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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 21.08.2023

Ein rasantes Abenteuer

Das Buch der gestohlenen Träume (Das Buch der gestohlenen Träume 1)
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Als ich die ersten Seiten gelesen hatte, war ich mir nicht sicher, was ich von der Story halten soll. Die Welt, in die ich eintauchte war so düster und fremd. Doch je mehr ich las, desto mehr wurde ich ...

Als ich die ersten Seiten gelesen hatte, war ich mir nicht sicher, was ich von der Story halten soll. Die Welt, in die ich eintauchte war so düster und fremd. Doch je mehr ich las, desto mehr wurde ich Teil dieses Abenteuers und desto mehr nahm es mich gefangen.
Sprachlich versteht sich der Autor darauf, nicht nur die Handlung zu erzählen, sondern Bilder vor dem inneren Auge zu schaffen. Er erzeugt mit den Worten eine ganz besondere Atmosphäre, die einen nach und nach immer stärker in den Bann zieht. Im Mittelpunkt der Erzählung stehen die Geschwister Rachel und Robert, deren Schicksal es ist, ein ganz besonderes Buch vor dem kinderhassenden Tyrann Malstain zu verstecken. Gelingt es ihnen nicht, droht ... Nun ja, das solltet ihr besser selbst herausfinden. Es lohnt sich, denn auch wenn der Klappentext von einem Buchgeschenk spricht, ist das nicht ganz die Wahrheit ... Glaubt mir, die Story ist nicht nur geheimnisvoll, sondern auch überaus spannend und durchaus gefährlich. Also nichts für schwache Nerven und zartbesaitete Gemüter. Solltet ihr allerdings auf actionreiche Missionen, Mysterien und Geheimnisse stehen, seid ihr bei diesem Buch genau richtig.
Mich hat das düstere Szenario ein wenig an die Zeit des dritten Reichs erinnert. Okay, nicht ganz so dramatisch, dennoch weist es einige Parallelen auf – allerdings auf das Alter der Leserschaft heruntergebrochen. So gibt es neben dem Unterhaltungsfaktor auch noch eine gewisse Moral der Geschichte und man lernt, wie wichtig es ist, mutig zu sein und für sich und andere einzustehen. Ich finde, das Buch ist eine tolle Lektüre, nicht nur für junge Buchfreunde.

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Veröffentlicht am 21.08.2023

Grandiose Mischung aus Fakten und Fiktion

Die Schwarze Königin
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Ich liebe Vampire, mit ihnen kam meine Buchvernarrtheit. Somit war klar, ich muss das neue Werk des Fantasy-Urgesteins Heitz lesen. Die Erwartungen waren hoch und, soviel sei vorweggenommen, sie wurden ...

Ich liebe Vampire, mit ihnen kam meine Buchvernarrtheit. Somit war klar, ich muss das neue Werk des Fantasy-Urgesteins Heitz lesen. Die Erwartungen waren hoch und, soviel sei vorweggenommen, sie wurden nicht enttäuscht.
Bereits in anderen Büchern konnte mich Markus Heitz mit seiner genialen Mischung aus historischen Fakten und Fiktion begeistern. Reale Begebenheiten und Mythen in ein fantastisches Gewand zu kleiden, liegt ihm, was er bei seinem neusten Werk einmal mehr bewiesen hat – von seiner Sprachfertigkeit ganz zu schweigen.
Aber mehr zur Story. Aufgeteilt ist die Handlung in zwei Zeitlinien, die eine spielt in der Gegenwart, die andere führt uns ins Hochmittelalter an den Hof König Sigismunds. Doch der ist eher eine Art Sidekick, seine zweite Frau Barbara von Cilla und ihr Verbündeter Vlad Dracul stehen im Mittelpunkt der Geschichte und nehmen uns mit auf ihre Mission, dem Treiben der Untoten endgültig ein Ende zu setzen. Doch nicht nur die Erzählungen aus vergangenen Zeiten halten einen in Atem, auch Lens Erlebnisse in der Gegenwart haben eine gewisse Sogwirkung, die einen nicht mehr loslässt. Seite um Seite tauchen wir tiefer hinab in den Sumpf der vampirischen Machenschaften und die Gefahr die davon ausgeht. Sehr viel mehr möchte ich euch von diesem actiongeladenen Abenteuer nicht verraten, vielleicht noch, dass ein paar Bekannte aus einer anderen Reihe kleine Gastauftritte haben, was mich sehr gefreut hat, aber den Rest solltet ihr unbedingt selbst entdecken. Und das sage ich nicht nur, weil mein Herz bei den vielen Episoden aus meiner Heimatstadt Konstanz höherschlug. Nein, wie er Vlad Dracul und die sagenumwobene Königin in seine Story verwoben hat, ist grandios. Ganz großes Kino. Eine klare Leseempfehlung für alle, die Vampire mögen und düstere Fantasy mit historischem Hintergrund mögen.

