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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 10.12.2021

♥ Zurück in die Vergangenheit ♥

Mila Superstar 01
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Endlich war sie da. Mila Superstar zog als Manga bei mir ein. Bis dato kannte ich nur den gleichnamigen Anime, dessen Titelmelodie ich noch heute trällern kann. Nun erscheint die Manga-Vorlage als vierbändige ...

Endlich war sie da. Mila Superstar zog als Manga bei mir ein. Bis dato kannte ich nur den gleichnamigen Anime, dessen Titelmelodie ich noch heute trällern kann. Nun erscheint die Manga-Vorlage als vierbändige Luxusausgabe und so viel sei an dieser Stelle schon mal verraten, mit knapp 500 Seiten ist Band 1 ein echtes Schwergewicht. Daher hatte ich mich sehr darüber gefreut, dass der Egmont Manga Verlag auf einen hochwertigen Hardcovereinband gesetzt hatte.
Die Verarbeitung ist super, sodass das Lesen trotz des dicken Umfanges total angenehm war und sich „Mila Superstar 01“ gut halten ließ.

Mit ihren großen Kulleraugen sind diese Figuren natürlich Kult, jedoch ist der Zeichenstil von Chikako Urano für die heutige Zeit schon recht ungewöhnlich. Kein Wunder, wenn wir berücksichtigen, dass der Manga schon in der Zeit zwischen Januar 1968 und November 1971 entstanden ist.
Ich persönlich mag das noch immer, weil es mich an meine Jugendzeit erinnert und es durch den Manga eine schöne Zeitreise zu Mila und ihrem Volleyball Team gewesen ist.
All jene, die den Anime nicht kennen, könnten vom Zeichenstil überrascht sein und ihn gewöhnungsbedürftig empfinden.

Insgesamt empfand ich den Manga als sehr strukturiert. Vom Panelaufbau bis hin zum Zeichenstil setzte Chikako Urano auf eine klare Umsetzung. Manchmal waren die Illustrationen nur aufs Nötigste reduziert, dann gab es wiederum auch sehr detaillierte Ausschmückungen.
Superraffinierte Hintergründe, wie wir es teilweise in heutigen Mangas gewöhnt sind, gab es hier zwar nicht, war aber meiner Meinung nach auch überhaupt nicht notwendig. Denn besonders in den Turnierszenen sprang die aufgeheizte Atmosphäre immer auf mich über und ich fieberte begeistert mit Mila und ihrem Team mit.
Die Interaktion von Text und Zeichnungen war damit klasse umgesetzt und auf den Punkt genau.

Wie üblich unterscheidet sich auch hier der Manga vom Anime, was ich persönlich aber überhaupt nicht schlimm empfand. Im Gegenteil. Ich war erstaunt, dass ich nach all den Jahren tatsächlich noch in der Lage war, hier und da Abweichungen zu erkennen. Das machte für mich aber definitiv einen besonderen Reiz aus, denn so konnte ich in „Mila Superstar 01“ noch Neues erleben und entdecken.

Mir hatte es großen Spaß gemacht, zurück in Milas Welt zu reisen und sie bei ihrem Leben, ihrer Leidenschaft fürs Volleyballspiel und ihr Engagement fürs Team begleiten zu können. Ich mochte die Interaktionen der Figuren untereinander und klar, auch ich hatte neben Mila noch so meine Lieblinge. Aber auch die Antagonisten passten prima zur Story, denn sie verliehen ihr dadurch Dynamik und dem Ganzen eine packende Spannung.

„Mila Superstar 01“ ist eine wunderschöne Geschichte, in der es um Ziele im Leben, Freund- und Feindschaften, Teamgeist und die Liebe zum Volleyball geht. Dadurch, dass es keine Kapitel gab und die Geschichte stets flüssig weitererzählt worden ist, war es nur schwer, den Manga zwischendurch mal zur Seite zulegen.
Die Spannungskurven sorgten für viel Unterhaltung, besonders natürlich die dargestellten Volleyballturniere. Zeichnerisch fand ich die Frisuren sehr amüsant, spiegelten sie doch die Zeit, in der der Manga entstand, wider. Es hatte aber gleichzeitig etwas Nostalgisches.

Am Ende von Band 1 erwarteten mich noch interessante Hintergrundinfos über Mila und Volleyball im Allgemeinen. Ich finde klasse, dass Egmont Manga hier so spannenden Details verriet. Meine größte Überraschung war aber wohl, dass Mila in Japan ganz anders heißt.

