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Veröffentlicht am 18.02.2020

Leah und Logan, mein neues Traumpaar

Never say never
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Inhalt:

Logan hat keine Lust mehr, Leahs Spielzeug zu sein und macht kurzerhand mit ihr Schluss. Entweder ernst oder gar nicht. Aber nicht mit Leah, die denkt nämlich gar nicht daran, eine richtige Beziehung ...

Inhalt:

Logan hat keine Lust mehr, Leahs Spielzeug zu sein und macht kurzerhand mit ihr Schluss. Entweder ernst oder gar nicht. Aber nicht mit Leah, die denkt nämlich gar nicht daran, eine richtige Beziehung mit Logan zu führen. Hier geht es doch nur um Sex, oder? Komisch nur, dass es ihr dann gar nicht gefällt, dass Logan mit Ava zusammenkommt.

Die scheint gerade überhaupt überall zu sein: Logans feste Freundin, Allies neue beste Freundin. Dabei ist sie doch das genaue Gegenteil von Leah und passt damit doch gar nicht zu dem Sunnyboy, oder? Langsam muss sich die junge Frau doch eingestehen, dass sie auf Ava eifersüchtig ist, weil sie mehr von Logan möchte, als sie zugeben will.

Doch hat sie ihre Chance nicht schon vertan? Zwischen Zukunftsfragen und Familienproblemen, wird Leah schließlich auch noch mit Liebeskummer gequält. Vielleicht wird es Zeit, sich endlich mal sich selbst zu stellen, um dann einen Weg in die Zukunft zu finden … .

Meine Meinung:

Mir hat bereits der erste Teil der Woodland Academy sehr gut gefallen und dort waren Logan und Leah meine Lieblinge, deshalb freute ich mich sehr, dass es von den beiden ein eigenes Buch gibt, das ich natürlich sofort lesen musste.

Der Prolog ist aus Logans Sicht geschrieben. Er äußert sich dazu, dass mit Leah Schluss ist und er jetzt nur mal auf sich schaut.

Dann springt man kurz eineinhalb Monate zurück und erfährt, wie es zu der Trennung kam. Ich konnte gut nachvollziehen, dass Logan dieses Hin und Her nicht mehr wollte und Leah die Pistole auf die Brust gesetzt hat. Aber die ist noch nicht soweit, dass sie zu Logan stehen könnte, deshalb redet sie sich fleißig ein, dass sie auch ohne ihn glücklich ist. Trotzdem erlebt man als Leser hautnah mit, wie sich die junge Frau verändert. Ich fand es sehr authentisch, wie Marcella Fracchiolla die Veränderung von Leah dargestellt hat. Es passiert nicht plötzlich, sondern schleichend. Irgendwie merkt die Protagonistin, dass ihr in ihrem Leben etwas fehlt, dass sie mehr möchte, als bisher, dass sie etwas Sinnvolles tun will und das setzt sie auch mit viel Tatkraft durch.

Überhaupt mochte ich die beiden Protagonisten total gerne. Schon im ersten Band fielen sie mir positiv auf, weil sie anders sind. Leah zeigt sich nach außen hin wie eine kleine Zicke, die ihre Vorurteile hat und andere gerne spüren lässt, wenn sie sie für „nicht gut genug“ hält. Aber wenn man einmal hinter ihre Fassade blickt, sieht man schnell, dass in ihr viel mehr steckt, als sie uns auf den ersten Blick erkennen lässt.
Logan dagegen ist von Anfang an ein absoluter Herzensmensch. Er steht zu seinen Freunden und rettet Ethan mehr als einmal aus brenzligen Situationen. Außerdem möchte er die Chance nutzen, die er durch die Aufnahme an der Woodland Academy bekommen hat. Er ist einfach der Good Guy der Geschichte und ich liebe ihn.

