Eine starke Frau in einer bewegenden Zeit
Die Landärztin - Der Weg ins UngewisseFür Thea scheint die Zukunft in rosigem Licht. Die Hochzeit mit Georg findet bald statt, sie steht optimistisch vor der Abschlussprüfung und kann in wenigen Monaten ihre Praxis als Gynäkologin eröffnen. ...
Für Thea scheint die Zukunft in rosigem Licht. Die Hochzeit mit Georg findet bald statt, sie steht optimistisch vor der Abschlussprüfung und kann in wenigen Monaten ihre Praxis als Gynäkologin eröffnen. Doch dann überschlagen sich die Ereignisse: Georgs frühere Geliebte präsentiert auf einmal ein Kind, das von ihm sein soll. Ehe die Sache aufgeklärt wird, erkrankt Thea an Kinderlähmung. Wochen verbringt sie in der Eisernen Lunge. Und danach ist sie gelähmt. In ihrer Verzweiflung sieht sie keine Zukunft mehr an der Seite des geliebten Mannes ...
Es ist mein erstes Buch der Autorin, obwohl es der zweite Band war, bin ich gut in die Geschichte hineingekommen. (Den ersten Band werde ich nachlesen!) Thea ist eine starke Frau, die sich im – in der damaligen Zeit von Männern dominierten – Arztberuf durchkämpft. Durch ihre Krankheit wird sie zuerst komplett mutlos und verweigert die Therapien, doch eine junge Krankengymnastin schafft es, ihr neuen Lebensmut zu geben. Diese Entwicklung gefiel mir gut, Thea war mir dadurch, dass sie zuerst mit ihrem Schicksal haderte, sehr nahe. Georg zieht sich zurück, weil Thea ihn von sich stößt. So waren sie Monate getrennt. Das fand ich schade, denn er hätte ihr bei der Heilung sicherlich helfen können.
In dieser Zeit kümmert sich Thea um die kleinen Patienten der Kinderklinik, liest ihnen vor und versucht gegen die katastrophalen Zustände in der Pflege vorzugehen.
Zahlreiche Nebenfiguren umrahmen die spannende Handlung, so beispielsweise die herzlose Ärztin und eine harte Oberschwester. Doch auch Katja und Marlene, Theas Schwestern haben ihren Auftritt und der Vater, der zwar das Beste für seine Töchter will, aber dadurch oft auf unangenehme Weise in derer Leben eingreift.
Der angenehme Schreibstil der Autorin und die hochinteressanten Details über die Krankheit und den damaligen Umgang damit, machten das Buch für mich zu einem wahren Lesevergnügen.