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Veröffentlicht am 17.04.2024

ein wundervoller Debütroman mit Volltreffer ins Herz und Taschentuchalarm

Be my Heartbeat
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Ein Überraschungshörbuch, das ich eher durch Zufall entdeckt und einfach so genossen habe.

Inhaltlich geht es um die totkranke junge Amy, deren letzter Wunsch es ist, sich noch ein Tattoo stechen zu lassen. ...

Ein Überraschungshörbuch, das ich eher durch Zufall entdeckt und einfach so genossen habe.

Inhaltlich geht es um die totkranke junge Amy, deren letzter Wunsch es ist, sich noch ein Tattoo stechen zu lassen. Dabei begegnet sie dem Studenten Nathan, dem Amys Krankheitsgeschichte sehr nahe geht und der alles daransetzt, ihr die letzte Zeit noch so schön wie möglich zu gestalten. Selbst familiär ziemlich belastet und um sein Stipendium kämpfend, entwickelt sich mehr, als beide für möglich halten konnten, auch wenn die Zeit nur begrenzt ist…

Einfühlsam und mit viel Gänsehautfeeling wird man in eine Geschichte gerissen, bei der ich immer wieder mit den Tränen kämpfen musste. Bedingt durch den Tod von Amys Bruder und nun selbst so schwer krank und sämtlichen Untersuchungen ausgesetzt, um herauszufinden, ob Amy von derselben Krankheit wie ihr Bruder betroffen ist, gleichzeitig aber auch einer Helikoptermutter ausgesetzt und einem stets abwesenden Workaholic als Vater ist es ein einziges Auf und Ab. Sowohl gefühls- als auch kräftemäßig ist Amy am Limit, so tapfer, so mutig und doch auch resigniert.

Erst mit Nathan erlebt sie glückliche Momente, seine Ideen, seine selbstlose, rücksichtsvolle und doch so lustige Art trotz so vieler eigener Probleme und Sorgen machen ihn so unglaublich liebenswert.

Begeistert hat mich, dass die Autorin genau die richtige Mischung aus traurigen, aber vielen schönen und lustigen Momenten gezaubert hat, so dass man zwar schon öfter mal einen Kloß im Hals hatte, aber es entstand nie das Gefühl, erdrückt zu werden.

Die Charakterzeichnung der Familien hat toll gepasst, ob positiv oder negativ, ebenso wie man Amy und Nathan einfach ins Herz schließt und trotz aller Verzweiflung und Aussichtslosigkeit ein wenig Glück für beide wünscht.

Mit den gefühlvollen Stimmen der Sprecher wird eine Geschichte erzählt, voller Hoffnung, Freundschaft, Liebe und Hilfsbereitschaft, die unter die Haut geht, voll ins Herz trifft und dann noch mit einem Twist überrascht, mit dem niemand gerechnet hat und der mich echt zerrissen hat.

Diese Geschichte macht was mit einem, man lebt irgendwie mit, macht sie greifbar, lässt einen so viel fühlen, hoffen und bangen und gleichzeitig erwischt es einen eiskalt.

Ganz großes Gefühlskino, mit einem Cliffhanger, der für weitere Spannung und Gefühlschaos sorgt und bei dem man sofort weiterhören und lesen möchte. Nach dieser Geschichte hab ich mir die Bücher gekauft, der Schreibstil, die Idee, die Umsetzung ist klasse und von mir gibt es eine klare Leseempfehlung.

Ich mag Geschichten, die nicht absehbar sind und mich immer wieder überraschen.

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Veröffentlicht am 13.04.2024

Der 2.Teil der mitreißenden Kölln-Saga zur Zeit des 1.Weltkriegs

Das Haus Kölln. Große Hoffnung
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Das hibbelige Warten auf die Fortsetzung der Kölln-Saga hat sich gelohnt und was für ein toller 2.Teil. Jetzt sind wir schon eine Generation weiter, die Kinder von Bertha und Peter Kölln sind mittlerweile ...

