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MarieausE

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 14.12.2023

Ein Satz mit X

Mord im Christmas Express
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Nein, leider ist mit der Überschrift nicht X wie X-Mas gemeint.

Auf das Buch habe ich mich sehr gefreut. Ich bin großer Agatha-Christie-Fan und habe mich nach der Buchankündigung "Ein Weihnachtskrimi, ...

Nein, leider ist mit der Überschrift nicht X wie X-Mas gemeint.

Auf das Buch habe ich mich sehr gefreut. Ich bin großer Agatha-Christie-Fan und habe mich nach der Buchankündigung "Ein Weihnachtskrimi, wie Agatha Christie ihn heute schreiben würde: spannend, skurril und absolut zeitgemäß" richtig abgeholt gefühlt. Auch das Cover passt dazu und ist sehr gelungen.

Allerdings glaube ich nicht, dass Agatha Christie heute so schreiben würde. Das Setting war noch entsprechend: ein Zug von Schottland durch die Highlands nach London. Plötzlich eingeschneit. Und dann ein Mord!

Aber das war es auch schon mit den Gemeinsamkeiten. Spannend wie angekündig? Leider nicht wirklich, eher das Gegenteil.
Skurril? Nein, auch.
Lediglich absolut zeitgemäß kann ich stehenlassen.
Denn das muss man sagen, es wurde kaum ein Thema unserer Zeit ausgelassen.
Sexuelle Gewalt gegenüber Frauen, Fake-Welt der Influencer, LGBT,...
Manchmal kam es mir so vor, als ob die Autorin eine Liste des Verlags abarbeiten musste und wirklich alle Schlüsselbegriffe einbauen musste.

Es war überhaupt kein klassischer Weihnachtskrimi, den man gemütlich eingemummelt am Sofa mit einem heißen Kakao genießt.
Es wurde für meinen Geschmack viel zu viel hineingepackt und hat mit dem Cover und dem Klappentext einfach falsche Erwartungen bei mir geweckt.
Statt leichter Krimikost waren das richtig schwere Themen, die in so einem Krimirahmen für mich nicht passend waren. Vor allem ohne Triggerwarnung oder Ankündigung der schweren Kost.

Veröffentlicht am 05.08.2023

Auch wenn er nicht stirbt, Zeit für den Abschied, Kommissar

Kommissar Jennerwein darf nicht sterben
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Was ist nur mit den typischen alpenländisch-charakteristischen Covern um die Kommissar Jennerwein-Reihe passiert? Wenn Titel und Autor nicht fett darauf stünden - ich hätte das Buch gar nicht richtig zuordnen ...

Was ist nur mit den typischen alpenländisch-charakteristischen Covern um die Kommissar Jennerwein-Reihe passiert? Wenn Titel und Autor nicht fett darauf stünden - ich hätte das Buch gar nicht richtig zuordnen können...

Aber das Cover deutet es schon an, der klassisch-humorvolle Jennerwein ist Geschichte.
Der Kommissar urlaubt in einem Wellness-Sport-Hotel. Frisch verheiratet und doch allein. Um die frisch Angetraute wird allerdings ein Geheimnis gemacht, das mich relativ bald genervt hat.

Ansonsten gibt es zwei Handlungsstränge.
Auf Jennerwein wurde ein Aufragskiller angesetzt und dieser Storystrang war nur absurd. Aber leider nicht auf humorvolle Weise.
Ansonsten macht Jennerwein Erfahrungen mit Künstlicher Intelligenz und hier machte sich dann bei mir endgültig gähnende Langeweile breit.
Ständige Wiederholungen und (für mich) fehlte der Esprit der alten Bände.

Ich hatte mich so auf das Buch gefreut - und bin jetzt enttäuscht.
Das war für mich leider keine Unterhaltung, ich habe mich meistens durch das Buch geschleppt.
Ein paar gute Sprüche gab es noch - aber ansonsten ist wohl die Zeit meines persönlichen Abschieds von Jennerwein hier mit Band 15 gekommen.
Alles hat seine Zeit...

Veröffentlicht am 30.06.2023

Wunderbares Gardasee-Feeling, aber die Lovestory war so gar nichts für mich

Sehnsucht in Sirmione aus der Reihe Liebe am Lago di Garda
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Viviane ist Mitte 40 und es läuft schief, was nur schieflaufen kann.
Ihr Partner betrügt sie, im Job wird sie nur ausgenutzt und ihre Mutter ist das komplette Gegenteil einer Unterstützung.
Da kommt eine ...

Viviane ist Mitte 40 und es läuft schief, was nur schieflaufen kann.
Ihr Partner betrügt sie, im Job wird sie nur ausgenutzt und ihre Mutter ist das komplette Gegenteil einer Unterstützung.
Da kommt eine Auszeit im schönen Sirmione am Gardasee genau richtig.
Aber anstatt dass Viviane reflektiert, stürzt sie sich gleich ins nächste Liebes-Chaos.

