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Veröffentlicht am 16.11.2020

Alles, was man mit Liebe betrachtet, ist schön

Madly
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„Manche Dinge kann man nicht ändern, sosehr man es sich wünscht und sosehr man es auch versucht. Man kann nur damit leben. Damit leben und versuchen, sie zu verdrängen oder zu vergessen. Diese Erkenntnis ...

„Manche Dinge kann man nicht ändern, sosehr man es sich wünscht und sosehr man es auch versucht. Man kann nur damit leben. Damit leben und versuchen, sie zu verdrängen oder zu vergessen. Diese Erkenntnis trifft mich an jedem einzelnen Tag aufs Neue, sobald ich mein Spiegelbild betrachte. Und ich hasse es.“

Nach dem Auftakt der Reihe war bereits klar, dass ich gerne weiterlesen und Junes Geschichte kennenlernen möchte. Auch wenn sie Andies beste Freundin ist, habe ich nicht so viel in dem Auftakt über sie erfahren. Ich habe somit quasi ohne Erwartungen das Buch begonnen, da auch der Klappentext nicht sonderlich viel verrät. Einen Eindruck, worauf ich mich mit diesem Buch einlassen, habe ich erst mit dem Vorwort gewonnen. Die Widmung und das Vorwort deuten darauf hin, dass das Buch von Bodyshaming und Selbstzweifel handelt. Beides sind in meinen Augen sehr aktuelle Themen, die zum Teil auch durch Social Media gefördert werden. Für June ist dies ein alltägliches Problem, da sie mit einem Feuermal, einer dunkelroten Hautverfärbung im Gesicht, leben muss.

Mit dieser Einstimmung habe ich mich über eine tiefgründige Geschichte und eine starke Charakterentwicklung gefreut. June wird in der Tat sehr unsicher in Bezug auf ihren Körper dargestellt. Auch ihre schwierige Beziehung zu ihren Eltern wird thematisiert, aber ansonsten kommt von ihr wenig Input für die Geschichte. Da fand ich schade, da in meinen Augen aus ihrem Charakter so viel mehr gemacht hätte werden können. In keiner Geschichte, die ich bis dato gelesen habe, wird ein Feuermal erwähnt. Ich würde darauf tippen, dass es vielen Lesern so geht. Da wäre es spannend gewesen auch zu erfahren, welche Therapien June bereits ausprobiert hat und wie es insgesamt war damit aufzuwachsen. Es wäre nicht schlimm gewesen, dass es in ihrem Leben nicht mehr Probleme gibt. Sie hat schon mehr zu schultern als viele andere Menschen, aber da ich auch eine Charakterentwicklung vermisst habe, war mir das insgesamt zu schwach. Lange passiert gar nichts und plötzlich wirkt sie wie ein anderer Mensch. Das wirkte auf mich etwas zu optimistisch und unglaubwürdig.

Eine Entwicklung habe ich auch bei Mason vermisst. Auch er hat sein Päckchen zu tragen und hatte es trotz seiner ganzen Privilegien durch sein reiches Elternhaus nicht immer leicht. Aus ihm hätte die Autorin in meinen Augen auch noch mehr herausholen können, aber bei ihm hat es mich nicht ganz so stark gestört wie bei June. Positiv war jedoch das Zusammenspiel der beiden. Die Unterhaltungen und die Spannung zwischen den beiden war sehr unterhaltsam und hat mich dazu motiviert immer weiter zu lesen. Ich wollte unbedingt mehr von den beiden lesen, sodass ich keine Pause einlegen wollte.

In meine Augen war der Auftakt etwas stärker als dieser zweite Teil der Trilogie. Dennoch hatte ich viel Spaß und freue mich schon jetzt auf den Abschluss der Reihe. Noch weiß ich nicht, wessen Geschichte der Abschluss erzählen wird, aber egal wer die Hauptperson sein wird, es wird bestimmt auch wider eine gute Unterhaltung sein.

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Veröffentlicht am 14.11.2020

Liebe auf den zweiten Blick

The Brooklyn Years - Was von uns bleibt
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Mit „The Ivy Years“ hat Sarina Bowen bereits das Eishockey-Team und einige Charaktere vorgestellt. So war Leo Trevi bis jetzt nur als Nebencharakter bekannt. Sehr schön, dass er nun seine eigene Geschichte ...

