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Veröffentlicht am 03.04.2022

Umfangreiches Fantasywerk, dem ich teilweise schwer folgen konnte

Der Untergang der Könige
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Khirin ist ein 16jähriger Junge aus dem Armenviertel, der sich mit Diebstahl über Wasser hält. Seine Eltern sind tot und so wird er von einem blinden Harfenisten großgezogen. Doch eines Tages landet er ...

Khirin ist ein 16jähriger Junge aus dem Armenviertel, der sich mit Diebstahl über Wasser hält. Seine Eltern sind tot und so wird er von einem blinden Harfenisten großgezogen. Doch eines Tages landet er auf dem Sklavenmarkt und wird nach einem Bieterduell zu einem unfassbar hohen Preis verkauft und gehört von nun an zu einer schwarzen Bruderschaft. Doch die Jagd auf ihn ist noch nicht vorbei – warum nur sind alle möglichen Menschen hinter ihm her? Und Dämonen? Dann soll er nun auch noch plötzlich der Sohn eines Adelsmannes sein. Im Kerker gelandet erzählt er seine Geschichte gezwungenermaßen seiner Wärterin, einer Dämonin. Doch die scheint alles schon zu kennen und erzählt Khirins Leben aus ihrer Sicht.

Es fällt mir schwer, eine Inhaltsangabe zu schreiben, weil alles in meinem Kopf noch immer sehr verworren ist. Dieser fette Wälzer hat echt einiges von mir abverlangt und mehr als einmal dachte ich, ich lesen jetzt nicht weiter. Das liegt an mehreren Dingen. Zum einen wird die Story aus zwei Perspektiven und Zeitsträngen erzählt. Abwechselnd von Khirin und Klaue. Mit den Perspektiven komme ich zurecht, die Zeitstränge haben mich oft straucheln lassen. Ich wusste öfter einfach nicht mehr, an welcher Stelle der Geschichte ich mich gerade befinde. Dann gibt es Unmengen von Fußnoten, die meinen Lesefluss permanent unterbrochen haben, die aber aus meiner Sicht für die Story nicht notwendig gewesen wären. Ebenfalls Anteil an meiner Verwirrung haben die vielen fremden Namen und Begriffe. Es gibt am Ende ein 14seitiges Glossar! Ich hatte irgendwann keine Lust mehr, nachzuschlagen. Ebenso wie die verschiedenen Herrenhäuser, die ich schlicht nicht mehr einordnen konnte und ich wusste bisweilen einfach nicht mehr, wer wer ist. Das liegt daran, dass ich Khirin als Sohn des Harfenisten kennenlerne, er dann der Sohn eines Adelshauses ist, dort aber auch nicht klar ist, von welchem der Männer des Hauses wirklich, seine Mutter auch irgendwie erst die eine, dann eine andere ist und er dann letztlich doch jemand ganz anderes ist - oder auch nicht?! Ich weiß es nicht, ich konnte nicht mehr folgen. Zudem hier auch Seelentausch ein Thema ist, jemand also den Körper eines anderen übernimmt und das mehrfach und immer wieder. Sorry, das war mir zu verworren und ich habe völlig den Durchblick verloren.

Vom Grundsatz her ist die Geschichte ein Meisterwerk! Eine völlig andere Welt mit Göttern, Dämonen, anderen Religionen und Weltanschauungen. Doch wurde hier m.M.n. zu viel gewollt, so dass es nur noch ein heilloses Kuddelmuddel war. Das ist schade, weil es – in der Mitte des Buches – immer wieder ganz tolle Abschnitte gab (Khirins Leben im Haus D´Mon z.B.). Ich lese ein Buch zur Unterhaltung. Das heißt absolut nicht, dass es leichte Kost sein muss. Doch möchte ich zumindest den Faden behalten können – das ist mir hier nicht gelungen. Schade.

Ich habe jetzt mit dem 2. Teil begonnen, der mir bis jetzt (nach ca. 200 Seiten) wesentlich besser gefällt.