Und genau das ist es auch, was mich am Buch so genervt hat. Die neue Amore in Person des Italieners Salvatore ist einfach fürchterlich. Wohlwollend interpretiert hat er ein Geheimnis, für mich aber ist sowohl das Geheimnis, um das viel Tamtam gemacht wird samt seiner Auflösung nicht stimmig für den Handlungsverlauf. Noch unstimmiger allerdings Vivians Umgang mit Salvatores ständigen Ausflüchten und Verschwinden.
Das wirkte auf mich hinkonstruiert und ich musste mich fast ein wenig aufregen beim Lesen.
Dazu kommen nach sehr blumig-schwülstige Erotik-Szenen. Uff. Das muss man mögen - ich mag es nicht.

Ein Lanze muss ich allerdings für die Beschreibung des Gardasee-Flair brechen. Die Stimmung und Umgebung war super beschrieben, ich bin sofort wieder eingetaucht und für Gardasee-Fans ist das einfach schön zu lesen.

Insgesamt konnte mich das Buch aber leider nicht überzeugen.
Für Fans von sehr leichten Liebesromanen inklusive Erotik aber vielleicht eine gute Urlaubslektüre.

Veröffentlicht am 09.03.2023

Auch schlanke 240 Seiten können sich ziehen

Das glückliche Geheimnis
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Ich war sehr gespannt auf das Buch und habe mich im Vorfeld nicht spoilern lassen. Was wohl der Autor in den Straßen der Stadt gemacht hat? Ein Doppelleben, wie spannend, noch dazu nicht fiktiv.

Tja, ...

Ich war sehr gespannt auf das Buch und habe mich im Vorfeld nicht spoilern lassen. Was wohl der Autor in den Straßen der Stadt gemacht hat? Ein Doppelleben, wie spannend, noch dazu nicht fiktiv.

Tja, Pustekuchen. Es war überhaupt nicht spannend. Das Rätsel wurde umgehend gelüftet, er hat in Altpapiercontainern nach Briefen, Büchern & Co gesucht. Er wird nicht müde, das fortwährend zu betonen. Kommt es nur mir so völlig unspektakulär vor? Das ist das große Geheimnis? Er stellt es auch so dar, dass er dafür von der Gesellschaft schief angesehen wird. Dass dem wirklich so war, war für mich so deutlich nicht ersichtlich.
Es waren Papiercontainer, keine Restmüll- oder Biomüllbehälter, das riesengroße Drama und Geheimnis darum erschließt sich mir nicht.

Die Beziehung zur Freundin und Frau einschließlich stolz erzähltem Sexualleben sowie Auszeichnungen in der Schriftstellerkarriere bekommen noch viel Raum, aber ich las darüber aus der Distanz, ohne dass es mich sonderlich interessierte und auch ohne Tiefgang.

Von dem Buch hatte ich mir mehr erwartete, für mich plätscherte es ohne große Höhen und Tiefen so vor sich hin und ich hätte am liebsten schon nach dem ersten Drittel abgebrochen. Schade.

Veröffentlicht am 19.12.2022

Für Retro-Fans im Stil von Louis de Funès

Die Unverbesserlichen – Der große Coup des Monsieur Lipaire (Die Unverbesserlichen 1)
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Eine spritzige Gaunerkomödie? Das klang gut, ich freute mich auf das Buch.

Leider hat es meinen Geschmack nicht getroffen.
Mit knapp 500 Seiten fand ich es viel zu lang. Es hat sich gezogen und ich habe ...

Eine spritzige Gaunerkomödie? Das klang gut, ich freute mich auf das Buch.

Leider hat es meinen Geschmack nicht getroffen.
Mit knapp 500 Seiten fand ich es viel zu lang. Es hat sich gezogen und ich habe mich über weite Strecken gelangweilt.

Vom Stil hat es mich an die alten Louis de Funès-Filme meiner Kindheit erinnert.
Voller Klamauk und ein Humor, der nicht der meine ist.
Die Charaktere waren völlig überzeichnet (wobei das bei dem Stil schon so sein muss) und die Hauptperson, Guillaume Lipaire war mir auch noch unsympathisch. Vielleicht war das mein Problem mit dem Buch - ich konnte über die kleinen Gaunereien nicht schmunzeln, er ist mir nur unsäglich auf die Nerven gegangen.
Spannend fand ich es leider auch nicht.

Was mir aber gut gefallen hat war die Beschreibung der Küstenstadt Port Grimaud, die es auch real gibt. Da würde ich ja jetzt schon gerne mal hinfahren. Auch das Lebensgefühl in Südfrankreich kam wunderbar herüber.
Die Handlung war auch ab und an gespickt mit französischen Wörtern, die im Anhang übersetzt wurden. Obwohl ich kein französisch kann, hat das den Lesefluss überhaupt nicht gestört, sie waren so gebräuchlich, dass man auch ohne spezielle Sprachkenntnisse folgen konnte und haben Frankreich-Feeling herübergebracht. Das war auch geschickt gemacht.

Das Ende fand ich auch nicht schlecht - das war gut aufgelöst.

Insgesamt mag ich wohl einfach den klamaukigen Humor der Autoren nicht so, so ging es mir auch schon bei den letzten Klufti-Bänden.
Ihre Reisebeschreibungen hingegen finde ich super - mein Lieblingsbuch der Autoren ist auch "In der ersten Reihe sieht man Meer".
Deshalb von meiner enttäuschten Sternevergabe nicht abhalten lassen, wenn man den grundsätzlichen Stil mag, dann kann das hier auch eine vergnügliche Lektüre werden.
Ich bin bei Band 2 aber raus (wird eine Reihe).