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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 03.12.2022

Misogynie – Was wir alle darüber wissen sollten

Dramaqueen: Frauen zwischen Beurteilung und Verurteilung
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Tatsächlich kannte ich Tara-Louise Wittwer bisher noch nicht und so konnte ich ganz unbedarft an die Lektüre ihres Buchs „Dramaqueen: Frauen zwischen Beurteilung und Verurteilung“ herangehen. Und was soll ...

Tatsächlich kannte ich Tara-Louise Wittwer bisher noch nicht und so konnte ich ganz unbedarft an die Lektüre ihres Buchs „Dramaqueen: Frauen zwischen Beurteilung und Verurteilung“ herangehen. Und was soll ich sagen, ihre Art zu schreiben hat mich wirklich begeistert! Tara verspricht nämlich Infotainment und liefert genau das. Knackig kurze Kapitel, beleuchten unterschiedliche Lebensbereich auf die darin enthaltene Misogynie bzw. den dortigen Frauenhass. Neben handfesten Quellen und belegten Informationen, erzählt die Autorin auch sehr viel von ihren ganz eigenen Erfahrungen. Dabei lässt sie auch ihre persönlichen Fehler nicht aus und erzählt wirklich authentisch und ungeschönt von individuellen Erlebnissen. Mir persönlich hat auch ihre humorvolle Art, an schwierige Themen heranzugehen sehr gut gefallen. Trotz der thematischen Schwere behält das Buch so doch immer eine ansprechende Leichtigkeit. Auch der Schreibstil liest sich sehr angenehm und fühlt sich eher nach einem netten Gespräch mit einer Freundin, als nach einem Sachbuch an. Die Themenvielfalt ist dabei groß, Vieles kann deshalb nur angerissen werden, gerade für Neulinge bietet das Buch aber einen super ersten Einblick in den Feminismus und die Misogynie. Aber auch wer sich schon mit einigen Themen beschäftigt hat, wie in meinem Fall, langweilt sich hier wirklich nicht. Manches Wissen wird aufgefrischt, anderes kommt neu hinzu. So war diese Lektüre für mich durchgehend kurzweilig, wie auch informativ. Gerne vergebe ich für dieses rundum gelungene Werk, volle 5 Sterne und eine absolute Leseempfehlung und zwar für wirklich ALLE Menschen.

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Veröffentlicht am 29.11.2022

Poetische Dystopie - Ergreifend, erschreckend und fesselnd zugleich

Unsre verschwundenen Herzen
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"Unsre verschwunden Herzen" der Autorin Celeste Ng, ist ein Roman welcher mir definitiv unter die Haut ging und mir noch lange im Gedächtnis bleiben wird. Meisterhaft erzählt die Autorin von einer Welt, ...

"Unsre verschwunden Herzen" der Autorin Celeste Ng, ist ein Roman welcher mir definitiv unter die Haut ging und mir noch lange im Gedächtnis bleiben wird. Meisterhaft erzählt die Autorin von einer Welt, welche erschreckender weise gar nicht so unglaubwürdig erscheint. Nach einer Krise, wird ein Schuldiger gesucht und in Amerikas langjährigem Kontrahenten China gefunden. Was folgt ist eine glaubhafte und stufenweise Verfestigung von Hass und Rassismus gegen alle asiatisch gelesenen Personen. Celeste Ng beleuchtet in ihrem Roman sowohl die staatlichen Maßnahmen (welche in Form des PACT auftreten), als auch die oft sehr persönlichen Reaktionen von unterschiedlichen Menschen. Ungeschönt, aber dadurch umso glaubhafter geschildert, waren nicht alle Szenen leicht auszuhalten.

Aufgeteilt in drei unterschiedliche Erzählperspektiven ergibt sich im Gesamten ein stimmiges Bild. Am liebsten mochte ich den ersten Teil des Buchs, welcher aus Sicht des 12-Jährigen Bird erzählt wird. Diese kindliche Perspektive, geprägt von einer ordentlichen Portion Naivität, ist wirklich großartig gelungen. Aber auch der zweite Teil, welcher anschließend aus Sicht von Birds Mutter erzählt, macht Sinn und bringt wertvolle Einsichten mit sich. Einzig am Ende verlor mich die Autorin aufgrund der erzwungenen Dramatik etwas. Trotzdem ist ihr Werk für mich ein absolutes 5- Punkte-Buch. Thematisch holte es mich absolut ab und trotz der teils poetischen Sprache, blieb der Schreibstil durchgehend angenehm lesbar. Gerne vergebe ich dafür volle 5 Sterne und eine absolute Leseempfehlung!
Mein Fazit: Lesenswert, vielschichtig, wenn auch keine leichte Kost. Für diese Lektüre sollte man sich definitiv Zeit nehmen.

