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Veröffentlicht am 06.06.2022

Bedrückend mit ein wenig Hoffnung

Als die Welt uns gehörte
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Das Cover hat mir gleich gut gefallen, ist aber eigentlich viel zu schön für die beiweilen recht düstere Handlung. Es geht inhaltlich in die frühe Mitte des 20. Jahrhunderts, mitten hinein in eine Zeit ...

Das Cover hat mir gleich gut gefallen, ist aber eigentlich viel zu schön für die beiweilen recht düstere Handlung. Es geht inhaltlich in die frühe Mitte des 20. Jahrhunderts, mitten hinein in eine Zeit voller Hass, Unrecht und unglaublicher Unterdrückung.
Zunächst einmal: die Bezeichnung Jugendbuch finde ich schwierig. Unter 15 würde ich das Buch definitiv nicht empfehlen, da passt inhaltlich und stimmungstechnisch einfach nicht.
Man begleitet drei Freunde: Leo, Elsa und Max, die das Schicksal irgendwann auseinanderreist. Ihr Leben entwickelt sich in der NS-Zeit in völlig unterschiedliche Richtungen und ihre Zukunft ist fraglich. Jeder bekommt etwa gleich viel Erzählzeit in der Handlung und die Perspektiven werden ständig gewechselt. So bekommt man Einblick in die unterschiedlichen Lebensrealitäten, die im Lauf der Handlung immer weiter kontrastieren. Ein Leitmotiv ist immer wieder die Anfangsszene, in denen die Freunde noch zusammen und die Welt noch gut war. Bis zum Schluss wird dieser Moment immer wieder erwähnt, auch wenn die Welt um die Protagonisten noch so kaputt ist. Ein kleiner Moment der Hoffnung also, in einer Welt, in der es eigentlich keinen Anlass zur Hoffnung gibt.

Die Stimmung in der Geschichte wird immer düsterer. Sie beginnt bei dem angesprochenen Moment am Anfang auf einem Riesenrad, das auch für das Covermotiv verantwortlich ist unglaublich fröhlich und ausgelassen. Und dann geht es kontinuierlich bergab. Verzweiflung und Gewalt fängt an, die Geschichte zu dominieren. Das schlimme ist, dass man mit ein bisschen Hintergrundwissen zur NS Zeit weiß, worauf alles zuläuft und weiß, was hinter gewissen Bezeichnungen, Euphemismen und Tarnnamen steckt. Man kann erahnen, worauf die Geschichte hinarbeitet und spürt damit die Verzweiflung der Figuren im Buch umso mehr, wenn ihre Hoffnungen nach und nach zunichte gemacht werden. Obwohl die Lebensweise der Figuren nicht weiter von unserer entfernt liegen könnte, fühlt man mit und lässt sich schnell von der Geschichte fesseln, zumindest ging es mir so.

Die Geschichte ist berührend, bedrückend und informativ gleichzeitig. Ich kann sie wirklich empfehlen, für alle, die mit den Themen, die in Verbindung mit der Nationalsozialistischen Ideologie stehen umgehen können.

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Veröffentlicht am 06.06.2022

Unterhaltend

Blossom
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Ich muss sagen, ich habe wirklich lange kein Romance mehr gelesen, „Blossom“ war das erste Buch seit langem für mich aus dem Bereich. Und es war ein ganz guter wiedereinstieg in das Genre.

Die beiden ...

Ich muss sagen, ich habe wirklich lange kein Romance mehr gelesen, „Blossom“ war das erste Buch seit langem für mich aus dem Bereich. Und es war ein ganz guter wiedereinstieg in das Genre.