Die Liebesgeschichte gefiel mir auch richtig gut, denn es gibt nicht dieses Hin und Her. Logan macht zu Beginn des Buches deutlich, dass er keine Sexbeziehung mehr möchte und macht deshalb Schluss mit Leah. Trotzdem merkt man, dass er immer noch an ihr hängt und gerne eine richtige Beziehung mit ihr hätte. Doch anstatt ihr hinterherzuschmachten, geht er neue Wege und findet auch eine Freundin. Leah dagegen muss sich ihrer Gefühle erst bewusst werden und konzentriert sich in der Zeit eher auf ihre Zukunftspläne, was ich sehr gut fand, denn auch das ist ein wichtiges Thema in diesem Buch. Ich habe auf jeden Fall richtig mit den beiden mitgefiebert, weil sie für mich das ideale Paar sind. Leah tritt Logan ordentlich in den Hintern, damit er nicht nur auf Nummer sicher geht, sondern sich auch mal etwas traut und nach den Sternen greift. Logan dagegen erdet Leah und hilft ihr, aus ihren Rollenbildern auszubrechen und sie selbst zu sein. Eine schöne Ergänzung.

Ich fand es aber auch toll, dass man erfährt, wie es mit Allie und Ethan weitergeht. Zwar spielen sie hier nur eine Nebenrolle, aber trotzdem darf man auch die beiden in ihre Zukunft begleiten.

Natürlich dürfen wir auch wieder das besondere Flair des Internats genießen. Doch während es im ersten Band vor allem um die Neuankömmlinge und darum ging, Vorurteile abzubauen, geht es in diesem Teil eher um die Zukunft der Protagonisten. Wie soll es nach Woodland weitergehen? Welche Träume und Ängste haben sie? Welche Wege wollen sie gehen und von wem bekommen sie Unterstützung oder werden sie ausgebremst? Ich fand es sehr interessant, dass ich die Jugendlichen hier begleiten durfte und konnte ihre Gedanken und Gefühle sehr gut nachvollziehen.

Aber Marcella Fracchiolla macht mich mit diesem Band auch richtig neugierig auf eine weitere Geschichte der Woodland Academy, denn es gibt noch ein paar Charaktere auf deren Story ich sehr neugierig bin. Hier legt sie in „Never say never“ den Grundstein und ich bin schon sehr gespannt, was sie sich hier wieder ausgedacht hat. Ich freue mich jedenfalls sehr, dass wir noch ein wenig in der Woodland Academy verweilen dürfen, denn inzwischen fühle ich mir hier schon ganz wie zuhause.

Fazit:

Schon im ersten Band der „Woodland Academy“ wurde mir klar, dass die Geschichte von Logan und Leah etwas ganz Besonderes ist und ich wurde nicht enttäuscht. Es hat mir großen Spaß gemacht, die beiden zu begleiten und fand ihre Geschichte sehr authentisch. Ich habe mit ihnen mitgefiebert und bei ihrer Suche nach dem richtigen Weg begleitet. Logan und Leah sind einfach mein absolutes Traumpaar.


Von mir bekommt das Buch 5 Punkte von 5.

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Veröffentlicht am 13.02.2020

Diese Buch hat mich absolut positiv überrascht

Ranjana
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Inhalt:

Lexia sieht in ihren Träumen die Zukunft. Ihre Mutter erinnert sie jedoch stets daran, dass diese Zukunft nicht festgeschrieben ist, sondern immer nur eine Möglichkeit. Jeder hat selbst die Möglichkeit, ...

Inhalt:

Lexia sieht in ihren Träumen die Zukunft. Ihre Mutter erinnert sie jedoch stets daran, dass diese Zukunft nicht festgeschrieben ist, sondern immer nur eine Möglichkeit. Jeder hat selbst die Möglichkeit, seine Zukunft durch seine Entscheidungen zu gestalten.

Das macht Lexia, indem sie sich, nach einem ihrer Träume den Scinto-Anwärtern anschließt, um gegen die Wolfsmenschen zu kämpfen, die regelmäßig in Ranjana einfallen. Ungeahnte Hilfe bekommt sie dabei von Elian, der sie bei ihrem Training und ihren Prüfungen unterstützt. Doch dann steht Lexia den Wolfsmenschen tatsächlich gegenüber und muss sich fragen, ob ihre Träume sie vielleicht in eine falsche Richtung geführt haben … .

Meine Meinung:

Von Sophie Fawn habe ich schon „Nur im Mondschein“ gelesen und war von ihren Ideen beeindruckt, deshalb wollte ich unbedingt noch mehr von ihr lesen und habe zu „Ranjana“ gegriffen.

