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Veröffentlicht am 14.08.2024

Diese Geschichte geht definitiv unter die Haut

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Meine Meinung:

Bücher über den Zweiten Weltkrieg finde ich immer sehr interessant und berührend und deshalb wollte ich auch diese Geschichte von Monica Hesse unbedingt lesen, denn tatsächlich hatte ich ...

Meine Meinung:

Bücher über den Zweiten Weltkrieg finde ich immer sehr interessant und berührend und deshalb wollte ich auch diese Geschichte von Monica Hesse unbedingt lesen, denn tatsächlich hatte ich noch nicht so viele Romane über das „Danach“ und war sehr neugierig darauf.

Der Einstieg ins Buch fiel mir sehr leicht. Der Zweite Weltkrieg ist zu Ende und man könnte meinen, dass der Schrecken endlich ein Ende hat, doch so ist es nicht, was hier sehr schnell deutlich wird. So begleiten wir nämlich Zofia auf der Suche nach ihrem Bruder, den sie während der Zeit im KZ verloren hat. Er ist der Einzige, der ihr von ihrer Familie noch geblieben ist. Wie schwierig so eine Suche ist, erleben wir an Zofias Beispiel hautnah mit. In meinen Augen ist sie eine unglaublich starke Frau, aber es wird auch schnell klar, dass sie einzig der Gedanke an ihren Bruder aufrecht hält. Was mit ihr selbst passiert, scheint ihr nicht wichtig zu sein. Ich habe diese junge Frau wirklich bewundert, habe aber auch mit ihr gelitten und hatte unglaubliches Mitleid mit ihr. Sie hat so viel Leid erfahren, so viele schreckliche Dinge gesehen und selber erlebt. Doch das Interessante an dem Buch: Den wirklichen Schrecken, alles, was während der Herrschaft der Nazis passiert ist, steht hier eindeutig nicht im Mittelpunkt und wird nur am Rande angerissen. Ich denke, das braucht dieses Buch auch nicht, denn es überzeugt eher mit den leisen Tönen, mit dem, was zwischen den Zeilen gesagt wird und dem „Danach“, denn auch hier gibt es noch so vieles, was es wert ist, erzählt zu werden. Mich hat diese Geschichte auf jeden Fall sehr tief berührt und am Ende mit diesem krassen Plotttwist auch mega überrascht.

Liebe Monica, vielen Dank, dass Du diese Geschichte erzählt hast, sie ist so wichtig und wertvoll und ist mir tief unter die Haut gegangen. Ein echtes Highlight, das den Weg in jedes Klassenzimmer finden sollte.

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Veröffentlicht am 14.08.2024

Was für ein schönes Ende

Die Hofgärtnerin - Blütenzauber
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Meine Meinung:

Band 3 habe ich jetzt ewig vor mir hergeschoben, allerdings eigentlich nur aus dem Grund, dass ich nicht wollte, dass die Geschichte rund um Marlene, Julius und ihre Freunde zu Ende geht. ...

Meine Meinung:

Band 3 habe ich jetzt ewig vor mir hergeschoben, allerdings eigentlich nur aus dem Grund, dass ich nicht wollte, dass die Geschichte rund um Marlene, Julius und ihre Freunde zu Ende geht. Band 1 und 2 haben mir unglaublich gut gefallen und obwohl die Bücher so dick sind, sind sie auf keiner Seite langweilig.

Obwohl die ersten Bände eine Zeit her waren, habe ich wieder sehr gut in die Geschichte hineingefunden. Die wichtigsten Geschehnisse und Personen waren mir immer noch präsent, was sicher auch daran liegt, dass ich beim Lesen so tief in die Geschichte eingetaucht bin und die Protagonisten gerne begleitet habe.

Im Mittelpunkt von diesem Band stehen natürlich wieder Marlene und Julius. Sie haben ihren Traum Hofgärtnerei zu werden erreicht, wollen diesen jedoch dahingehend erweitern, indem sie anderen jungen Frauen auch die Möglichkeit bieten, eine Ausbildung zur Gärtnerin zu machen. Doch das ist natürlich nicht so einfach, vor allem, weil es in dieser Zeit nicht üblich ist, dass Frauen den selben Stellenwert bekommen, wie Männer. Deshalb werden ihnen einige Steine in den Weg gelegt und auch privat haben beide zu kämpfen, da ihr Kinderwunsch immer noch unerfüllt ist.

