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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 01.08.2019

Monika Lewinski auf jüdisch.

Das Verhältnis
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Lesezeichenfee’s Meinung zum Buch und Inhalt:
Avivas Affäre mit einem Politiker kommt bei einem Unfall ans Licht. Daraufhin bleibt ihr nur eins: Die Flucht in eine kleine Stadt in Maine.

Ich kenne den ...

Lesezeichenfee’s Meinung zum Buch und Inhalt:
Avivas Affäre mit einem Politiker kommt bei einem Unfall ans Licht. Daraufhin bleibt ihr nur eins: Die Flucht in eine kleine Stadt in Maine.

Ich kenne den Diana Verlag unter anderem von: Liebe in Reihe 27 von Eithne Shortall. Und dieses Buch ist einfach toll. Irgendwie habe ich mir also eine etwas andere Geschichte vorgestellt. Zumal ich diesen Verlag mit tollen wunderbaren sommerleichten (und wirklich tollen) Liebesromanen in Verbindung setze. Nun hatte ich „Monika Lewinski“ auf jüdisch. Florida-Maine. Und das gefiel mir leider gar nicht. Ich bin so richtig enttäuscht.

Für mich war das Buch einfach zu ernst. Aber ich konnte nicht mitleiden, weil mir die Charaktere im Buch nicht wirklich sympathisch waren. Das Ganze wird aus mehreren weiblichen Perspektiven beleuchtet. Fünf Mal die Sicht, wobei Aviva und Jane Young, ein und dieselbe sind. Aviva vor und während, Jane Young danach (nach der Affäre). Aus der Sicht ihrer Mutter, als Jane Young, ihrer Tochter Ruby, der Ehefrau Embeth (die ich überhaupt nicht leiden kann) und dazu noch mal Aviva wie sie selbst die Affäre sah. 5 (!!) mal dieselbe Geschichte nur aus einem anderen Blickwinkel. Das hat mich auch gelangweilt.

Es ist ein sehr modernes Werk, weil man auch in diesem Buch feststellt, dass Google nichts vergisst. Typisch für das Buch war natürlich auch, dass der Kongressabgeordnete Levin unbeschadet aus dem Verhältnis herausgeht und sie als Frau die Buh-Mann-Karte hat. Sie muss den Staat verlassen, sie muss einen anderen Namen annehmen und versucht es als Hochzeitsplanerin mit einem ganz neuen Leben.

Es gibt zwar nicht so ganz wirklich eine Schuldverteilung, wenn man mal davon absieht, dass der Politiker einfach „so“ aus der Affäre herausgeht und Aviva ihr Leben lang „leiden“ muss.

Mir gefällt das Buch auch deshalb nicht wirklich, weil ich es mehr sachlich geschrieben fand. Es ist auch nicht eine locker leichte Geschichte, sondern eher eine Geschichte, die zeigt, wie es Frauen geht, denen so was „widerfahren“ ist, in ihrem „jugendlichen Leichtsinn“. Weil Frauen sind ja immer die Dummen. Natürlich wird auch die „Doppelmoral“ der Medien und vor allem der Politik aufgezeigt. Das Buch sehr aktuell in Zeiten der metoo Diskussion und hofft dadurch ein Bestseller zu werden. Aber ich hätte mir einen kritischeren Umgang mit der Geschichte erwartet. So driftet sie ab.

Das Cover gefällt mir sehr gut, die ganze Aufmachung vom Buch ist wirklich toll und hätte eine 1 verdient.

Für mich ist das Buch der Flop des Jahres, für meinen Geschmack. Irgendwie denke ich, es ist noch mal so etwas wie eine Aufarbeitung von Monika Lewinski nur frei nach der Schriftstellerin. Zumindest mag Monika Lewinski als Grundlage für den Roman dienen. Ihre Geschichte als Idee für das Buch. Wobei Aviva und Monika ja nie eine Affäre mit „ihrem“ politischen Chef hätten beginnen müssen. Sie hätten auch „Nein“ sagen können, zumindest sehe ich das so. Vielleicht wollten sie weiterkommen oder so, aber sie mussten es nicht. "metoo" und dieses Buch ist für mich einfach nicht wirklich dasselbe.

Außerdem hätte Aviva auf ihre Mutter Rachel hören können. Sie hätte einen Schlussstrich ziehen können und dann wäre es nicht zu diesem Unfall gekommen und alles wäre in einer „verschlossenen“ Schublade gelandet.

