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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 11.11.2022

Agententhriller sind wohl nichts für mich

EAST. Welt ohne Seele
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"East" spielt um die Zeit des Milleniumwechsels in Krakau.
Das Krakau-Setting hat mir sehr gut gefallen, man hat sowohl einen Hauch von der Stadt mit den vielen Bezirken als auch einen Einblick in die ...

"East" spielt um die Zeit des Milleniumwechsels in Krakau.
Das Krakau-Setting hat mir sehr gut gefallen, man hat sowohl einen Hauch von der Stadt mit den vielen Bezirken als auch einen Einblick in die Sagenwelt bekommen. Wenn man schon mal in Krakau war, dann hat das etwas.

Die Agenten-Story an sich war aber leider so gar nicht die meine.
Ein CIA-Agent, der sich mehr oder weniger zu Tode trinkt, trifft im Rahmen seines aktuellen Auftrags auf mehrere, natürlich bildhübsche Frauen, die alle auch ein Geheimnis haben. Soweit ja noch ganz interessant. Dann wird es aber auch schon unglaubwürdig, denn unser trinkender Agent wird völlig unattraktiv geschildert (ich hätte ihn auch locker 20 Jahre älter geschätzt nach den Schilderungen und war erstaunt, als irgendwann mal sein Alter genannt wurde), aber natürlich erliegen alle Frauen seinem traurigem Charme.

Die Handlung fand ich sehr verworren, ständige Szenenwechsel, endlose Verfolgungsszenen, lange, undurchsichtige Gespräche zwischen Schurken und Geheimdiensten, ich kam damit nicht klar.
Dazu gab es noch ordentlich Mord und Gewalt, aber spannend wurde es damit nicht.
Keine der Charaktere konnte mich erreichen, sie blieben mir fremd und ich konnte nicht mitfiebern.

Leider keine Reihe für mich - aber dafür bestimmt für andere Lesende.

Veröffentlicht am 02.11.2022

Unfassbar langatmig

Shorty
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Ich mag die Jennerwein-Romane von Herrn Maurer sehr gerne und war gespannt auf einen literarischen Ausflug in eine andere Welt.
Es war leider eine der Buch-Enttäuschungen 2022.
Ich mag skurrile Geschichten, ...

Ich mag die Jennerwein-Romane von Herrn Maurer sehr gerne und war gespannt auf einen literarischen Ausflug in eine andere Welt.
Es war leider eine der Buch-Enttäuschungen 2022.
Ich mag skurrile Geschichten, also hätte ich hier eigentlich voll auf meine Kosten kommen müssen.
Leider war dem nicht so.

Es ist ein Science Fiction Abenteuer oder wie es die Buchbeschreibung sagt: "eine Weltrettungsgeschichte der besonderen Art - tollkühn, witzig, temporeich."

Witzig ja, stellenweise. Das hat der Autor wirklich drauf. Auch in anderen Generes. "Mausetot? Ja, tot, aber sozusagen von einer edlen, altrömischen Töde"
Tollkühn? Hm, ja kann ich auch noch gelten lassen, die Story ist wirklich abgefahren.
Aber temporeich? Nein. für mich ganz und gar nicht. Vielleicht hätte es bei mir funktioniert, wenn sie auf 25% eingedampft worden wäre, so war es für mich wie in einer Endlosschleife. Immer wieder neue Welten, aber so wirklich spannend und mitreißend? Leider gar nicht.
Ich habe mich tapfer durchgekämpft (anders kann ich es leider nicht beschreiben), weil am Ende ja noch eine überraschende Auflösung kommen sollte.
Ja, sie kam - aber rückblickend muss ich sagen, dass es sich dafür nicht gelohnt hat, nicht abzubrechen.

Ich glaube, das ist eine schwarz-weiß-Buch. Entweder man liebt es und ist hellauf begeistert oder man kann damit gar nichts anfangen.

Zwei Sterne wurden es bei mir noch, weil es stellenweise schon meinen Humor getroffen hatte. Mehr leider nicht.

Veröffentlicht am 10.07.2022

Was will der Text?

Freizeit
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Franzi ist in ihren Zwanzigern, das Studium inzwischen beendet, sie verdient ihren Lebensunterhalt und schreibt immer wieder an ihrem Buch, in dem sie ihr Leben und das ihrer Freunde beschreibt.

Das war ...

Franzi ist in ihren Zwanzigern, das Studium inzwischen beendet, sie verdient ihren Lebensunterhalt und schreibt immer wieder an ihrem Buch, in dem sie ihr Leben und das ihrer Freunde beschreibt.

Das war für mich leider vollkommend uninteressant. Die Tage plätschern so dahin, wir lesen über ihren Alltag, ihre Social-Media-Kommunikation, aber alles aus einer Distanz, die mir keine Nähe zu den Figuren ermöglichte.

Mag sein, dass das Leben in dieser Generation widerspiegelt, aber es hat für mich weder einen Erkenntnisgewinn noch einen Unterhaltungswert.

Gestört hat mich auch der Aufbau. Wechselnd zwischen Rückblicken in die Zeit ihres Studiums und dann wieder in der Gegenwart fiel mehr die Orientierung während des Lesens nicht leicht.

