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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 22.11.2019

Ein gelungener und authentisch viktorianischer Krimi

Inspector Swanson und die Mathematik des Mordens
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Ein Buch mitten aus einer Reihe lesen, obwohl ich, bis auf den allerersten Band, kein anderes Buch der Reihe kenne? Für mich eigentlich undenkbar. Oftmals entwickeln sich die Hauptpersonen weiter und ganz ...

Ein Buch mitten aus einer Reihe lesen, obwohl ich, bis auf den allerersten Band, kein anderes Buch der Reihe kenne? Für mich eigentlich undenkbar. Oftmals entwickeln sich die Hauptpersonen weiter und ganz oft wird auf vorherige Ereignisse Bezug genommen. Doch mich hat der Titel „Inspector Swanson und die Mathematik des Mordens“ so neugierig gemacht, dass ich meine eigene Regel gebrochen habe und zu dem sechsten Band der Inspector Swanson Reihe gegriffen habe.
Vorab sei gesagt, diese Geschichte ließ sich tatsächlich ohne Vorkenntnisse der Vorgänger richtig super lesen. Klar, an der ein oder anderen Stelle hatte ich das vage Gefühl, dass in den vorherigen Bänden die Zusammenhänge thematisiert worden sind. Allerdings hatte ich das nur, wenn es sich um die Verhältnisse zwischen den Figuren handelte. Aber hier wurde immer ein kleiner Nebensatz eingeschoben, sodass ich nie den Eindruck hatte, dass mir elementare Informationen fehlen würden.
Erstaunlicherweise erfuhr ich kaum private Details über die Hauptfiguren. Dennoch schaffte es Robert C. Marley mit Leichtigkeit mir vollentwickelte Charaktere zu präsentieren, die in einer Klarheit skizziert wurden, dass ich sie mir nicht nur mühelos lebhaft vorstellen, sondern auch noch eine Beziehung zu ihnen aufbauen konnte.
Allen voran Inspector Swanson war mir wahnsinnig sympathisch. Seine Einstellung gegenüber seinen Untergebenen fand ich vorbildlich und auch seine Offenheit gegenüber neue Ermittlungsmethoden war sehr erfrischend. Generell empfand ich Inspector Swanson als einen sehr fortschrittlichen Mann und dies gefiel mir sehr gut.
Erzählt wurde die Geschichte aus der Multiperspektive, während der Hauptblickpunkt auf Inspector Swanson lag. Durch den personalen Erzähler hatte ich einen umfassenden Blick auf die Figuren und konnte dem Geschehen gut folgen. Robert C. Marleys Schreibstil war ausgesprochen bildlich und von einer mitreißenden Dynamik. Der Autor verstand es hervorragend die damalige Zeit, unter Berücksichtigungen realer Ereignisse und Personen, zum Leben zu erwecken. Ich hatte wirklich das Gefühl in die Zeit, um 1895 zurückversetzt zu werden.
Insgesamt erstreckte sich die Geschichte über mehrere Monate. Was ich aber sehr gut fand, denn es verlieh dem Ganzen unglaublich viel Glaubwürdigkeit. Unterstützt wurde dieser längere Zeitraum durch ein eindrucksvolles Innenlayout. Unterteilt wurde das Buch in sechs Teile, die sich optisch und mit einem passenden Zitat von den einzelnen Kapiteln abhoben. Manche Kapitel trugen zudem Orts- und Datumsangaben, wodurch ich den zeitlichen Verlauf der Handlungen gut nachvollziehen konnte.
Das Buch hatte mich total begeistert. Ich fand keinerlei Logikfehler und es ließ sich super leicht lesen. So schnell habe ich schon lange kein Buch mehr gelesen. Dabei war es durchgängig spannend. Sehr fasziniert haben mich die unterschiedlichen Morde. Auch konnte ich nicht genau ermitteln, wer der Täter sein würde. Insgesamt also ein tolles und spannendes Ratespiel.
Ein kleiner Wermutstropfen war für mich das Ende. Ich hätte es mir schon ein wenig ausführlicher gewünscht. Mir war so, als wäre es zu schnell abgehandelt worden. Aber es war stimmig und letztendlich eine Überraschung für mich. Und genau das ist es ja, was ein Krimi tun soll. Er soll den Leser überraschen.

Fazit:
Ein viktorianischer Krimi, der mich zu begeistern wusste.
Das Buch kann unabhängig von den anderen Bänden gelesen werden und beeindruckte mich durch die Raffinesse der Morde. Gewürzt mit viel authentischem Hintergrund und geschichtsrelevanten Ereignissen kann ich dieses Buch wärmstens allen Liebhaber für historischer Geschichten und eines guten alten gepflegten Krimis empfehlen.