Aber auch an anderer Front werden die Frauenrechte weiter vorangetrieben: So z.B. auf Rosalies Seite, die gerne Lehrerin sein möchte und nicht nur ihren männlichen Kollegen zuarbeiten, sondern als vollwertige Kraft. Greta hat ihren eigenen Blumenladen, aber das auch nur, weil ein Mann für sie den Mietvertrag als ihr Verlobter unterschrieben hat. Das Versteckspiel droht jedoch aufzufliegen, als die junge Frau von ihrer Vergangenheit eingeholt wird. So wird das Thema Frauenrechte in diesem Band ganz groß geschrieben, verdrängt aber trotzdem nicht die einzelnen Schicksale, die in dieser Reihe eine besondere Rolle spielen. Sie sind es nämlich meiner Meinung nach, die diese Geschichte tragen. Ich habe die Charaktere jedenfalls über alle die Seiten total lieb gewonnen und mit jedem einzelnen mitgefiebert. Und obwohl es so viele sind und jeder sein eigenes Schicksal hat, ergibt es am Ende doch eine große ganze Geschichte, die mich unglaublich begeistert hat.

Das Ende hat mir wirklich gut gefallen, trotzdem konnte ich mir ein Tränchen nicht verkneifen, weil ich all die liebgewonnenen Figuren verabschieden musste. Gerne hätte ich sie noch weiter begleitet und noch mehr über sie gelesen. Eine Reihe, die ich von ganzem Herzen empfehlen möchte.

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Veröffentlicht am 14.08.2024

Wieder unglaublich schön

Die Glücksfrauen - Die Kraft der Bücher
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Meine Meinung:

Nachdem mich Band 1 mit Louises Geschichte über die Auswanderung absolut begeistert hat, wollte ich natürlich auch lesen, welches Schicksal Maria ereignet hat. Sie hat ja einen ganz anderen ...

Meine Meinung:

Nachdem mich Band 1 mit Louises Geschichte über die Auswanderung absolut begeistert hat, wollte ich natürlich auch lesen, welches Schicksal Maria ereignet hat. Sie hat ja einen ganz anderen Hintergrund, indem sie und ihre Familie Juden sind. Da mir die drei Freundinnen schon im ersten Teil sehr ans Herz gewachsen sind, hoffte ich ehrlich gesagt, dass Maria mit ihrer Familie einfach auch auf ein Schiff steigen und dem ganzen Schrecken des Nationalsozialismus so entgehen würde. Doch so einfach macht die Autorin es ihrer Protagonistin natürlich nicht.

Marias Mann Jakob ist leider sehr optimistisch und hoffnungsvoll und macht lange die Augen zu, weil er seine Heimat und seine Buchhandlung nicht einfach so verlassen möchte. Einerseits konnte ich ihn verstehen, immerhin hat er sich etwas aufgebaut und ist in seiner Heimat tief verwurzelt, andererseits hätte ich ihn am liebsten geschüttelt, damit er endlich wirklich sieht, was vor sich geht und dass es keinen anderen Ausweg als Flucht gibt, wenn er die retten möchte, die er liebt. Doch so hat das Buch natürlich einen ordentlichen Gänsehautfaktor bekommen, weil man ständig um Maria und ihre Familie bangt. Ich hatte tatsächlich richtig Angst um sie, vor allem, als sie dann einen anderen Weg aus Deutschland raus suchen müssen. So wirklich hatte ich mich mit diesem Thema noch nicht beschäftigt und so tauchte ich tief ein, in die Fluchtruhte und meine Nerven waren bis zum Zerreißen angespannt.