Fazit:
Zurück in die Vergangenheit. Dieser Manga ist nicht nur was für Fans der Anime-Serie, sondern für alle Shojo Liebhaber eine super Empfehlung.

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Veröffentlicht am 10.12.2021

Ein toller Krimi mit einem waschechten Berliner Mädel

Schattenjagd
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Es war, als wäre ich nie weg gewesen. Schon nach den ersten Zeilen war ich wieder mittendrin und freute mich riesig über das Wiedersehen mit Ninella-Pritilata, die sich selbst nur Nina nennt. Damit hat ...

Es war, als wäre ich nie weg gewesen. Schon nach den ersten Zeilen war ich wieder mittendrin und freute mich riesig über das Wiedersehen mit Ninella-Pritilata, die sich selbst nur Nina nennt. Damit hat sie es auch wesentlich leichter, denn der Name Ninella-Pritilata sorgt meist für blöde Kommentare. Dabei ist Nina selber eine coole Persönlichkeit, die ich absolut mag. Ihre Art fand ich wieder grandios und besonders wie sie die Ereignisse, ihre Gedanken und Gefühle schilderte, war absolut mitreißend. Nina war eine hervorragende Icherzählerin mit reichlich trockenem Humor im Schlepptau und einer Vorliebe für metaphorische Beschreibungen. Natürlich hatten diese meist einen Bezug zu ihrem feinen Näschen, welches sie mehr oder weniger eifrig trainierte, damit sie eine Ermittlerin mit super Spürnase werden würde, im wahrsten Sinne des Wortes.
Außerdem wirkte Nina von Anfang an erwachsener, reifer. Ich mochte ihre Entwicklung und fand auch ihre Ansichten in sich immer schlüssig. Kein Wunder also, dass Nina zur Polizei möchte und extra ein Praktikum dort machte, um ihre Fähigkeiten unter Beweis stellen zu können. Während sie nun endlich an einem waschechten Kriminalfall mitermitteln durfte, hätte ihr Mentor Koller viel lieber das Schnüffeltraining mit ihr intensiviert. Nicht ganz ohne Hintergedanken, versteht sich. Und so waren wieder tolle Wortgefechte und beste Unterhaltung garantiert.

Der Schreibstil war herrlich fluffig und leichtgängig zu lesen, sodass ich locker durch die Seiten flog. Der Handlungsaufbau folgte immer einem chronologischen Muster, welches einzig durch Ninas Verhalten geprägt gewesen ist. Dies machte es mir einfach, der Story zu folgen und dabei hatte ich auch jede Menge Spaß.

Ich mochte es sehr, dass das Cover passend zum ersten Band gestaltet worden war und dennoch stimmig zur Geschichte gewesen ist. Besonders gefiel mir, dass in der Frauensilhouette Berliner Örtlichkeiten zu erkennen waren, die in diesem Buch eine Rolle spielten.
Obwohl es sich bei „Schattenjagd“ um die Fortsetzung von „Die Schnüfflerin“ handelte, kann dieser Band ohne Vorkenntnisse gelesen werden. Na klar, einige Ereignisse aus dem ersten Teil werden verraten, aber mit so wenig Aufwand wie möglich, sodass der Kern der anderen Geschichte nicht preisgegeben worden ist. Die winzigen bekannt gegebenen Details waren notwendig, um „Schattenjagd“ schlüssiger zu machen.

Generell war „Schattenjagd“ ein Krimi, der mit seiner leichtfüßigen Art zu bestechen wusste und auch für empfindsame Leser:innen bestens geeignet ist. Anne von Vaszary verzichtete darauf literweise Blut zu verspritzen und schaffte es dennoch für klasse Unterhaltung zu sorgen. Ich rätselte eifrig mit und versuchte die beiden Fälle mit Nina gemeinsam zu lösen, wobei ich ziemlich oft einfach nur komplett daneben lag. Ein kleines Rätsel blieb ungelöst, aber ich hoffe jetzt einfach mal auf einen dritten Band und eine dortige Aufklärung. Dank Nina war ich aber auch in der Lage mir dafür eigene Lösungen zu basteln, sodass ich dieses Buch hochzufrieden beenden konnte. Bei diesem stimmigen und sehr überraschenden Ende war das auch kaum ein Wunder.

