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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 31.10.2018

Maries Schicksal

Die Meisterbanditin
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Für die siebzehnjährige Marie gerät die Welt aus den Fugen, als ihr der Sohn eines reichen Bauern, der sich lange mit ihr getroffen hat, eröffnet, dass er eine andere heiraten will. Zur damaligen Zeit ...

Für die siebzehnjährige Marie gerät die Welt aus den Fugen, als ihr der Sohn eines reichen Bauern, der sich lange mit ihr getroffen hat, eröffnet, dass er eine andere heiraten will. Zur damaligen Zeit eine fatale Information, da Marie nun mit ihren siebzehn Jahren ihr Glück als Magd zu suchen hat. Ihr Vater fordert sie auf, unverzüglich für ihr eigens Wohl zu sorgen, so dass sie sich in die Dienste der Mätresse des Herzogs von Württemberg begibt. Sie ist zwar im Dorf als Hexe verschrien, aber Marie sucht dort dennoch ihr Glück. Eine Entschei-dung, die ihr kommendes Leben total verändern soll...

Ich habe sowohl einige Kriminalromane als auch historische Romane der Autorin Silvia Stolzenburg gelesen und wurde bisher niemals enttäuscht. Auch mit "Die Meisterbanditin" hatte die Autorin mich schnell gefesselt und ihr erfrischender und temporeicher Schreibstil führte mir die damalige Zeit lebendig vor Augen. An dem Schicksal der Hauptprotagonistin Marie wird der Leser ins 18. Jahrhundert entführt. Über die verzweifelte Situation der noch jungen Marie wird der Spannungsbogen aufgebaut und mit ihrer ungewissen Zukunft als Spionin der Mätresse auf einem hohen Niveau gehalten. Es machte Spaß, Marie auf ihren Abenteuern in einer sehr rauen Zeit zu begleiten, wobei der historische Hintergrund sehr gut recherchiert wirkt. Im Anhang geht die Autorin noch darauf ein. bei welchen Gegebenheiten es sich um reale historische Fakten oder eigene Fiktion handelt, was dem Buch noch eine zusätzliche Portion Authentizität verleiht.

Insgesamt war "Die Meisterbanditin" für mich ein spannender und temperamentvoller Ausflug ins 18. Jahrhundert. Das Buch stellt den Auftakt einer neuen Reihe der Autorin dar, so dass man sich auf weitere Abenteuer mit der Hauptprotagonistin freuen darf. Ich empfehle das Buch sehr gerne weiter und bewerte es mit den vollen fünf von fünf Sternen.

Veröffentlicht am 25.10.2018

Der Spree Killer

Hasenjagd
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Joona Linna ist nun mittlerweile schon seit zwei Jahren in Haft. Da ein grausamer Mord die Vermutung zulässt, dass es weitere Opfer geben wird und nun selbst der Premierminister in Gefahr schwebt, wird ...

Joona Linna ist nun mittlerweile schon seit zwei Jahren in Haft. Da ein grausamer Mord die Vermutung zulässt, dass es weitere Opfer geben wird und nun selbst der Premierminister in Gefahr schwebt, wird ihm unter der Hand das Angebot, seine Strafe in Sozialstunden umzu-münzen, wenn er die Ermittlungen unterstützt und den Täter dingfest macht. Joona beginnt mit den Recherchen und stößt bei weiteren Taten, die er nicht verhindern kann, auf die Gemeinsam-keit, dass den Opfern ein Kinderlied von den "Ten Rabbits" vorgespielt wird. Wie stehen die Opfer miteinander in Verbindung? Wer wird das nächste Opfer sein? Ist der Täter rechtzeitig zu stoppen? Es beginnt ein Wettlauf mit der Zeit...

"Hasenjagd" ist mein erstes Buch vom erfolgreichen und schwer gelobten Thriller-Autor Lars Kepler. Ich bin daher mit hohen Erwartungen in das Buch gestartet und wurde nicht enttäuscht. Er erzählt die Geschichte in einem sehr lebendigen und hervorragend zu lesenden Schreibstil, der mich schnell an die Handlung fesselte. Zunächst hatte ich noch als Quereinsteiger ein wenig Verständnis-Probleme, aber die parallelen Handlungssträngen verdichten sich schnell und es entwickelt sich ein aus meiner Sicht clever konzipierter und spannender Thriller, bei dem es mir zunehmend schwerer fiel, das Buch zur Seite zu legen. Der Spannungsbogen wird mit der Mordserie und den außergewöhnlichen Tatumständen auf einem hohen Niveau gehalten und endet in einem ausgiebigen und packenden Showdown. Der Hauptprotagonist Joona Linna nimmt in diesem Band zumindest nicht eine stark dominierende Position ein und mit seiner konstruktiven und engagierten Art konnte er bei mir schnell Sympathiepunkte sammeln. Der sechste Band hat definitiv Lust auf mehr gemacht, so dass ich mich wohl noch den ersten Teilen der Serie widmen werde.