Das hibbelige Warten auf die Fortsetzung der Kölln-Saga hat sich gelohnt und was für ein toller 2.Teil. Jetzt sind wir schon eine Generation weiter, die Kinder von Bertha und Peter Kölln sind mittlerweile selbst erwachsen und gehen ihrer Wege. Die Auswirkungen des 1.Weltkrieges machen allerdings auch vor der Familie und dem Betrieb keinen Halt und sie müssen mit etlichen Problemen, Sorgen und Verlusten kämpfen.

Wieder mal schafft es die Autorin mit ihrem spannungsgeladenen, unterhaltsamen Schreibstil den Leser von Anfang bis Ende in die Handlung zu reißen. Durch die verschiedenen Familienmitglieder erhält man abwechslungsreiche Perspektiven, erlebt ihren Werdegang, ihre Schicksale und natürlich gibt es auch einige Verluste und traurige Momente.

Gekonnt wird man als Leser mit historischen Persönlichkeiten bekanntgemacht, erlebt Hamburg und Elmshorn zu einer Zeit, in der Armut, Hunger und sonstige Kriegsauswirkungen um sich greifen und immer mehr Versorgungsengpässe entstehen.

Das, was Bertha, ihre Schwägerin Marie und die neue Schwiegertochter Else und auch Luisas Tochter Caroline auf die Beine stellen, ist einfach genial und hier ist wirklich Frauenpower angesagt. Die Zeiten stehen im Wandel, was bislang verpönt und mit Argwohn betrachtet wurde, hält langsam Einzug und trotz einigem Widerstand, auch von der männlichen Seite der Familie, geben sie nicht auf und stellen so manches auf die Beine, was mich begeistert, fasziniert und mir auch so manches Schmunzeln entlockt hat.

Es gibt etliches an Überraschungen, manche Wende, mit der man nicht gerechnet hat und Freud und Leid liegen oft so nah beieinander. Manches Ereignis ist eher am Rande erwähnt, was mich etwas überrascht hat, aber emotional und gefühlsmäßig blieb ihnen zu dieser Krisenzeit nicht viel übrig, als weiterzumachen, um irgendwie zu überleben und die Stellung zu halten.

Die Charaktere waren wieder mal großartig, mit Else und auch Caroline sind zwei tapfere, mutige und selbstbewusste Frauen hinzugekommen, die man sofort ins Herz schließt und auch meine heimliche Favoritin Marie macht einen tollen Werdegang durch und ihre Geschichte hat mich am meisten berührt.

Ich mag diese Reihe sehr, es deckt eine Menge an Emotionen ab, ist toll recherchiert und trotz einigem Freestyle aufgrund fehlender Informationen ist der Autorin eine tolle Saga gelungen, die einfach viel Spaß macht, die zeigt wie wichtig Zusammenhalt, Familie, Rückhalt und Fortschritt ist und wie man selbst in Krisen einen kühlen Kopf bewahrt und auch mit Widerstand um das kämpft, was einem wichtig ist und was man liebt.

Jetzt freue ich mich schon auf das Finale, wo wir die Zeit um den 2.Weltkrieg erleben werden.

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Veröffentlicht am 12.04.2024

eine tief berührende, emotionale Lebensgeschichte aus dem 2.Weltkrieg

Und Großvater atmete mit den Wellen
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Trude Teige erzählt in einer mitreißenden Geschichte von den Erlebnissen ihrer Familie zur Zeit des 2.Weltkriegs. Als ich diese Geschichte zu Ende gehört und dann das Nachwort gelesen habe, war ich fasziniert ...

Trude Teige erzählt in einer mitreißenden Geschichte von den Erlebnissen ihrer Familie zur Zeit des 2.Weltkriegs. Als ich diese Geschichte zu Ende gehört und dann das Nachwort gelesen habe, war ich fasziniert und gleichzeitig erschüttert, denn hier zeigt sich wieder einmal, wie sich Ereignisse der Vergangenheit bis in die späteren Generationen auswirken.