Fazit:
Nina Buck ist zurück und dieses Mal darf sie sogar halboffiziell mit Intelligenz und Humor ermitteln. Spannende Lesestunden sind bei „Schattenjagd“ garantiert und überraschen mit einem toll ausgetüftelten Finale.

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Veröffentlicht am 10.12.2021

Erotischer Roman mit voller ästhetischer Augenblicke

fig
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Erotischer Roman ist nicht gleich erotischer Roman, das habe ich schon vor einiger Zeit feststellen dürfen. Als ich das Cover von „Fig“ zum ersten Mal gesehen hatte, war mir nicht klar, wohin diese Reise ...

Erotischer Roman ist nicht gleich erotischer Roman, das habe ich schon vor einiger Zeit feststellen dürfen. Als ich das Cover von „Fig“ zum ersten Mal gesehen hatte, war mir nicht klar, wohin diese Reise wohl gehen würde. Obwohl das Buchkleid doch recht schlicht ist, wirkte es eindrücklich und lockte mich. Schon im ersten Kapitel wurde die Symbol- und Doppelhaftigkeit deutlich. Sowohl die Frucht als auch der Titel des Buches waren passgenau zur Story.
Der Zusatz „erotischer Roman“ verriet zudem sofort, welches Genre die Geschichte bedienen würde und ich kann euch sagen, dass es hier um eine sehr facettenreiche Darstellung der schönsten Nebensache der Welt handelte.

Sollte der geneigte Leser erotische Literatur mögen? Ich finde, dass es schwer zu beantworten ist, denn „Fig“ war eindeutig viel mehr als nur das. Es war ästhetisch, kunstvoll und auf einem gänzlich anderen Niveau als alles, was ich bislang in diesem Bereich gelesen hatte. Hier ging es um die Lust auf Augenhöhe, das Gefühl geliebt zu werden, so wie jeder Mensch ist und sich angenommen zu fühlen. Ein Zuhause zu finden, auf Zeit oder sogar für immer.

Besonders gut gelungen fand ich, dass sich Poppy Lamour ein ganz individuelles Paar ausgesucht hatte, dass polyamor ist. Das heißt, dass sie mehrere Menschen gleichzeitig lieben können und eine offene sowie ehrliche Kommunikation führen. Gemeint sind in diesem Fall Pierre und sein Partner Yanis. Zwei unglaublich liebenswerte Personen mit einem unheimlich guten Gespür für zwischenmenschliche Beziehungsebenen. Sie schauten den Menschen auf den Grund ihrer Seele und erkannten deren Wahres ich.
Und weil „Fig“ ein kompositorisches Meisterwerk ist, verwunderte es mich nicht, dass Yanis Künstler mit Leib und Seele war. Ein Charaktermensch, den ich sofort gern hatte. Ja, er war sehr empfindsam und brachte all jene emotionalen Facetten mit, die wir in Gedanken mit künstlerischen Genies verbinden, es war aber niemals klischeebeladen.
Yanis Partner Pierre konnte ich zu Beginn noch nicht richtig fassen. Er war mir etwas zu nebulös und es war spürbar, dass er sich vor irgendetwas in Acht nahm. Er war zwar offen und sympathisch, doch irgendwas hielt ihn doch zurück. Stück für Stück wurde entblättert, was das Problem gewesen ist, gleichzeitig wuchs mir Pierre genauso sehr ans Herz wie Yanis. Zu gern würde ich diese Personen auch mal im wahren Leben treffen, um die Magie ihrer gegenseitigen Liebe und jene, diese mit anderen Menschen teilen, spüren zu können.

Doch es gab natürlich auch einen starken Kontrast in Form von Fey und ihren Freunden. Letztere gehörten in die Kategorie arrogante Schnösel und es wunderte mich, dass Fey sie als Freunde wahrnahm. Sie ließen keine Gelegenheit aus, Fey lächerlich und kleinzumachen, manchmal hatte ich sogar das Gefühl, dass sie Fey einfach nur als eine Art niedrigere Angestellte betrachteten. Oh ja, diese sogenannten Freunde brachten mein Blut vor Zorn in Wallung, während mir Fey schon vom ersten Augenblick an leidgetan hatte. Es war spürbar, wie unglücklich sie war, und ich konnte ihre Sehnsucht nach ungeteilter, bedingungsloser Liebe fast körperlich spüren.