Ich vergebe gute 3 Sterne in Anerkennung der unfassbaren Leistung der Autorin, so eine komplett neue Welt zu erschaffen. Doch weniger wäre für mich mehr gewesen.

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Veröffentlicht am 24.01.2022

Kleine Episoden zur Frage: was bedeutet Zuhause? Wo gehöre ich hin?

Der kleine Buddha auf der Reise nach Hause
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Der kleine Buddha liebt es, unter seinem Bodhi Baum zu sitzen und zu meditieren. Doch er liebt es auch, auf Reisen zu sein, fremde Orte zu entdecken und vor allem, Menschen zu treffen und mit ihnen einen ...

Der kleine Buddha liebt es, unter seinem Bodhi Baum zu sitzen und zu meditieren. Doch er liebt es auch, auf Reisen zu sein, fremde Orte zu entdecken und vor allem, Menschen zu treffen und mit ihnen einen Teil seiner Zeit zu verbringen. So macht er sich auf die Reise und möchte der Frage nachgehen, was eigentlich Zuhause für jeden bedeutet. Unterwegs trifft er eine alte Erfinderin, ein frisch verheiratetes Paar, eine Gewürzhändlerin, einen Schifffahrer, einen alten, sterbenden Mann, eine Autorin, eine Wirtsfrau. Mit jedem dieser Menschen verbringt er einige Zeit, führt Gespräche und von jedem bekommt er auf die Fragen: „Was ist für dich Zuhause“ eine andere Antwort. Und alle sind richtig. So kommt der Buddha zu dem Schluss, dass Zuhause für jeden etwas anderes ist und doch auch für jeden dasselbe: nämlich das Zuhause in sich selbst.

Es ist der 5. Teil der Reihe rund um den Kleinen Buddha und ich kenne dir Vorbände nicht. Das ist aber nicht schlimm, ich hatte nicht das Gefühl, nicht klar zu kommen oder etwas verpasst zu haben. Letztlich handelt es sich hier um eine Aneinanderreihung kleiner Episoden, Erlebnisse des Kleinen Buddha mit den Menschen auf seinem Weg. Diese sind nett und liebenswert und sicher auch lesenswert. Leichte Unterhaltung mit philosophischem Touch in einem Schreibstil, der sehr einfach daherkommt und für jeden leicht verständlich ist. Ich würde dieses Buch als guten Einstieg in die Philosophie des Buddhismus sehen, um mal einen allersten kleinen Blick dafür zu bekommen. Wer schon andere Bücher zu dem Thema gelesen hat, wird hier nichts neues entdecken. Wer sich einfach nur kurzweilig unterhalten möchte und sich womöglich sogar zum ersten Mal mit Buddhismus beschäftigen möchte, dem sei Der kleine Buddha ans Herz gelegt.

Für mich persönlich ist die Story zwar nett und liebenswert und warmherzig, doch auch irgendwie sehr weichgespült und einfach gestrickt. Liegt vielleicht daran, dass ich mit den Büchern der Katze des Dalai Lama verwöhnt bin, die für mich einfach immer noch unschlagbar sind. Meine Wertung daher: 3 gute Sterne.

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Veröffentlicht am 15.01.2022

Wie viel psychische und physische Gewalt kann man ohne Gegenwehr ertragen?

Mit dem Rücken zur Wand
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Schon als Kind wird Sara von ihrem Vater mit Prügel überhäuft. Und nicht nur das, auch muss sie sehr oft mit ansehen, wie er ihre Mutter aufs Heftigste schlägt, die Treppen herunterstürzt und auch verbal ...