Die norwegischen Brüder Konrad und Sverre werden auf dem Weg ihres Handelsschiffs Richtung Australien von einem japanischen U-Boot torpediert und geraten in Gefangenschaft. Obwohl Konrad die Flucht in einem Rettungsboot gelingt, strandet er an der Küste Javas und wird verletzt auf die dortige Krankenstation gebracht, wo er die ebenfalls norwegische Krankenschwester Sigrid kennen- und lieben lernt. Doch die Zweisamkeit endet jäh, als die Japaner sie in getrennte Gefangenenlager bringen, eins für Frauen, eins für Männer. Eine schreckliche, unmenschliche Tortour beginnt, in der die Menschen schon bald den Grausamkeiten, Hitze, Krankheiten, Hunger, Folter und Willkür der Wächter ausgesetzt sind. Die Strafen für kleinste Vergehen verlaufen auf menschenunwürdigste Art und so manches Mal hab ich mit den Tränen gekämpft.

Oft musste ich an den Film Paradise Road denken, der mich damals auch extrem erschüttert hat. Nur der Willensstärke von Sigrid und auch einigen anderen tapferen Frauen ist es zu verdanken, dass sie sich trotz drohender Strafen und Erniedrigung einsetzten, um sich gegenseitig zu helfen, kreativ zu werden und für das Überleben der Gefangenen kämpften. Auch im Männerlager sah es nicht anders aus und so erlebt man abwechselnd aus der Sicht von Konrad und Sigrid, was in den Lagern passiert ist.

Auch wenn die Geschichte überwiegend über die Lagerzeit berichtet, gab es auch so manche schöne Begebenheit, die zeigt, was Zusammenhalt, Mut und Freundschaft ausmacht und wie man auch unter den schlimmsten Zuständen den Glauben und die Hoffnung bewahrt. Immer wieder fließt hier auch der Titel mit ein, was ich absolut passend fand.

Die Wendung am Ende hat mich auch nochmal an meine Grenzen gebracht, weil ich damit überhaupt nicht gerechnet habe, es aber trotz allem eine insgesamt zufriedenstellende Entwicklung nahm.

Schonungslos wird das Vorgehen der Japaner mit den Gefangenen erzählt, die in nichts dem Verhalten der Nazis nachstanden, die ohne Skrupel und völlig gefühlskalt und brutal gegen Feinde vorgingen, ungeachtet, ob Menschen um Gnade gefleht haben, kleine Kinder, Ältere oder Geschwächte waren.
Dennoch finde ich es wichtig, sich auch mit diesem Teil der dunklen Ära des 2.Weltkrieges zu beschäftigen, unter dem die gesamte Bevölkerung in den verschiedensten Formen leiden mussten. Geschichten gegen das Vergessen und um daraus zu lernen.

Obwohl es der 2.Teil ist, kann man ihn unabhängig vom 1.Teil lesen, wo es um den Großvater Konrad und seine Lebensgeschichte geht.

Es ist ein emotionsgeladenes Buch auf Tatsachen beruhend und die Autorin hat mit ihrem angenehmen, fesselnden und beeindruckenden Schreibstil einen bleibenden Eindruck hinterlassen.

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Veröffentlicht am 09.04.2024

"es ist nur ein schlichtes Verbot- der Verstoß tödlich

Das Verbot: Thriller
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„Das Vermächtnis der schweigenden Mönche steckt tief in deinem Herzen“ – diese Nachricht auf Latein scheint einen Zusammenhang zwischen Morden an Mönchen im Franziskanerkloster in Zons um 1505 und zwei ...

„Das Vermächtnis der schweigenden Mönche steckt tief in deinem Herzen“ – diese Nachricht auf Latein scheint einen Zusammenhang zwischen Morden an Mönchen im Franziskanerkloster in Zons um 1505 und zwei weiteren Morden in der Gegenwart zu haben.

Während in beiden Zeitebenen akribisch gesucht wird, um diesen Hinweisen nachzugehen und die Morde aufzuklären, wird man immer tiefer in ein Geheimnis reingezogen, dass mit einem simplen Verbot zu tun hat.

Doch die Art und Weise, wie die Personen ums Leben kamen, immer mehr verdächtige Personen auftauchen zusammen mit einer merkwürdigen Schatulle samt besonderen Schlüssel lassen die Ermittler, sowohl Bastian Mühlenberg vor 500 Jahren als auch Kriminalkommissar Oliver Bergmann und seine Kollegen lange im Dunkeln tappen, während die Zeit davonrast.