Dank des auktorialen Erzählers erfuhr ich viel über Fey, Yanis und Pierre. Innerhalb der Kapitel gab es Perspektivwechsel, was Spannung erzeugte und durchgängig dafür sorgte, dass ich völlig ahnungslos in die Szenenwechsel getrieben wurde. Der flüssig lockerleichte Schreibstil von Poppy Lamour nahm mich mit auf ein erotisches Abenteuer, das am Weltbild rüttelt und zeigt, wie magisch wahre Liebe sein kann. Doch Vorsicht! Alle Szenen waren äußerst bildhaft beschrieben worden, sodass für die eigene Fantasie kaum Platz war. Das muss der gewillte Leser mögen, sonst wird „Fig“ kein Genuss.

Fazit:
Mit „Fig“ erwartet euch ein sehr tiefsinniger erotischer Roman, der voller ästhetischer Augenblicke ist und die Fesseln von gesellschaftlichen Konstrukten sprengt. Kunst in seiner Reinform: Anregend und sinnlich.

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Veröffentlicht am 29.11.2021

Wendungsreicher und packender Psychothriller

Glaube mir
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Optisch fand ich „Glaube mir“ nicht so ansprechend, dass ich es im Buchhandel in die Hand genommen hätte. Auch der Klappentext klang jetzt nicht so spektakulär, dass ich mich mit enormer Vorfreude auf ...

Optisch fand ich „Glaube mir“ nicht so ansprechend, dass ich es im Buchhandel in die Hand genommen hätte. Auch der Klappentext klang jetzt nicht so spektakulär, dass ich mich mit enormer Vorfreude auf die Geschichte gestürzt hätte. Da es aber eine Buchempfehlung gewesen ist, war meine Neugierde definitiv geweckt. Im Nachhinein muss ich sagen, dass das Cover zwar relativ schlicht und nichtssagend war, aber dennoch prima zur Story passte.
Der Start in das Buch war beinahe schon gemütlich, aber interessant. Ich kam gut in die Geschichte hinein, da Alice Feeney mir die Zeit gab, ihre beiden Protagonisten, die BBC-Moderatorin Anna Andrews und DCI Jack Harper, kennenzulernen. Schon zu Beginn war spürbar, dass sie beide eine düstere Vergangenheit hatten und es Dinge gab, die sie belasteten.
Eine Besonderheit an dem Buch war, dass es nur Kapitel gab, die nach SIE und ER aufgeteilt wurden. Beide Protagonisten erzählten in ihren Abschnitten ihre Geschichte selber, was Nähe und später packende Spannung schuf.

Anna wirkte vom ersten Augenblick an auf mich zerstört. Es war sofort klar, dass ihr Privatleben in Scherben lag und sie ein offenkundiges Alkoholproblem hatte. Was ich aber sensationell fand und sonst nie in Geschichten antreffe, war, dass sie sich ihrer Sucht durchaus bewusst war und sie auch nie kleinredete. Das brachte ihr meinen Respekt ein. Zudem war spürbar, wie sehr sie ihren Job als Moderatorin liebte und wie hart sie sich ihn erarbeitet hatte. Das machte sie mir sympathisch, aber oftmals war ich mir auch unschlüssig, ob ich ihrem Schein trauen durfte.

Auch Jack schien keinen festen Boden unter den Füßen zu haben. Er wirkte oft abgelenkt und irgendwie hatte ich das Gefühl, dass er Angst vor Konsequenzen im beruflichen Leben hatte. Für einen Cop hätte er meiner Meinung nach dies nicht haben dürfen, allerdings machte es Jack auch zu einem herrlich unperfekten Menschen. Er war mir manchmal rätselhafter als Anna und ich konnte ihn nicht immer richtig einschätzen. Jack benahm sich so manches Mal daneben, aber dennoch schien er immer zu der Sorte Mensch zu gehören, die ein großes Herz haben.

Durch die beiden Ich-Perspektiven wurde die Geschichte immer intensiver. Bei gemeinsamen Schnittpunkten innerhalb der Ereignisse prallten mitunter unterschiedliche Sichtweisen aufeinander, sodass „Glaube mir“ an Tiefe gewann und offenbarte, wie subjektiv die eigene Wahrnehmung in Wirklichkeit ist. Zudem gab es hin und wieder eingeflochtene Rückblicke in vergangene Geschehnisse, wodurch immer wieder Geheimnisse an Licht traten, die aber nie sofort gelüftet wurden. Stück für Stück wurde ich immer tiefer in diesen Thriller gezogen und ich fand es unendlich spannend zu erleben, wie sich alles entwickelte.