Mir hat weder die Geschichte, noch der Schreibstil wirklich gefallen. Ab Seite 81 hab ich mich nur noch durch das Buch gequält.

Lesezeichenfees Fazit:
Es ist einfach nicht mein Beuteschema. Meine Erwartungshaltung war ganz anders und ich hab ein Gericht serviert bekommen, das mir so gar nicht schmeckt. Vor allem 5 Mal dieselbe Geschichte nur aus einem anderen Blickwinkel. Wer Bücher mag: Monika Lewinski auf jüdisch mit schriftstellerischen Freiheiten und den realen Konsequenzen, der ist hier völlig richtig. Allerdings hat das irgendwie weniger mit "metoo" zu tun, finde ich.

Veröffentlicht am 01.07.2019

Nicht der Tag des Autors

Nicht mein Tag
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Fee erzählt von der Geschichte
Till Reiners wohnt in Osthofen, arbeitet bei der Deutschen Bank, ist ein langweiliger Zeitgenosse mit Seitenscheitel. Seine Bank wird überfallen und er als Geisel genommen. ...

Fee erzählt von der Geschichte
Till Reiners wohnt in Osthofen, arbeitet bei der Deutschen Bank, ist ein langweiliger Zeitgenosse mit Seitenscheitel. Seine Bank wird überfallen und er als Geisel genommen. Der Geiselnehmer, Nappo, kauft sich ein neues Auto und fährt mit Till und seiner Freundin nach Holland ans Meer. Später seilen sich seine Freundin und Till ab und fahren nach Frankreich ans Meer. Dort gibt’s den Showdown als der Geiselnehmer und der Kommissar ankommen.

Fees Meinung

Vorweg das Positive, der Sprecher war sehr gut und hat das Buch sehr gut vorgelesen. Das ist wohl der Grund, warum ich mir das Hörbuch bis zum Schluss angehört habe. Das Buch stand jahrelang ungelesen im Regal, bis ich mich entschied, das Buch wieder zu vertauschen (was sehr schnell ging) und ich dann das Hörbuch ertauschte.

Ich habe mir vorgestellt, dass das ganze ein lustiges Hörbuch ist, daher wollte ich meinen Mann auch in den Genuss kommen lassen. Mein Mann fand das Hörbuch allerdings auch nicht so toll.

Meiner Meinung nach ist es ein klischeehaftes Männerhörbuch, nichts für Frauen. Es nervt einen mit der Zeit schon, wenn die Hauptperson ständig Tagträume hat, in der die Frauen ausgezogen und … (zensiert) werden. Es nervt und gehört sich nicht für ein Hörbuch. Man stellt sich ja auch vor, was man hört, wenn der Sprecher gut ist und das Buch bildhaft genug geschrieben ist.

Die Geschichte selber wäre ok, aber ständig die Seitensprünge und dann eine Frau, die sofort glaubt, dass er wegen seiner Kollegin den Banküberfall mit inszeniert hat. Das klingt so unglaubwürdig. Für mich ist es unverständlich, wie man aus einer guten Grundstory, solch einen Mist machen kann.

Eigentlich würde die Geschichte sogar noch gut beginnen. Aber irgendwo so nach 1/3 der Story den Faden verloren und es ist nur noch platt, langweilig und nicht mehr amüsant. Er macht Witze über Darmkrebs und stellt Seitensprünge als normal hin. Gegen Ende denkt der Autor, das wäre ein Krimi und versucht sich als Krimiautor, was aber irgendwie schief geht. Auch die Charaktere finde ich nicht so gut, weil sie sich selber widersprechen. Das was da so über sie geschrieben wird, passt nicht zusammen. Die beiden Hauptpersonen, Till und Nappo, sind unglaubwürdig und manchmal mag man Nappo lieber als Till. Blöde ist auch, dass Miriam (Tills Frau) nicht zu ihrem Mann steht und auch ihr Seitensprung erzählt wird und dazu dann das Ende ist absolut unglaubwürdig. Das Buch ist einfach nichts halbes und nichts ganzes.
Es gibt tatsächlich ein Film von diesem Buch, der aber ganz anders sein soll – wie immer halt. Trotzdem werde ich mir den Film nicht ansehen. Ich bin schon vom Buch sehr enttäuscht, was soll ich dann mit einem Film? Irgendwie versucht der Autor wohl das zu tun, was Tommy Jaud gelang, ein lustiges Buch zu schreiben, das ein Erfolg wird. Trotzdem es ist leider misslungen.

