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Madame_Lilli-Marleen

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 26.04.2023

Berührende Geschichte einer verlorenen Stadt

Tochter einer leuchtenden Stadt
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Am 09. September 1922 ritten türkische Truppen in Smyrna, dem heutigen Izmir, ein und hinterließen ein wahres Bild des Grauens. Der größte Teil der Stadt ging in Flammen auf. Viele Bewohner verloren auf ...

Am 09. September 1922 ritten türkische Truppen in Smyrna, dem heutigen Izmir, ein und hinterließen ein wahres Bild des Grauens. Der größte Teil der Stadt ging in Flammen auf. Viele Bewohner verloren auf grausamste Art und Weise ihr Leben. Jahrhunderte lang lebten viele Nationalitäten und Religionen hier friedlich nebeneinander. Doch mit dem griechisch-türkischen Krieg sollte die Metropole untergehen.

Hier setzt die Geschichte des Mädchens Panayota ein, welches wunderschön ist und wohl behütet bei einer griechischen Familie aufwächst. Ihr Leben wird viele Wendungen nehmen.

Der Autorin gelingt es einfach wunderbar einfühlsam die Geschichte dieser fast vergessenen Stadt wieder aufleben zu lassen. Man fühlt sich sofort verzaubert von der poetischen Sprache und kann, in die nach Gewürzen duftenden Straßen von Smyrna eintauchen.

Die Geschichte ist am Anfang nicht leicht zu durchschauen, doch gerade das macht auch den Reiz des Buches aus und am Ende ist man einfach nur gefangen und tief berührt von dem schrecklichen Schicksal der Bewohner.

Ich habe schon lange nicht mehr so ein tolles Buch gelesen und möchte jetzt auf jeden Fall noch mehr über die Geschichte des griechisch-türkischen Krieges erfahren. Absolute Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 17.04.2023

Dystopisch und erschreckend

Institut für gute Mütter
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Die alleinerziehende Frieda ist überfordert mit ihrer kleinen Tochter. Die Scheidung von ihrem Mann steckt ihr noch in den Knochen. Er verließ sie für eine Jüngere. Ihr Job verlangt ihr viel ab und dann ...

Die alleinerziehende Frieda ist überfordert mit ihrer kleinen Tochter. Die Scheidung von ihrem Mann steckt ihr noch in den Knochen. Er verließ sie für eine Jüngere. Ihr Job verlangt ihr viel ab und dann ist die Kleine auch noch krank und schläft nachts kaum. Völlig fertig, lässt Frieda ihre Tochter im Haus zurück und will sich einen Kaffee holen. Doch aus kurz wird zwei Stunden. Da wurde das Amt schon informiert. Für Frieda beginnt nun ein wahrer Alptraum. Das Kind wird ihr weggenommen und sie muss für ein Jahr in das "Institut für Gute Mütter" ziehen, um dort zu lernen, wie man eine gute Mutter wird.

Das Buch macht einem von Anfang an wütend. Man leidet mit Frieda mit und kann eigentlich gar nicht fassen, welch Unrecht ihr geschieht. Die Autorin schafft es den Spannungsbogen die ganze Zeit konstant zu halten. Man fliegt über die Seiten, weil man unbedingt wissen möchte, wie die Geschichte ausgeht.

Ich fand die Story sehr ergreifend und kann es nur weiterempfehlen.

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Veröffentlicht am 17.04.2023

Sehr informativ und gut geschrieben

Das Ende der Ehe
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Eigentlich hatte ich auf Grund des Titels, was ganz anderes erwartet. Ich hoffte auf Informationen, wie unverheiratete Paare sich auch ohne Trauschein, absichern können. Doch das Buch dreht sich eher um ...

Eigentlich hatte ich auf Grund des Titels, was ganz anderes erwartet. Ich hoffte auf Informationen, wie unverheiratete Paare sich auch ohne Trauschein, absichern können. Doch das Buch dreht sich eher um die Unterdrückung der Frau in der Ehe, welche durch den Staat noch gefördert wird, da die unbezahlte Care-Arbeit, die meist von den Frauen verrichtet wird, gebraucht wird. Ich war sehr angetan, von den Thesen der Autorin. Sie schreibt informativ und verständlich. Man lernt viel Neues und erhält viele neue Denkanstöße. Auch wenn ich manche Aussagen zu radikal fand, hat mich das ganze Thema doch sehr gefesselt. Und es gibt wirklich noch viel zu tun in Sachen Gleichberechtigung, vor allem im privaten Bereich.