Die beiden Protagonisten Leith und Jun passen auf den ersten Blick eher weniger zu einander. Sie verbindet recht wenig, außer das Studentenleben und das ihre (Stief-) Eltern in einer Kanzlei arbeiten. Trotzdem finden sie auf Umwege zueinander.
Die Geschichte fokussiert sich eher auf Jun und ihre Familie. Dort läuft nämlich einiges alles andere als rund, wie einem gleich von Anfang an vor Augen geführt wird. Es wird eine teilweise bedrohliche und bedrückende Stimmung aufgebaut, die bei mir sehr gut angekommen ist.
Auf der anderen Seite steht da Leith, der anders, als ich es am Anfang erwartet hätte ein echter Softie ist. Aber positiv gemeint. Er ist sehr hilfsbereit und zuvorkommend, ich konnte nicht anders, als ihn direkt zu mögen.
Die Handlung und die Stimmung dabei schwankt irgendwo zwischen ernst und einfach nur süß. Es passiert eine ganze Zeit lang eher wenig, nur um dann richtig zu eskalieren. Das ist okay. Es passt irgendwie zu der Stimmung. Zwischendurch ist einfach alles süß und so rosarot wie das Cover, und dann dreht irgendwie alles ab. Eine gute Mischung, wenn man mich fragt.
Trotzdem eher ein klassischer NA Roman, wenn man mich fragt. Das Thema war zwar gut gewählt, aber die Abfolge der Ereignisse war doch eher alt bekannt. Trotzdem war alles sehr gut beschrieben. Der Schreibstil ist wirklich fantastische. Nicht weil er besonders innovativ wäre, aber er passt einfach ganz wunderbar zur Geschichte.


Was nach dem Lesen bleibt, ist das Gefühl ein gutes Buch gelesen zu haben und die Botschaft, dass es okay ist, Hilfe anzunehmen.

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Veröffentlicht am 17.03.2022

Positiv überrascht

Gladiator's Love. Vom Feuer gezeichnet
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Ich muss ja sagen, dass der Titel mich nicht so besonders angesprochen hat, aber die Autorin hat mich mit ihren Büchern bisher selten enttäuscht, deshalb habe ich dem ganzen einfach mal eine Chance gegeben. ...

Ich muss ja sagen, dass der Titel mich nicht so besonders angesprochen hat, aber die Autorin hat mich mit ihren Büchern bisher selten enttäuscht, deshalb habe ich dem ganzen einfach mal eine Chance gegeben.
Der Schreibstil ist wie gewohnt ganz wunderbar! Man findet sich sehr gut in der fiktiven Welt zurecht und das Lesen geht flüssig voran.
Man fragt sich zu Anfang wirklich, wie die beiden Hauptfiguren Cato und Aeryn eine gemeinsame Geschichte haben sollen, aber es geht! Und das auch noch gut! Sie sind eigentlich von Grund auf verschieden und deshalb war es sehr spannend, ihre Geschichte zu verfolgen. Aeryn ist eine wahre Kämpfernatur und eine starke Protagonistin. Ihre Geschichte ist einfach berührend. Cato steht dem ein bisschen naiv und gutgläubig gegenüber, aber trotzdem habe ich ihn in mein Herz geschlossen (ernsthaft, kann mir jemand einen Cato besorgen ;) )

Die Handlung beginnt sehr spannend und ist durchweg fesseln. Gegen Mitte verliert sie ein wenig an Schwung, überzeugt da aber durch die schöne Atmosphäre und die Gespräche zwischen den beiden Protas.

Insgesamt eine sehr überzeugende Geschichte, die mich sehr positiv überrascht hat. Ich kann „Gladiator´s Love“ nur weiterempfehlen.

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Veröffentlicht am 13.03.2022

Besser als erwartet

Signs of Magic 1 – Die Jagd auf den Jadefuchs
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Die neue Reihe von Mikkel Robrahn ist da!
Nachdem mir „Hidden Worlds“ eher so mittel gut gefallen hat, ich aber durchaus verstehen konnte, was andere an der Geschichte begeistert hat, habe ich mir gedacht, ...

