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Veröffentlicht am 10.10.2023

Winterliche Erzählung mit grossen Fragen

Deine Spuren im Schnee
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„Deine Spuren im Schnee“ ist eine winterlich angehauchte Erzählung, die ihren vollen Charme sicher noch mehr entfaltet, wenn es draussen schneit. Doch auch bei diesem herbstlichen Sonnenschein konnte ich ...

„Deine Spuren im Schnee“ ist eine winterlich angehauchte Erzählung, die ihren vollen Charme sicher noch mehr entfaltet, wenn es draussen schneit. Doch auch bei diesem herbstlichen Sonnenschein konnte ich sie wunderbar lesen.

Nun aber von Anfang an: Stefan ist ein besonderer Charakter. Ein schüchterner, zurückhaltender Künstler, den ich sogleich in mein Herz geschlossen habe. Seine Gefühle, seinen Schmerz, seine wunde Seele konnte ich so gut fühlen und seine herausfordernden Gedanken zum Glauben geben diesem Buch Tiefe.

Im Gegensatz dazu blieb mir Lenja recht fremd. Gut, man liest die Geschichte auch hauptsächlich aus Stefans Perspektive. Und doch fehlte mir insgesamt dann einfach zu vieles.

Gerade das Thema Glaube in der Beziehung wurde mir zu wenig intensiv und zu unrealistisch behandelt. Vom Klappentext her hatte ich mir da ganz klar mehr versprochen. Ich dachte das ganze Buch dreht sich darum wie Stefan zum Glauben findet. Dem ist definitiv nicht so.

Auch hätte ich gerne klarere Antworten auf die manchmal etwas provokanten Fragen/ Aussagen bekommen. So bleibt für mich diese Geschichte leider ohne richtige Kernaussage. Dennoch denke ich, dass gerade diese fragende Haltung sehr wertvoll für suchende Menschen sein kann.

Ausserdem störte mich, dass in Lenjas Gemeinde eine Pastorin die Predigt hielt. Ich weiss natürlich, dass dies absolut realistisch ist und doch finde ich es schade, wenn auch christliche Bücher immer mehr dem Zeitgeist angepasst werden.

Wirklich ausserordentlich gut gefiel mir dafür der Erzählstil des Autors. Zum einen so feinfühlig, aber auch direkt und herausfordernd. Seine Art des Erzählens hat mich sehr berührt und ich habe es einfach nur geliebt.

Insgesamt mochte ich das Buch trotz meiner aufgeführten Kritikpunkte gerne und möchte es mit 3,5 Sternen bewerten.

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Veröffentlicht am 15.09.2023

Entspannende Regency -Lektüre

Die geheimnisvolle Miss Serena
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„Die geheimnisvolle Miss Serena“ ist bereits der 5 Teil der Regency Reihe von Carolyn Miller und meiner Meinung nach als nahtlose Fortsetzung von „Die wundervolle Miss Winthrop“ (Band 4) zu sehen und zu ...

„Die geheimnisvolle Miss Serena“ ist bereits der 5 Teil der Regency Reihe von Carolyn Miller und meiner Meinung nach als nahtlose Fortsetzung von „Die wundervolle Miss Winthrop“ (Band 4) zu sehen und zu lesen.

Natürlich bekommt Serena (die Schwester von Miss Catherine Winthrop) hier ihre ganz eigene Geschichte. Aber es erleichtert das Lesen einfach ungemein, wenn man die allermeisten Protagonisten schon kennt und zu ordnen kann. Gerade mit all den Namen und Titeln. Auch die Zusammenhänge erschliessen sich einem nochmal ganz anders und die Beweggründe der einzelnen Personen bzgl. ihres Verhaltens, sind viel nachvollziehbarer.
Und insbesondere für den Schluss des Buches, ist die Vorgeschichte nicht irrelevant. Mehr möchte ich dazu nicht verraten.

Ich liebe ja Regency Romane und freue mich immer wieder in die Welt der Schönen und Reichen eintauchen zu können.

Carolyn Miller versteht es das Leben zur damaligen Zeit, mit allen Verpflichtungen und der vorgeschriebenen Etikette, meisterhaft zu beschreiben.

