Profilbild von MichaelaG

MichaelaG

Lesejury Profi
offline

MichaelaG ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit MichaelaG über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 17.10.2018

Gute Atmosphäre bis zum Schluss

Ohne Spur
0

Zum Inhalt
Audra und ihre Kinder sind im Auto Richtung San Diego vor ihrem Ehemann auf der Flucht.
Doch mitten in der Wüste von Arizona hält sie der Sheriff an und findet in ihrem Wagen ein Päckchen Marihuana, ...

Zum Inhalt
Audra und ihre Kinder sind im Auto Richtung San Diego vor ihrem Ehemann auf der Flucht.
Doch mitten in der Wüste von Arizona hält sie der Sheriff an und findet in ihrem Wagen ein Päckchen Marihuana, dass Audra noch nie gesehen hat.
Sie wird verhaftet und plötzlich sind ihre Kinder verschwunden!
Der Sheriff behauptet sie hätte keine Kinder dabei gehabt und Audra wird von aller Welt für eine Kindsmörderin gehalten …
Meinung
Es handelt sich hier um eine gekürte Lesung und das Debüt von Haylen Beck, ein Pseudonym für den Krimiautor Stuart Neville.
Der Einstieg in diesen Thriller beginnt schon sehr spannend und mysteriös, da der Leser und Zuhörer gleich die Flucht beziehungsweise Audras Verhaftung und das Verschwinden der Kinder erlebt.
Audra ist verzweifelt, niemand glaubt ihr und auch sie selbst beginnt, an ihrem Verstand zu zweifeln.
Die Geschichte besitzt mehrere Erzählstränge und wechselt so zwischen Spannung und etwas ruhigeren Szenen hin und her.
Es gibt immer wieder Erinnerungen an Audras Vergangenheit, die erklären, wie es zu Audras Flucht kam.
Auch überraschenden Wendungen und falschen Fährten werden genügend geboten und sorgen dafür, dass man aufgestellte Theorien wieder über den Haufen schmeißt.
Da der Thriller dadurch eine gewisse Länge besitzt, bietet er auch etwas Tiefe im Aufbau der Handlung und auch den Charakteren.
Denn vor allem die Zeichnung der Charaktere ist gelungen.
Audra, die Hauptfigur, die weiß Gott kein Kind von Traurigkeit ist, ist so richtig authentisch dargestellt.
Sie ist in ihrer Wut und Verzweiflung unberechenbar und man weiß im Grunde genommen nie, ob und was man ihr glauben kann und sollte.
Um jetzt nicht zu viel von der Story zu verraten, werde ich nicht auf weitere Figuren eingehen aber so viel sein gesagt:
An Bösartigkeit und Dramatik hat Haylen Beck hier nicht gespart!
Der Thriller bietet ein bisschen Action und verläuft aber verhältnismäßig recht unblutig.
Von Anfang bis Ende sorgte eine unterschwellige spürbare und bedrohliche Atmosphäre dafür, dass mich die Handlung so richtig in ihren Bann ziehen konnte.
Verstärkt wird diese Stimmung durch Shenja Lacher, der in einem sehr ruhigen aber intensiven Ton, die Geschichte vorliest.
Ihm gelingt es, die Bedrohung spürbar zu verkörpern und die Spannung in der Handlung, noch um einiges zu steigern.
Teilweise wurde es echt gruselig ihm zuzuhören – im positiven Sinne gemeint!
Ein bisschen enttäuscht hat mich ehrlich gesagt der Schluss.
Dieser war mir etwas zu schnell und zu einfach gelöst und blieb mir in einer Hinsicht zu offen.

Fazit
„Ohne Spur“ ist ein guter und atmosphärischer Thriller, der mit wenig Action auskommt.
Seine Stärke liegt meiner Meinung nach definitiv in der Bösartigkeit der Hintergrundstory und der perfekten Betonung durch Shenja Lacher.




Veröffentlicht am 16.10.2018

Nicht hochspannend - punktet aber mit einer düsteren Schauplatzbeschreibung und Atmosphäre

Mädchen aus dem Moor
0

Zum Inhalt
Kath Redway soll im Dartmoor versucht haben, sich das Leben zu nehmen.
Doch sie kann sich weder an den Vorfall noch an die Woche davor erinnern.
Ihres Wissens nach schien sie glücklich, warum ...

Zum Inhalt
Kath Redway soll im Dartmoor versucht haben, sich das Leben zu nehmen.
Doch sie kann sich weder an den Vorfall noch an die Woche davor erinnern.
Ihres Wissens nach schien sie glücklich, warum hätte sie also ihr Leben beenden wollen?
Ihr Mann und auch ihr Bruder verhalten sich merkwürdig, ihre kleine Tochter treibt sich nachts im Moor rum.
Verliert Kath ihren Verstand oder kommt sie einer grausamen Wahrheit auf die Spur?

