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Veröffentlicht am 25.08.2022

Enttäuschend

Mörderische Masche
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Also … der Klappentext klang für mich nach einer Gruppe häkelnder Miss Marple-Verschnitte mit einem Hahn im Korb, die fröhlich strickend Morde aufklären, oder zumindest einen Mord im Debütroman von Karla ...

Also … der Klappentext klang für mich nach einer Gruppe häkelnder Miss Marple-Verschnitte mit einem Hahn im Korb, die fröhlich strickend Morde aufklären, oder zumindest einen Mord im Debütroman von Karla Letterman. Das hätte ich mir sehr unterhaltsam vorstellen können, doch leider … leider bekam ich etwas ganz anderes.
Ja, Häkel-Henry ist der einzige Mann im Häkelclub (und wie es dazu kommt, erfährt man natürlich in MÖRDERISCHE MASCHE) und es gibt ein Verbrechen (mehrere sogar, die aber natürlich in Zusammenhang stehen), aber … die häkelnden Damen sind nicht unbedingt alle als rüstig zu bezeichnen (und ich meine damit nicht, dass sie alle alt und gebrechlich sind und viel älter als Miss Marple) und … als Krimi würde ich diesen Roman nicht bezeichnen. Denn … die Krimihandlung wird zwar nebenbei präsentiert, aber es dauert lange bis der Leser (oder Zuhörer) überhaupt erfährt, dass ein Verbrechen passiert ist. Davor werden die einzelnen Hauptpersonen, die teilweise ermitteln, teilweise tatverdächtig oder beides, sind, vorgestellt. Ein notwendiges Übel, das hier jedoch sehr unspektakulär und )leider muss man das sagen) langweilig vermittelt wird. Spannung kommt nur sehr wenig zu Tage, kurz mal am Ende, aber das war es. Überzeugen konnte mich der Roman nicht: Die Charaktere waren teilweise interessant, vor allem wenn es um die eher zwielichtigen Hintergründe ging, doch am Ende war alles wieder schwarz und weiß. Einige Hintergründe waren zu ausführlich beschrieben (und nutzten der Handlung wenig bis gar nicht), andere Charaktere blieben im Hintergrund (obwohl sie nicht weniger wichtig waren). Manche Beschreibungen waren zu ausführlich, anderes dagegen kam zu kurz (vor allem die Krimihandlung hätte man spannender gestalten können).
Ein Buch, das mehr verspricht, als es halten konnte.
Ich habe MÖRDERISCHE MASCHE als Hörbuch gehört, und manchmal kommt es vor, dass ein Sprecher auch aus einer eher mäßigen Handlung ein unterhaltenes Hörvergnügen macht. In diesem Fall muss ich allerdings sagen, dass die Wahl des Sprechers eher misslungen ist (ich würde andere Worte benutzen, aber diese wären eher beleidigend und nicht angebracht). Oliver Erwin Schönfeld legt eine Sprache an den Tag, die durch bestimmte Betonungen (Sprachfehler?) vom Text ablenkt und seine Darstellung mancher Frauengestalten wirkt männlicher und tougher als die der Männer.

MÖRDERISCHE MASCHE ist ein Hörbuch, das teilweise schmerzvoll für die Ohren ist, und leider nicht die Unterhaltung bietet, welche der Klappentext vermuten lässt.

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Veröffentlicht am 19.07.2022

Interessante Idee, Schwache Story

Das Letzte, was du hörst
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Das letzte was du hörst ist das erste Buch, das ich von Andreas Winkelmann gelesen, bzw. gehört habe. Sprecher Charles Rettinghaus dagegen habe ich schon öfter gesehen und gehört (seine Stimme ist auch ...