Schon als Kind wird Sara von ihrem Vater mit Prügel überhäuft. Und nicht nur das, auch muss sie sehr oft mit ansehen, wie er ihre Mutter aufs Heftigste schlägt, die Treppen herunterstürzt und auch verbal völlig niedermacht. Er ist Choleriker, der von jetzt auf nachher losschlägt, hochgradig beleidigend ist und sich offenbar auch nichts um die Meinung anderer schert. Denn er versteckt seine Taten nicht etwa, sondern lebt sie offen aus. Als Schulkind kommt Sara dann in ein Internat, weil die Misshandlungen bekannt wurden und sie geschützt werden musste. Doch mehr ist nicht geschehen. So kommt es, dass sie aus finanziellen Gründen mit ihren beiden Kindern ins das von ihrer Oma geerbte Haus einzieht, welches sich in direkter Nachbarschaft zu ihrem Elternhaus befindet. Sie wünscht sich eine Annährung an ihren Vater, da doch so viele Jahre vergangen sind. Doch weit gefehlt. Neben verbalen Misshandlungen kann er sich auch jetzt nicht zügeln und schlägt sie derart, dass sie über Monate in zahnärztliche Behandlung muss. Sara hat Angst. Um sich, vor allem aber um ihre beiden Kinder. Sie trifft auf die neue Lebensgefährtin des Vaters, die ebenfalls nur von Schreckensszenarien zu erzählen weiß und schon mehrfach schwere Verletzungen davongetragen hat. Das muss ein Ende haben. Er muss am eigenen Leib spüren, was es heißt, Opfer von Gewalt zu werden und so beauftragt sie jemanden, der ihm einen kleinen Denkzettel verpassen soll. Doch der geht gewaltig schief.

Was einem hier geschildert wird, ist manchmal nur schwer zu ertragen und ich musste ordentlich knabbern, an so einigen Szenen. Es ist ja ein Tatsachenroman und nicht nur das: die Protagonistin, also Sara, ist die Cousine einer Kollegin von mir. Ich kenne Sara zwar selbst nicht, dennoch fühlt es sich einfach anders an, als wenn man null Bezug dazu hat. Was Sara, ihre verstorbene Mutter und die neue Lebensgefährtin von diesem brutalen Menschen alles erleiden mussten, ist schlicht unmenschlich und grausam und so kann ich es – zum Teil –verstehen, zu was sie sich hat hinreißen lassen. Zumal die Polizei sich bisher wohl nicht so wirklich eingesetzt hat. Selbstjustiz ist trotzdem nichts, was ich gutheißen kann. Und man kann hier ja auch nicht von einer Affekthandlung sprechen, da die Tat ja doch über einige Tage hinweg geplant und organisiert wurde. Wie es auch immer war, Gewalt gegen andere ist grundsätzlich verachtenswert. Wer selbst Erfahrungen mit diesem Thema hat oder hatte, für den könnte das Buch ein einziger Trigger sein und sollte mit Vorsicht genossen werden. Denn die Misshandlungen etc. sind nahezu ständiges Thema.

Das bringt mich nun auch zum Schreibstil. Der hat mir tatsächlich nicht so gut gefallen. Ich kam mir teilweise vor, als würde ich einen Aufsatz lesen. Und: ständig fingen die Sätze mit dem Namen des Angesprochenen an. Das ging mir dann schon gehörig auf den Keks, weil es wirklich extrem oft war. Auch las es sich teilweise so, dass ich dachte: das hat nicht die Bestsellerautorin Hera Lind so geschrieben, das ist viel zu unprofessionell im Ausdruck/Aufbau. Nicht gefallen hat mir auch, dass selbst Polizei und Justiz sich für meine Verhältnisse zu sehr auf die Seite von Sara gestellt haben. Klar, sie ist einerseits das Opfer, andererseits aber auch eine Täterin. Punkt, da beißt die Maus keinen Faden ab. Als Privatmensch kann man sich da natürlich auf eine Seite stellen, als Gesetzeshüter und -bewahrer aber keinesfalls. Und ich weiß auch nicht, ob das den Tatsachen entsprach, oder ob an dieser Stelle die Fiktion ein wenig zu sehr bemüht wurde. Zudem war es zu lang. Es wiederholte sich einiges, viele Szenen hätte es nicht gebraucht (vor allem, was die On-Off-Beziehung zu Daniel betrifft) und das Buch hätte durchaus ein Stückweit gekürzt werden können, was dem Spannungsbogen auch gutgetan hätte. So habe ich mich immer wieder dabei ertappt, wie ich genervt war, das jetzt schon wieder dieser oder jener Erzählstrang durchgekaut wird. Das letzte Drittel, wo es dann rund um Verhaftung und Gerichtsverhandlung ging, fand ich wiederum spannend und gut geschrieben.