Meinung
S.K. Tremayne wählt ihn seinem neuen Thriller das Dartmoor als Handlungsort und schafft damit direkt von der ersten Seite an, eine düstere fast schon beklemmende Atmosphäre.
Gleich auf den ersten Seiten konnte mich der Psychothriller fesseln und wieder einmal gelang es dem Autor, eine gewisse Sogwirkung beim Lesen hervorzurufen.
Denn S. K. Tremayne beschreibt das düstere Moor, die Einöde und die Gefahren, die dort lauern, sehr gut.
Er bindet den Wicca-Kult, Bräuche, Legenden und Rituale aus der Vergangenheit mit in die Handlung ein und sorgt so für einen düsteren, unheimlichen Schauplatz.
Die Geschichte wird überwiegend von Kath Redway in der Ich-Perspektive erzählt, die aufgrund der Erinnerungslücken, ständig ein Misstrauen gegenüber anderen Personen empfindet.
Dieses Misstrauen übertrug sich automatisch auf mich und so schaffte es der Thriller mich gleich auf den ersten Seiten zu fesseln, denn auch ich wollte erfahren, was an jenem Tag wirklich geschah.
Natürlich zielt der Autor genau darauf ab und lässt durch andere Erzählperspektiven, die über jenen Tag berichten, den Leser erst einmal weiterhin im Dunkeln tappen.
Dies bremst den Spannungsbogen zwar immer wieder ab, sorgt aber auch für überraschende Wendungen.
Zudem verleiht es dem Thriller ein klein wenig Tiefe.
Diese Tiefe hätte ich mir allerdings auch bei den Charakteren gewünscht.
Bis auf Kaths Tochter Lyla, die ich grandios beschrieben fand, wirkten alle Personen inklusive der Hauptfigur, auf mich farblos, distanziert und unglaubwürdig.
Kath ist wahnsinnig sprunghaft in ihren Gedanken und, auch wenn das vielleicht für verschiedene Wendungen sorgen sollte, wird es auf Dauer anstrengend und nervig.
Auf der einen Seite scheint sie ziemlich clever zu sein, dann wiederum unglaublich naiv.
Ich würde hier gerne ins Detail gehen, würde dann aber einfach zu viel vom Inhalt verraten.

Vor allem das Verhalten ihrer Tochter Lyla gegenüber, ganz besonders die Einstellung des Vaters, wirkte auf mich weder nachvollziehbar noch zeitgemäß.
Zum Glück konnte mich Lyla hingegen in ihrer Darstellung völlig faszinieren und versöhnte mich ein wenig mit der vermissten Tiefe in den anderen Figuren.
Sie erhöhte mit ihrem Verhalten den Spannungsfaktor, konnte auch andere Emotionen in mir auslösen.
Während ich oft mit ihr lachte und litt, schaffte sie es immer wieder, mir einen Schauer über den Rücken zu jagen.
Im Laufe der Geschichte nahm sie für mich deutlich mehr Raum ein, als die Hauptfigur, und somit wurde ihm Laufe der Zeit auch klar, dass die wahrscheinlich auch das Ziel des Autors war.
Obwohl die Geschichte durch die Erinnerungslücken von Kath oftmals sprunghaft und verwirrend erschien, löste sich zum Ende hin, alles in einer plausiblen Erklärung auf, die mich aber leider nicht überraschte, weil ich in meinem ziemlich frühen Verdacht bestätigt wurde.

Fazit
„Mädchen aus dem Moor“ ist in meinen Augen ein Thriller, der mehr mit seiner düsteren Schauplatzbeschreibung punktet, als durch seine Figuren.
Er konnte mich, trotz der oben erwähnten Kritikpunkte, mit einer beklemmenden, schaurigen Atmosphäre gut unterhalten.
Auch wenn die Geschichte nicht hochspannend blieb und ich einiges vermisste, konnte ich ihr eine gewisse Sogwirkung und unheimliche Stimmung nicht absprechen.






Veröffentlicht am 08.10.2018

Mal etwas anderes zum Thema Weihnachten

Früher war mehr Weihnachten
0

Inhalt
Horst Evers erzählt unterhaltsame Geschichten rund um Weihnachten.
Er berichtet unter anderem von traumatischen Erlebnissen mit einem Weihnachtsmann, von nackigen Geschenken mit Schleifen und Smartphonestirnhaltern.

Meinung
Es ...

Inhalt
Horst Evers erzählt unterhaltsame Geschichten rund um Weihnachten.
Er berichtet unter anderem von traumatischen Erlebnissen mit einem Weihnachtsmann, von nackigen Geschenken mit Schleifen und Smartphonestirnhaltern.