Veröffentlicht am 22.11.2019

Nostalgie trifft Moderne

Die Häschenschule 5: Winter in der Häschenschule
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Als ich gehört hatte, dass diese Wintergeschichte im Sixtus-Archiv wiederentdeckt wurde und nun erstmals veröffentlicht werden würde, war ich Feuer und Flamme. Die Häschenschule begleitete mich schon in ...

Als ich gehört hatte, dass diese Wintergeschichte im Sixtus-Archiv wiederentdeckt wurde und nun erstmals veröffentlicht werden würde, war ich Feuer und Flamme. Die Häschenschule begleitete mich schon in meiner Kindheit und war vor allem in der Osterzeit sehr präsent.
Ganz gespannt war ich nun auf den fünften Band der Häschengeschichte.
Schon beim Lesen des ersten Verses fühlte ich mich gleich wieder in die Vergangenheit versetzt, als ich Hasenhansel und Hasengretel wieder traf. Es war wie nach Hause kommen.
Da diese Geschichte zur selben Zeit entstand, wie die anderen vier Bände der Häschenschule, ist natürlich auch der Charme der Verse erhalten geblieben. Nach über neunzig Jahren gab es selbstverständlich nicht mehr die ursprünglichen Illustratoren, aber ich persönlich fand, dass es Julia Walther ausgezeichnet gelungen ist, den Stil der damaligen Zeichner einzufangen ohne sie zu kopieren.
Die Zeichnungen wimmeln nur so von Tieren unterschiedlichster Arten und jeder Menge liebevoller Details. Allein schon das Betrachten dieser wunderschönen Illustrationen bereitete uns jede Menge Freude. Denn es gab viel zu entdecken und manch Geschöpf schaffte es auch in die kommenden Zeichnungen. Neben den Hasen wussten auch die putzigen Mäuschen den kleinen Leser und mich zu begeistern. Sie waren genauso gewitzt wie die Hasenkinder und machten fröhlich beim bunten Reigen mit.
Die Verse waren eingängig gereimt worden und sorgten dafür, dass sich der Text locker leicht lesen ließ. Jedoch gab es für meinen kleinen Leser einige Stolpersteine. Manche Wörter musste ich erklären, weil sie im heutigen Sprachgebrauch kaum bis gar nicht mehr vorkommen. Jedoch gefiel mir das gut, denn zum einen passten diese Wörter zur Geschichte, auf der anderen Seite sorgten die ungewohnten Formulierungen dafür, dass mein Kind seinen Wortschatz erweitern konnte. Insgesamt hielten sich die Zeichnungen und die Verse die Waage, sodass auch kleinere Kinder oder Lesemuffel zu dieser putzig, fröhlichen Geschichte motiviert werden können.
Meiner Meinung nach ist dies ein tolles Kinderbuch, dass nicht nur die Kleinen, sondern auch die Großen genießen können. Es macht Lust auf den Winter und die bevorstehende Weihnachtszeit. Und es zeigt sich wieder, dass sich die Häschenschule nicht nur auf die Osterzeit zu beschränken weiß, sondern ganzjährig Jung und Alt begeistern kann.

Fazit:
Lasst euch verzaubern. Ob jung, ob alt, diese Geschichte macht jedem Leser Spaß. „Winter in der Häschenschule“ hat bei uns zu Hause jeden begeistert und die schönen und detailreichen Zeichnungen haben das Leseerlebnis perfekt abgerundet.
Die lustig gereimten Verse luden stets zum Weiterlesen ein, sodass wir das Buch in einem Rutsch gelesen haben. Vor allem für jüngere und auch für wenig begeisterte kleine Leser ist diese fröhliche Geschichte definitiv etwas, da sie überschaubar ist und sich ganz schnell lesen lässt.
„Winter in der Häschenschule“ lädt zum Lachen, zum Reimen, zum Staunen und Schauen sowie zum Kuscheln ein.

Veröffentlicht am 16.11.2019

Wo wohnt Fridolin?

Abenteuer mit Fridolin
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Auf das dritte Abenteuer mit Linus und Fridolin haben wir uns schon sehr gefreut. Allerdings verlief die Geschichte anders, als wir es erwartet hatten. Was aber sehr gut war, denn so waren wir mit großem ...

