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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 12.04.2020

Großer Rätselspaß für kleine Tüftler

Ravensburger Exit Room Rätsel: Gefangen im Hotel
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„Traust du dich hinein in dieses Hotel? Dann öffne die erste verschlossene Seite (mit einem Lineal oder Brieföffner).“

So beginnt das Buch, das ein Exit-Spiel ist und bei dem man versuchen muss, aus ...

„Traust du dich hinein in dieses Hotel? Dann öffne die erste verschlossene Seite (mit einem Lineal oder Brieföffner).“

So beginnt das Buch, das ein Exit-Spiel ist und bei dem man versuchen muss, aus dem Hotel wieder herauszukommen.
Wichtig zum Start: man braucht Stifte (am besten in mehreren Farben), Schere und Schmierpapier. Und ein Lineal zum Öffnen der Seiten. Ein Brieföffner - wie alternativ angegeben - wäre mir für Grundschüler im Eifer des Rätselgefechts noch zu unsicher.

Ganz wichtig: man kehrt immer wieder zurück auf das Zimmer-Bild und von da aus geht es dann mittels der Symbole weiter auf die entsprechende neue Buchseite. Man arbeitet das Buch also nicht Seite für Seite ab, sondern springt munter hin und her.

Die Rätsel sind ganz schön tricky und schön abwechslungsreich. Man sollte aus meiner Sicht aber schon in der dritten Klasse sein, denn man muss rechnen können (auch Stunden/Minuten) und die Aufgaben genau lesen.
Nachdem die Rätsel anspruchsvoll sind, funktioniert das Buch aber auch gut bei älteren Kindern, bis 12 Jahre hat man bestimmt seinen Spaß daran.
Schon die Aufgabenstellungen sind nicht immer so formuliert, dass man auf den ersten Blick weiß, was man nun machen soll, nach etwas grübeln kommt dann aber der Aha-Effekt. Ohne einen Erwachsenen, der zumindest zum Einstieg etwas Hilfestellungen gibt, überfordert es m. E. Drittklässer aber noch. Wenn die Kinder dann allerdings erst mal „drin“ sind, dann kommen sie oft sogar schneller als wir Erwachsene auf den richtigen Lösungsweg.

Falls man einmal nicht weiterkommen sollte, gibt es jeweils zwei Tipps, die weiterhelfen sollen. Allerdings sind diese so vage, dass sie uns im Fall der Fälle nicht weitergeholfen hätten, soweit sind wir schon immer selbst gekommen. Aber es gibt auch eine Auflösung zu jeder Fragestellung, so dass man notfalls auch nachsehen kann (man muss jede Aufgabe bearbeiten, da man sonst nicht weiter spielen kann).

Das Buch ist hochwertig, die verschlossenen Seiten lassen sich unkompliziert und ohne einzureißen schön trennen. Das kennen wir bei Adventskalenderbüchern, die auch so funktionieren, ganz anders, dort sieht das Buch im Anschluss immer fürchterlich aus.

Was anfangs tatsächlich schwer fällt: das Buch ist nach dem Spiel so nicht nochmal verwendbar und nie im Leben würden wir normalerweise in ein Buch schreiben oder malen. Man muss sich erst einmal davon frei machen, dass es eben kein klassisches Buch ist, sondern ein Spiel in Buchform.
Deshalb finde ich es auch nicht tragisch, dass es nur einmal zu bespielen ist, für uns ist es eben kein Buch, das wir mehrmals lesen möchten, sondern ein spannendes und anspruchsvolles Rätsel und Spiel, das Kindern auch etwas zutraut, gerade das gefällt mir hier sehr.

Unser Fazit: wir sind sehr angetan und hatten viel Spaß beim Rätseln, hatten oft große Augen und die Stirn in Runzeln, wir mussten uns richtig anstrengend. Und hatten dann verdiente Erfolgserlebnisse.
Eine Empfehlung für alle kleinen und großen Rätselfreunde.

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Veröffentlicht am 09.04.2020

Abenteuergeschichte und Reisebegleiter

Matti und Max: Abenteuer in Berlin
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Matti darf seinen Freund Max in Berlin besuche - juchuuu. Schon auf der Fahrt trällert er lauter Schlager über Berlin.
Dann wird es aber alles andere als ein gemütlicher Besuch beim Freund - sie finden ...