Meinung
Es handelt sich hier um eine ungekürzte Lesung, die vom Autor selbst vorgelesen wird.
Horst Evers erzählt auf sehr unterhaltsame Art 13 Kurzgeschichten aus der Weihnachtszeit, die komischer nicht sein könnten.
Unter anderem sind hier verschiedene Folgen aus „Die schönsten Weihnachtsmärkte der Welt“ und einige Liveauftritte enthalten.
Da das Hörbuch nur eine Spieldauer von einer guten Stunde hat, sind diese Geschichten leider sehr schnell erzählt und eignen sich so aber auch gut für einen kurzzeitigen Hörgenuss für zwischendurch.
Stellenweise sind sie überspitzt, dennoch brachten mich die meisten zum Lachen.
Es sind humorvolle, teils sehr sarkastische Geschichten rund um die Weihnachtszeit und manches mag einem vielleicht in ähnlicher Erinnerung bekannt vorkommen, anderes will man wiederum einfach nicht erlebt haben.
Meine Favoriten waren die Geschichten mit der Schleife und die des Taxifahrers.
Mir persönlich gefiel es sehr gut, dass sie von Horst Evers persönlich vorgelesen werden.
Auch wenn mir der Autor bis dato unbekannt war, ist es ihm gelungen, seinen Humor herausklingen zu lassen.
Dies macht in meinen Augen die Geschichten fiel persönlicher und lebendiger.

Fazit
„Früher war mehr Weihnachten“, sind dreizehn unterhaltsame Kurzgeschichten, die in der Advents- und Weihnachtszeit gehört werden können, aber auch sonst das ganze Jahr.
Humor ist immer Geschmackssache, und auch wenn mir nicht alle Geschichten gefielen, so gab es doch einige, über die ich mich amüsieren konnte und die mich zum Lachen brachten.
Für mich waren sie mal was ganz anderes zum Thema Weihnachtszeit.

Veröffentlicht am 27.09.2018

Ein spannender und fesselnder Hörgenuss

Diener der Dunkelheit
0

Kurzbeschreibung
Samantha Andretti, die vor 15 Jahren im Teenageralter spurlos verschwand, wird orientierungslos an einer Straße aufgefunden.
Sie berichtet, dass sie all die Jahre in einem unterirdischen ...

Kurzbeschreibung
Samantha Andretti, die vor 15 Jahren im Teenageralter spurlos verschwand, wird orientierungslos an einer Straße aufgefunden.
Sie berichtet, dass sie all die Jahre in einem unterirdischen Labyrinth gefangen war.
Ex-Privatermittler Bruno Genko, der damals mit dem Fall betraut war und inzwischen unheilbar krank ist, will diesen ungelösten Fall vor seinem Tod unbedingt aufklären.

Meinung
Es handelt sich bei diesem Thriller um eine ungekürzte Lesung, die von Uve Teschner vorgelesen wird.
Die Geschichte beschreibt einen sehr gut aufgebauten Kriminalfall, mit zahlreichen Spannungselementen und Gänsehautfaktor.
Sie wird aus verschiedenen Sichtweisen erzählt, wobei ich zugeben muss, dass einzig der von Samantha in meinen Augen hauptsächlich für „Thrill“ sorgen konnte und mich wirklich fesseln und in seinen Bann ziehen konnte.
Dies liegt unter anderem daran, dass ihre Erlebnisse in der Vergangenheit und Gegenwart erzählt werden.
Bruno Genkos Erzählstrang ist dagegen etwas ruhiger, wenn nicht sogar anstrengender, da seine Beweggründe für diesen Fall auch nicht uneigennützig sind und sehr viel Raum in der Handlung einnehmen.

Der Fall bietet jedenfalls viele überraschende Wendungen und legt zahlreiche falsche Fährten, sodass man, genau wie die Ermittler, lange Zeit im Dunkeln tappt und die bisher gestellten Theorien verwirft.
Leider sind dadurch aber auch gewisse Längen nicht vermeidbar, die jedoch für diese Geschichte völlig akzeptabel sind.
Ganz ohne Blut kommt der Autor Donato Carrisi nicht aus, die beschriebenen Szenen in Grenzen halten sich aber in Grenzen und arten nicht so sehr aus.
Obwohl mir die Figurenbeschreibung dank zahlreicher Details ganz gut gefiel, möchte ich zumindest bei einer Person etwas Kritik aussprechen.
Denn während mir die Beschreibung von Samantha, dem Täter und den Nebenfiguren wie Ärzte, Ermittler usw. gut gefielen, war es ausgerechnet Genkos Figur, die mir oft zu anstrengend war.
Seine Beweggründe, diesen Fall aufzuklären, waren zwar absolut nachvollziehbar aber dieses ständige Erwähnen, seines bevorstehenden Todes war mir einfach zu viel des Guten und nahm mir oft den Spaß an dieser Geschichte.
Hier wäre für mich persönlich etwas weniger Details besser gewesen denn irgendwann wirkte es nur noch nervig.