Der Einstieg fiel mir richtig leicht. Man erfährt von den Träumen, die Lexia immer wieder hat und ihr die Zukunft zeigen sollen. Gleichzeitig erhält man einen Einblick in die Welt rund um Ranjana. Ich fand das Worldbuilding wirklich faszinierend. Die Frauen sind lediglich da, um den Männern, insbesondere den Scintos zu dienen und ihnen das Leben leichter zu machen. Überhaupt haben die Scintos, die Krieger den größten Stellenwert. Sie bilden auch den Rat, der über die Belange in Ranjana entscheidet. Ich fand es erschreckend, dass sich die Frauen einfach so in ihr Schicksal fügen, dass sie es sogar als Ehre ansehen, von einem Scinto ausgewählt zu werden. Puh, das kann man sich in unserer heutigen Zeit wirklich nicht vorstellen, oder? Umso besser gefiel es mir, einmal in eine ganz andere Welt eintauchen zu können.

Auch Lexia hat sofort mein Herz erobert. Sie liebt ihre Mutter und ihren Bruder über alles und möchte ihnen gegenüber stets loyal sein. Gleichzeitig kämpft sie mit ihren Träumen und versucht, die Bilder, die sie sieht, zu deuten, vor allem, um die Menschen zu beschützen, die sie liebt. Ihr eigenes Wohl ist dabei nebensächlich. Dabei schreckt sie auch nicht davor zurück, sich in die Männerdomäne einzuschleichen und dort ihren „Mann“ zu stehen. Eine wirklich starke Frau und ich liebe starke Frauen in Büchern.

Aber auch die Liebesgeschichte gefiel mir sehr gut. Die Gefühle entwickeln sich langsam, auch, wenn von vornherein klar ist, was passieren wird. Ich fand die beiden ja wirklich süß und konnte richtig mit ihnen mitfiebern. Ein echt schönes Paar.

Während man Lexia und Elian begleitet, wie sie sich auf die Begegnungen mit den Wolfsmenschen vorbereitet, schwebt immer die Gefahr über ihnen. Ich fragte mich, was es mit den Wolfsmenschen wirklich auf sich hat und wieso die Gruppen so verfeindet sind. Erst zur Mitte hin nimmt die Geschichte eine Wendung, die mir richtig gut gefallen hat. Hier hat sich Sophie Fawn wirklich noch einmal etwas einfallen lassen. Die Geschichte ist spannend und hält einige Überraschungen bereit und obwohl man denkt, man hätte durch die Visionen von Lexia einen Wissensvorsprung, weiß man doch überhaupt nichts und genau das liebe ich an dem Buch. Es führt plötzlich in eine ganz andere Richtung und man weiß nie genau, wo man am Ende stehen wird.

Leider war dieses Leseabenteuer viel zu schnell zu Ende und ich hätte gerne noch mehr Zeit in Ranjana verbracht.

Fazit:

„Ranjana – Vertraue auf deine Stärke“ hat mir wirklich ausgesprochen gut gefallen. Da steckt Spannung drin, die Protagonisten sind liebenswert, aber auch stark und die Liebesgeschichte ist so süß, dass ich einfach nur mitfiebern konnte. Zusätzlich überrascht uns die Autorin immer wieder mit neuen Wendungen und aufregenden Ereignissen. Ein Buch, das mich unglaublich positiv überrascht hat.

Von mir bekommt das Buch 5 Punkte von 5.

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Veröffentlicht am 13.02.2020

In einem Rutsch gelesen

Heart and Soul
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Inhalt:

Als Jen und Liam zum ersten Mal aufeinandertreffen, schlägt im wahrsten Sinne des Wortes der Blitz ein. Zwischen beiden ist eine gewisse Spannung, sie ziehen sich an, wie zwei Magnete. Dabei wissen ...