Auch dieses Mal habe ich es genossen, wenn auch der Plot dieser Geschichte wenig Spannung bot. Es fehlt einfach etwas was einem so richtig ans Buch fesselt. Denn als Leser wusste man bereits über die Geheimnisse Bescheid, sodass die Spannung grössten teils darin bestand, wie es die jeweils anderen Protagonisten aufnehmen würden.

Wer also eine unaufgeregte Lektüre mit typischem Regency-Charme für entspannte Lesestunden sucht, wird hier voll auf seine Kosten kommen.

Auf den letzten paar Seiten gab es dann doch noch eine ordentliche Portion Drama. Was mir dann wiederum gerade genug war.

Hingegen der Cliffhanger ganz am Schluss fand ich genial! Nun weiss ich ganz sicher, dass ich auch das nächste Buch der Reihe unbedingt lesen möchte.

Der christliche Aspekt der Geschichte fand ich schön und passend eingebracht. Es hat mich gefreut, dass er doch eine relativ zentrale Rolle spielen durfte.

Alles in allem ein nettes Buch für zwischendurch, aber nichts was einem grossartig in Erinnerung bleiben wird. Von mir gibt es 3,5 Sterne und ich erwarte gespannt den Folgeband.

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Veröffentlicht am 19.09.2022

Nicht bibelgetreu

Maria
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Inhalt:

Maria ist ein ganz gewöhnliches Mädchen bis etwas Unglaubliches passiert. Ein Engel eröffnet Maria, dass sie die Mutter von Gottes Baby werden darf. Von da an steht Marias Welt kopf. Jesus verändert ...

Inhalt:

Maria ist ein ganz gewöhnliches Mädchen bis etwas Unglaubliches passiert. Ein Engel eröffnet Maria, dass sie die Mutter von Gottes Baby werden darf. Von da an steht Marias Welt kopf. Jesus verändert nicht nur ihr ganzes Leben, sondern auch das von tausenden Menschen. Zusammen mit Maria erleben wir in diesem Buch eine ungewöhnliche Geschichte.

Meine Eindrücke:

Das niedliche Cover und der ansprechend klingende Klappentext, hatten mich total neugierig darauf gemacht, das Leben Jesus durch die Augen von Maria zu betrachten. Gerne wollte ich dieses Buch mit unseren drei Kindern zusammen entdecken. Zuerst las ich die Geschichte jedoch für mich alleine. Dies mache ich immer so, um es meinen kleinen Zuhörern danach besser erklären zu können. Und was soll ich sagen: Dieses Bilderbuch konnte mich leider so gar nicht begeistern, da es sich nicht an die Bibel hält. Die an sich so liebevoll erzählte Geschichte wurde mit vielen erfundenen Details und teils sogar falschen Begebenheiten ausgeschmückt. Maria wird als schüchternes Mädchen beschrieben, dass sich wünscht mutiger, schlauer oder schlagfertiger zu sein. Josef hingegen wird als wortkarger Mann dargestellt. Die Autorin hat viel eigenes/zeitgemässes Gedankengut auf die biblischen Personen projeziert, was ich in vielen Bereichen als unpassend empfand. Damit man etwas besser verstehen kann was ich meine, möchte ich hier ein paar Beispiele wiedergeben.

Buchauszug zu Marias Schwangerschaft:

Maria fand, mit Gottes Sohn schwanger zu sein, war ganz schön schwierig. Manchmal war sie traurig und weinte abends heimlich im Bett.

Die Bibel berichtet nichts dergleichen. In Lukas 1, 46-55 kann man Marias Loblied nachlesen, in dem sie Gott preist und sich darüber freut von ihm ausgewählt worden zu sein.

Buchauszug zu Jesus Geburt:

Hastig zog er (Josef) eine Stoffwindel aus Marias Tasche, wickelte das Baby hinein und legt es erst einmal in dem Trog ab, in den normalerweise das Futter für die Tiere geschüttet wurde.

Die Bibel sagt in Lukas 2,17 das Maria Jesus in eine Windel wickelte und nicht Josef.

