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Veröffentlicht am 31.03.2017

Seichter Liebesroman

Eigentlich bist du gar nicht mein Typ
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Der Schreibstil der Autorin Anna Bell lässt sich schön leicht lesen. Man erfährt alles aus Abis Sicht und die Autorin hält sich nicht unnötig lange mit Beschreibungen auf, so hatte ich das Buch innerhalb ...

Der Schreibstil der Autorin Anna Bell lässt sich schön leicht lesen. Man erfährt alles aus Abis Sicht und die Autorin hält sich nicht unnötig lange mit Beschreibungen auf, so hatte ich das Buch innerhalb weniger Tage auch schon wieder durch. Echt, man kommt richtig schön voran, selbst wenn die Handlung an sich nicht übermäßig spannend ist! Das einzige, was mir beim Schreibstil ein wenig gefehlt hat, war der Humor. Es ist nicht so, dass Anna Bell todernst die Geschichte erzählt, aber irgendwie konnte sie mich nicht so oft zum Lachen bringen und das mag ich an so seichten Liebesromanen doch am meisten. Zwar konnte ich ein oder zwei Mal so richtig lachen, aber das war eher eine Seltenheit...
Die Handlung ist doch auch ziemlich interessant. Abi wird von ihrem Freund verlassen, findet eine Liste von ihm, auf die er geschrieben hat, was er alles gerne machen würde, und will ihn, indem sie die Liste abarbeitet, wieder zurückbekommen. Ein ziemlich verrückter Plan und wie ich finde einfach nur krass, weil Abi vor so vielen Dingen auf der Liste Angst hat und sie trotzdem machen will. Zum Beispiel sich trotz ihrer Höhenangst vom Spinnaker Tower abseilen. Trotzdem mag ich die Idee total. Also nein, nicht, dass man für einen Kerl durch die Hölle geht, sondern dass man eine Liste schreibt von Dingen, die man mal machen möchte und die dann abarbeitet.
Die Charaktere fand ich eigentlich durch die Bank alle ziemlich cool beschrieben und meistens auch sympathisch, sowohl Haupt- als auch Nebencharaktere. Die Freunde, auf die Abi sich verlassen kann - Sian, Giles und Ben zum Beispiel - waren mir alle sympathisch, hatten alle so ihre Fehler, aber waren doch ziemlich cool. Bei Rick und Linz von der Arbeit war ich mir ganz und gar nicht sicher, ob ich sie nett finden soll oder nicht. Wahrscheinlich eher nicht so, aber das war auf jeden Fall auch in Ordnung, das waren eben eher die nervigen Personen im Buch. Und Joseph konnte mir irgendwie auch nicht so richtig unsympathisch werden, obwohl er sich eigentlich schon ziemlich mies verhalten hat. Und Abi? Bei der bin ich ein bisschen geteilter Meinung, Wie schon gesagt, sympathisch ist sie schon mit ihren ganzen irrationalen Ängsten, aber ihr Plan, Joseph zurückzubekommen, war doch nah dran an erbärmlich. Klar, viele Menschen schmieden verrückte Pläne, um die vermeintliche Liebe ihres Lebens zurückzuholen, aber das war mir doch ein wenig zu krass. Ansonsten fand ich es aber ziemlich cool, wie sie sich verändert hat, durch die Liste mehr zu sich gefunden hat und was sie denn gerne machen würde. Es war wirklich gut beschrieben, wie sie die Abenteuerlust in sich entdeckt, über sich hinauswächst...
Jetzt werdet ihr euch vielleicht denken: "Moment, ist das nicht ein Liebesroman? Und wo ist denn die Lovestory?" Da kommt ein ganz dicker Pluspunkt von "Eigentlich bist du gar nicht mein Typ" zum Vorschein, nämlich dass die Liebesgeschichte hier nicht so offensichtlich und vorhersehbar ist. Anders als bei anderen Büchern des Genres liest man sich nicht den Klappentext durch und weiß, wie die Geschichte endet. Klar, irgendwann wird es dann schon auch offensichtlich, aber eben nicht schon nach den ersten zehn Seiten und das fand ich auch mal ganz schön. Die Liebesgeschichte an sich wird zwar eindeutig zu keiner meiner liebsten, dafür hat mir einfach dieses Kribbeln im Bauch gefehlt, aber es war trotzdem schön zu lesen, es war eben eher die Liste und damit verbundenen Aktionen im Vordergrund.