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Veröffentlicht am 21.11.2022

Bunte Anregungen für die gesunde Winterküche

Weight Watchers - Easy Winterküche
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Passend zur Jahreszeit kommt das kleine, aber feine Kochbuch „Easy Winterküche“ von Weight Watchers daher. Im handlichen Format hält es 39 unterschiedliche Rezepte bereit und überzeugte mich in der Anwendung, ...

Passend zur Jahreszeit kommt das kleine, aber feine Kochbuch „Easy Winterküche“ von Weight Watchers daher. Im handlichen Format hält es 39 unterschiedliche Rezepte bereit und überzeugte mich in der Anwendung, durch die gewohnte Qualität von WW. Die Gerichte sind wirklich durchgehend schmackhaft, einfach zuzubereiten und durch die übersichtlichen Rezepte absolut gelingsicher! Um dieses Buch zu nutzen ist es nicht unbedingt notwendig, Weight Watchers Mitglied zu sein. Ohne Mitgliedschaft kann man die Punkteangaben der Rezepte einfach ignorieren, denn praktischerweise sind auch die Kalorien angegeben. Für alle Mitglieder gibt es hingegen einen echten Mehrwert, durch einen QR-Code lässt sich jedes der Essen direkt in die WW App übertragen. Unterteilt sind die Rezepte nach Zubereitungsarten, so findet sich etwa „Herzhaftes aus dem Topf“, „Heißes aus der Pfanne“ und „Leckeres aus dem Ofen“. Jedes Gericht wird durch ein ansprechendes Foto ergänzt, durch welches das auswählen leicht fällt. Alle Rezepte setzen auf jede Menge saisonales (Winter-)Gemüse, viele davon sind vegetarisch, oder lassen sich leicht dazu umwandeln. Auch als geübte Köchin habe ich in diesem tollen Kochbuch noch neue Ideen gefunden und war mit dem jeweiligen Ergebnis immer zufrieden. Lecker und doch auch gesund, überzeugten mich die Gerichte aber auch durch ihre Alltagstauglichkeit. Meist sind es nur wenige, gut geschilderte Arbeitsschritte, so dass man für ein Gericht nicht lange in der Küche stehen muss. Egal ob für die Familienküche, oder den Singlehaushalt, hier werden einfach alle glücklich! Gerne vergebe ich für dieses überzeugende Gesamtkonzept 5 Sterne und eine Empfehlung.

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Veröffentlicht am 19.11.2022

Besticht durch viel Witz, schwarzen Humor und einer detaillierten fantastischen Welt

Der schwarzzüngige Dieb (Schwarzzunge, Bd. 1)
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„Der schwarzzüngige Dieb“ von Christopher Buehlman ist High Fantasy vom Feinsten. Detailliert und doch auch abwechslungsreich entfaltet sich nach und nach eine ganz eigene Welt, voller Besonderheiten. ...