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Veröffentlicht am 17.07.2023

Ein toller Roman

Emily Wildes Enzyklopädie der Feen
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Bei diesem Buch hat mich mal wieder zu allererst die Optik in ihren Bann gezogen. Das Cover ist recht schlicht, dennoch fasziniert es und macht Lust, das Buch entdecken zu wollen. Und ich wurde wahrlich ...

Bei diesem Buch hat mich mal wieder zu allererst die Optik in ihren Bann gezogen. Das Cover ist recht schlicht, dennoch fasziniert es und macht Lust, das Buch entdecken zu wollen. Und ich wurde wahrlich nicht enttäuscht, soviel sei vorweggenommen.
Der Stil der Autorin ist angenehm, cozy ist also eine treffende Bezeichnung, und passt zu der Zeit, in der das Buch spielt. Die Art, wie sie schreibt, ist atmosphärisch und man wird direkt hineingesogen.
Emily selbst ist ein ganz eigener Charakter, der mir allerdings erst im Laufe der Zeit ans Herz gewachsen ist. Tatsächlich wurde ich erst mit ihrem Kollegen Bambleby warm, der einen mit seiner Art um den Finger zu wickeln weiß, Im Gegensatz zu Emily, deren analytischer Verstand für eine Forscherin zwar unheimlich hilfreich ist, aber schnell aufzeigt, dass sie damit zwischenmenschlich an ihre Grenzen stößt. Dennoch war es überaus spannend, ihr bei ihrer Entwicklung zuzuschauen und mit ihr und Bambleby die Rätsel zu lösen, die sich im Laufe der Geschichte anbahnen. Wie schon erwähnt, trifft cozy Fantasy sehr gut zu, denn man fühlt sich wohl beim lesen und will das Buch gar nicht aus der Hand legen. Dennoch sollte man sich nicht in die Irre führen lassen. Ganz so ungefährlich und harmlos geht es nicht zu.
Alles in allem ein tolles Buch, das Spaß macht. Ich werde sicher weitere Romane aus der Feder der Autorin entdecken wollen und hoffe, sie kann an die Leistung anknüpfen.

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Veröffentlicht am 17.07.2023

Ein verrücktes Leseabenteuer

Tritt ein, wenn du dich traust! (Tritt ein!, Bd. 1)
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Der Titel allein schon ist ja eine Aufforderung, der man sich kaum entziehen kann. Und wir haben es gewagt. Meine Kids waren ganz heiß darauf, das Abenteuer zu entdecken, das hinter der geheimnisvollen ...

