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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 08.04.2020

Witzige Pferdegeschichte im Tagebuchstil

Das Chaospferd
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Dieses Buch liebt die Tochter.
Im Tagebuchstil erzählt die zwölfjährige Romi aus ihrem Leben - und zum Bucheinstieg ist sie sehr, sehr happy, denn sie hat gerade ein e i g e n e s Pferd bekommen. Wow!

Pferdebücher ...



Dieses Buch liebt die Tochter.
Im Tagebuchstil erzählt die zwölfjährige Romi aus ihrem Leben - und zum Bucheinstieg ist sie sehr, sehr happy, denn sie hat gerade ein e i g e n e s Pferd bekommen. Wow!

Pferdebücher gibt es ja viele, dieses hier hat aber besonderen Anklang gefunden. Aus zwei Gründen: es ist in der Ich-Form geschrieben, das mag das Kind immer total gerne. Und dann kam noch gut an, dass es keine "Mädchen bekommt ein Pferd, reitet das erste Mal, eine magische Verbindung zwischen Mädchen und Pferd baut sich auf und tadaaa - sie gewinnt sogleich ihr erstes Turnier-Story" ist.


Zora ist dickköpfig, einfach ein Chaospferd und von einfachen Sofort-Erfolgen kann sich Romi gleich mal verabschieden. Auch Romi ist nicht immer das Mustermädchen aus dem Roman, sie zofft sich mit ihrer besten Freundin, macht Fehler und gerade das macht das Buch so authentisch.


Lustig ist es natürlich auch - und "Pferdesprache" wird auch verwendet, das erfreut das Kinderherz und die pferdeunkundige Mutter hatte mal keine Ahnung, wovon die Rede ist. Aber keine Bange, man kann natürlich trotzdem folgen, auch wenn man nicht weiß, was ein Paddock ist.

Für alle Pferdemädels und Jungs (es kommt auch ein Junge im Buch vor und gar kein rosa Glitzer!) ein witziges Buch - 100 %-ige Weiterempfehlung der Tochter.

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Veröffentlicht am 01.04.2020

Schuld und Sühne

Miracle Creek
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Hui, was für ein Buch!
Ist es ein Thriller? Ein Drama? Ein Kammerspiel? Ein klein wenig von allem.
Im Mittelpunkt steht ein viertägiger Gerichtsprozess. Angeklagt ist Elizabeth, sie soll ihren achtjährigen ...

Hui, was für ein Buch!
Ist es ein Thriller? Ein Drama? Ein Kammerspiel? Ein klein wenig von allem.
Im Mittelpunkt steht ein viertägiger Gerichtsprozess. Angeklagt ist Elizabeth, sie soll ihren achtjährigen Sohn während einer Sauerstoff-Therapie getötet haben, ebenso ihre Freundin Kitt.
Nach und nach treten verschiedene Zeugen vor und schildern ihre Sicht der Dinge. Aber was ist tatsächlich geschehen? Was ist die Wahrheit?
Die eigene Wahrnehmung verändert sich, je nachdem, wer gerade im Zeugenstand ist. Man fühlt an Tag 1 mit einem Zeugen und hasst ihn an Tag 4 und umgekehrt.

Neben der Spannung, endlich zu erfahren, was nun tatsächlich geschah, lebt das Buch auch von der Beschreibung der Lebensumstände von Migranten aus Korea in den USA - erschütternd und niederschmetternd.

Die Themenfelder Mutterliebe, behinderte Kinder, Autismus und alternative Heilmethoden nehmen viel Raum ein und stimmen nachdenklich.

Durch den ständigen Perspektivenwechsel kann man sich in alle Charaktere einfühlen und die jeweiligen Handlungsweisen auch überwiegend nachvollziehen. Ein besonderer Schreibstil, der mich richtig tief in die Story versinken ließ.

Fazit: Bislang eines meiner Buchhighlights des Jahres 2020 - das ich doch etwas fassungslos mit einem tiefen Seufzen weggelegt habe. Unbedingte Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 31.03.2020

So muss ein Sachbuch sein

Tagesschau & Co. – Wie Sender und Redaktionen Nachrichten machen
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Wir sind hier nicht so die Sachbuch-Fans, die Wissensvermittlung ist oft so trocken und so bis ins letzte Detail ist es dann ja doch auch nicht interessant. Dachten wir, aber...

Irrtum! Wir sind doch ...

Wir sind hier nicht so die Sachbuch-Fans, die Wissensvermittlung ist oft so trocken und so bis ins letzte Detail ist es dann ja doch auch nicht interessant. Dachten wir, aber...

Irrtum! Wir sind doch Sachbuch-Fans, es kommt nur darauf an, wie sie gemacht sind.
Hier ist sowohl das Thema als auch die Aufbereitung spannend und so gar nicht trocken.

Es geht um Nachrichten, also von "Nachrichten - was ist das eigentlich?" über den Unterschied von öffentlich-rechtlich und privat, wie Nachrichten ausgewählt werden, warum fast nur schreckliche Nachrichten vorkommen und viel viiel mehr.
Stets kindgerecht, aber auch für Erwachsenen total spannend. Es ist ein umfassender Einblick, bei dem auch ich als "Große" noch einiges Neues erfahren habe.
Das Kind hat das Buch sogar in einem Rutsch durchgelesen, was für ein Sachbuch sehr ungewöhnlich ist.