Mir hat das Buch gefallen, keine Frage, es hat mich berührt, mich teilweise frösteln lassen und auch ziemlich an den Nerven gerüttelt. Wenn dazu jetzt noch der Schreibstil samt Aufbau besser gewesen wäre, hätte ich es glatt als 5-Sterne-Buch gewertet. So werden es gute 3 Sterne und eine Empfehlung für jeden, der Tatsachenromane mag und keine Probleme damit hat, über extreme Gewaltausübung in der Familie zu lesen.

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Veröffentlicht am 30.10.2021

Klassischer Kriminalroman, dem es ein bisschen an dem gewissen Etwas fehlt

Mord am Strandweg
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Nachdem das kleine Mädchen Elisa an Heiligabend in der elterlichen Wohnung ermordet wird, ruft das neben der Polizei auch eine ermittelnde Person aus der Nachbarschaft auf den Plan. Diese gibt sich als ...

Nachdem das kleine Mädchen Elisa an Heiligabend in der elterlichen Wohnung ermordet wird, ruft das neben der Polizei auch eine ermittelnde Person aus der Nachbarschaft auf den Plan. Diese gibt sich als von der Kirche geschickte/-r Seelsorger/-in aus und verschafft sich so Zutritt zum Tatort und zum illustren Täterkreis, der da besteht aus Elisas Eltern, ihren beiden kleinen Geschwistern, ihrer Tante, einem mit den Eltern befreundeten Ehepaar samt 17-jährigem Sohn, dem Kindermädchen und zwei Angestellten der Cateringfirma. Durch geschickte Fragen und schlaues Kombinieren versucht die ermittelnde Person nun, dem Mord an Elisa auf die Spur zu kommen. Doch es bleibt nicht bei dem einen Mord und die Lage spitzt sich dramatisch zu.

Nach alter Agatha-Christie-Manier wird hier eine Art Kammerspiel präsentiert, dass sich in Hamburg ansiedelt. Die Morde sind interessant, die Motive und damit der Mörder bis zuletzt unklar. Es spielt sich – bis auf wenige Ausnahmen – zunächst alles in dem Appartement von Elisas Eltern, dem Tatort, ab. Später kommen dann wenige weitere Orte hinzu. Ich fühlte mich durchaus an Hercule Poirot und Miss Marple erinnert (zumal nicht bekannt ist, ob die ermittelnde Person ein Mann oder eine Frau ist, das bleibt komplett im Dunklen), vermisste jedoch das gewisse Etwas, dass diese beiden Kultfiguren bzw. die Romane, in denen sie die Hauptrolle spielen, ausmacht. Mir war die Hauptfigur hier tatsächlich unsympathisch. Wenn man so jemanden als Nachbarn hat, braucht man keine Feinde mehr. Auch waren sämtliche Figuren hölzern und statisch (nicht zu verwechseln mit der mir sehr sympathischen britischen Steifheit, die in den Christie-Romanen vorkommt). Die Aufklärungsarbeit war zwar einerseits spannend (klar wollte ich wissen, wer den nun die Morde begangen hat und warum), andererseits war mir dann doch zu vieles schlicht unrealistisch – allem voran die Informationsbeschaffung durch die/den Ermittler/in, die zu fast 100% durch Erpressungen und Nötigung eingeholt wurden (wie gesagt: unsympathische Figur).

Dieser Krimi hat sicher seinen Charme, mir persönlich hat er dennoch nicht so richtig gut gefallen. Alles ein bisschen zu inszeniert, zu gewollt „Christie“ und dabei wohl irgendwie übers Ziel hinausgeschossen.

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Veröffentlicht am 13.10.2021

Klimakatastrophe und Artensterben kindgerecht aber nicht packend genug erzählt

Survivors - Die Flucht beginnt
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Zacky weiß nicht, was los ist: es wird immer wärmer und dunkler im Wasser und die Nahrung geht langsam aus. Zusammen mit seiner Freundin Skir und einigen anderen Wasserbewohnern stellen sie bald fest: ...

