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Veröffentlicht am 23.11.2022

Israelische Küche – Familienrezepte von Haya Molcho

Coming Home
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„Coming Home“ ist ein sehr persönliches Kochbuch der Köchin und Autorin Haya Molcho. In ihrem Werk ist wirklich alles an ihrer Familie orientiert. Jedem ihrer vier Söhne und auch ihrem Mann, widmet sie ...

„Coming Home“ ist ein sehr persönliches Kochbuch der Köchin und Autorin Haya Molcho. In ihrem Werk ist wirklich alles an ihrer Familie orientiert. Jedem ihrer vier Söhne und auch ihrem Mann, widmet sie jeweils ein Kapitel und beschäftigt sich darin mit Gerichten, welche gerade dieses Familienmitglied besonderes schätzt. Das Buch ist bunt, sehr modern und recht poppig gestaltet. Ich persönlich mag zwar andere Bücher des Verlags lieber (welche dezenter, aber trotzdem verspielt sind), kann mir aber gut vorstellen, dass diese Aufmachung Vielen gefällt. Herzblut steckt aber auf jeden Fall spürbar in diesem Buch und alte und neuere Familienfotos, sowie zahlreiche Zitate machen klar, worum es der Autorin geht. Nachdem ich mich nun näher mit dem Inhalt beschäftigt habe, muss ich allerdings feststellen, dass dieses Kochbuch wohl nicht das geeignetste Werk ist um sich erstmals mit der israelischen Küche auseinander zu setzen. Obwohl ich mich als geübte Köchin bezeichnen würde, hatte ich nämlich Schwierigkeiten mit manchen Rezepten. Vor allem bei den aufwendigeren Rezepten, erschienen mir die Beschreibungen leider etwas chaotisch. Manches Wissen wird außerdem vorausgesetzt, nicht jeder Schritt ist detailliert beschrieben. Sehr gut gefielen mir im Gegensatz dazu etliche Grundrezepte für Beilagen und andere Kleinigkeiten. Für die Hauptgerichte, muss man im Gegensatz zu diesen schnellen Kleinigkeiten, aber durchaus Zeit mitbringen. Für die flotte Alltagsküche eignen sich die Rezepte weniger, da oft mehr als eine Stunde für die Zubereitung benötigt wird. Und auch mengenmäßig sind die Rezepte auf Großes ausgelegt, wahrscheinlich hat die Autorin hier an ihre große Familie gedacht. Wer allerdings seine Gäste richtig überraschen und toll mit außergewöhnlichen Geschmäckern verwöhnen möchte, wird in diesem Buch garantiert fündig werden. Unter Berücksichtigung meiner Kritikpunkte, kann ich alles in allem leider „nur“ 3 ½ Sterne vergeben.
Mein Fazit: Auf keinen Fall für Anfänger geeignet. Wer aber kocherfahren und auf der Suche nach etwas Besonderem ist, wird hier seine Freude haben!

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Veröffentlicht am 24.10.2022

Atmosphärisch und temporeich

Lupus Noctis
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Der Jugendthriller „Lupus Noctis“ von Melissa C. Hill und Anja Stapor beginnt zunächst idyllisch. Sechs Freund:innen treffen sich zu einem bekannten Rollenspiel und begeben sich dafür in eine richtig coole ...