Das letzte was du hörst ist das erste Buch, das ich von Andreas Winkelmann gelesen, bzw. gehört habe. Sprecher Charles Rettinghaus dagegen habe ich schon öfter gesehen und gehört (seine Stimme ist auch im deutschen Fernsehen ziemlich präsent, aber das ist ja auch kein Wunder, sie ist prägnant und einprägsam). Es ist auch sehr angenehm, der Stimme des Sprechers zu lauschen. Ihm gelingt es gut die entsprechende Stimmung zu verbreiten und man merkt schnell welche Person spricht.
Der Schwachpunkt dieses Hörbuchs ist allerdings die Story. So interessant sie auch klingt, so spannungsarm wird sie präsentiert. Erst gegen Fahrt nimmt die Geschichte Fahrt auf und bietet eine Überraschung nach der anderen, der Anfang aber ist sehr sehr zäh.
Die Charaktere wirken farblos und austauschbar, nur Marc Maria Hagen scheint so etwas wie eine echte Persönlichkeit zu haben, allerdings ist diese auch nur am Anfang spürbar und verblasst während des Verlaufs der Geschichte. Fast würde man sich wünschen, dass er nur die Stimme aus dem Hintergrund darstellt, ohne als Person in Erscheinung zu retten. Nun, man kann nicht immer alles haben.
Der Aufbau des Romans hilft auch nicht Spannung aufzubauen, nur Verwirrung. Es ist ein Sprung durch die Zeiten, ein Sprung zwischen Jetzt und (irgendwann) Vorher. Und tatsächlich wirkt das Ende dann doch etwas sehr konstruiert, aber das spielt auch schon keine große Rolle, da bis dahin die Handlung, trotz eines spannenden Aufhängers, nicht überzeugen kann. Einzig und allein Charles Rettinghaus, rettet die Geschichte, nur mit seiner Stimme. So macht es zumindest Spaß ihm zu lauschen und da ist die Handlung schon fast nebensächlich. Berieselung der angenehmen Art.
Nur ... muss man das haben? Ich kann nichts über Andreas Winkelmann sagen, aber es zeigt mir wieder, dass Bestsellerautoren nicht jedermanns Geschmack treffen und nicht immer Bestseller produzieren. Wobei ich allerdings auch nicht weiß, ob ich weitere Bücher von Andreas Winkelmann lesen oder hören werde.
Dann doch lieber eine Meditations-CD (meines Wissens gibt es aber dergleichen von Charles Rettinghaus noch nicht)

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Veröffentlicht am 03.05.2022

???

Die Wächterinnen von New York
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Die Wächterinnen von New York punktet mit einer absurden Idee, die neugierig macht. Ich war mir anfangs auch nicht sicher ob ich das Buch wirklich lesen soll, denn: Die Idee kann funktionieren, muss aber ...

Die Wächterinnen von New York punktet mit einer absurden Idee, die neugierig macht. Ich war mir anfangs auch nicht sicher ob ich das Buch wirklich lesen soll, denn: Die Idee kann funktionieren, muss aber nicht, denn ich stellte mir die Umsetzung schwierig vor. Abgedrehte Ideen dürfen nicht soweit ausarten, dass der Leser verwirrt zurückbleibt. Immerhin das ist nicht passiert. Aber das hatte andere Gründe: Die Story konnte mich nicht begeistern, ich wurde eher vor die Wahl gestellt weiter zu lesen oder abzubrechen. Aber Abbrechen ist keine wirkliche Lösung, da ich zumindest dann in das Vergnügen komme eine negative Rezension zu schreiben, die wirklich mehr Spaß macht, auch wenn es auch der Autorin nicht gefallen wird. Sie hat Monate damit verbracht eine in ihren Augen spannende und innovative Story zu kreieren (jedenfalls unterstelle ich ihr das), während ich nur ein paar Stunden Langeweile hinter mir habe. Und genau das war das Buch leider: Langweilig, von der ersten bis zur letzten Seite, da halfen auch Anleihen an Lovecraft und Tentakel nichts. Vielleicht habe ich die Geschichte aber auch nicht verstanden und etwas gesucht, was nicht vorhanden war, weil es darum gar nicht geht. Vielleicht ist DIE WÄCHTERINNEN VON NEW YORK nur eine Abrechnung mit (oder eine Hommage an) New York mit all seinen Unterschieden und sozialen Problemen. Alle Protagonisten haben ihre Probleme und repräsentieren anscheinend sehr gut den Stadtteil, in dem sie leben (da muss ich den Worten der Autorin glauben). Aufgrund dieser Unterschiede ist es schwierig aus diesen Persönlichkeiten eine Gruppe zu bilden, was teilweise gelingt, aber nicht glaubhaft vermittelt wird.
Die Protagonisten (und auch die Antagonisten) sind für sich gesehen gut charakterisiert und interessant in Szene gesetzt, nur ... die Handlung lässt zu wünschen übrig. Es fehlt an Spannung und manchmal fällt es schwer, dem Roten Faden zu folgen. Urban Fantasy oder Sozialkritik? Auf jeden Fall ungewöhnliche Literatur, um die man gut einen Bogen machen kann.