Den feinen Humor, der im Klappentext angesprochen wird, habe ich auch vermisst.
Aber vielleicht war es ja Franzis Lektorin, die ab und an Feedback zum Buchstand gegeben hat und z. B. das hier sagte:
"Außerdem wirkt die Geschichte nicht sehr straff. Ich frage mich: Was will der Text? Wo genau ist der Zusammenhang? Gell?"

Damit sprach sie mir aus der Seele! Ist das humorvolle Selbstironie der Autorin, die ahnte, dass sie mit ihrem Text nicht alle Lesenden erreicht?

Fazit: Nicht mein Buch, aber ich bin auch nicht aus dieser Generation, vielleicht liegt es daran.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 21.06.2022

Ist das wirklich ernst gemeint?

Der Koch, der zu Möhren und Sternen sprach
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Ich mag ruhige Bücher mit etwas schrulligen Charakteren ja sehr gerne und habe mich sehr auf den Koch aus dem Elsass gefreut.
Bekommen habe ich aber ein schwülstiges Buch, bei dem ich mich sehr oft gefragt ...

Ich mag ruhige Bücher mit etwas schrulligen Charakteren ja sehr gerne und habe mich sehr auf den Koch aus dem Elsass gefreut.
Bekommen habe ich aber ein schwülstiges Buch, bei dem ich mich sehr oft gefragt habe, ob das jetzt wirklich ernstgemeint ist. Wertschätzung gegenüber Nahrungsmitteln ist wichtig, ja, aber ernsthaft so etwas?

Ich muss jetzt einfach zitieren, damit man weiß, was ich meine:
"Die Möhren erbeben in seinem warmen Atem. Sie wirken ungeduldig. (...). Die Möhren durchfährt ein angenehmes Schaudern. Sie sind gespannt und akzeptieren es gerne, dass Hassan an der Ernte mitwirkt. Robert hat gewusst, dass er auf sie zählen kann."

Das ist kein Einzelfall. Dazu kommt, dass die ganze Handlung nur so von Klischees trieft. Der Eigenbrötler, der niemanden als Hilfe an seiner Seite akzeptiert, aber selbstverständlich dann den ebenfalls ausgegrenzten Hassan findet. Und so weiter.

Fazit: Schon lange hat ein Buch so einen guten ersten Eindruck auf mich gemacht und mich dann so enttäuscht.
Die zwei Sterne sind wohlwollend, es gibt sie für das hübschen Cover und den vielversprechenden Titel.

Veröffentlicht am 24.04.2022

Der Titel ist Programm - für mich zu übertrieben

Zurück nach Übertreibling
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Vikki Viktoria (wichtig: man spricht es mit W, nicht mit F!) lebt als Nachteule in München. Ihr Freundeskreis besteht zum Beispiel aus ihre Nachbarin, gerade mal 16 und eine Insta-Influencerin und Wolf, ...

Vikki Viktoria (wichtig: man spricht es mit W, nicht mit F!) lebt als Nachteule in München. Ihr Freundeskreis besteht zum Beispiel aus ihre Nachbarin, gerade mal 16 und eine Insta-Influencerin und Wolf, den Antiquitätenhändler und Motoradrocker.

Allerdings hat sie auch einen echten Feind, der nun aus dem Gefängnis ausgebrochen ist.
Die Ereignisse überschlagen sich und Vikki muss sich ins Abenteuer stürzen...

Bei dem Buch habe ich vor der Anschaffung die Leseprobe gelesen und ja, auch sie las sich schon sehr trubelig, aber auch witzig. Ich war mir nicht sicher, ob mich das ein ganzes Buch lang begeistern würde und nehme es vorweg: nein, tat es nicht.
Insofern empfehle ich hier tatsächlich einen kurzen Blick in die Leseprobe zum Buch, da bekommt man schon einen guten Einblick in den Schreibstil, der sich genauso das ganze Buch hindurch zieht. Darauf basierend kann man dann entscheiden, ob es passt oder nicht.

Für mich nicht so, ich fand es viel "Drumherum" und wenig Handlung.
Ich habe mich relativ schnell auch mit dem Buch gelangweilt und die letzten ca. 20 Prozent dann auch eher quergelesen.
Es lebt von seinen schrulligen und kunterbunten Charakteren, die ich auch wirklich alle gut getroffen fand. Dazu gibt es einen Sprachmix aus bayerisch und Umgangssprache, auch das war schon passend und doch habe ich mich gefragt, was das alles soll.
Für mich war es zu viel, zu chaotisch, zu viele Gags und einfach so dermaßen an den Haaren herbeigezogen. Eben Übertreibling, der Titel sagt es ja schon.
Zudem hat mich die Art der Witze auch machmal genervt, etwa die Seitenhiebe auf gendergerechte Schreibweise.

Vikki kennt mich wohl, denn sie schreibt selbst gegen Buchende: "Aaah, gähn. Jetzt will die auch noch ein Buch scheiben. Der Hugendubel ist doch voll mit Büchern. .."

Nein, so hart würde ich es nicht formulieren. Das Buch ist Geschmacksache, nur meiner war es leider nicht.