Veröffentlicht am 05.03.2024

Rosa Moll im Malkurs

Faule Fische fängt man nicht
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Als ein Bekannter einen Malkurs in Neuharlingersiel anbietet, meldet sich Rosa Moll an und ist mit Feuereifer dabei. Als eine Teilnehmerin ein Gemälde mitbringt, das möglicherweise van Gogh gemalt hat, ...

Als ein Bekannter einen Malkurs in Neuharlingersiel anbietet, meldet sich Rosa Moll an und ist mit Feuereifer dabei. Als eine Teilnehmerin ein Gemälde mitbringt, das möglicherweise van Gogh gemalt hat, ist der gesamte Kurs in heller Aufruhr. Doch dann kommt diese Teilnehmerin und später der Kursleiter um Leben. Rosa ermittelt wieder und kann ihrem Kumpel Rudi von der Polizei wertvolle Hinweise geben.

Meine Meinung

Es war nicht mein erster Krimi mit Rosa, Rudi und dem Postboten Henner und wird auch nicht mein letzter sein. Die Atmosphäre, die in dem kleinen Dorf herrscht, ist wie ein Heimkommen, obwohl ich noch nie in Neuharlingersiel war. Gerne würde ich mich auch an die Theke im Dattein setzen oder zu Mudder Steffens in die Küche und eines ihrer leckeren Gerichte verspeisen. Es ist einfach immer was los dort.

Nach einem interessanten Prolog geht es gleich mit dem Malkurs los. Gut, dass es am Ende ein Personenverzeichnis für die vielen Teilnehmerinnen gibt! (Wie übrigens auch ein paar leckere Rezepte.) Dass die erste Tote nicht gerade beliebt war, lässt Raum für Spekulationen über Täter und Motiv, erst recht als dann noch ein zweiter Toter dazukommt. Einige Möglichkeiten kamen mir während des Lesens in den Sinn, wurden verworfen oder abgeändert. Schließlich konnte ich jemanden der Tat verdächtigen, aber der Grund hat mich sehr überrascht, war aber einleuchtend.

Rosa hat mir diesmal ausnehmend gut gefallen. Die Zusammenarbeit mit der Polizei ist ihr gut gelungen. Auf Seiten der Polizei hat Schnepel - Rudis Vorgesetzter - wieder schnelle Verdächtigungen ausgesprochen und musste von Rudi gebremst werden. Aber auch Ludwig, der Verleger der online Mitmach-Zeitung war wieder sehr schnell unterwegs und hat einen gravierenden Fehler gemacht. Selbst der ruhige und bedächtige Henner konnte ihn davon nicht abhalten.

Auch dieser Krimi ist dem Autorinnen Duo wieder sehr gut gelungen und ich vergebe sehr gerne 5 Sterne.

Dass ich das Buch im Rahmen einer Leserunde bei Lovelybooks gewonnen habe, hat keinen Einfluss auf meine Bewertung.

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Veröffentlicht am 07.09.2023

Sommerliches fürs Herz

Sonntags am Strand
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Alexander Oetker kannte ich bisher nur als Krimiautor. Da ich die Bretagne-Krimis um Kommissar Dupin sehr schätze, wollte ich gerne mehr von ihm lesen bzw. hören. Ich wurde nicht enttäuscht, mehr noch, ...

Alexander Oetker kannte ich bisher nur als Krimiautor. Da ich die Bretagne-Krimis um Kommissar Dupin sehr schätze, wollte ich gerne mehr von ihm lesen bzw. hören. Ich wurde nicht enttäuscht, mehr noch, es hat mir außerordentlich gut gefallen.

Worum geht's? An einem heißen Sonntag gehen viele Personen wie immer sonntags an den Strand. Manche kennen sich vom Sehen, manche wohnen im Ort, manche kommen von weit weg, aber eines haben alle gemeinsam: Sie kommen zu Enzo in sein Bagno, seinen Strandabschnitt mit den weißblaugelben Sonnenschirmen. Nach und nach erfahren wir mehr über jede einzelne Person. Es geht um die Liebe bei Paaren unterschiedlichen Alters. Natürlich gibt es Krisen und Konflikte, aber am Ende gibt es einen schönen Sonnenuntergang und jeder kann mit einem guten Gefühl nach Hause gehen.