Dafür sorgte aber der Sprecher Uve Teschner für richtig guten Hörspaß.
Ich habe ja ständig lobende Worte für ihn, was aber unter anderem daran liegt, dass er tatsächlich mit seiner Stimme unterschiedliche Figuren sehr gekonnt darstellen kann.
Während er bei „Samantha“ in eine kindliche, eingeschüchterte Stimme fällt, gelingt es ihm ebenfalls, einen besonders „rotzigen“ Ton bei einem sehr unsympathischen Detektiv zu imitieren.

Fazit
„Diener der Dunkelheit“ ist ein gut aufgebauter Kriminalfall, der mich mit seinem Ende noch mal richtig überraschen konnte.
Großartig von Uve Teschner vorgelesen, wurde diese Geschichte für mich zu einem spannenden und fesselnden Hörgenuss.





Veröffentlicht am 03.07.2018

Trotz Längen eine gut gelungene Fortsetzung

Eisblaue See, endloser Himmel
0

Kurze Inhaltsbeschreibung
Florine und Bud heiraten endlich doch schon bald kommen neue Probleme auf die beiden zu.
Die beiden Kinder und Buds neuer Job stellen die ganze Familie auf eine große Probe.
Plötzlich ...

Kurze Inhaltsbeschreibung
Florine und Bud heiraten endlich doch schon bald kommen neue Probleme auf die beiden zu.
Die beiden Kinder und Buds neuer Job stellen die ganze Familie auf eine große Probe.
Plötzlich tauchen auch Briefe an Florines Mutter auf, kann das Geheimnis um Carlie endlich gelüftet werden?

Meinung
Da es sich hier um eine Fortsetzung handelt, empfehle ich zuerst den Vorgänger „ Rubinrotes Herz, eisblaue See“ zu lesen.
Wer diesen bereits gelesen hat, wird wahrscheinlich genau wie ich, sehr gespannt auf diesen zweiten Teil gewesen sein.
Die Autorin Morgan Callan Rogers knüpft nahtlos an die Vorgeschichte ran und widmet sich erneut der Hauptfigur Florine, deren Leben weiterhin recht kompliziert zu sein scheint.
Glaubt man nun, sie hätte das große Glück gefunden, machen sich schnell die ersten Ungereimtheiten klar.
Doch Florine beweist erneut ihre Stärke und ihren Willen und ihren Dickkopf und hält damit alle auf Trab.

Auch wenn sich einige Ereignisse fast überschlagen, bleibt die Handlung in ruhigen Gewässern und bietet nur geringfügig spannende Momente.
Gewisse Längen kann man hier nicht verschweigen.
Dafür schaffte die Geschichte es aber erneut mich in Bezug auf Florines Schicksal zu berühren, die feststellen muss, dass auch ein Eheleben nicht immer leicht ist.
Durch die Briefe, die plötzlich auftauchen, wird der Verlauf auch etwas geheimnisvoller. Bis zum Schluss bleibt die Frage, ob das Geheimnis um Carlie noch gelüftet werden kann.

Morgan Callan Rogers bringt durch das Thematisieren von Alkoholsucht, dem Vietnamkrieg und andere schwere Probleme sehr viel Abwechslung in die Handlung und verleiht ihr dadurch auch mehr Tiefe.
Auch die Figuren wurden meines Erachtens noch tiefgehender und detailliert ausgeschmückt.
Vor allem Florine konnte mich in diesem Teil, noch mehr mit ihren guten sowie negativen Eigenschaften noch mehr überzeugen.
Doch auch Bud bekommt hier viel mehr Präsenz, die den Verlauf noch mehr Tiefe und Authentizität verleiht.

Wie auch beim Vorgänger liest die Sprecherin Luise Helm die Geschichte ebenfalls mit sehr viel Hingabe vor.
Sie versteht es perfekt, sich in Florine hineinzuversetzen und sie mit ihrer Stimme zu verkörpern.
Es war erneut eine Freude, dieser Sprecherin zuzuhören und sich durch die Handlung tragen zu lassen.

Fazit
„Eisblaue See, endloser Himmel“ ist eine gut gelungene Fortsetzung, die zwar ihre Längen besitzt, dafür aber offene Frage aus dem ersten Band beantwortet und mit Tiefe in den Charakteren überzeugt.
Man müsste theoretisch den zweiten Band weder lesen noch hören, und könnte den Vorgänger so für sich stehen lassen. Wer sich aber für das Schicksal von Carlie und ihrer Tochter interessiert, sollte sich die Fortsetzung ebenfalls gönnen!