Veröffentlicht am 31.03.2017

Lässt sich gut und schnell lesen, wartet aber mit Logikfehlern auf

Harry Potter und das verwunschene Kind. Teil eins und zwei (Special Rehearsal Edition Script) (Harry Potter)
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Ich bin mir ehrlich gesagt nicht ganz so sicher, was ich von diesem neuen "Harry Potter"-Teil halten soll. Bei diesem 8. Teil handelt es sich ja um ein Theaterstück, weswegen er vollkommen anders geschrieben ...

Ich bin mir ehrlich gesagt nicht ganz so sicher, was ich von diesem neuen "Harry Potter"-Teil halten soll. Bei diesem 8. Teil handelt es sich ja um ein Theaterstück, weswegen er vollkommen anders geschrieben ist, als die anderen "Harry Potter"-Bücher, nur mit Dialogen und Szenenanweisungen. Das fand ich ja am Anfang ein wenig seltsam, hab's aber relativ schnell verstanden, denn das Buch ist einfach total anders als die anderen, das muss ich einfach mal sagen.
Es geht hier ja hauptsächlich um Albus Severus Potter, Harrys und Ginnys Sohn, wie er nach Hogwarts kommt und damit umgeht, dass sein Vater eine Legende ist, und der außerdem selbst ein paar Abenteuer erlebt. Doch dabei vergeht nicht nur ein Jahr in Hogwarts, wie man es gewohnt ist, nein, man begleitet Albus über mehrere Jahre hinweg, wobei die Haupthandlung in seinem vierten Schuljahr stattfindet. Ich kann also verstehen, wieso die Autorin sich hier für ein Bühnenstück entschieden hat, denn die Zeitsprünge in einem 'normalen' Roman? Das hätte irgendwie nicht gepasst...
Dadurch, dass man "nur" die Dialoge zu lesen hat, braucht man auch ganz und gar nicht lange, um dieses Buch fertig zu lesen. Auf einer Seite steht sooo wenig, es ist fast schon krass, wie wenig das ist.
So, jetzt aber mal zum eigentlichen, dem Inhalt und den Charakteren. Ich fand die Geschichte an sich ungemein interessant, ich habe sie regelrecht verschlungen. Zwar gab es für mich keine wirklichen Überraschungen, aber das war nicht weiter schlimm, es war trotzdem schön zu lesen. Albus, der nach Hogwarts kommt und es dort - ganz im Gegensatz zu Harry - fast schon schrecklich findet, erdrückt davon, der Sohn des Menschen zu sein, der die Zauberwelt gerettet hat, und selbst eher schlechtes Mittelmaß. Als "schwarzes Schaf" der Familie ist er dann auch noch in Slytherin und sein bester Freund ist Scorpius, der Sohn von Draco Malfoy. Das Verhältnis zwischen Vater und Sohn wird über die Jahre hinweg immer schlechter, Harry versteht Albus nicht wirklich, hat viel im Ministerium zu tun, in dem er arbeitet, und dann fängt auch seine Narbe wieder an zu schmerzen...Es ist schon ein bisschen ausgelutscht, Voldemort wieder in die Story mit einzubauen, das geb ich zu. Ich meine, er war sieben Bücher lang der Feind von Harry und seinen Freunden und jetzt, im 8. Teil, der 20 Jahre danach spielt, taucht er wieder auf! Ich weiß ja nicht, da hätte sich die Autorin auch mal eine andere Bedrohung aus den Fingern zaubern können...
Außerdem gibt es ein paar Logikfehler, die mich zwar nicht daran gehindert haben, das Buch zu verschlingen, mich aber im Nachhinein doch nachdenklich werden lassen. Der Gröbste ist der Zeitumkehrer, der in dem Buch eine sehr wichtige Rolle einnimmt. Richtig, in "Harry Potter und der Gefangene von Askaban" wird der Zeitumkehrer schonmal benutzt, aber der hier ist ein vollkommen anderes Kaliber. Mit ihm kann man nämlich auch um Jahre zurückreisen und er funktioniert auch noch total anders! Da dachte ich mir nach dem Lesen dann so "Hä? Der ging doch anders, was soll das denn?"
Dann der Schreibstil: Der kommt dadurch, dass das Buch nur aus Dialogen besteht, natürlich nicht so zur Geltung, trotzdem fand ich die sehr schön zu lesen, flüssig und interessant. Mir ist besonders aufgefallen, dass "Harry Potter und das verwunschene Kind" um einiges erwachsener wirkt als die anderen Bände. Die vorigen "Harry Potter"-Bücher hatten ja immer diese kindlichen Beschreibungen, selbst als Harry und Co. im letzten Schuljahr waren, hier merkt man davon nichts, aber wie schon gesagt, dass liegt wahrscheinlich daran, dass es kaum mehr Beschreibungen gibt.
Bei den Charakteren bin ich auch wieder total zwiegespalten. Harry, Ron und Hermine sind erwachsen geworden und haben sich ja unglaublich verändert, so kommt es mir auf jeden Fall vor. Ich weiß echt nicht, wie viel man davon auf ihr Alter und die damit einhergehende Verantwortung zurückführen kann, Harry und Hermine zum Beispiel sind total überarbeitet und haben Stress, weswegen sie in der ein oder anderen Situation auch mal eher unsympathsich rüberkommen. Bei Ron wirkt es so, als würde sich J. K. Rowling über ihn lustig machen, ich fand es an der ein oder anderen Stelle schon sehr übertrieben, wie dumm sie ihn darstellt. Von vielen, in den Vorgängern wichtigen, Charakteren hört und liest man gar nichts. Ein Beispiel: Bis auf Ron und Ginny taucht niemand der ursprünglichen Weasley-Familie auf, sie werden nicht mal erwähnt! Hallo? Wo sind die alle? Stattdessen bekommt man die neue Generation zu Gesicht, wobei James, Lily, Rose und Hugo sehr nebensächlich sind. Rose hat zwar ein paar mehr Auftritte als die anderen Drei, aber den meisten Platz bekommen Albus und Scorpius. Ich mag die beiden und ihre Freundschaft, aber ich hätte mir irgendwie erhofft, auch mehr von den anderen zu erfahren. Na ja, also Albus und Scorpius. Albus ist mir allein schon deswegen sympathisch, weil er nicht mit Harry auskommt, der noch nie zu meinen Lieblingscharakteren in "Harry Potter" gehörte. Er ist so ganz anders, hat totale Schwierigkeiten in Hogwarts und ist kein bisschen beliebt. Außerdem trifft er völlig falsche Entscheidungen, die zwar manchmal schon echt an arge Dummheit grenzen, aber okay, es ist noch auszuhalten. Scorpius finde ich richtig, richtig cool, er ist eindeutig meine Lieblingsfigur in "Harry Potter und das verwunschene Kind". Er hat mit ganz anderen Problemen zu kämpfen als sein bester Freund, ist ein kleiner Streber und dabei einfach liebenswert, manchmal hätte ich ihn einfach knuddeln können!
Insgesamt war ich zwar während und auch noch direkt nach dem Lesen begeistert von diesem Buch, aber später, nach ein bisschen Zeit zum Nachdenken, ist die Begeisterung etwas abgeflaut wegen der Logikfehler und der teilweise unpassenden Darstellung mancher Charaktere.