Inhalt:

Als Jen und Liam zum ersten Mal aufeinandertreffen, schlägt im wahrsten Sinne des Wortes der Blitz ein. Zwischen beiden ist eine gewisse Spannung, sie ziehen sich an, wie zwei Magnete. Dabei wissen sie jedoch nicht, dass das einen bestimmten Grund hat: Sie sind nämlich das Ergebnis eines Experiments: Sie teilen sich nicht nur ein Herz, sondern auch eine Seele. Genau genommen sind sie eins und einer kann ohne den anderen nicht leben.

Diese These wird nach einem schrecklichen Unfall hart auf die Probe gestellt und bald schon kämpfen die beiden nicht nur um eine Liebe, die nicht sein darf, sondern auch um ihr Überleben … .

Meine Meinung:

Als ich den Klappentext zum ersten Mal gelesen habe, war mir klar, dass ich dieses Buch lesen muss, es klang einfach zu spannend.

Im Prolog lernt man verschiedene Wissenschaftler kennen und erfährt, woran sie gerade forschen. Einem von ihnen ist ein Durchbruch gelungen und er hat es geschafft, die DNA eines Zwillingspärchens so zu verändern, dass sie sich ein Herz und eine Seele teilen. Was das genau bedeutet ist jedoch unklar. Da es andere aber für zu gefährlich halten, werden die beiden Geschwister getrennt und wachsen ohne das Wissen des jeweils anderen auf.

Danach lernt man Jen und Liam und deren unterschiedliche Leben kennen. Sie sind wirklich sehr verschiedenen aufgewachsen und scheinen aber beide immer auf der Suche „nach etwas“ zu sein. Sie fühlen sich verloren, unvollständig. Das kommt sehr deutlich heraus, ohne dass es die Autorin explizit erwähnt. Ich fand das total spannend und fragte mich, was passieren würde, wenn die beiden aufeinandertreffen.

Lange lässt uns Nadja Raiser nicht auf diese Begegnung warten und man merkt sofort, dass es zwischen den beiden ordentlich knistert und das nicht nur im übertragenen Sinn. Allerdings hat man als Leser den beiden Protagonisten gegenüber einen Wissensvorsprung, denn wir wissen, dass die beiden Geschwister sind und deswegen eine Liebe zwischen ihnen nicht sein darf. Mich machte es ehrlich gesagt ganz kribbelig, dass die beiden diese wichtige Information so lange nicht bekommen. Stattdessen müssen sie sich selbst auf die Suche nach Antworten machen. Erst nach und nach erfahren sie, dass die Gefühle zwischen ihnen nicht normal sind. Doch ihre Suche ist gefährlich und schnell geraten sie in das Netz gewissenloser Wissenschaftler. Puh, das brachte wirklich ordentlich Spannung in die Geschichte. Ich wollte unbedingt wissen, was hinter den Forschungen steckt und wohin das ganze Experiment führen sollte. Für mich war dieses Thema einmal etwas ganz anderes und ich war sehr gespannt darauf, wie die Autorin die ganze Geschichte auflösen würde. Tatsächlich habe ich das Buch in einem Rutsch gelesen, so begierig war ich darauf hinter das große Ganze zu kommen. Wirklich spannend und mitreißend. Dabei setzt Nadja Raiser auch auf überraschende Wendungen und Emotionen abseits der Liebesgeschichte.

Das Ende hat mich dann so richtig begeistert. Ich liebe es, wenn Bücher anders enden, als man es erwartet, wenn sie ungewöhnlich sind und trotzdem perfekt zur Geschichte passen. Zwar blieben auch noch einige Fragen offen und irgendwie hatte ich das Gefühl, die Hintergrundgeschichte wäre noch nicht ganz zu Ende erzählt, aber trotzdem konnte mich die Autorin damit einfach nur begeistern. Manchmal muss man etwas auch einfach so stehenlassen können, ohne es groß zu „zerpflücken“.


Fazit:

Dieses Buch ist tatsächlich einmal etwas anderes und lässt sich nicht einfach in eine Schublade stecken. Die Autorin setzt sowohl auf Emotionen, als auch auf überaschende Wendungen und jede Menge Spannung. Mich hat die Geschichte richtig mitgerissen und ich habe sie in einem Rutsch durchgelesen. Eine klare Leseempfehlung.

Von mir bekommt das Buch 5 Punkte von 5.