Matti darf seinen Freund Max in Berlin besuche - juchuuu. Schon auf der Fahrt trällert er lauter Schlager über Berlin.
Dann wird es aber alles andere als ein gemütlicher Besuch beim Freund - sie finden eine Schatz und eine aufregende Rallye durch Berlin beginnt.

Uns hat das Buch richtig gut gefallen, wir hatten eigentlich vermutet, dass hier eine Story um die Sehenswürdigkeiten Berlins herum gebaut wurde - aber es ist genau anders herum, das Abenteuer steht im Vordergrund und nebenbei und total stimmig erfährt man ganz viel über Berlin. Sowohl über die Sehenswürdigkeiten von Wannsee über Zoo bis Konnopke´s mit seiner Currywurst , aber auch viel über die Zeit der Teilung und der Rosinenbomber. Super gemacht!
Auch spezielle Berliner Wörter wie Schrippen und Buletten dürfen natürlich nicht fehlen.

Die perfekte Begleitlektüre für einen Berlin-Aufenthalt mit Kindern - oder im Nachklang, zum "in Erinnerungen schwelgen" und neue Pläne für eine erneute Reise schmieden. Kein klassischer Kinderreiseführer, sondern eine Abenteuergeschichte mit Berlin-Hintergrund.

Wir hatten schöne Lesestunden und haben vom Schwimmbad-Pommes am Wannsee geträumt und gleich Zoo-Videos der Panda-Bärchen (die auch schon genannt sind) angesehen. Eine kleine Berlin-Reise, auch wenn wir gerade nicht verreisen können...

Einstimmige Bewertung von Mutter und Kind:
**** Fünf Sterne ****

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Veröffentlicht am 08.04.2020

Witzige Pferdegeschichte im Tagebuchstil

Das Chaospferd
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Dieses Buch liebt die Tochter.
Im Tagebuchstil erzählt die zwölfjährige Romi aus ihrem Leben - und zum Bucheinstieg ist sie sehr, sehr happy, denn sie hat gerade ein e i g e n e s Pferd bekommen. Wow!

Pferdebücher ...



Dieses Buch liebt die Tochter.
Im Tagebuchstil erzählt die zwölfjährige Romi aus ihrem Leben - und zum Bucheinstieg ist sie sehr, sehr happy, denn sie hat gerade ein e i g e n e s Pferd bekommen. Wow!

Pferdebücher gibt es ja viele, dieses hier hat aber besonderen Anklang gefunden. Aus zwei Gründen: es ist in der Ich-Form geschrieben, das mag das Kind immer total gerne. Und dann kam noch gut an, dass es keine "Mädchen bekommt ein Pferd, reitet das erste Mal, eine magische Verbindung zwischen Mädchen und Pferd baut sich auf und tadaaa - sie gewinnt sogleich ihr erstes Turnier-Story" ist.


Zora ist dickköpfig, einfach ein Chaospferd und von einfachen Sofort-Erfolgen kann sich Romi gleich mal verabschieden. Auch Romi ist nicht immer das Mustermädchen aus dem Roman, sie zofft sich mit ihrer besten Freundin, macht Fehler und gerade das macht das Buch so authentisch.


Lustig ist es natürlich auch - und "Pferdesprache" wird auch verwendet, das erfreut das Kinderherz und die pferdeunkundige Mutter hatte mal keine Ahnung, wovon die Rede ist. Aber keine Bange, man kann natürlich trotzdem folgen, auch wenn man nicht weiß, was ein Paddock ist.

Für alle Pferdemädels und Jungs (es kommt auch ein Junge im Buch vor und gar kein rosa Glitzer!) ein witziges Buch - 100 %-ige Weiterempfehlung der Tochter.

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Veröffentlicht am 01.04.2020

Schuld und Sühne

Miracle Creek
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Hui, was für ein Buch!
Ist es ein Thriller? Ein Drama? Ein Kammerspiel? Ein klein wenig von allem.
Im Mittelpunkt steht ein viertägiger Gerichtsprozess. Angeklagt ist Elizabeth, sie soll ihren achtjährigen ...