„Glaube mir“ kam mit überraschend wenig Figuren aus, die jedoch alle aus einem Netz unsichtbarer Fäden irgendwie miteinander verbunden schienen. Besonders die Entwicklung von Anna und Jack war unglaublich faszinierend mitzuerleben. Lediglich ein Charakter blieb mir persönlich bis zum Schluss zu nebulös, weil ich die wahren Absichten nie wirklich durchschaut hatte. Aber das ist für mich kein Kritikpunkt, denn das machte den Thriller auch über das Ende hinaus aufregend.

Oft schien alles so einfach zu sein, aber das täuschte gewaltig. Nichts an dieser Geschichte war je so, wie ich es vermutet hätte. Mich lud es ständig zum Mitraten und spekulieren ein. Immer wenn mich eine leichte Ahnung beschlich, kam etwas Neues dazu. Was beinahe gemütlich begann, entwickelte sich immer mehr zu einem packenden Strudel aus Plot Twists, schaurigen Spannungsmomenten, brutalen Morden und einer psychologischen Note, die mich gefährlich oft in die Abgründe der menschlichen Natur schauen ließ.

Was ich besonders an „Glaube mir“ liebte, war die Tatsache, dass Alice Feeney von Anfang bis zum Ende alles unglaublich schlüssig konstruierte und sich dabei aber Zeit ließ. Besonders die Auflösung erzählte sie geschickt und so umfassend aus, dass ich geplättet und mit rasendem Herzschlag vor dem Buch saß. Ich konnte es einfach nicht glauben, die Lösung war einfach genial.
Es gab keinen klassischen Spannungsbogen, Alice Feeney arbeite konzentriert auf den Showdown hin und zog dabei immer mehr den Nervenkitzel an.

Fazit:
„Glaube mir“ garantiert eine megagute Unterhaltung vom Anfang bis zum Ende. Dieser Thriller war so herrlich verwinkelt und klasse konstruiert worden, dass ich ihn wärmstens weiterempfehle. Dieses Buch sollte wirklich jeder Thriller Liebhaber gelesen haben.

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Veröffentlicht am 29.11.2021

Für angehende Detektive ab 8 Jahren

Die 10 besten Fälle des Sherlock Holmes für Kids
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„Die 10 besten Fälle des Sherlock Holmes für Kids“ kam in einem DIN A4 großem Taschenbuch bei uns an. Von der Haptik erinnerte mich der Einband ein bisschen an ein Hochglanzmagazin, was das Ganze hochwertiger ...

„Die 10 besten Fälle des Sherlock Holmes für Kids“ kam in einem DIN A4 großem Taschenbuch bei uns an. Von der Haptik erinnerte mich der Einband ein bisschen an ein Hochglanzmagazin, was das Ganze hochwertiger wirken ließ. Die Verarbeitung des Buches gefiel mir ausgesprochen gut. Zum einen waren die Seiten stabil gebunden, sodass auch bei intensiver Benutzung das Buch am Ende immer noch wie neu aussah. Zudem war es sehr angenehm, dass sich die Hilfsmittel in Form einer Lochkarte und einer Geheimschrift-Tabelle recht einfach aus den Einbandklappen entfernen ließen. Auch die Filterlupe ließ sich problemlos von ihrem Klebepunkt lösen, hier solltet ihr aber darauf achten, diesen auch mit abzuziehen. Wir hatten das Vergessen und da klebten die Seiten logischerweise aneinander. Aber auch das war kein ernstes Problem, es ließ sich recht unkompliziert wieder voneinander lösen.

Schon auf der ersten Seite war ich sehr angetan von „Die 10 besten Fälle des Sherlock Holmes für Kids“. Gleich nach der Inhaltsübersicht wurden uns die Hauptpersonen mit Bild, Namen sowie die Benennung ihrer Funktion vorgestellt. Im Anschluss gab es eine sehr schöne und auf den Punkt gebrachte Einführung, wie wir erfolgreich in den zehn Fällen ermitteln können. Aber keine Sorge, bei jedem Fall wurde uns bei der Untersuchung der einzelnen Spuren immer ein Tipp gegeben, wie wir weiter ermitteln konnten. Das gefiel uns ausgezeichnet, denn so mussten wir nicht immer zum Erklärungsteil zurückblättern und bekamen recht schnell ein Gefühl dafür, wie wir beim Rätsel raten sinnvoll vorgehen könnten.
Auf jeder Fallseite gab es die Möglichkeit, das entdeckte Indiz zu notieren und unten fand sich auch immer die Lösung, die hinter einem roten Feld verborgen war. Mithilfe der Filterlupe ließ sich dann das Geheimnis lüften, wenn es gewünscht war.
Bei jeder Auflösungsseite konnten dann die ermittelten Indizien notiert werden und mit deren Hilfe der Fall endgültig gelöst werden.