Der Jugendthriller „Lupus Noctis“ von Melissa C. Hill und Anja Stapor beginnt zunächst idyllisch. Sechs Freund:innen treffen sich zu einem bekannten Rollenspiel und begeben sich dafür in eine richtig coole Location. Leider entwickelt sich die Zeit im verlassenen Bunkerkrankenhaus in Gunzenhausen, dann aber nach und nach zu einem echten Albtraum. Zunächst beginnt die Handlung noch etwas ruhiger. So bleibt genug Zeit alle Charaktere kennen zu lernen, aber auch das Rollenspiel „Lupus Noctis“ (angelehnt an „Werwolf“) zu ergründen. In diesem Abschnitt ist die Spannung noch eher subtil. Erste Hinweise deuten allerdings schon hier die weitere Entwicklung an. Spätestens als dann aber klar ist, das die Jugendlichen dem Bunker nicht so einfach entkommen können, erhöht sich das Tempo um ein Vielfaches. Richtig gut gefielen mir die unterschiedlichen Perspektiven. Abwechselnd erzählen die Autorinnen aus der Sicht einer jeden Figur. Zur besseren Orientierung wird dabei zum Glück jedes Kapitel mit dem jeweiligen Namen übertitelt. Der Schreibstil liest sich außerdem angenehm und mitreißend. Das Niveau ist einem Jugendbuch angemessen und konnte aber auch mich als Erwachsene ansprechen. Großer Minuspunkt des Buches war für mich einzig die Vorhersehbarkeit der Handlung. Denn den grundlegenden Plot habe ich wirklich bereits sehr früh erraten können. Hier waren einige Hinweise für meinen Geschmack einfach zu offensichtlich dargebracht und auch wenn mich manches Detail noch überraschen konnte, blieb im Gesamten dadurch jede Menge Spannung auf der Strecke. Trotzdem war die Geschichte für mich unterhaltsam und nicht langweilig. Großen Spaß macht einfach die sehr greifbar beschriebene Atmosphäre, das gruselige Setting ist unfassbar plastisch beschrieben und gleicht für mich so manche Schwachstelle in Form von fehlenden Twists aus. Im Gesamten vergebe ich deshalb für diesen Jugendthriller 3 ½ Sterne.

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Veröffentlicht am 07.08.2022

Unkonventionelles Jugendbuch, welches mich nicht vollständig überzeugen konnte

(Not So) Amazing Grace
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„(Not So) Amazing Grace“ von Mercedes Helnwein ist wieder mal ein Buch, welches mir die Bewertung schwer macht. Ich für meinen Teil habe mich nämlich mit der Hauptprotagonistin Grace richtig schwer getan. ...

„(Not So) Amazing Grace“ von Mercedes Helnwein ist wieder mal ein Buch, welches mir die Bewertung schwer macht. Ich für meinen Teil habe mich nämlich mit der Hauptprotagonistin Grace richtig schwer getan. Diese ist über die gesamte Handlung hinweg, unausstehlich, frech und stellenweise ihren Mitmenschen gegenüber richtiggehend asozial. Natürlich darf ein Buchcharakter seine Leser:innen auch herausfordern und muss nicht automatisch gemocht werden, in diesem Fall war mir das dargestellte Verhalten aber einfach To-Much. So konnte ich zu Grace einfach keine Beziehung aufbauen und die ganze Geschichte schaffte es nicht mich emotional zu erreichen. Vielleicht liegt es auch daran, dass es sich in diesem Fall um ein Jugendbuch handelt, welches wirklich eher jüngeren Leser:innen gefallen soll. Obwohl ich sonst gerne auch als Erwachsene in diesem Genre unterwegs bin, fehlte mir hier einfach eine tiefgründige Botschaft bzw. fand ich viele der getroffenen Aussagen stellenweise grenzwertig. Wenn man sich allerdings erst mal von der Idee löst, das die Geschichte eine sinnvolle Message vermitteln soll, bietet das Buch durchaus hohen Unterhaltungswert. Die Handlung ist nämlich amüsant, stets interessant und versteht es auch durch ihre Abgedrehtheit zu fesseln. Der Schreibstil liest sich dabei flüssig und passt durchaus ins Genre. Auch der Handlungsort in Florida, war mal etwas Anderes und verleiht der Geschichte eine besondere Note. Alles in allem kann ich dem Roman dennoch nur 3 ½ Sterne geben.

Mein Fazit: Ungewöhnliche Geschichte, voller Überraschungen, mit einer herausfordernden Hauptprotagonistin. Allerdings habe ich schon deutlich stimmigere Jugendbücher gelesen, deshalb gibt es von mir in diesem Fall keine Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 03.07.2022

Feel-Good-Roman, mit ganz viel Urlaubsstimmung und einem eher nebensächlichen Kriminalfall

Pasta Criminale
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„Pasta Criminale“ von Gudrun Grägel hält leichte und lockere Cosy Crime bereit, wobei der Fokus auf der wunderschönen italienischen Umgebung und den dortigen kulinarischen Köstlichkeiten lag. Wer anhaltende ...