Neben den reinen Infos gibt es aber auch genauso wichtige Kapitel als Hilfestellung, beispielsweise was man tun kann, wenn einem Nachrichten Angst machen oder wie man Fake News erkennen kann.

Zwischendrin gibt es immer wieder Mitmachteile, also Rätsel und Co, bei denen man dann gleich mal testen kann, ob man alles verstanden hat oder auch mal selbst etwas ausprobieren kann.

Lustig wird es auch, zum Beispiel im Kapitel "Pleiten, Pech und Pannen und auch sonst ist der Schreibstil nicht nur ernst, sondern durchaus auch witzig (dort, wo es passt), sehr gelacht haben wir beispielsweise bei der Erklärung, ob eine Meldung nah dran ist "...wenn beispielsweise bestimmte Autos in Hamburg...nicht mehr fahren dürfen, weil sie die Luft verpesten, dann ist das für die Menschen interessanter, als wenn das in Quetzaltenango, Llanfairpwllgwyngyllgogerychwyrndrobwllllantysiliogogogogoch oder Saint-Louis-du-Ha! Ha! der Fall ist." (ich hoffe, ich habe mich jetzt nicht vertippt - die Erklärung, wo die Orte liegen, die gibt es übrigens in einem Infokästchen dann auch noch).

Ganz dicke Weiterempfehlung, ein Buch auf Kinderaugenhöhe, das aber auch für Erwachsene ein Gewinn ist.

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Veröffentlicht am 26.03.2020

Spannend, aber auch gruselig

Bloom
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Vorneweg: das Buch hat insbesondere eingangs erschreckend viele Bezüge zu unserer aktuellen Lebenssituation, ob es gerade im Moment die richtige Lektüre ist, das sei mal dahingestellt. Menschen mit Atemschutzmasken, ...

Vorneweg: das Buch hat insbesondere eingangs erschreckend viele Bezüge zu unserer aktuellen Lebenssituation, ob es gerade im Moment die richtige Lektüre ist, das sei mal dahingestellt. Menschen mit Atemschutzmasken, schweren Hustenanfällen und Lungenkrankheiten, Menschen, die nicht mehr aus dem Haus gehen, Einkäufe, bevor der Notstand ausgerufen wird, all das gibt es auch im Buch. Eine unbeschwerte Ablenkung in Corona-Zeiten ist die Lektüre nicht!

Zum Buch selbst: drei Teenies, zwei davon eher Außenseiter und zwei von schweren Allergien geplagt, erfahren nach einem heftigen Regen massive Linderung ihrer Beschwerden. Allerdings wächst zeitgleich ein seltsames schwarzes Gras, das alles zu überwuchern droht und nicht ausrottbar ist.

Das Buch hat mich tatsächlich ab Seite 1 gepackt, der Spannungsbogen baut sich Stufe um Stufe auf und die Ursache für die merkwürdigen Geschehnisse hat mich total überrascht. Etwas spooky, aber in der Handlung verpackt erscheint es gar nicht so abgefahren.
Die drei Teenies wurden gut beschrieben, man konnte sich in alle drei einfühlen und zwischendrin gab es auch etwas banalen Teenie-Alltag zum Durchschnaufen.
Der Schreibstil gefällt mir sehr, unkompliziert und er lässt sofort die Bilder zur Handlung vor dem geistigen Auge entstehen.

Das Buch wird ab 12 Jahren empfohlen - es beinhaltet allerdings schon ganz schön brutale Szenen, die zwar nicht in aller Breite geschildert werden, aber Potential für Albträume ist ausreichend vorhanden. Ich würde das Buch nicht unter 14 Jahren verschenken.

Was ich nicht wusste: Bloom ist Band 1 einer Trilogie und endet mit einem Cliffhanger. Das kann ich so gar nicht leiden, hier war es aber o.k., da die Handlung trotzdem in sich weitestgehend einen Abschluss gefunden hat.

Ein starkes Buch, ich bin auf jeden Fall bei Band 2 wieder dabei.

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Veröffentlicht am 24.03.2020

Ein Wimmelbuch mit ganz viel Text - sooooooo schön!

Max und Mux und der Riesenwunschpilz
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Max und Mux kommen eher schlicht daher, das Cover des schön großformatigen Buches ist zwar hübsch, aber es verheimlicht etwas, was für ein Schatz sich dann hinter dem dicken Coverdeckel verbirgt.

Innen ...

Max und Mux kommen eher schlicht daher, das Cover des schön großformatigen Buches ist zwar hübsch, aber es verheimlicht etwas, was für ein Schatz sich dann hinter dem dicken Coverdeckel verbirgt.

Innen dann: wow! Die Illustrationen sind der Hammer, es gibt so viel zu entdecken. Ein klein wenig wie die Petterson und Findus Bücher.
Es ist wie ein Wimmelbuch, nur dass es dazu noch ganz viel Text gibt. Und zwar so viel Text, dass man viele Vorlesestunden damit verbringen kann, total schön. Auch für ältere Kinder, die schon alleine lesen, noch wunderbar geeignet.

Neben den hinreißenden Zeichnungen ist auch die Handlung an sich voller Witz und Überraschungen. Auch ich als Erwachsene war verblüfft, welche Wendung die Geschichte genommen hat.

Ein Bilderbuch für die ganze Familien, Mädchen und Jungs, Jung und alt, ein echter Schatz im Bücherschrank. Große Buchliebe hier bei uns.

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