Buchauszug zum 12 jährigen Jesus im Tempel:

Jesus sah Maria überrascht an: "Aber Mama, warum habt ihr mich überhaupt gesucht?" Er war doch nur im Haus seines himmlischen Papas geblieben. Maria seufzte. Es war bestimmt ganz schön verwirrednd für einen 12-Jährigen, mit zwei verschiedenen Vätern aufzuwachsen.

In der Bibel steht nur: "Habt ihr den nicht gewusst, dass ich im Haus meines Vaters sein muss?" Doch sie begriffen nicht, was er damit meinte.

Buchauszug zur Hochzeit in Kana:

Maria stupste Jesus unterm Tisch an. Konnte er vielleicht helfen, etwas organisieren? Als kurze Zeit später allerbester Wein ausgeschenkt wurde und alle begeistert weiterfeierten, sah Maria Jesus mit hochgezogener Augenbraue fragend an. .... Doch Jesus zwinkerte ihr nur lachend zu und verschwand wieder auf die Tanzfläche.

Die Bibel erzählt in Johannes 2, 3-10 die Geschichte etwas anders.

Mein Fazit:

So leid es mir für dieses wunderschön aufgemachte Bilderbuch tut, kann ich es nicht mit gutem Gewissen weiter empfehlen. So schön und liebevoll die bunten Bilder auch sein mögen, die Enttäuschung über den zu wenig bibelfundierten Inhalt wiegt zu schwer. Von mir gibt es darum nur 2 Sterne.

Veröffentlicht am 05.04.2023

Nicht empfehlenswert!

Alle-Kinder-Bibel
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Die „Alle Kinder Bibel“ wird als rassismus- und diversitätssensibel, einfühlsam und poetisch, lebendig und kindgerecht angepriesen.

Nun, ich habe mir diese Ausgabe gekauft und sie geprüft. Es ist mir ...

Die „Alle Kinder Bibel“ wird als rassismus- und diversitätssensibel, einfühlsam und poetisch, lebendig und kindgerecht angepriesen.

Nun, ich habe mir diese Ausgabe gekauft und sie geprüft. Es ist mir ein Anliegen, Klarheit über deren Inhalt zu verschaffen.

Gott wird bewusst nicht als ER angesprochen sondern als deine Gott. Man möchte ein ungeschlechtliches Bild von Gott vermitteln. Das ist der erste von vielen Punkten mit dem ich nicht konform gehe. Warum lernt uns Jesus dann in Matthäus 6.9, die Anrede unser Vater. Wir beten zu unserem Vater in dem Himmel. Gott spricht von sich selbst als Vater und Herr!

Auch die 10 Gebote wurden zum Teil anders interpretiert, so wurde aus „Ehre Vater und Mutter“ – „Kümmere dich um die, bei denen du aufwächst“. Ehren und Kümmern sind für mich zwei grundverschiedene Wörter, die einander nicht gleichgesetzt werden sollten. Auch wird bewusst nicht mehr von Vater und Mutter gesprochen. Das erste Gebot lautet hier wie folgt: „Dein
e Gott bin ich.“ Und was ist mit „Du sollst keine anderen Götter neben mir haben“? Das wurde einfach weg gelassen.

„Ihr sollt nichts dazutun zu dem, was ich euch gebiete, und sollt auch nichts davontun, auf daß ihr bewahren möget die Gebote des HERRN, eures Gottes, die ich euch gebiete.“ 5. Mose 4,2

Das Vor und Nachwort macht spürbar, wie viel Zeit und Energie in dieses Projekt investiert wurde. Es ist eine Bibel die ganz viel möchte, aber in meinen Augen total am Ziel vorbei schiesst. Aus der Idee Menschen unterschiedlicher Hautfarben und Körperformen darzustellen, sowie dem Ableismus entgegen zu wirken, ist ein Märchenbuch geworden. Wo an jeder beliebigen Stelle gegendert wird, was das Zeug hält, Dornbüsche zu Glitzerbüschen gemacht wurden und den biblischen Figuren Worte in den Mund gelegt werden, die wohl denkbar wären, aber in der Bibel nirgends zu finden sind. Dazu kommen erfundene Szenen um die biblischen Erzählungen auszuschmücken.

Aus den genannten Gründen kann und werde ich diese Kinderbibel nicht weiterempfehlen.