Mit „The Ivy Years“ hat Sarina Bowen bereits das Eishockey-Team und einige Charaktere vorgestellt. So war Leo Trevi bis jetzt nur als Nebencharakter bekannt. Sehr schön, dass er nun seine eigene Geschichte erzählen darf. Der Roman spielt einige Jahre nachdem Leo das College abgeschlossen hat. Er hat bereits seine Eishockey-Karriere in einer Minor League Mannschaft gestartet und hat nun die Möglichkeit in die NHL aufzusteigen. Er ist der Erfüllung seiner Träume nahe, wenn da nur nicht die neue Pressesprecherin und Ex-Freundin Georgia Worthington wäre, die ihm nur Probleme bereitet und sein Aus in der Mannschaft bedeuten könnte. Nach all den Jahren kann Leo noch immer nicht verstehen, warum sie damals mit ihm Schluss gemacht hat und kann auch immer noch nicht seine Gefühle für sie ignorieren.

Das neue Setting mit den etwas älteren Charakteren hat mir sehr gut gefallen. In „True North“ hat die Autorin schon bewiesen, dass sie auch Geschichten für Erwachsene schreiben kann. Ein bisschen hat mir jedoch in diesem Buch die Tiefgründigkeit gefehlt. Bei allen anderen Romanen hatten die Hauptfiguren immer eine bewegte Vergangenheit oder andere Probleme, die sie bewältigen mussten. In dieser Geschichte wird so eine Thematik lediglich angedeutet. Es gibt hier zwar eine Triggerwarnung, die ich jedoch in diesem Fall überhaupt nicht nachvollziehen kann. Die beiden Hauptpersonen sind sehr sympathisch sowie realistisch dargestellt. Sie haben Vorlieben, eine eigene Persönlichkeit und auch kleine Macken. Ich mochte, dass sie so detailliert ausgearbeitet sind, aber sie sind keine Quelle für tiefgründige Probleme.

Bei dem Roman mochte ich wieder die geschaffene Atmosphäre und den Schreibstil. Ich hatte das Gefühl wie Leo auch ein Mitglied der Brooklyn Bruisers zu sein und war ähnlich gestresst wie Georgia, wenn ich mir vorstellen musste, was sie noch alles für die ganzen Pressetermine erledigen musste. Da hatte ich die ganze Zeit ein Kopfkino und konnte mit den beiden Charakteren mitfühlen. Das Buch hat mich magisch angezogen und ich konnte es wirklich kaum aus der Hand legen. So ist es nicht verwunderlich, dass ich es innerhalb eines Tages ausgelesen hatte.

In meinen Augen sind die anderen beiden Reihen der Autorin etwas stärker und tiefgründiger, aber es ist wieder ein sehr unterhaltsamer Roman. Ich mochte das Setting sehr und freue mich schon jetzt auf die anderen Teile über die anderen Teammitglieder. Vielleicht haben diese Figuren dann ja auch wieder eine komplexere Hintergrundgeschichte. In jedem Fall lohnt es sich auch wieder dieses Buch zu lesen.

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Veröffentlicht am 10.10.2020

Eine neue, epische Welt des Eragon-Autors

INFINITUM - Die Ewigkeit der Sterne
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Als Kind habe ich Eragon geliebt. Natürlich hätte ich mir hier ein romantischeres Ende gewünscht, aber insgesamt bin ich gerne auf Saphira durch Alagaesia geflogen. Vielen Autoren, die einmal einen weltweiten ...

Als Kind habe ich Eragon geliebt. Natürlich hätte ich mir hier ein romantischeres Ende gewünscht, aber insgesamt bin ich gerne auf Saphira durch Alagaesia geflogen. Vielen Autoren, die einmal einen weltweiten Erfolg hatten, schaffen es danach nicht mehr eine neue Welt zu erfinden und einen neuen Bestseller zu schreiben. Daher war ich sehr gespannt darauf in Christopher Paolinis neuen Roman einzutauchen – auch wenn dieser ein Science Fiction Roman ist.

Der Einstieg in diese neue Welt ist einfach nur grandios. Der Leser lernt Kira kennen, die als Forscherin eine unglaubliche Entdeckung macht, die ihr ganzes Leben auf den Kopf stellt. Ohne ihr Team muss sie allein auf eine eigene Mission aufbrechen. Mit vielen Details wird hier die Welt und vor allem auch die Emotionen beschrieben. Ich konnte die Einsamkeit, die Kira empfindet, nachvollziehen. Die Weiten des Weltalls bringen einen dazu sich klein zu fühlen.

Das Buch hat jedoch nicht nur einen einzigen Charakter, sondern eine ganze Mannschaft an vielfältigen Figuren mit abwechslungsreichen Eigenschaften. Besonders fasziniert war ich von einem Schiffsgehirn, einer künstlichen Intelligenz in einem Raumschiff. Mir war nicht klar, wie komplex und sympathisch ein Computer sein kann. Einen solchen Boardcomputer hätte ich sehr, sehr gerne für meine Wohnung.