Auf das dritte Abenteuer mit Linus und Fridolin haben wir uns schon sehr gefreut. Allerdings verlief die Geschichte anders, als wir es erwartet hatten. Was aber sehr gut war, denn so waren wir mit großem Interesse dabei.
Dieses Mal begleiteten wir Linus, der den großen Wunsch hatte heraus zu finden, wo denn eigentlich sein kleiner pelziger Freund wohnt.
Durch den locker leichten Schreibstil fanden wir uns ganz schnell in einer aufregenden Geschichte wieder und verfolgten oftmals atemlos auf welche Ideen Linus kam und in welche Schwierigkeiten er sich dabei hinein manövrierte.
Mir persönlich hatte das sehr gut gefallen, denn es zeigte vor allem meinem kleinen Erstleser liebevoll auf, wie gefährlich manche Unterfangen sein können. Auch, wenn es nicht gleich den Anschein danach hat. Linus Erlebnis war noch lange nach dem Lesen Gesprächsthema bei uns.
Dabei hatte ich nicht das Gefühl, dass mein Kind die Geschichte als Belehrung empfand, sondern eher als Abenteuer mit gut und anschaulich vermitteltem Wissen.
Mich hatte der dritte Teil emotional sehr berührt, denn ich konnte mich vor allem in Linus Mutter hineinversetzen. Auch wenn sie nur eine Randfigur war, war sie dennoch präsent und charakterlich anschaulich dargestellt worden.
Insgesamt war diese Geschichte aufregender und dramatischer als die Vorgänger. Dennoch wurde sie mit viel Liebe geschrieben, ohne Ängste beim kleinen Leser zu schüren. Eher regte es zum Nachdenken an, was ich sehr positiv fand.
Auch die Bilder kamen wieder gut an. Klar, mein Kind hätte die von handgezeichneten Darstellungen auch gern farbig gehabt, aber in schwarzweiß hatten die Zeichnungen auch ihren ganz besonderen Reiz. Vor allem Fridolin erfreute sich immer großer Beliebtheit.

Fazit: Dieser Band war nicht nur spannend, sondern auch auf leichte Art und Weise lehrreich für den Erstleser. Ein Buch, dass neben einem aufregenden Abenteuer auch noch sehr informativ gewesen ist. Ideal um mit Kindern ganz einfach ins Gespräch über wichtige Themen zu kommen.

Veröffentlicht am 07.11.2019

Fridolin allein zu Hause

Frecher Fridolin
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Nachdem wir so begeistert vom ersten Band waren, wollten wir unbedingt mehr von Linus und seinem tierischen Freund Fridolin lesen.
Was mir hier besonders gut gefallen hatte, war, dass Katharina Lankers ...

Nachdem wir so begeistert vom ersten Band waren, wollten wir unbedingt mehr von Linus und seinem tierischen Freund Fridolin lesen.
Was mir hier besonders gut gefallen hatte, war, dass Katharina Lankers das erste Kapitel zur Wiederholung genutzt hat. So konnten wir unseren Kenntnisstand über den ersten Band noch einmal auffrischen. Für diejenigen, die den Vorgänger nicht kennen wurde aber nicht alles verraten, sodass es in jedem Fall möglich ist, den ersten Band später auch noch lesen zu können.
In vierzehn betitelten Kapiteln erlebten wir, wie frech doch so ein kleiner putziger Waschbär sein kann. Vieles fanden wir unheimlich witzig, sodass wir viel beim Lesen kichern mussten. Aber es gab auch wieder ernste Szenen, was die Geschichte nicht nur abwechslungsreich, sondern auch interessant machte.
Wieder waren wir beeindruckt von Linus Einfallsreichtum. Nicht jeder seiner Ideen stellte sich im Nachhinein als klug heraus, aber das ist im wahren Leben ja auch so und traf auf viel Verständnis seitens des Erstlesers.
Die Zeichnungen waren in Schwarzweiß gehalten, aber passend zum Inhalt gestaltet worden. Es machte Spaß sie zu betrachten, denn sie verlockten uns zu Lesepausen. Ein bisschen schade war, dass die Zeichnungen oftmals an Stellen kamen, wo der Bezug dazu schon ein bisschen her war.
Katharina Lankert zeigte auf sympathische Art und Weise, und niemals belehrend auf, dass alle unsere Handlungen auch Konsequenzen haben. Manchmal können wir die im Vorfeld noch nicht abschätzen, aber es gibt immer die Möglichkeit ein vorhandenes Problem zu lösen. Diese Botschaft kam auch bei meinem Kind an und wurde begeistert aufgenommen.
Der Schreibstil war sehr leicht und perfekt auf junge Leseanfänger ausgelegt. Auch die Geschichte selbst war verständlich aufgebaut worden und durch die plausible Darstellung von Gefühlen, konnte sich mein Kind ohne Probleme in Linus hineinversetzen.
Das empfohlene Lesealter ist unserer Meinung nach korrekt angegeben. Mein Kind geht ebenfalls in die dritte Klasse und hat diese Geschichte teilweise ganz alleine für sich gelesen. Denn er fand die Geschichte so spannend, dass er nicht immer warten wollte, bis auch wir die Zeit zum gemeinsamen Lesen hatten.