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Veröffentlicht am 26.01.2020

Spannend, interessant, lesenswert

Million-$ Brain Booster
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Inhalt:

Ben und Eileen stehen kurz vor dem Abitur. Da sind Leistungen natürlich besonders wichtig. Für Eileen ist das kein Problem, sie hat sich immer schon leicht gelernt, aber bei Ben wurde ADHS diagnostiziert. ...

Inhalt:

Ben und Eileen stehen kurz vor dem Abitur. Da sind Leistungen natürlich besonders wichtig. Für Eileen ist das kein Problem, sie hat sich immer schon leicht gelernt, aber bei Ben wurde ADHS diagnostiziert. Da kommt schnell die Frage auf, ob es mit einem Medikament nicht einfacher wäre.

Doch all ihre Sorgen geraten in den Hintergrund, als ihr Mitschüler Jerome mitten im Chemieunterricht ohnmächtig zusammenbricht und ins Koma fällt. Die Ärzte sind völlig ratlos, nur Eileen, Ben und Jeromes bester Freund Max sind sich sicher, dass da etwas nicht mit rechten Dingen zugeht. Sie machen sich auf die Suche nach Antworten und kommen dabei einem skrupellosen Menschen auf die Spur, der vor nichts zurückschreckt, um seine eigenen Ziele zu erreichen … . Ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt.

Meine Meinung:

Für 2020 habe ich mir vorgenommen, auch einmal andere Genres zu lesen, da kam mir dieser Jugendkrimi von Babetten Pribbenow genau recht, denn er klang total spannend und nach Erebos wollte ich gerne noch mehr in diese Richtung lesen.

Gemeinsam mit Eileen und Ben steigt man in die Geschichte ein, wobei das Buch immer in sehr kurze Abschnitte aufgeteilt ist, die verschiedene Perspektiven einnehmen, aber immer in der dritten Person geschrieben sind. So erfährt man mehr über Ben und Eileen, aber auch über deren Mutter Grace oder ihren Lehrer Kai Baumann. Dadurch erhält man einen schönen Rundumblick in die Geschichte, ich musste mich aber auch erst einmal daran gewöhnen, dass die Sichtweisen schnell wechseln und es so viele sind. Als ich jedoch in der Story drin war, fand ich das richtig klasse, weil es die Geschichte insgesamt runder macht.

Besonders toll fand ich auch, dass man kurze Kapitel in Ich-Form aus der Sicht eines Unbekannten bekommt, der hier als Strippenzieher fungiert. Es ist interessant, auch ihn kennenzulernen und seine Denkweise und Beweggründe zu erfahren. Anfangs wusste ich überhaupt nicht, wer er ist, doch Babette Pribbenow lässt uns nicht zu lange zappeln und streut immer wieder Hinweise ein, die uns auf die richtige Spur bringen. Es ist also nicht lange ein Geheimnis, wer hinter dem Geheimnis steckt, trotzdem fand ich das Buch durchaus spannend und versuchte gemeinsam mit den Jugendlichen der Sache auf die Spur zu kommen. Dabei bindet die Autorin wichtige Themen wie z.B. ADHS, leistungssteigernde Medikamente, aber auch Medikamentenstudien und –versuche mit ein. Gemeinsam mit Ben und Max lernte ich sehr viel über dieses Thema und war total fasziniert davon. Als Erzieherin begegnet mir die Themen ADHS und Ritalin auch immer wieder und ich muss gestehen, dass ich das genauso kritisch sehe, wie es Grace und ihre Tochter Eileen tun. Die Hauptaussage des Buches, dass Medikamente wirklich nur für kranke Menschen geeignet sind und man nicht leichtfertig mit der Einnahme umgehen sollte, finde ich dabei besonders wichtig. Sehr schön fand ich aber auch, dass Babette Pribbenow auch die Elternsicht mit eingebracht hat. Natürlich wünscht man sich als Eltern nur das Beste für sein Kind und würde ihm vieles gerne erleichtern. Oftmals geht das vielleicht nur mit Medikamenten, aber man muss dabei immer abwiegen was im Vordergrund steht: Das Wohl des Kindes oder die Leistung? Im Mittelpunkt muss ganz klar das Kind stehen, was in meinen Augen ein schönes Plädoyer ist, das die Autorin hier in ihre Geschichte eingebaut hat.