Nach der Hälfte des Buches nimmt die Handlung immer mehr an Fahrt auf. Am Anfang mochte ich noch die detailreichen Beschreibungen, aber in den Actionszenen fand ich diese eher unpassend. Das hat mir die Spannung genommen, weil es die Szenen (unnötige) in die Länge gezogen haben. Aus meiner Sicht hätte das Buch gut und gerne um 200 Seiten gekürzt werden können, dann wäre es ein fabelhafter Roman gewesen.

Für mich war dies mein erster Science Fiction Roman. Ich kenne aus diesem Genre zwar einige Filme, aber noch keine Bücher. Ich bin begeistert, dass der Autor so kreativ ist, dass er eine ganz neue Welt geschaffen hat. Aber ich befürchte, dass dieses Genre nicht mein Lieblingsgenre wird. Die epischen Beschreibungen und technischen Darstellungen der futuristischen Welt machen mich nicht so glücklich wie Elfen, Drachen und Magie.

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Veröffentlicht am 10.09.2020

Ein Jugendbuch, das scheinbar zu keiner Zielgruppe passt

Very First Time
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„Mal ehrlich, ob man noch Jungfrau ist, sollte nicht diese große Rolle spielen. Wir machen uns alle so viel unnötigen Druck. Erst dadurch wird es so ungeheuer wichtig. Du solltest dir nicht den Kopf darüber ...

„Mal ehrlich, ob man noch Jungfrau ist, sollte nicht diese große Rolle spielen. Wir machen uns alle so viel unnötigen Druck. Erst dadurch wird es so ungeheuer wichtig. Du solltest dir nicht den Kopf darüber zerbrechen, dass du noch Jungfrau bist. Alle finden es völlig okay.“ „Aber genau das ist das Problem.“ Ich stelle meinen Kaffee auf den Tisch. „Alle wissen davon. Sie sollten es nicht alle okay finden, sie sollten es alle gar nicht erst wissen.“

Bücher zu dem Thema Jungfräulichkeit, erstes Mal und erste Liebe gibt es zu genüg und auch die Idee, das erste Mal mit seinem besten Freund zu haben, gibt es häufiger. Ein Gedanke, der auch immer wieder in Romanen sehr schön umgesetzt wird. Auch wenn ich hier schon einige Bücher zu gelesen habe, wollte ich auch gerne diese Geschichte kennenlernen. Irgendwie konnte ich mich mit Keely im Klappentext gut identifizieren. Ich bin auch eine kleine Planerin und mag es, wenn alles bis ins kleinste Detail durchdacht ist.

Tatsächlich bin ich direkt auf den ersten Seiten auf noch mehr Gemeinsamkeiten zu Keely gestoßen. Sie liebt alte Filme, kann jede Filmmusik nach wenigen Takten erkennen und steht nicht sonderlich auf Kleider, Schminke und den mädchenhaften Kram. Ihren Charakter mochte ich sehr.

Auch der Schreibstil konnte mich direkt überzeugen. Er ist locker und amüsant geschrieben. Ich konnte mir das Highschool leben sehr gut vorstellen und war zugleich erleichtert bei dem ganzen Drama selbst nicht auf diese Schule zu gehen und das Thema schon längst abgeschlossen zu haben. Die ganze Atmosphäre hat etwas extrem gemütliches, wie ein ruhiger Abend auf der Couch mit einer heißen Tasse Tee.

Direkt von Anfang an - eigentlich sogar schon nach dem Klappentext - weiß der Leser, wie sich die ganzen Geschichte entwickeln wird. Es gab hier nur sehr wenige Überraschungen für mich und die paar Wendungen wurden durch genug Hinweise früh genug angekündigt. Man sollte dieses Buch somit nicht lesen, wenn man auf unerwartete Wendungen steht.

Ehrlich gesagt finde ich es sehr schwer dieses Buch überhaupt zu empfehlen. Das Thema ist eindeutig die erste Liebe, der Umgang mit der eigenen Jungfräulichkeit und das erste Mal Sex. Wie in dem Zitat oben gibt es hier einige sehr wichtige Botschaften. Das ist ein höchst persönliches Thema und jeder kann da für sich selbst entscheiden, wann er oder sie zu was bereit ist oder nicht. In diesem Buch gibt es aber auch einige Meinungen von pubertierenden Jugendlichen, die nicht so ganz richtig oder hilfreich sind. Da wird die Jungfräulichkeit wie ein Pflaster behandelt, dass man am besten einfach schnell abreist. Ich schätze daher, dass das Buch auch junge Leser auf eine unglückliche Art beeinflussen kann. Für deutlich ältere Leser (und damit zähle ich mich selbst mit Mitte zwanzig schon dazu) ist es teilweise etwas kindisch. Es scheint somit nur eine sehr begrenzte Zielgruppe zu geben.