Zacky weiß nicht, was los ist: es wird immer wärmer und dunkler im Wasser und die Nahrung geht langsam aus. Zusammen mit seiner Freundin Skir und einigen anderen Wasserbewohnern stellen sie bald fest: ihr Korallenriff stirbt. Und damit ist dann auch für die vielen Fische, die dort Zuhause sind, ein Überleben unmöglich. Auch deswegen, weil die Squids aus der Tiefsee nach oben kommen, sobald es dunkel ist, um die anderen Meeresbewohner zu jagen und zu fressen. Ein Plan muss her! So starten Zacky und Co. ihre Riff-Rettungsaktion und ihre Flucht. Sie wollen noch lebende Riff-Polypen an sich nehmen und mit ihnen gemeinsam in sicherere Gewässer fliehen, um sich dort neu anzusiedeln. Doch das ist gar nicht so einfach, wenn man kein Schwarm ist, sondern aus vielen Fischarten besteht. Doch haben sie eine andere Wahl?

Zunächst zur Optik: das Cover ist richtig toll! Die Farben, die verschiedenen Fische, unten das absterbende Riff. Und auch innen gibt es sehr viele detailreiche s/w-Zeichnungen der Meeresbewohner. Allesamt nicht kindlich, sondern realitätsnah. Das, zusammen mit dem Klappentext, hat mich ein spannendes Unterwasserabenteuer erwarten lassen. Und das ist es auch. Dennoch konnte mich „Survivors“ nicht so ganz überzeugen. Das hat mehrere Gründe. Ich habe etwas gebraucht, mich zwischen den verschiedenen Fischen zurecht zu finden und mich immer wieder gefragt: was für ein Fisch ist jetzt dieser oder jener? Ein Namensverzeichnis mit Bildern wäre hier eine große Hilfe gewesen. Auch hätte ich mir hinten im Buch vielleicht ein paar Informationen zu Fischen, Riffen, Klimakatastrophe etc. gewünscht. So ein kleiner Exkurs in die Biologie der Unterwasserwelt, über die wir hier lesen.

Die Fisch-Charaktere waren teils gut, teils blass. Vor allem Skir mochte ich sehr. Alle anderen blieben irgendwie nebensächlich und der Hai Heuler ging mir tatsächlich auf die Nerven mit seinem ewigen „tut mir leid“. Mir war die ganze Story nicht packend genug. Das Thema hätte ein fesselndes Unterwasserabenteuer hergegeben, welches einen in den Bann zieht. Doch Fehlanzeige. Man fischt anfangs eine Zeitlang im Trüben, hat dann endlich den Durchblick, worum es geht und dann ist das Buch auch schon zu Ende. Völlig abrupt. Mitten in der Flucht. Ich fühlte mich als Leser irgendwie nicht abgeholt. Das Ende habe ich auch nicht als Cliffhanger verstanden, der mich dazu bringt, unbedingt den nächsten Teil lesen zu wollen. Vielmehr war es eher so ein Gefühl von: „äh, wie jetzt?“. Das ist schade – es steckt so viel Potenzial in dem wichtigen Thema, welches m.M.n. nicht ausgeschöpft wurde.

Was mir gar nicht gefällt ist die Tatsache, dass man aus der Story vier Bücher macht. Warum? Ein Buch hat nur 128 Seiten. Wenn ich daraus unbedingt eine Reihe machen muss, dann hätten zwei dickere, ca. 260 Seiten starke Bücher gereicht.
Alles in allem ist „Survivors“ ein gutes Buch mit wichtigem Thema. Doch fehlt mir das gewisse Etwas, die Spannung, das Fesselnde. Ich weiß nicht, ob man Kinder heutzutage mit einer normalen „Fabel“ begeistern kann. Hier wären für mich mehr Action und lebendigere Charaktere notwendig und auch ein wenig mehr Erklärungen zum Thema, verpackt in ein mitreißendes Unterwasserwelt-Abenteuer.

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