"Hasenjagd" hat mir ein paar packende und spannende Stunden beschert, wobei der durchaus größere Umfang von 672 Seiten bei mir zu keiner Zeit Langeweile aufkommen ließ. Ein toller Thriller, den ich gerne weiterempfehle und mit den vollen fünf von fünf Sternen bewerte.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Spannung
  • Atmosphäre
  • Geschichte
  • Charaktere
Veröffentlicht am 25.10.2018

Die Unterhändlerin

Vier Tage in Kabul
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Die Schwedin Amanda Lund ist Polizeiausbilderin und zur Zeit in Afghanistan stationiert. Nach einem überraschenden Gefecht kann Amanda sich und einen Kameraden nur knapp aus der Gefahrenzone retten. Kurz ...

Die Schwedin Amanda Lund ist Polizeiausbilderin und zur Zeit in Afghanistan stationiert. Nach einem überraschenden Gefecht kann Amanda sich und einen Kameraden nur knapp aus der Gefahrenzone retten. Kurz darauf erhält sie schon einen neuen und äußerst brisanten Auftrag, zwei schwedische Diplomaten sind in Kabul entführt worden und sie soll nun mit den Ermittlungen beginnen. Die Recherchen führen sie in die schwedische Botschaft und zu einem Mord in der Heimat. Kann ihr Kollege und Chef Bill aus Schweden zum Auffinden der beiden entführten Diplomaten beitragen?
Die Autorin Anna Tell verfügt selber über eine zwanzigjährige Militär- und Polizeierfahrung, so dass ich sehr gespannt auf ihre Umsetzung des brisanten Themas einer Entführung in Afghanistan war. Die Geschichte konnte mich schnell mitreißen und Anna Tell hat es mit ihrem lebendigen und sehr gut zu folgenden Schreibstil geschafft, die besondere Atmosphäre der Krisenregion vor Augen zu führen. Es entwickelt sich eine clever konzipierte Story, die eigentlich direkt zu Beginn den Spannungsbogen mit dem dramatischen Alltag vor Ort aufbaut und mit überraschenden Wendungen und gut recherchierten Hintergrundinfos auf hohem Niveau hält. Es gibt stets viel Gelegenheit als Leser selber mitzurätseln und immer wieder neue Theorien aufzustellen, um dann am Ende wahrscheinlich doch noch überrascht zu werden. Das gut nachvollziehbare aber stets spannende Finale rundet das Buch dann aus meiner Sicht hervorragend ab.
"Vier Tage in Kabul" ist aus meiner Sicht ein spannender Thriller mit einem interessanten und zugleich mit seiner Realitätsnähe erschreck-enden Hintergrund, der mir einige fesselnde Stunden bescherte. Ich empfehle das Buch daher gerne weiter und bewerte es mit den vollen fünf von fünf Sternen.

Veröffentlicht am 22.10.2018

Der Freund des Opfers

Ein Winter in Paris
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Victor kommt aus ganz einfachen Verhältnissen, aber es gelingt ihm durch viel Fleiß sein Studium in Paris anzutreten. Von Beginn des Studiums an gilt er als Außenseiter und ist quasi ohne Chance einen ...