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Veröffentlicht am 26.02.2022

Verschwendetes Potential

Angsttier
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Kurz gesagt: Interessanter Titel, beängstigendes Cover, neugierig machender Klappentext, enttäuschender Inhalt.
Ein Paar mit Beziehungsproblemen zieht aufs Land. Zahlreiche Romane wurden zu diesem Thema ...

Kurz gesagt: Interessanter Titel, beängstigendes Cover, neugierig machender Klappentext, enttäuschender Inhalt.
Ein Paar mit Beziehungsproblemen zieht aufs Land. Zahlreiche Romane wurden zu diesem Thema geschrieben, mal mehr, mal weniger unterhaltsam und oft geht es darum, den Unterschied zwischen Dorf- und Stadtbevölkerung deutlich zu machen. Das kann teilweise sehr amüsant und/oder skurril sein. Angsttier will diesem "Genre" noch eine Nuance hinzufügen und so erwartet der Leser einen dörflichen Schauerroman. Aber ... auch wenn das Potential gegeben ist, der Schreibstil flüssig und angenehm zu lesen, so fehlt dem Roman doch das gewisse Etwas. Interessant ist die Beziehung von Jakob zu seiner Frau, deren Eltern und den Nachbar. Hätte die Autorin sich mehr auf diesen Aspekt beschränkt und den Schaueraspekt vernachlässigt hätte ein lesenswerter Roman entstehen können. Aber leider sind das nur Vermutungen, denn durch den zu erwartenden Horror, der dann so surreal und wenig greifbar ist, dass es dem Leser schwer fällt Spannung zu empfinden, werden alle Ambitionen eines guten Romans zunichte gemacht. Man mag einen Werwolfroman erwarten ... man bekommt ihn nicht. Man mag sich auf Geister und merkwürdige Ereignisse freuen ... davon bekommt man zu wenig.
Die Protagonisten waren mir zu unnahbar, die Horroreffekte zu surreal und nicht gut erklärt.
Ich kann sagen, dass ich das Buch gelesen habe, es mich aber in keiner Weise überzeugt oder berührt hat. Positiv hervorzuheben ist die Kürze, wenn man das Buch schon zu Ende lesen will.
Irgendwie finde ich es schade, dass der hervorragende Klappentext und das Cover das Beste am Roman sind.
Angsttier ist ein Gesellschaftsroman, der mehr sein will, aber dadurch weniger wird. Und dabei wäre das Potential für einen wirklich guten Schauerroman vorhanden gewesen, wenn man diesen Aspekt nicht so vernachlässigt oder stiefmütterlich behandelt hätte

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Veröffentlicht am 31.12.2021

Langweilig

In Vino Veritas
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Manchmal trügt mich mein Gedächtnis schon ziemlich. Und manchmal sollte ich auf ihm vertrauen, vor allem wenn es um Vergessen geht. Als ich den Klappentext von In Vino Veritas gelesen habe konnte ich mit ...

Manchmal trügt mich mein Gedächtnis schon ziemlich. Und manchmal sollte ich auf ihm vertrauen, vor allem wenn es um Vergessen geht. Als ich den Klappentext von In Vino Veritas gelesen habe konnte ich mit dem Namen Fox nichts anfangen, aber düster waren die Erinnerungen in Bezug auf die Autorin Amalia Zeichnerin. Vielleicht hätte ich erst den Blog durchsuchen sollen, bevor ich das Rezensionsexemplar angefragt habe.
In Vino Veritas ist nach Post Mortem der zweite Fall für das Ehepaar Fox, ein historischer Krimi im London des 19. Jahrhunderts. Das Setting ist interessant, aber leider konnte mich der zweite Fall des Ehepaars gar nicht überzeugen. Den Kriminalfall fand ich an den Haaren herbeigezogen und minder interessant, die atmosphärische Beschreibung der Gesellschaft und die Stadtbeschreibung aus dem ersten Teil gerät in den Hintergrund, so dass mir am Ende eigentlich nicht viel übrig blieb als eine zähe, wenig interessante Geschichte, die zwar einen interessanten Hintergrund aufweisen kann, aber für mich doch stark konstruiert klingt. Was mich, das gebe ich zu, allerdings nicht stört, wenn ich gut unterhalten werde.
Bei In Vino Veritas war das nicht der Fall und ich hoffe mich beim nächsten Mal daran zu erinnern, dass ich die Hände von Fox und Fox lasse. Es gibt zahlreiche bessere historische Krimis.

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