Tipp:
Lest euch immer genau die Indizienkärtchen auf den Fallseiten durch. Da stehen Hinweise, wie die Indizien am Ende zu bewerten sind.

Beim ersten Fall, als es Probleme mit den Schätzen des Britischen Museums gab, mussten wir uns noch ein bisschen einfinden. Am Ende hatten wir leider auch nicht richtig kombiniert, sodass wir ein wenig ratlos zum Schluss waren. Vermutlich hatten wir das entscheidende Detail nicht richtig gedeutet, aber dazu sind wir in der ägyptischen Kultur auch zu wenig bewandert.
Dennoch hatte uns dies aber gar nicht entmutigt, im Gegenteil. Mit größerem Ehrgeiz machten wir uns an den nächsten Fall, der uns sogar ein bisschen durch London führte.

Generell gingen wir in „Die 10 besten Fälle des Sherlock Holmes für Kids“ nicht nur auf Spuren suche, kombinierten fleißig alle Hinweise und folgten Watson, Schlingel und Sherlock Holmes überallhin. Nein, wir lernten sogar noch etwas dazu. Schwierige Wörter, Sehenswürdigkeiten in London und noch vieles mehr gab es spielerisch zu entdecken und erweiterte gleichzeitig unseren Horizont. Ich mag so was immer sehr gern und die Umsetzung hier war perfekt.

Insgesamt machte uns das Rätsel raten richtig viel Spaß. Manches war wirklich leicht, bei anderem mussten wir unsere Gehirne ordentlich anstrengen. Besonders die Arbeit mit der Lochkarte war uns bisweilen ein Graus, da es hier manchmal viele Kombinationsmöglichkeiten mit dem Auflegen gab.
An dieser Stelle auch ein besonderer Tipp von uns: Löst die Rätsel am besten mit Tageslicht. Besonders bei den etwas dunkleren Illustrationen verschwammen die Farben bei künstlichem Licht gerne mal zu einer Masse und das Lösen wurde kniffliger. Auch war es tatsächlich schwieriger, die Lösungen mit der Filterlupe ordentlich zu lesen.

Da das Buch durchgängig illustriert gewesen ist, gab es auch eine ganze Menge zu entdecken. Da war es manchmal gar nicht so einfach, den Durchblick zu behalten, schließlich konnte jedes Detail zählen und uns zur Lösung führen. Das Zusammenspiel aus Text und Zeichnungen war schön stimmig, ergänzte sich an den richtigen Stellen oder ergab nur zusammen Sinn. Auch die Art der Illustrationen gefielen mir persönlich.

„Die 10 besten Fälle des Sherlock Holmes für Kids“ bot für den Lesejunior-Detektive viele unterschiedliche Rätsel. Hier ist wirklich für jeden etwas dabei.
Durch die bunte Mischung aus verschiedensten Schwierigkeitsgraden entstand nie Frust, auch wenn wir mal daneben lagen. Uns machte es besonders Spaß, die geheimen Botschaften zu entschlüsseln und die Wortgitter zu lösen. Aber auch die „Finde-die-Fehler“ Rätsel erfreuten sich hier größter Beliebtheit. Besonderer Rätselhöhepunkt war jedoch das Treppenrechnen für den Lesejunior. Eine seiner leichtesten Übungen.
Insgesamt war das abschließende Kombinieren aller gefundenen Spuren das Highlight in jedem Fall, denn da erfuhren wir immer, ob wir alles richtig geschlussfolgert hatten. Verständlich, dass die Freude besonders groß war, wenn alles richtig gewesen ist.

Die Altersempfehlung ab 8 Jahre finde ich passend. Besonders kleine Ratefüchse werden hier ganz viel Spaß auch alleine haben können. Wir haben zusammengerätselt, weil ich auch Detektivin an der Seite des berühmten Sherlock Holmes sein wollte.

Fazit:
Spannende und knifflige Fälle trainieren die Kombinationsfähigkeit für angehende Detektive ab 8 Jahren.

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