Meine Meinung:
Nach einem langsamen Beginn, wie eben so ein Morgen am Strand ist, nimmt die Geschichte Fahrt auf. Gespannt war ich auf die Lösung der Konflikte und konnte am Ende getröstet und gestärkt das Hörbuch von den Ohren nehmen. Für mich ist diese Hommage an die Liebe ein Highlight des Sommers und eine klare Hörempfehlung für eine gute, leichte Sommerlektüre fürs Herz.

Dass ich das Buch im Rahmen einer Leserunde bei Lovelybooks bekommen habe, hat keinen Einfluss auf meine Bewertung.

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Veröffentlicht am 30.08.2023

Redet miteinander!

Das Glück der Geschichtensammlerin
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Sally Page hat mit der Putzfrau Janice eine Frau in den Mittelpunkt gestellt, die ihr Glück im Sammeln der Lebensgeschichten anderer sucht. Ihre eigene offenbart sich dem Lesenden erst spät und es wird ...

Sally Page hat mit der Putzfrau Janice eine Frau in den Mittelpunkt gestellt, die ihr Glück im Sammeln der Lebensgeschichten anderer sucht. Ihre eigene offenbart sich dem Lesenden erst spät und es wird klar, warum sie Trost und Aufmunterung in den kleinen Begebenheiten anderer sucht.

Sandra Voss lauschte ich sehr gerne. Obwohl ich anfangs mit Janice nicht warm geworden bin, ist sie mir spätestens seit ihrem Job bei Mrs B ans Herz gewachsen. Janice putzt in vielen Haushalten und bekommt dort sehr viel mit, aber nicht nur dort. Auch im Bus oder bei anderen alltäglichen Begegnungen sammelt sie ihre Geschichten. Dabei bleibt für sie das Leben immer gleich, aber ohne wirkliche Beziehungen. Ihr Mann Mike sieht in ihr nur die Köchin, zum Sohn hat sie kaum Kontakt, Freundinnen scheint sie nicht zu haben. Und doch will sie sich einbringen und erfährt dabei, dass sie ihr Leben verändern kann.

Für mich hat das Buch nicht nur eine Botschaft: Redet miteinander - ist die eine. Aber auch: Traut euch und vertraut einander! und: "Jeder ist seines Glückes Schmied".


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Veröffentlicht am 30.08.2023

New York und Wildberg

Österbergmord
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In Wildberg und Tübingen spielt dieser schwäbische Regionalkrimi. Auch ohne Vorkenntnisse des ersten Bandes kann man "Österbergmord" gut lesen.

Klappentext übernommen: Silvia Salomons Tochter Viola steht ...

In Wildberg und Tübingen spielt dieser schwäbische Regionalkrimi. Auch ohne Vorkenntnisse des ersten Bandes kann man "Österbergmord" gut lesen.

Klappentext übernommen: Silvia Salomons Tochter Viola steht unter Schock: Ihr Uni-Kollege wurde vom Tübinger Österbergturm gestoßen. Die Mordermittlungen laufen, doch Viola nimmt die Sache lieber selbst in die Hand und stellt gemeinsam mit ihrer Mutter und einem befreundeten Journalisten eigene Nachforschungen an. Die Spur führt sie zu rivalisierenden Studentengruppen und in die schwäbische Prepperszene – bis das Trio plötzlich selbst ins Visier des Mörders gerät.

Meine Meinung:

Die örtlichen Gegebenheiten sind sehr gut wiedergegeben, die Charaktere haben sich weiterentwickelt und sind authentisch geblieben. Deutlich zeigt der Krimi die Vernetzungen in der globalen Welt, auch bis in den Nordschwarzwald. Das hätte ich so von einem Regionalkrimi nicht erwartet. Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung!

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