Von mir bekommt das Buch daher eine nur sehr eingeschränkte Leseempfehlung. Wer gerne ein Buch zu diesem Thema lesen sollte, der sollte lieber zu „Never Too Close“ aus dem LYX Verlag greifen. Diese Geschichte geht in meinen Augen besser mit dem Thema um.

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Veröffentlicht am 09.09.2020

Ein netter Gruß aus der Unterwelt

Midnight Chronicles - Schattenblick
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Schon vor einem Jahr habe ich von Laura Kneidls und Bianca Iosivonis Schreibprojekt gehört. Schon damals hat es mich fasziniert, dass zwei Autorinnen eine ganze Buchreihe zusammen planen und je abwechselnd ...

Schon vor einem Jahr habe ich von Laura Kneidls und Bianca Iosivonis Schreibprojekt gehört. Schon damals hat es mich fasziniert, dass zwei Autorinnen eine ganze Buchreihe zusammen planen und je abwechselnd einen Band schreiben wollen. Ich konnte mir nicht so ganz vorstellen, wie sie es schaffen wollen gemeinsam die Charaktere, die Welt und auch die Handlung so zu entwickeln, dass es keine Stilbrüche gibt, wenn jeweils die andere die Geschichte weiterschreibt. Bei dem ersten Teil kann ich zunächst nur sagen, dass es ein sehr stimmiges Konzept ist. Wie gut die beiden Autorinnen zusammenarbeiten können, wird sich dann vor allem in den weiteren Teilen zeigen.

Ohne viele Erklärungen wird der Leser in die Handlung geworfen und muss einige Informationen einfach so hinnehmen. Erst nach und nach werden diese Zusammenhänge erklärt. Es hat mich jedoch gefreut, dass alle Zusammenhänge erklärt werden und beinahe alle Fragen beantwortet werden. Ein paar Geheimnisse gibt es allerdings noch, sodass es mit Sicherheit auch noch spannend bleibt die weiteren Teile zu lesen.

Die Grundidee, dass es eine Welt gibt, in der Menschen vor Dämonen, Vampiren und Geistern beschützt werden müssen, ist nicht neu. Ich habe hier zum Teil gelesen, dass die Reihe auch mit der Fernsehserie „Supernatural“ verglichen wird, aber da ich diese Serie nicht kenne, kann ich dies nicht beurteilen. Mich hat der Aufbau eher an die „Chroniken der Unterwelt“ erinnert. Da der Verlauf der Handlung jedoch anderes ist, hat es mich nicht sonderlich gestört.

Roxy muss nach einem Fehler 449 entflohene Seelen in ebenso vielen Tagen in die Unterwelt zurückschicken. Ich war mir hier nicht sicher, ob das nicht eine recht eintönige Handlung werden würde, die quasi nur aus Exorzismus und kleinen Kämpfen besteht. Tatsächlich ist die Handlung jedoch viel größer als nur die einfache Jagd nach den entflohenen Seelen, das hat mich positiv überrascht und so gibt es auch ein schönes Rahmenkonzept für die weitere Reihe.

Bei den Charakteren hat mir gut gefallen, dass sie ziemlich realitätsnah erschaffen worden. Mir ist Roxy mit ihrer Schwäche für Fast Food und Süßigkeiten ans Herz gewachsen. Obwohl sie eine Jägerin ist und eine gute Kondition braucht, mag sie Sport nicht sonderlich. Das ist vielleicht nicht die beste Kombination, aber macht sie in meinen Augen sehr menschlich.

Was ich jedoch bei dem Buch etwas vermisst habe, ist irgendetwas außergewöhnliches. Viele Bücher der Autorinnen sind so genial wegen den tiefgründigen Emotionen oder auch wegen einem sehr starken Spannungsbogen. Hier haben ich beides etwas vermisst. Die Handlung ist gut, aber nicht übermäßig fesselnd. Er gibt zwar ein paar Gefühle, aber auch nicht besonders viele. In meinen Augen ist somit diese Geschichte nett zu lesen, aber auch kein Bestseller. Hier habe ich schon von beiden Autorinnen bessere Urban Fantasy Romane gelesen.

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