Hui, was für ein Buch!
Ist es ein Thriller? Ein Drama? Ein Kammerspiel? Ein klein wenig von allem.
Im Mittelpunkt steht ein viertägiger Gerichtsprozess. Angeklagt ist Elizabeth, sie soll ihren achtjährigen Sohn während einer Sauerstoff-Therapie getötet haben, ebenso ihre Freundin Kitt.
Nach und nach treten verschiedene Zeugen vor und schildern ihre Sicht der Dinge. Aber was ist tatsächlich geschehen? Was ist die Wahrheit?
Die eigene Wahrnehmung verändert sich, je nachdem, wer gerade im Zeugenstand ist. Man fühlt an Tag 1 mit einem Zeugen und hasst ihn an Tag 4 und umgekehrt.

Neben der Spannung, endlich zu erfahren, was nun tatsächlich geschah, lebt das Buch auch von der Beschreibung der Lebensumstände von Migranten aus Korea in den USA - erschütternd und niederschmetternd.

Die Themenfelder Mutterliebe, behinderte Kinder, Autismus und alternative Heilmethoden nehmen viel Raum ein und stimmen nachdenklich.

Durch den ständigen Perspektivenwechsel kann man sich in alle Charaktere einfühlen und die jeweiligen Handlungsweisen auch überwiegend nachvollziehen. Ein besonderer Schreibstil, der mich richtig tief in die Story versinken ließ.

Fazit: Bislang eines meiner Buchhighlights des Jahres 2020 - das ich doch etwas fassungslos mit einem tiefen Seufzen weggelegt habe. Unbedingte Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 31.03.2020

So muss ein Sachbuch sein

Tagesschau & Co. – Wie Sender und Redaktionen Nachrichten machen
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Wir sind hier nicht so die Sachbuch-Fans, die Wissensvermittlung ist oft so trocken und so bis ins letzte Detail ist es dann ja doch auch nicht interessant. Dachten wir, aber...

Irrtum! Wir sind doch ...

Wir sind hier nicht so die Sachbuch-Fans, die Wissensvermittlung ist oft so trocken und so bis ins letzte Detail ist es dann ja doch auch nicht interessant. Dachten wir, aber...

Irrtum! Wir sind doch Sachbuch-Fans, es kommt nur darauf an, wie sie gemacht sind.
Hier ist sowohl das Thema als auch die Aufbereitung spannend und so gar nicht trocken.

Es geht um Nachrichten, also von "Nachrichten - was ist das eigentlich?" über den Unterschied von öffentlich-rechtlich und privat, wie Nachrichten ausgewählt werden, warum fast nur schreckliche Nachrichten vorkommen und viel viiel mehr.
Stets kindgerecht, aber auch für Erwachsenen total spannend. Es ist ein umfassender Einblick, bei dem auch ich als "Große" noch einiges Neues erfahren habe.
Das Kind hat das Buch sogar in einem Rutsch durchgelesen, was für ein Sachbuch sehr ungewöhnlich ist.

Neben den reinen Infos gibt es aber auch genauso wichtige Kapitel als Hilfestellung, beispielsweise was man tun kann, wenn einem Nachrichten Angst machen oder wie man Fake News erkennen kann.

Zwischendrin gibt es immer wieder Mitmachteile, also Rätsel und Co, bei denen man dann gleich mal testen kann, ob man alles verstanden hat oder auch mal selbst etwas ausprobieren kann.

Lustig wird es auch, zum Beispiel im Kapitel "Pleiten, Pech und Pannen und auch sonst ist der Schreibstil nicht nur ernst, sondern durchaus auch witzig (dort, wo es passt), sehr gelacht haben wir beispielsweise bei der Erklärung, ob eine Meldung nah dran ist "...wenn beispielsweise bestimmte Autos in Hamburg...nicht mehr fahren dürfen, weil sie die Luft verpesten, dann ist das für die Menschen interessanter, als wenn das in Quetzaltenango, Llanfairpwllgwyngyllgogerychwyrndrobwllllantysiliogogogogoch oder Saint-Louis-du-Ha! Ha! der Fall ist." (ich hoffe, ich habe mich jetzt nicht vertippt - die Erklärung, wo die Orte liegen, die gibt es übrigens in einem Infokästchen dann auch noch).

Ganz dicke Weiterempfehlung, ein Buch auf Kinderaugenhöhe, das aber auch für Erwachsene ein Gewinn ist.

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