Der Titel allein schon ist ja eine Aufforderung, der man sich kaum entziehen kann. Und wir haben es gewagt. Meine Kids waren ganz heiß darauf, das Abenteuer zu entdecken, das hinter der geheimnisvollen Tür steckt. Zugegeben, das Konzept hat uns anfangs etwas irritiert. Wir dachten wirklich, beim Binden sei etwas falsch gelaufen, bis wir begonnen haben zu lesen, dann war uns klar: Das muss so sein. Generell gefällt uns die Optik ausgesprochen gut. Die Illustrationen sind nicht nur witzig, sondern auch mit viel Liebe zum Detail ausgearbeitet worden. Besonders die Welt hinter der Tür, aber was das genau heißt, müsst ihr selbst herausfinden.
Die Geschichte ist toll. Sie bietet nicht nur Spannung und Unterhaltung, sondern vermittelt auch eine wichtige Botschaft, die sich nicht nur die jungen Leser zu Herzen nehmen sollten. Auch wir alten Hasen können noch das ein oder andere daraus mitnehmen. Besonders gut gefallen hat meinen Kindern (aber auch mir), dass dieses Buch herrlich verrückt ist. Man ist aktiv in die Geschichte eingebunden, was das Lesevergnügen noch intensiver macht.
Wir hoffen sehr, dass es weitere Abenteuer geben wird. Bis dahin wird dieses Buch aber sicher noch das ein oder andere Mal zur Hand genommen, denn es gibt so vieles zu entdecken, dass es einem auch beim zweiten oder dritten Mal lesen nicht langweilig wird.

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Veröffentlicht am 14.07.2023

Ein überaus bewegender Roman

Die Postkarte
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Dieses Buch ging mir unter die Haut – und das lag nicht nur an der wundervollen Stimme der Sprecherin, die diesem Buch ein ganz besonderes Flair verliehen hat. Nein, dieses Hörbuch trifft einen mitten ...

Dieses Buch ging mir unter die Haut – und das lag nicht nur an der wundervollen Stimme der Sprecherin, die diesem Buch ein ganz besonderes Flair verliehen hat. Nein, dieses Hörbuch trifft einen mitten ins Herz, da man gemeinsam mit der Autorin ein Geheimnis lüftet, dass einem unverzeihbaren Gräuel ein Gesicht gibt. Eine Postkarte, dazu die vier Namen der in Auschwitz hingerichteten Verwandten. Dieses mysteriöse Geheimnis gilt es zu lösen. Wieso landet nach all den Jahren diese Karte bei ihnen? Wer hat sie geschrieben und vor allem: warum?
Mit diesem typisch französischen Charme, den ich nicht genau benennen kann, der mich aber in seinen Bann gezogen hat, begab ich mich mit Anne Berest auf eine spannende und berührende Reise, die uns nicht nur in die Vergangenheit geführt hat, sondern auch die heutige Zeit und den Umgang mit diesen Themen beleuchtet. Besonders war für mich, dass die Passagen aus der Vergangenheit sehr authentisch beschrieben waren und den Zeitgeist damals gut spiegelten. Denn aus heutiger Sicht bewertet man Situationen anders. Wir wissen, was kommen wird, die Menschen damals haben sich vieles gar nicht ausmalen können. Zudem fand ich sehr spannend, Anne dabei zu begleiten, nicht nur beinahe vergessene Fragmente ihrer Familiengeschichte aufzudecken, sondern auch ihre Persönlichkeitsentwicklung zu erleben. Wer bin ich? Welche Werte vertrete ich und wie passt das alles mit meiner Abstammung zusammen? Ist Geschichte wirklich Geschichte oder erleben Juden auch heute noch Ausgrenzung? Es ist nicht nur ein Rückblick, der die Erinnerung lebendig halten und den Opfern gedenken soll, vielmehr ist es ein Innehalten, in dem man sich selbst und seine Gedanken reflektiert und resümiert, wie die Welt mit der Vergangenheit umgeht. Haben wir gelernt? Oder verblassen die unzähligen Einzelschicksale in der schier unglaublichen Masse mit den Jahren?
Natürlich, die Zeiten haben sich geändert, viele Gedanken haben sich geändert, doch man darf nicht vergessen. Und genau dafür sind solche Bücher wichtig. Sie geben dieser dunklen Zeit ein Gesicht, führen uns einzelne Figuren näher und helfen uns dabei, dass so etwas Schreckliches nie wieder passiert.

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