Um mich ein wenig davon zu erholen, springen wir immer wieder in die Gegenwart, wo June inzwischen bei Sandra in Brasilien angekommen ist, um ihr von ihrem gemeinsamen Erbe zu erzählen. Ich muss gestehen, dass mir Sandra nicht ganz so gut gefallen hat, wie June. Sie schien mir ziemlich verloren, aber auch sprunghaft und zu spontan. Vielleicht liegt es daran, dass sie mir persönlich nicht so wirklich entspricht, so dass ich ihr nicht so ganz nahe kommen konnte. Trotzdem fand ich es sehr schön, June und sie bei ihrer Reise auf den Spuren von Maria zu begleiten. Gerade weil die beiden auch so unterschiedlich sind, erleben sie viel und erfahren dabei noch mehr über ihre Wurzeln. Leider hält Anna Claire sich immer noch sehr bedeckt, wenn es um das Geheimnis von Louise geht, das im ersten Teil angedeutet wurde. Dabei wäre ich doch schon so neugierig darauf.

Besonders gut gefiel mir in diesem Band, dass die Liebe zu Büchern so viel Raum einnimmt. Als echter Bücherwurm kann ich diese Leidenschaft sehr gut verstehen und dass sie einem Halt in der Fremde geben kann. Maria ist so eine mutige Frau, die alles für ihre Familie tut und trotzdem auch ihr eigenes Ich erhält. Sie muss einige sehr schwere Entscheidungen treffen und ich hätte nicht in ihrer Haut stecken wollen, aber ich habe sie aus tiefstem Herzen bewundert und konnte mich als Mutter, aber auch als Buchliebhaberin sehr gut mit ihr identifizieren.

Jetzt bin ich noch sehr gespannt auf Annis Geschichte und darauf, dass alle Geheimnisse, sowohl in der Gegenwart, als auch der Vergangenheit enthüllt werden. Diese Reihe hat sich auf jeden Fall mit ihren einzigartigen Protagonisten bereits tief in mein Herz geschlichen.

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Veröffentlicht am 08.12.2023

Ein echter Pageturner

Die Glücksfrauen - Der Geschmack von Freiheit
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Meine Meinung:

Schon der Klappentext hat mich richtig neugierig auf dieses Buch gemacht. Ich fand es sehr schön, dass in diesem Buch einmal die Auswanderung während der Nazi-Zeit zum Thema gemacht wurde. ...

Meine Meinung:

Schon der Klappentext hat mich richtig neugierig auf dieses Buch gemacht. Ich fand es sehr schön, dass in diesem Buch einmal die Auswanderung während der Nazi-Zeit zum Thema gemacht wurde. Tatsächlich ist es in diesem ersten Band keine Jüdin, die im Fokus steht, sondern Luise, die sich durch das Schreiben von Flugblättern gegen das Regime auflehnt und deshalb auch aus Deutschland fliehen muss und nach Amerika geht. Ich muss gestehen, dass ich mich bis jetzt kaum mit dem Thema beschäftigt habe, da die Verfolgung der Juden und die Gegenwehr von Mutigen meist im Vordergrund steht. Doch tatsächlich ist auch das Leben im Exil sehr spannend. Wir begleiten eine junge Frau, die ihre Heimat und ihre Freunde, alles, was sie kennt, hinter sich lassen und ein neues Leben in der Fremde aufbauen muss. Was sie und ihr Partner, der ebenfalls auswandert damit für Probleme haben beleuchtet Anne Claire hier in diesem ersten Teil der Glücksfrauen. Und ich habe Luise von der ersten Seite an geliebt. Was für eine mutige, tatkräftige junge Frau. Sie lässt sich nicht unterkriegen, trotzt allen Widrigkeiten und hat doch ihr Päckchen zu tragen.

Das muss ihre Enkelin June jedoch auf eigene Faust herauskriegen, denn ihre Großmutter Luise hat ihr nichts von damals erzählt, sondern ihr nur eine schwierige Aufgabe in ihrem Testament hinterlassen. Doch genau das macht diese Geschichte so spannend, denn June muss sich auf die Suche nach Antworten machen und dabei ihr eigenes Leben ordnen.

Ich muss gestehen, dass ich die Sicht von Luise, also die Geschehnisse von damals ein klein bisschen lieber gelesen habe, einfach, weil es mich so fasziniert hat von deutschen Frauen im Exil zu lesen und wie sie sich ein neues Leben aufgebaut haben. Außerdem ist mir Luise so richtig ans Herz gewachsen, weil sie so eine bemerkenswerte Person ist. Trotzdem hat mir auch Junes Geschichte richtig gut gefallen. Deshalb freu ich mich sehr, dass diese noch nicht zu Ende erzählt ist, sondern es noch weitere Bände der Glücksfrauen geben wird.