Auch die kritische Sicht auf das Thema „Leistung“ gefiel mir sehr gut. In unserer Gesellschaft wird es immer wichtiger, dass man sich einfügt, dass man seine Leistung erbringt, dass man funktioniert. Aber was, wenn man aus diesem System herausfällt auf die eine oder andere Weise? Was, wenn man nicht hineinpasst? Dieses Buch ist also nicht nur spannend, sondern regt auch zum Nachdenken an, vor allem, wenn man selber Kinder hat.

Das Buch lässt sich trotz ernster Themen und trotz Fachbegriffen flüssig lesen. Geschickt erklärt die Autorin für ihre Protagonisten all die unbekannten Wörter, so dass auch der Leser dabei noch etwas lernt und nicht an all den Fachbegriffen hängen bleibt oder darüber stolpert.

Am Ende löst Babette Pribbenow die Geschichte auf und findet für jeden einzelnen Protagonisten seinen eigenen Abschluss, was ich sehr stimmig fand. Zwar ist mir am Ende alles etwas zu sehr „heile Welt“, aber ich denke für einen Jugendkrimi ist das genau richtig.

Fazit:

„Million -$ Brain Booster“ von Babette Pribbenow hat mir sehr gut gefallen. Es hat mich nicht nur auf eine spannende Suche nach Antworten geschickt, sondern mich auch zum Nachdenken angeregt. Ich konnte verschiedene Sichtweisen lesen, etwas lernen und mir eigene Gedanken dazu machen. Ein wirklich gelungener Pharma-Krimi, der nicht nur an Schulen, sondern auch an Eltern verteilt werden sollte.

Von mir bekommt das Buch 5 Punkte von 5.

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Veröffentlicht am 18.01.2020

Was für ein unglaublich schönes und berührendes Buch

Für immer die Deine
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Inhalt:

1939: Die siebzehnjährige Klara verliebt sich in den Nachbarssohn Fritz und wird prompt von ihm schwanger. Trotz Skandal heiraten die beiden und sind sehr glücklich. Doch dann kommt der Einberufungsbescheid ...

Inhalt:

1939: Die siebzehnjährige Klara verliebt sich in den Nachbarssohn Fritz und wird prompt von ihm schwanger. Trotz Skandal heiraten die beiden und sind sehr glücklich. Doch dann kommt der Einberufungsbescheid und Fritz muss an der Front kämpfen. Währenddessen kämpft Klara um ihr und das Überleben ihres Sohnes Paul. Zwischen Bombenhagel und Hungersnot lernt sie ihren Nachbarn besser kennen und erfährt, dass er ein gefährliches Geheimnis hütet.

2019: Die Journalistin Marie soll einen Artikel über den Zweiten Weltkrieg schreiben. Bei ihrer Recherche trifft sie auf die Geschichte von Klara und Fritz. Doch was nach einer wunderschönen Liebesgeschichte inmitten des Krieges klingt, ist am Ende eine Lektion für das weitere Leben von Marie.

Meine Meinung:

Von diesem Buch hatte ich so viel Gutes gehört, dass ich es einfach lesen musste. Ich liebe ja Geschichten, die auf zwei Zeitebenen spielen, deswegen war ich sehr gespannt auf „Für immer die deine“.

Das Buch startet 2019 und man lernt Klara und Fritz als altes Ehepaar kennen. Gemeinsam erinnern sie sich an die Zeit, als sie noch Kinder waren, schließlich zu Jugendlichen wurden und sich ineinander verliebt haben. Was jedoch als Teenager-Romanze beginnt, wird schnell ernst, als Klara bereits mit 17 Jahren schwanger wird. Eigentlich hatte ich ja auf einen kleinen Skandal gewartet, aber irgendwie verläuft alles ganz harmlos. Die beiden heiraten und könnten tatsächlich glücklich werden, wenn ihnen nicht der Zweite Weltkrieg dazwischenkommen würde. Nun gibt es ja genug Geschichten zu diesem Thema, trotzdem fand ich es sehr interessant, einmal die Perspektive einer jungen Mutter zu dieser Zeit zu lesen. Was bedeutete es, in dieser Zeit für Essen zu sorgen, Nacht für Nacht von Sirenen aus dem Schlaf gerissen zu werden und im Luftschutzbunker verbringen zu müssen? Schafft man es als Mutter, sich von seinem Kind zu trennen, um es in Sicherheit zu bringen? Mir hat es schier das Herz zerrissen, bei dem Gedanken, was ich wohl getan hätte. Ein wahrer Albtraum.