Themen sind unter anderem, warum Männer immer noch mehr Geld verdienen, warum die Frauen sich um Haushalt und Kinder kümmern, warum Frauen nach einer Scheidung finanziell oft immer noch schlechter dastehen, warum Sex in der Ehe oft ein einseitiges Vergnügen ist und so viel mehr. Die Autorin hat auch gleich ein paar Lösungsvorschläge parat.

Das war mein erstes Buch mit einem feministischen Thema und ich finde, da kann jeder mal reinlesen, egal ob verheiratet oder nicht, glücklich oder unglücklich.

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Veröffentlicht am 17.01.2023

Berührende Chronik einer verbotenen Liebe

Feldpost
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Cara Russo ist Anwältin in Kassel. Sie freut sich gerade auf ihren wohlverdienten Weihnachtsurlaub, als ihr eine fremde Frau einen Aktenkoffer mit Feldpostbriefen hinterlässt. Zunächst will sie einfach ...

Cara Russo ist Anwältin in Kassel. Sie freut sich gerade auf ihren wohlverdienten Weihnachtsurlaub, als ihr eine fremde Frau einen Aktenkoffer mit Feldpostbriefen hinterlässt. Zunächst will sie einfach nur den Koffer wieder loswerden und versucht seinen Besitzer zu ermitteln, doch während der Recherchen wird ihr immer mehr bewusst, auf welch tragische Liebesgeschichte sie gestoßen ist. Sie kommt einem Verbrechen aus vergangen Tagen auf die Spur.

Der Roman von Mechtild Borrmann hält mal wieder, für was die Autorin steht. Spannung mit Zeitgeschichtevermischt. Man wird mit tragischen Schicksalen aus dem vergangen Jahrhundert konfrontiert. Immer weiter dringt man in die beteiligten Familien ein und könnte vor Wut in das Buch beißen, wenn man von dem Unrecht ließt, was den Protagonisten widerfährt. Das Buch liest sich wirklich sehr gut und der Wechsel zwischen den Zeitebenen passt einfach mal wieder super. Die Geschichte entwickelt so einen Sog, dass man immer weiter lesen muss. Mich hat der Roman mit dem Schicksal seiner Protagonisten wirklich sehr berührt und ich werde noch lange daran denken. Klare Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 16.11.2022

Macht Freude!

ministeps: Wie klingt deine Welt?
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"Wie klingt deine Welt?" aus der Reihe "mini steps" des Ravensburgerverlags ist ein Pappbüchlein für Babys ab 9 Monaten. Es ist ein erstes Geräusche-Buch. Doch wer hier einen automatischen Sound erwartet, ...

"Wie klingt deine Welt?" aus der Reihe "mini steps" des Ravensburgerverlags ist ein Pappbüchlein für Babys ab 9 Monaten. Es ist ein erstes Geräusche-Buch. Doch wer hier einen automatischen Sound erwartet, liegt falsch. Die Geräusche müssen selbst erzeugt werden und fördern dadurch die Sprachentwicklung des Kleinkindes. Was sich zunächst langweilig anhöhrt, macht aber durchaus Freude. Die Kleinen begreifen ganz schnell, was für Geräusche hier verlangt werden und ahmen diese mit Freude selbst nach. Der Sound kommt aus dem Alltag. Hahn, Traktor, Polizei, Telefon und sogar ein Gute-Nacht-Kuss dürfen nachgespielt werden. Und noch ganz viele andere Geräusche. Die Zeichnungen sind niedlich und kindgerecht. Das Büchlein ist sehr stabil. Ich habe es mit meinem zweijährigen angesehen und er findet es super. Er liebt es, die Tiere oder Fahrzeuge selbst nachzumachen. Ich finde das Buch super für Kleinkinder.

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