Die neue Reihe von Mikkel Robrahn ist da!
Nachdem mir „Hidden Worlds“ eher so mittel gut gefallen hat, ich aber durchaus verstehen konnte, was andere an der Geschichte begeistert hat, habe ich mir gedacht, ich lese einfach mal in „Signs of Magic rein“!
Der Anfang hat mich nicht so richtig catchen können. Im Mittelpunkt steht der Zauberer Abraham Kadabraham und ich dachte mir, naja, das kann ja was werden, aber der Klappentext hat mich nun einmal wirklich neugierig gemacht, deswegen habe ich dann weitergelesen. Und es wurde immer besser! Der Protagonist, der eigentlich Albert heißt, trifft auf Matilda, seine Fähigkeit als Magier, unwissend, dass es sich bei Albert eher um einen Trickzauberer handelt nur zu gut gebrauchen kann. Ab da geht es für Albert bergab, spannungstechnisch für die Leserschaft aber bergauf!
Die Figuren waren alles super gut geschrieben und auch wenn mir Alberts langsame Denkweise manchmal auf den Keks ging, hat es in der Gesamtbetrachtung dann doch irgendwie gepasst. Besonders Matilda war super und ich bin alleine ihretwegen schon gespannt, wie die Reihe weitergehen wird.
Inhaltlich ist es eine Achterbahnfahrt zwischen Spannung, die Hände vor Entsetzten über dem Kopf zusammenschlagen, und amüsanten Dialogen. Genau richtig portioniert.
Bis auf Albert ein 5 Sterne Buch aber den schleift man halt so mit, behaupte ich jetzt mal zynisch. Er gehört ja auch irgendwie dazu und irgendwie habe ich ihn dann schlussendlich auch liebgewonnen. Damit ist das Buch eine Leseempfehlung wert und ich freue mich auf den nächsten Teil und bin gespannt, was da auf die Protagonist:innen warten wird.

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Veröffentlicht am 13.03.2022

Ein Buch voller Gegensätze

Mein Freund Pax
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Pax, pacis. f lat. Frieden

„Mein Freund Pax” ist eine besondere Geschichte, in vielerlei Hinsicht. Eine Geschichte voller Gegensetzte. Eine Geschichte über Hoffnung und Verzweiflung. Freundschaft und ...

Pax, pacis. f lat. Frieden

„Mein Freund Pax” ist eine besondere Geschichte, in vielerlei Hinsicht. Eine Geschichte voller Gegensetzte. Eine Geschichte über Hoffnung und Verzweiflung. Freundschaft und Trennung. Verlust und Gewinn. Einsamkeit und Gesellschaft. Krieg und Frieden. Wirkt manchmal wie eine Geschichte für Kinder und dann wieder gar nicht.

Man begleitet den Jungen Peter in der Ausbruchszeit eines Krieges der plötzlich alleine ist. Von seinem Freund getrennt. Und man begleitet diesen Freund, Pax. Nicht irgendeinen Freund. Pax ist ein Fuchs. Man sieht die Ereignisse aus der Sicht eines Fuchses. Ein besonderes Leseerlebnis. Man bekommt Dinge geschildert, die wir als Menschen alle kennen, Pax jedoch nicht. Man erhält einen anderen Blick auf normale Dinge und das auf eine spielerische Weise. Spielerisch, wenn da nicht die Rahmenhandlung wäre. Krieg. Gewalt. Auch das spielt eine Rolle. Nicht erdrückend, aber drückend. (Besonders mit den Ereignissen Ende Februar 2022 im Hinterkopf).
Noch viel mehr Drückendes passiert in dieser Geschichte aber gleichzeitig ist da auch Hoffnung. Genau diese Hoffnungsstrahlen, die durchschimmern haben das Buch als gesamtes für mich lesbar gemacht. Alles andere wäre zu viel gewesen.

Mir sind die Charaktere nahegegangen. Ihr Schicksal ist mir nahgegangen. Nicht unbedingt das von Peter und Pax. Besonders das einer Nebenfigur, die Peter trifft. Und das trifft die Beziehung, die zu der Geschichte entwickelt habe eigentlich am besten. Sie ist mir nahgegangen. Obwohl, oder vielleicht viel eher WEIL ich doch ein bisschen über der Altersempfehlung von 10-12 Jahren liege. Die Handlung und alles andere stelle ich bei diesem Buch nicht in Frage. Es ist schlüssig, es passt. Aber diese Altersempfehlung finde ich an bestimmten Stellen fraglich. Ich denke, man kann das Buch in diesem Alter lesen, aber es so richtig verstehen, und begreifen, dass geht erst später. Zumindest denke ich das. Aber vielleicht zeigt diese, meine Meinung auch genau das, was das Buch besonders macht. Es kann von fast jedem und jeder gelesen werden. Und das würde ich auch empfehlen, zu tun.

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