„Pasta Criminale“ von Gudrun Grägel hält leichte und lockere Cosy Crime bereit, wobei der Fokus auf der wunderschönen italienischen Umgebung und den dortigen kulinarischen Köstlichkeiten lag. Wer anhaltende Spannung, packende Ermittlungen und einen ausführlichen Fall erwartet, wird hier meiner Meinung nach eher enttäuscht werden. Gerade deshalb tue ich mich mit dem Begriff Krimi durchaus schwer. Versteht mich nicht falsch, die Lektüre war kurzweilig, interessant und macht definitiv Lust auf einen Urlaub am Gardasee. Nur die Morde gehen bei all den schönen Beschreibungen der Umgebung, gemütlichen Abenden und tollen Ausflügen leider etwas unter. Doro und ihr Freund Vince sind trotzdem sympathische Charaktere und punkten mit ganz viel Herzlichkeit und Offenheit. Ich habe die Abenteuer der Beiden auch gerne verfolgt und freue mich auch auf ein Wiederlesen mit Beiden. Doro hat bereits jetzt ein gutes Gespür für Zusammenhänge, nur sollte sie beim nächsten „Krimi“ einfach etwas mehr am Ball bleiben. Zum Ende hin zog die Spannung zwar nicht wie gewünscht an, die Auflösung gab es ohne großes Aufhebens nebenher, dafür war diese dann aber stimmig und durchaus überraschend. Der Schreibstil ist einfach und umgangssprachliche gehalten. Die Sätze sind dabei kurz und prägnant, dadurch lässt sich das Buch allerdings auch ohne viel Konzentration ganz entspannt lesen. Auf die regelmäßig vorkommenden Anglizismen hätte ich allerdings verzichten können.
Mein Fazit: Viel Cosy, wenig Crime. Locker leichte Geschichte, atmosphärisch geschrieben und leicht zu lesen.

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Veröffentlicht am 19.05.2022

Der tägliche Kampf mit Depressionen: Erzählt aus der Sicht einer Betroffenen

Kalt erwischt
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In ihrem Buch „Kalt erwischt – Wie ich mit Depressionen lebe und was mir hilft“ erzählt die Autorin Heide Fuhljahn auf sehr persönliche Weise von ihrer Lebens- und Leidensgeschichte, denn Depressionen ...

In ihrem Buch „Kalt erwischt – Wie ich mit Depressionen lebe und was mir hilft“ erzählt die Autorin Heide Fuhljahn auf sehr persönliche Weise von ihrer Lebens- und Leidensgeschichte, denn Depressionen begleiten sie fast schon ihr ganzes Leben lang. Schonungslos offen lässt sie ihre Leser:innen dabei an Tiefpunkten aber auch Lichtblicken teilhaben und ermöglicht einen interessanten Einblick in psychiatrische Einrichtungen und das deutsche Gesundheitssystem. Zusätzlich wechseln sich die biografischen Schilderungen mit allgemeinen Erklärungen und Interviews von Menschen mit Expertise ab. Tendenziell sprachen mich die privaten Ausführungen ein wenig mehr an. Denn auch wenn die weiterführenden Informationen gut recherchiert sind, lesen sie sich doch stellenweise etwas langatmig und bieten auch kein vollständiges Bild über den aktuellen wissenschaftlichen Stand. Allgemein merkt man dem Buch an, welche therapeutische Fachrichtung der Autorin selbst sehr geholfen hat (Psychotherapie), diese Therapieform stellt sie wirklich ausführlich vor, ihre Begeisterung dafür ist auf jeder Seite spürbar. Andere Richtungen werden hingegen nur kurz oder auch gar nicht beleuchtet. Und auch so mancher der aufgestellten Thesen (z.B. zum Thema Burnout) konnte ich nur schwer folgen. Dennoch bietet das Buch vor allem für Betroffene und Angehörige, einen gelungen Einstieg in das immer noch stigmatisierte Thema Depressionen. Aufgrund meiner genannten Kritikpunkt gibt es von mir zwar leider nur 3 ½ Sterne, dennoch kann ich mir vorstellen, dass das Buch für Andere, ein hilfreicher Ratgeber sein kann. Deshalb bildet euch gerne selbst eine Meinung!

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