Eigentlich wollte ich keine Rezension darüber schreiben, weil ich nicht gerne über Hörbücher schreibe, aber dann entschied ich mich doch dafür, denn ich möchte alle Leser vor dem Reinfall und der Zeitvergeudung warnen.

Fees Schnellcheck

Was eigentlich lustig und spannend sein soll ist einfach ein billiger, langweiliger Schundroman geworden. Eigentlich schade, aber was solls? Ich kann hier nur den Pflichtstern geben und keine Empfehlung aussprechen.




Veröffentlicht am 10.06.2019

Die Hölle für Katzenfans

Französisch von unten
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Original Klappentext:

Ein idyllisches französisches Fischerdorf in der Normandie. Und doch wird hier hinterhältig gemordet, düster orakelt, die Ehe gebrochen, ein Bordell gegründet und ein schier unfassbares, ...

Original Klappentext:

Ein idyllisches französisches Fischerdorf in der Normandie. Und doch wird hier hinterhältig gemordet, düster orakelt, die Ehe gebrochen, ein Bordell gegründet und ein schier unfassbares, tödliches Komplott gegen den „Papst“ geschmiedet.

Mittendrin der verwilderte Kater Merlin, der innerhalb von nur 5 Tagen seine sprichwörtlichen sieben Leben mit allen Höllen und Himmeln durchlebt. Aber auch die menschlichen Dorfbewohner um Merlin herum, ob enge oder erbitterte Feinde, sind nach den fünf ereignisreichen Tagen nicht mehr die Gleichen…

Fees Meinung: (Vorsicht Spoiler!)

Erst mal möchte ich sagen, dass ich ehrlich froh bin, dass ich das Buch ausgelesen habe und hätte ich es nicht in einer Leserunde von Lovelybooks gewonnen, hätte ich es keinesfalls ausgelesen.

Das Cover und der Rückentext:

Das Cover mit der Katze drauf, impliziert mir, dass es um eine Katzengeschichte geht. Ich wäre nie drauf gekommen, dass Merlin quasi auf den ersten Seiten mit Hunger gequält wird und daraufhin „richtig“ stirbt.

Die Reihenfolge seiner Leben:
Kater, Rabe, Wespe, Libelle, Karpfen, Silberfisch, weiße Kätzin.
Der Kater selbst denkt nur an Essen und an Paarung mit einer Katze.

Den Rückentext hab ich (zum ersten Mal in 19 Jahren rezensieren) so übernommen, WEIL ich beschreiben möchte, warum er – meiner Meinung nach und für mich – nicht stimmt.

Teilweise werden Sachen, auch das Dorf poetisch beschrieben. Dies macht es meiner Ansicht nach allerdings eher langweilig und zäh.

Ich hab das Buch gelesen und frage mich, wer wurde hinterhältig ermordet? Wer hat ein unfassbares, tödliches Komplott gegen den Papst geschmiedet? Muss ich zwischen den Zeilen lesen? Oder aber nimmt mein Hirn nicht den ganzen Text auf, weil es sich gegen das Quälen durch das Lesen des Buches wehrt?

„Mittendrin der verwilderte Kater Merlin“. Eigentlich ist das mit dem Kater eine eigene Geschichte, die meines Erachtens nicht sehr viel mit der angestrebten Story zu tun hat und nur durch dieselben Menschen miteinander verflochten wird. In fünf Tagen (er)lebt er seine sieben Leben, allerdings nicht als Kater Merlin. Immerhin mit denselben Gedanken an eine Kätzin und an Fressen.

Nein, die Leute sind nicht mehr dieselben, denn einige sterben und dazu werden die Leute gequält: Vergewaltigung, Ehebruch (beides derselbe „hochangesehene Bürger“ der Stadt, unglückliche Liebe, Tod eines lieben Menschen, begriffene Scheidung etc.

Für mich passen Rückentext und Cover nicht zusammen. Hätte ich gewusst, was auf mich zukommt, hätte ich mich niemals für die Leserunde beworben. Von daher fühle ich mich beim Cover und Rückentext „betrogen“.

Charaktere:
Mit den Charakteren wurde ich nicht warm. Ich mochte keinen von ihnen. Manche fand ich sogar widerlich, wie den Bürgermeister. Und manche fand ich dumm wie z. B. Malo.