Wieder mal schafft es die Autorin, mit steigender Spannung, viel Verwirrung und Psychospielchen den Leser in beiden Handlungssträngen abzuholen, sich in die jeweiligen Zeiten zu versetzen und selbst ein wenig Ermittler zu spielen. Doch was dabei herauskommt, lässt einen sprachlos und schockiert zurück, ist an Perfidität nicht zu überbieten.

Und auch Wolfgang Berger als Sprecher ist eine gelungene Besetzung, um den Zuhörer zu fesseln und mit seiner eindringlichen Stimme passend zu den überwiegend männlichen Personen für steigende Dramatik und Aufregung zu sorgen.

Eine echte Herausforderung sind auch die Zeitenwechsel, die immer dann stattfinden, wenn es besonders spannend wird. Eine Geduldsprobe, die an den Nerven zerrt, aber dafür sorgt, dass man nicht aufhören kann, zu lesen oder zuzuhören.

Ein Katz und Maus Spiel sowohl zwischen Täter und Opfer als auch zwischen Autorin und Lesern.

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Veröffentlicht am 09.04.2024

berührende Liebesgeschichte und ein Traum von Schokolade

Café Alba
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Ein Traum von Schokolade, eine Geschäftsidee aus der Not geboren und ein Rezept, so lecker, dass man noch heute davon schwärmt…Da lockt nicht nur das einladende Cover, das sofort die Vorfreude auf den ...

Ein Traum von Schokolade, eine Geschäftsidee aus der Not geboren und ein Rezept, so lecker, dass man noch heute davon schwärmt…Da lockt nicht nur das einladende Cover, das sofort die Vorfreude auf den Inhalt der Geschichte steigert!

Als die 16jährige Francesca in Alba im Piemont ihre Arbeit als Hausmädchen anfängt, ahnt sie noch nicht, was in nur kurzer Zeit auf sie zukommen wird. Die Familie Milani führt das erfolgreiche Café Alba, bis es zu einem schweren Schicksalsschlag kommt, der die Familie fast in den Ruin treibt. Während Francesca dem Sohn der Familie, Matteo im Café zur Hand geht und sich zwischen beiden Gefühle entwickelt haben, scheint eine gemeinsame Zukunft als auch die Weiterführung des Cafés fast ausweglos zu sein. Wichtige Lebensmittel sowie Gelder fehlen und jemand hat es auf das Café abgesehen und setzt nun alle Mittel und Hebel in Bewegung, um sich die Übernahme zu sichern. Doch Francesca kämpft um das, was ihr wichtig ist und hat eine folgenreiche Idee…

Diese Geschichte hat wirklich alles, was einen an Italien, die Gemütlichkeit, die Süsse und diesen gewissen Charme erinnert. Francesca ist trotz ihrer jungen Jahre verantwortungsbewusst und zuverlässig, was der Familie Milani trotz des Widerstands der Mutter zugutekommt, die für ihren Sohn schon eine materiell lohnenswerte Partie im Auge hat und sich vehement dagegen sträubt, dass ihr Sohn sich in ein Hausmädchen verliebt. Aber Matteo erkennt in Francesca so viel mehr als nur eine Arbeitskraft, er sieht ihren Humor, ihre Aufrichtigkeit und Hilfsbereitschaft und das was sie trotz aller Rückschläge und Aussichtslosigkeit auf die Beine stellen, ist wirklich großartig.

Die Beschreibungen der Kreationen ziehen einen in die Handlung, man hat das Gefühl, als würde man den Duft einatmen, den Geschmack auf der Zunge spüren und diese gewisse Atmosphäre wahrnehmen.

Man spürt die ganze Zeit diesen Wechsel zwischen Leichtigkeit und Gelassenheit, dann wieder Drama und Melancholie und diesen speziellen Charme, alles irgendwie toll aufeinander abgestimmt. Das Ende hat mit mir gespielt, mich gepackt, mein Herz zerrissen, gleichzeitig aber ein unerwartetes Finale gezaubert, genauso wie das Leben oft spielt- unvorhersehbar, wechselbar aber nie ohne Hoffnungsschimmer.

Deshalb von mir eine klare Leseempfehlung.

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