Anne Claire hat mich mit ihrer Geschichte rund um drei Freundinnen im Nazi-Deutschland richtig mitgerissen. Lange habe ich kein Buch mehr so schnell durchgelesen, weil ich einfach nicht aufhören konnte zu lesen. Eine Story, die unter die Haut geht und einmal eine andere Seite dieser Zeit beleuchtet. Wirklich sehr gelungen.

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Veröffentlicht am 08.12.2023

Wieder ein echtes Highlight

Kingdom of Heaven
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Meine Meinung:

Dieser Fortsetzung habe ich so entgegengefiebert, da mich diese Reihe ab dem ersten Band mitgerissen hat. Doch kein Band ist wie der andere, jeder hat seine eigene Dynamik, seine eigenen ...

Meine Meinung:

Dieser Fortsetzung habe ich so entgegengefiebert, da mich diese Reihe ab dem ersten Band mitgerissen hat. Doch kein Band ist wie der andere, jeder hat seine eigene Dynamik, seine eigenen Charaktere, die mehr im Mittelpunkt stehen. Trotzdem könnte ich nie einen Teil auswählen, der mir am besten gefällt, da Anja Lehmann konstant ihr Level hält

Zu Beginn des 3. Bandes findet man ein „Was bisher geschah“, was ich immer sehr gut finde, ich persönlich aber nicht gebraucht hätte, da mir alle Personen und Handlungen noch im Kopf waren.

Ich war also auch sofort wieder in der Geschichte drin und schloss nahtlos an den Ereignissen des Vorgängers an. Natürlich werden die Schachfiguren auf allen Seiten weiter in Stellung gebracht. Während im 2. Teil meiner Meinung nach die Antagonisten deutlich die Nase vorn hatten, machen in diesem Band auch die „Guten“ einen Schritt vorwärts. Neue Allianzen werden geschmiedet, neue Kräfte entdeckt und Rätsel gelöst. Das bedeutet jedoch nicht, dass nicht gleichzeitig auch neue Fragen aufgeworfen werden. Doch genau das macht die Geschichte in meinen Augen so spannend. Als Leser weiß man nämlich nie, was noch kommt und wie es wohl weitergeht. Jedes einzelne Schicksal steht in diesem Kampf auf Messers Schneide und ein Krieg geht nie ohne Verluste einher, auf beiden Seiten. Mich konnte die Autorin damit auf jeden Fall catchen, denn die Handlung ist einfach durchweg spannend und meine Nerven sind immer zum Zerreißen gespannt, weil ich um meine liebgewonnenen Charaktere fürchte. Ein wahrer Nervenkrimi, der süchtig macht.

Ich finde, dass es Anja Lehmann unglaublich gut gelungen ist, eine komplexe Geschichte zu erschaffen. Während man im ersten Teil die einzelnen Personen kennenlernt und sie begleitet, verflechten sich die Schicksale mit jedem Band mehr miteinander und ergeben ein großes Ganzes. Auch die Hintergründe rund um Skades Verbannung werden immer deutlicher, so dass auch sie noch einmal ihre ganz eigene Geschichte bekommt, was mir wirklich gut gefallen hat, weil man dadurch auch hinter die Fassade der eisigen Göttin blicken kann. Ich mag es sehr, wenn auch der Antagonist Substanz hat und nicht einfach nur böse ist, weil er eben böse ist.

Trotz der Hintergrundgeschichte, der vielen Charaktere und der komplexen Handlung ist die Geschichte nicht kompliziert, sondern kann leicht nachvollzogen werden. Jeder Protagonist bekommt nämlich genug Raum, um ihn kennenzulernen und alle sortieren zu können. Und der Schreibstil ist so flüssig und ohne komplizierte Begriffe, so dass man viel zu schnell durch die Seiten fliegt.

Leider wird es nur noch einen Band geben und dann ist diese Reihe abgeschlossen. Ich muss gestehen, dass mich das jetzt schon traurig macht, da diese Tetralogie wirklich zu meinen Highlights gehört.

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