Dazu haben die meisten Leute im Buch nur Sex im Kopf. Die einen vergewaltigen und begehen Ehebruch und werden nicht dafür bestraft. Es ist halt irgendwie so und dann wird im Rathaus eine Frau nach der anderen ersetzt.

Der Autor hat offensichtlich Spaß daran, seine Charaktere zu quälen. Genau so kommt das für mich rüber.

Wobei ich mich mit dem Kater hätte anfreunden können. Am Anfang sagte ich mir noch, so eine Geschichte könnte in einem Katzenbuch sein, bis Kater Merlin mit seiner „äußeren“ Hülle verstarb.

Schreibstil:
Manche Sätze hätte ich jetzt nicht in dem Buch vermutet. Ob schön oder nicht schön, steht für mich nicht zur Diskussion. Es geht darum, dass das Buch vielseitig und mit lauter Gegensätzlichkeiten gespickt wurde und darum, dass vieles poetisch ist.


Hier ein paar Zitate:
Das Rosenfenster sah ihm gelangweilt zu.
Ruhe jetzt, Weib! Kein Blöken!

Das Rosenfenster registrierte die beiden Männer auf der Kirchenbank, fand das Zuhören sterbenslangweilig und schlummerte ein.

S. 203 „Sissi, meine Süße, du hast ja gar nichts von der Milli getrunken?“ und das zum armen Merlin!!

S. 197 3 Absätze voll poetischer Stimmung, wie es da aussieht und wie das Wetter ist. Das ist das, was das Buch in die Länge zieht und zäh ist und einfach nicht zusammenpasst.

S. 203 – 205 sehr viel kirchliches, wie ein Gebet usw. Szenen in der Kirche.

Die Sekunde stand still und suchte ein Versteck, um nicht erwischt und erschossen zu werden.

Dazu gab es sehr viele lateinische Sätze, die dann auf Deutsch übersetzt wurden. Fand ich jetzt einfach ZU viel, in so einem Roman, wobei ich mir mit dem Genre total schwer tu. Das Buch kann ich nicht in EINE passende Schublade stecken, ich brauch mindestens 5 dafür. Ein paar passende französische Sätze waren auch drin.

Das alles zusammen machte die Handlung für mich langweilig und zäh.

Was mir auch nicht gefiel:

Merlin wird von wohlbeleibten Menschen als dick beschimpft und bekommt deshalb nichts zu fressen.

Dazu die ganzen makabren Scherze um den Tod. Würde es nicht um was Ernstes gehen, würde man vielleicht darüber lachen. Nur ich halt nicht. Dazu die blauen Zahlen auf der Stirn, die die Lebenszeit ablaufen lassen und Wetten über den Tod. Dazu sag ich nur mal: Amy Winehouse. Weiter möchte ich mich darüber nicht auslassen.

S.124 - 125 : Fünf Absätze, die man ich nicht wirklich verstehe.

Dazu gab es dann auch noch viele Klischees.

Für die ersten 60 Seiten habe ich drei Tage benötigt. Und den Rest hab ich immer wieder gelesen, wenn ich mich vom Buch erholt hatte. Ich bin jetzt echt froh, dass das Durchquälen ein Ende hat.

Mein – Lesezeichenfees – Fazit:

Es war nicht mein Buch, allerdings kommt das mal wieder davon, dass ich vom Cover und Rückentext was ganz anderes erwartet habe. Das war nicht das erste Mal und wird wohl auch nicht das letzte Mal gewesen sein. Ich habe mich durchgequält und es gefiel mir nicht. Daher kann ich nur einen Stern geben. Wobei ich nicht sagen möchte, dass das Buch schlecht ist. Sicher findet es einen Leserkreis, der es mag. Aber ich halt nicht!

Veröffentlicht am 13.05.2019

Ludwig Ganghofer und Rosamunde Pilcher grüßen

Rache am Ammersee
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Inga Persson Rache am Ammersee
2019, Emons

Fee zur Geschichte:
Carola Witt arbeitet für den Bundestagsabgeordneten Johannes Ludwig. Sie wollen eine neue „Großgastronomie“ am Ammersee, mit Bürgerbeteiligung. ...