Victor kommt aus ganz einfachen Verhältnissen, aber es gelingt ihm durch viel Fleiß sein Studium in Paris anzutreten. Von Beginn des Studiums an gilt er als Außenseiter und ist quasi ohne Chance einen der begehrten Plätze zum weiteren Studium zu ergattern. Sein Ehrgeiz ist geweckt, und er führt ein einsames Leben mit seinen Büchern, um für die Prüfung gewappnet zu sein. Er findet in Paris keinerlei Beachtung. Für viele überraschend schafft Victor die hohe Hürde, ohne dass aller-dings seine Wahrnehmung davon profitieren könnte. Ein traumatisches Ereignis an der Universität ändert jedoch sein Leben von einen Tag auf den anderen...
Jean-Philippe Blondel hat aus meiner Sicht mit "Ein Winter in Paris" einen sehr emotionalen und berührenden Roman geschrieben. Er erzählt die Geschichte in einer sehr gefühlsbetonten Art und Weise, die mich in den Bann gezogen hat. Auf den verhältnismäßig wenigen 188 Seiten packt er so viele Emotionen in die Zeilen, dass so mancher Schmöker von 600 Seiten oder mehr blass erscheint. Gerade die Veränderung seiner Wahrnehmung bei anderen ist dem Hauptprotagonisten ein Rätsel und stellt sein Leben in Frage. Eine Person die ihm weitestgehend fremd war, ihm seiner eigenen Person im Verhalten sogar sehr ähnlich erschien, verändert sein Leben so nachhaltig. Die Begegnungen mit dem trauernden Vater ermöglichen ihm eine Konfrontation mit seinem eigenen Leben und den vorgelebten Verhaltensweisen. Die Welt erschließt sich Victor neu und er setzt aufgrund seiner neuen Erfahrungen alle Werte auf den Prüfstand. Dabei gelingt es Jean-Philippe Blondel sehr pointiert auf den Punkt zu schreiben, was das Buch zu einem echten Leseerlebnis macht.
"Ein Winter in Paris" ist für mich eine der Leseentdeckungen in diesem Jahr. Eine berührende Geschichte packend und authentisch erzählt. Ich halte das Buch für unbedingt lesenswert, empfehle es daher sehr gerne weiter und bewerte es mit den vollen fünf von fünf Sternen.

Veröffentlicht am 21.10.2018

Hanna Hemlokk - charmant und kompromisslos

Heringshappen
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Hanna Hemlokk ist ihr Dorf zur Zeit zu friedlich, schon eine längere Zeit wartet sie auf einen neuen Einsatz als professionelles Privat Eye. Da muss dann schon einmal ein Unfall herhalten, der Hanna ein ...

Hanna Hemlokk ist ihr Dorf zur Zeit zu friedlich, schon eine längere Zeit wartet sie auf einen neuen Einsatz als professionelles Privat Eye. Da muss dann schon einmal ein Unfall herhalten, der Hanna ein wenig merkwürdig erscheint. Auf einer offenen Wiese wurde der Besitzer des neuen Restaurants "Die Heuschrecke" von einer wild gewordenen Kuh niedergetrampelt und getötet. Warum hielt sich das Opfer auf der Wiese auf? Und wie kam es dazu, dass eine sonst sehr friedliche Kuh plötzlich zur tötenden Bestie wird? Hanna wird von allen nur belächelt, aber in ihrer charmanten Art beginnt sie mit ihren Ermittlungen und erhält kurz darauf auch noch einen offiziellen Fall. Sie soll den Horror-Clown enttarnen, der das Dorf seint einiger Zeit tyrannisiert...

"Heringshappen" ist der bereits achte Fall für die liebenswerte und stets neugierige Privatdetektivin Hanna Hemlokk. Ich mag die sehr lebendige und mit vielen Seitenhieben versehene Schreibweise der Autorin Ute Haese. Ihr kommt es bei den Ermittlungen ihrer Privat-Detektivin nicht auf blutrünstige und abschreckende Taten an, stattdessen konzipiert sie eine spannende Geschichte bei der der Leser kräftig miträtseln darf, um am Ende meist doch noch überrascht zu werden. So erging es mir zumindest auch wieder bei dem aktuellen Buch von Ute Haese. Die Spannung wird mit den Ermittlungen und dem privaten Umfeld ihrer Hauptprotagonistin auf einem hohen Niveau gehalten, und gleichzeitig sorgt sie mit einer aus meiner Sicht wohldosierten Portion Humor für eine stets angenehme Atmosphäre. Gleichzeitig gelingt es ihr den Lokalkolorit des Nordens in die Geschichten einzubauen, was den Büchern einen zusätzlichen Charme verleiht.

Insgesamt war "Heringshappen" für mich eine sehr gelungene Fortsetzung um eine Ermittlerin, die man schnell in sein Herz schließt. Ich spreche der gesamten Serie einen hohen Unter-haltungswert zu, so dass ich das Buch auch gerne weiterempfehle und mit den vollen fünf von fünf Sternen bewerte.