Ein toller zweiter Band. Hier wird ohne mahnenden Fingerzeig erklärt, welche Probleme es bei einer Wildtierfreundschaft geben kann.

Veröffentlicht am 03.11.2019

Wie befreundet man sich mit einem Waschbären?

Linus und Fridolin
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Schon beim Lesen des Klappentextes hatte ich das Gefühl, dass die Geschichte mitten aus dem Leben gegriffen sein könnte. Vor allem Linus erinnerte mich an meinen kleinen Erstleser und dieser Eindruck verfestigte ...

Schon beim Lesen des Klappentextes hatte ich das Gefühl, dass die Geschichte mitten aus dem Leben gegriffen sein könnte. Vor allem Linus erinnerte mich an meinen kleinen Erstleser und dieser Eindruck verfestigte sich im Lauf der Erzählung.
Linus, neun Jahre alt, geht in die dritte Klasse und ist mit viel Einfallsreichtum gesegnet. Mitten in der Nacht macht er die Bekanntschaft mit einem wilden Waschbären. Ohne Furcht freundet sich Linus mit dem aufgeweckten schwarzweiß gemusterten Tierchen an. Dabei ist es Linus egal, dass seine Mama von dieser Freundschaft nicht sonderlich begeistert wäre, wenn sie davon wüsste. Linus heckt dafür lieber Pläne aus, wie er vermeiden kann, dass überhaupt jemand etwas von seinem kleinen Geheimnis erfährt. Gleichzeitig ist ihm aber auch klar, dass er mehr über Waschbären herausfinden muss.
Doch die Freundschaft zu Fridolin hat auch seinen Preis. Linus ist tagsüber ständig müde, denn wenn du einen nachtaktiven Freund hast, dann kannst du ihn nur dann treffen, wenn andere Menschen in ihren süßesten Träumen liegen.
Die Geschichte wurde mit viel Herzenswärme erzählt, sodass mein Kind sich sehr gut in Linus hineinversetzen konnte.
Die Erlebnisse, die Linus mit seinem neuen Freund hatte, haben auch den kleinen Erstleser zum Träumen gebracht. Was er alles machen würde, wenn er auch einen Waschbären seinen Freund nennen könnte.
Mir hat an der Geschichte besonders gut gefallen, dass Katharina Lankers nie den erhobenen Zeigefinger hatte. Egal ob Linus aus Angst geschwindelt oder mit Fridolin heimlich Süßigkeiten genascht hatte. Immer blieb die Autorin dabei sachlich und schuf auf eine beeindruckende Art Verständnis für Linus. Wissenswertes rund um Waschbären band Katharina Lankers so locker leicht in die Handlungen ein, dass mein Kind spielend, in diesem Fall lesend, sich die Kenntnisse ohne Lerndruck aneignen konnte. Ich mag Kinderbücher, wenn Kinder nebenbei etwas Sinnvolles lernen.
Die Kernthemen wie Freundschaft, Schule, Probleme und deren Lösung wurden hervorragend ausgearbeitet und kindgerecht erklärt.
Situationskomik lockerte immer wieder die Stimmung auf, vor allem dann, wenn ernste Themen wie Verlustangst oder die Last von Geheimnissen angesprochen wurde.
Die Schrift war angenehm groß und der Schreibstil auf die Zielgruppe, Erstleser ab 8 Jahre, perfekt zugeschnitten. Wir haben das Buch als Vor- und Selbstlesebuch genutzt und konnten die Geschichte in beiden Varianten unbeschwert genießen.
Die schwarzweißen Zeichnungen waren unglaublich süß und passend zur Handlung. Sie luden zu kurzen Lesepausen ein.
Beide Protagonisten waren mir unendlich sympathisch und es hat mir viel Spaß gemacht dieses Buch gemeinsam mit meinem Kind zu lesen.

Fazit:
Gemeinsam mit Linus Freundschaft mit einem kecken Waschbären zu schließen, hat bei uns im Hause für Begeisterung gesorgt. Nebenbei lernten wir auch noch wissenswertes rund um die possierlichen Tierchen und hatten unseren Spaß mit Linus seinen Ideen. Von mir bekommt das Buch ganz klar eine Leseempfehlung.