Inga Persson Rache am Ammersee
2019, Emons

Fee zur Geschichte:
Carola Witt arbeitet für den Bundestagsabgeordneten Johannes Ludwig. Sie wollen eine neue „Großgastronomie“ am Ammersee, mit Bürgerbeteiligung. Da stirbt der Gemeinderat Ruprecht Prestel. Kommissar Lenz Meisinger und sein Kollege sind informiert und halten es für einen Unfall.

Fee zum Buch:
Lokalkolorit/Sprache:
Den gibt es und zwar mit sehr viel Poesie. Genau das hab ich früher als Teenie in Heimatromanen gelesen und auch die Fernsehfilme dazu. Allerdings hab ich mich nun weiterentwickelt. Ab und zu spricht jemand bayrisch, was mir gefällt. Warum aber die Allgäuer einen Dialekt sprechen, den niemand versteht, dahinter bin ich nicht gekommen und kann das auch nicht bestätigen.

Der Roman ist in Hochdeutsch geschrieben. Es gibt bayrisch, klar, spielt ja auch am Ammersee und die Allgäuer Kollegen sind auch involviert. Ab und zu gibt’s auch Plattdeutsch, da Carola ja wohl von dort stammt. Allerdings gibt’s auch massig andere ausländische Sätze/Wörter, viel in italienisch und massig in Englisch. Nur mal ein Beispiel: Seite 188 "And now for something completely different" Im Zusammenhang wird erklärt, Carola würde sich wie ihr Kollege ausdrücken! Ach, ich wusste nicht, dass ihr Kollege John Cleese ist! Mich lässt das fassungslos zurück und ich frage mich, was die ganzen „ausländischen Sprachfetzen“ in einem Oberbayern-Krimi verloren haben.

Charaktere:
Carola Witt ist wohl der Hauptcharakter. Der aber nicht wirklich vorgestellt wird. Es gibt ja auch noch Teil 1: Tod am Ammersee und ich hab die Leseprobe dazu von Amazon gelesen und denke, dass sie dort auch nicht wirklich vorgestellt wurde. Sie taucht einfach auf. Auf Seite 207/208 wird der Copyshop ausführlich beschrieben und die Inhaberin (Frau Stratmann, die typische Rheinländerin) vorgestellt. Mal von den Klischees abgesehen, hätte ich mir das von Carola auch gewünscht. So bleibt sie irgendeine Figur, die ich nicht sympathisch finde.

Die Kommissare kommen meiner Meinung nach unsympathisch und trottelig rüber. Sie merken sehr lange nicht, dass sich zwei Morde vor ihrer Nase ereignet haben. Kurz vor Ende kam dann ein überraschender Geistesblitz. Kommissar Lenz Meisinger ist mir besonders aufgefallen. Er trägt sehr teure Schuhe, die er sich normalerweise von seinem Gehalt nicht leisten kann. Es steht aber nirgends, wie er sich so einkleiden kann. Zudem hatten er und Carola wohl was miteinander und dann war aus heiterem Himmel funkstille obwohl – man höre und staune (!) – sie im selben Haus wohnen. Der Kommissar mit seinem Bruder noch zuhause und Carola in Untermiete.

Carola hat irgendwann einen Kollegen bei sich zu Besuch. Wo er schläft, erfährt der Leser ebenso wenig, wie über Carolas gemietete Bleibe, denn sie isst in der Küche ihrer Vermieterin und da sieht sie über Monate Lenz Meisinger nicht. Es gibt noch mehr solcher Sachen, die den Krimi unglaubwürdig machen.

Auch Sven – Carolas nennen wir es mal „Date“ – ist eine sehr merkwürdige Person und Carola benimmt sich ihm gegenüber nicht wirklich logisch. Die Szene mit der Therme und so, kommt meiner Meinung nach rüber – wie schlechte Werbung.

Schriftstil/Roman:
Es gibt sehr viele Klisches, die bedient werden.

Ich möchte hier nur noch auf das Ende eingehen. Es erfolgt sehr abrupt und ist für den Leser irgendwie verwirrend, weil der Roman plötzlich abbricht und aus der Sicht Carolas dann noch kurz im Krankenhaus weitergeht.
Mir war sofort klar, wer der Mörder war. Ich hatte es schnell auf zwei Personen eingegrenzt. Beide haben es versucht und einer war erfolgreich.

Falls es überhaupt ein Krimi war, hätte man ihn wohl auf 50 Seiten abhandeln können, so musste ich mich durch 253 Seiten „quälen“. Ich hab schon sehr viele Emons Regionalkrimis gelesen, aber so was ist mir noch nicht untergekommen.