„Der schwarzzüngige Dieb“ von Christopher Buehlman ist High Fantasy vom Feinsten. Detailliert und doch auch abwechslungsreich entfaltet sich nach und nach eine ganz eigene Welt, voller Besonderheiten. Über die Fantasie des Autor kann man hier wirklich nur staunen und gerade deshalb machte mir die Geschichte auch großen Spaß. Neben dem grandiosen Worldbuilding ist ihm aber auch sein Hauptcharakter super gelungen. Durch die besondere Erzählperspektive versteht er zu fesseln, denn Kinsch durchbricht regelmäßig die vierte Wand und spricht uns Leser:innen direkt an. So erzählt er regelrecht seine eigene Geschichte, wobei die Erzählung ehrlich gesagt näher an einer Gauner-Komödie, als an einem Heldenepos ist. Gerade dadurch wird das Ganze aber erst richtig amüsant. Voller Witz, schwarzem Humor und einer Brise Selbsterkenntnis, gefiel mir die Erzählung rund um den smarten Dieb Finsch richtig gut. Auch die Nebencharaktere sind ausgereift und bieten einen echten Mehrwert. Die Handlung ist durchgängig abwechslungsreich, teils aber recht brutal und auch an Action mangelt es wirklich nicht. Obwohl der Schreibstil mir eigentlich gut gefiel, konnte nicht jede der geschilderten Szenen mich gleich stark fesseln. Dadurch schwankte mein Lesetempo zwar etwas, dennoch konnte mich das Buch über seine gut 500 Seiten faszinieren und unterhalten. Empfehlen würde ich das Werk nur Fans der High Fantasy, denn auch wenn das Konzept ausgreift und erlebnisreich ist, so muss man doch auch viel mitdenken. Der Autor erschafft wirklich eine völlig eigenständige Welt, inklusive kulturellen Besonderheiten, Religionen, Sprachen, Tierarten und sonstigen Wesen. Um hier den Überblick zu behalten, empfiehlt es sich konzentriert zu lesen. Dann aber macht das Abtauchen in dieses Abenteuer allerdings so viel Spaß, dass man das Buch kaum noch aus der Hand legen mag!

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Veröffentlicht am 19.11.2022

Tiefgründiges Jugendbuch, welches durchaus fordert, aber schlussendlich überzeugt

Im Schatten des Fuchsmondes
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Autorin Antje Babendererde ist wirklich ein Garant für besondere Geschichten und genau eine solche ist auch in ihrem neuen Roman „Im Schatten des Fuchsmondes“ zu finden. Das Setting entführt uns nach Schottland ...

Autorin Antje Babendererde ist wirklich ein Garant für besondere Geschichten und genau eine solche ist auch in ihrem neuen Roman „Im Schatten des Fuchsmondes“ zu finden. Das Setting entführt uns nach Schottland und besonders die Natur- und Umgebungsbeschreibungen sind unglaublich gut gelungen und wirklich sehr einprägsam. Gleich zu Beginn musste ich allerdings feststellen, das es mir Hauptprotagonistin Lia nicht leicht machen würde. Denn neben ihrer engen Naturverbundenheit, zeigt sie immer wieder auch ihre privilegierte und herablassende Seite. Ihr Umgang mit anderen Menschen wird zwar zum Glück im Lauf der Handlung etwas erträglicher, so richtig kann sie ihre Art, aber bis zuletzt nicht ablegen. Zum Glück muss man um ein Buch toll zu finden, nicht jede Figur mögen. Auch ein Hauptcharakter darf anecken und provozieren und dies war bei Lia definitiv der Fall. Zum Ausgleich dafür war mir Finn, der zweite Hauptcharakter, auf Anhieb sympathisch. Obwohl seine Erzählweise auktorial war, kam er mir gefühlsmäßig näher, als Lia welche aus der Ich-Perspektive schilderte.
Trotz allem finde ich die Geschichte im Gesamten sehr berührend, vielschichtig und auch durch so manche überraschende Wendung, war sie durchgängig fesselnd. Wie bereits von der Autorin gewohnt will der Roman aber auch keine reine Wohlfühlgeschichte sein. Thematisch kommt er gerade zum Ende hin ziemlich wuchtig daher. Wer sich durch bestimmte Themen getriggert fühlt, sollte unbedingt die Triggerwarnung lesen, gleichzeitig spoilert sie aber einen Teil der Handlung, weswegen ich sie hier nicht wiedergeben mag. Der Schreibstil ist sehr angenehm zu lesen und machte es mir durch die unterschiedlichen Erzählstile auch leicht die Charaktere zu unterscheiden. Highlights waren für mich darüber hinaus immer wieder die ausführlichen Beschreibungen der schottischen Fauna und Flora, aber auch die interessant eingestreuten Infos rund um Naturschutz und die Wildhüterei. Und auch wenn mich das Buch an mancher Stelle herausforderte kann ich nicht anders als 5 Sterne zu vergeben. Gerne vergebe ich außerdem eine Leseempfehlung für jegliche Altersgruppen, da es hier Themen vorkommen, welche wirklich alle angehen!

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