Von Fritz, der während dieser Zeit an der Front ist, erfährt man erst einmal nichts. Doch das ist nicht weiter schlimm, hat man ihn doch als alten Mann erlebt und weiß deshalb, dass er den Krieg überleben wird. Deshalb liegt das Augenmerk dieser Geschichte ganz klar auf Klara und wie sie die Zeit erlebt. Denn sie ist nicht nur Mutter, sondern auch Ehefrau, die um das Leben ihres Mannes bangt, die sich allein, einsam und hilflos fühlt und eigentlich nach jemandem zum Anlehnen sehnt. Jana Voosen gelingt es meiner Meinung nach sehr gut die Gefühle von Klara authentisch darzustellen, ohne, dass sie sich darin verliert. Die Protagonistin ist nämlich vor allem eines: Stark und mutig und das zeigt sie in dieser Geschichte. Eine Geschichte über die „stillen Helden“ des Zweiten Weltkriegs. In dieser Zeit gab es nämlich auch Menschen, die über sich hinausgewachsen sind, die ihr Leben für andere riskiert und nicht weggeschaut haben. All diesen ist dieses Buch gewidmet, was mich wirklich sehr gerührt hat. Denn wie das Wort schon sagt, haben sie einfach „still“ geholfen, ohne, dass sie groß in die Geschichtsbücher eingegangen oder als Helden gefeiert worden wären. Einfach, weil es sich für sie richtig angefühlt hat. Und genau das gibt diesem Buch so viel Hoffnung finde ich. Denn in schlimmen Zeiten, gibt es auch immer Helfer, die das als selbstverständlich ansehen, was einfach nur herzerwärmend ist.

Doch neben dieser Hommage an die stillen Helden ist das Buch für mich vor allem eines: Eine wunderschöne, berührende Liebesgeschichte. Sie zeigt, dass Liebe so viel mehr ist, als nur das Kribbeln im Bauch, das schöne Gefühl der ersten Verliebtheit. Wie hat Fritz es so schön gesagt: „Aber jemanden zu lieben, nachdem die Schmetterlinge davongeflogen sind, das ist eine Entscheidung, die man selber trifft.“ (Zitat aus „Für immer die deine“ von Jana Voosen aus dem Heyne Verlag S. 335) Es geht hier nicht um eine Liebe ohne Fehler, die für immer und ewig hält. Es geht hier ums Verzeihen, darum, den anderen trotz seiner Fehler zu lieben und zu ihm zu halten. Es geht um Entscheidungen und darum, was eine Liebe alles aushalten kann und dass man sie nicht bei den kleinsten Schwierigkeiten gleich wegwerfen soll. Ja, dieses Buch ist definitiv ein Plädoyer für die Liebe, aber anders, als man vielleicht anfangs denkt. Mich hat Jana Voosen damit tief berührt und ich habe noch lange über die Liebesgeschichte von Klara und Fritz nachgedacht.

Fazit:

Mit „Für immer die deine“ hält man ein außergewöhnliches Buch in den Händen. Ruhig, still und ohne Effekthascherei erzählt es von den Schrecken des Zweiten Weltkrieges und wie die „Stillen Helden“ diese furchtbare Zeit etwas erhellt haben. Gleichzeitig bekommt man jedoch auch eine wunderschöne Liebesgeschichte, die mich tief berührt hat. Das Buch beschäftigt sich mit der Frage, was die Liebe braucht, um ein Leben lang zu halten. Die Antwort darauf ist ungewöhnlich und hat mich wirklich zum Nachdenken gebracht und zudem ist sie einfach nur wunderschön. Dieses Buch ist wirklich ein wahres Schmuckstück.

Von mir bekommt das Buch 5 Punkte von 5.

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