Das Cover:
Mir würde ja das Cover gefallen, aber mir fehlt völlig der Zusammenhang. Die eine Leiche wurde in etwas gefunden, das dem Boot auf dem Bild keinesfalls ähnelt. Sonst ist das Bild schön, mit den Bergen, dem See und dem Motorboot. Auch das typische Emons Element, der erhabene Titel und so gefällt mir sehr gut. Oberbayern-Krimi ist auch nicht wirklich richtig passend. Auf der Rückseite steht: “Ein herrliches Krimischmankerl mit viel Lokalkolorit und herzhaftem Humor.“ Das kann ich keinesfalls so unterstreichen. Ich konnte nie lachen, nur mich wundern und den Kopf schütteln. Lokalkolorit und Heimatroman sind zwei völlig andere Sachen. Und der Krimi war „Nebensache“.

Mir würde noch mehr einfallen, aber dabei möchte ich es jetzt belassen.

Mein – Lesezeichenfees – Fazit:
Ich liebe Emons-Krimis und bedanke mich dafür, dass ich den Roman in einer Leserunde zur Verfügung gestellt bekam und ich liebe Lokalkrimis aus Oberbayern, aber ich schreibe immer ehrliche Rezensionen! Ludwig Ganghofer und Rosamunde Pilcher hätten ihre helle Freunde an Inga Perssons „Rache am Ammersee“ gehabt. Ich leider nicht, weil ich einen Krimi erwartet hab und das war mehr ein Heimatroman mit zwei Toten und ansonsten seltsamen Charakteren.

Veröffentlicht am 04.01.2019

Fees Qual endet in 2019

Man muss auch mal loslassen können
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Fee zum Buch und Meinung:

Das Buch erzählt von Charlotte, Wilma und Jessy, Ralle und Moritz. Vielleicht auch noch von weiteren, aber nach Seite 73 lag das Buch wochenlang auf meinem SUB und ich hatte ...

Fee zum Buch und Meinung:

Das Buch erzählt von Charlotte, Wilma und Jessy, Ralle und Moritz. Vielleicht auch noch von weiteren, aber nach Seite 73 lag das Buch wochenlang auf meinem SUB und ich hatte einfach keine Lust mehr weiter zu lesen. Es erzählt von Menschen, die ihrem Leben ein Ende machen möchten. Jede hat eine andere Geschichte. Ich fand das Buch eher traurig und nicht gerade nachvollziehbar.



Dabei hat mich der Titel noch angesprochen und das Cover fand ich eigentlich sehr witzig. Das rundum hat der Knaur Verlag wirklich toll gemacht. So dass ich dem Cover eine 1 geben kann.



Leider ist das ganze so langatmig erzählt und am Anfang wird eigentlich jede Situation mehrfach nur aus der Sicht der anderen erzählt, so dass ich irgendwann genervt war. Ich fand es keineswegs lustig und auch Menschen die Sterbenskrank sind, das finde ich nicht wirklich witzig.



Ich wurde auch mit der „Sprache“ der Protagonisten nicht wirklich warm und mit dem Sprachstil der Autorin in diesem Buch. Ich fand das so richtig schade. Die Idee ist eigentlich recht gut, aber die Umsetzung gefiel mir nicht. Es war einfach nicht mein Buch in 2018 und in 2019 möchte ich mich auch nicht mehr damit befassen.



Ich hab mich wirklich durch die Seiten gequält und dachte an ein anderes Buch, das mich gequält hat im Jahr 2018, ein Emons Regionalkrimi aus Österreich, aber hej, da war das Emons noch goldig dagegen und ich hab’s geschafft das auszulesen, obwohl es mehr Seiten hatte. Somit kann ich diesem Buch nicht mal die üblichen wohlwollenden 2 Sterne fürs Abbrechen geben.



Meine (Lesezeichenfees) Meinung:

Da ich mich nicht weiter quälen möchte mit diesem Buch, hab ich nun beschlossen, dass ich nach Seite 73 aufhöre und das Buch ziehen lasse. Vielleicht findet es einen neuen Eigentümer, der diesem Werk mehr Wertschätzung entgegen bringen kann und den es nicht quält, wenn er/sie/es das Buch liest. Es tut mir leid, aber es war nicht meine Lektüre. Man muss auch mal loslassen können und das tu ich hier mit.