Veröffentlicht am 30.03.2017

Reicht nicht an Teil 1 heran

Das unendliche Meer
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Teil 2 setzt nicht direkt nach den Handlungen von "Die 5. Welle" an, vielleicht ein, zwei Wochen später. Die Gruppe um Cassie, Ben und Ringer ist aus Camp Haven geflüchtet und hat Unterschlupf in einem ...

Teil 2 setzt nicht direkt nach den Handlungen von "Die 5. Welle" an, vielleicht ein, zwei Wochen später. Die Gruppe um Cassie, Ben und Ringer ist aus Camp Haven geflüchtet und hat Unterschlupf in einem verlassenen Hotel gesucht, wo sie sich erstmal ausruhen - Ben hat noch immer mit der Schusswunde zu kämpfen - und planen, was als nächstes geschehen soll. Außerdem wartet Cassie darauf, dass Evan sie findet, wie er es ihr versprochen hat, bevor er den Alienstützpunkt samt sich selbst in die Luft gejagt hat. Sie stecken in einem Dilemma, denn wenn sie nicht von den Anderen gefunden beziehungsweise im Hotel eingeschneit werden wollen, sollten sie schleunigst von dort verschwinden. Dazu kommt noch, dass vor allem Ringer ganz und gar nicht überzeugt von Cassies Geschichte über Evan als netten Alien ist.
Die Geschichte beginnt, als Ringer das Hotel verlässt, um einen neuen, sicheren Unterschlupf für die Gruppe zu suchen. Ja, genau, Ringer. Sie hat in "Das unendliche Meer" auch eine Sichtweise, eine ziemlich wichtige sogar, wenn ich mich nicht täusche, nimmt ihre Handlung den meisten Platz im Buch ein. Es macht Sinn, dass man die Geschehnisse jetzt auch aus ihrer Sicht sieht, schließlich trennt sich die Gruppe, also sie geht von der Gruppe fort, sonst hätte man keine Ahnung, was passiert, aber ihre Sicht ist gewöhnungsbedürftig. Ganz anders als Zombie alias Ben und vor allem Cassie zeigt sie ihre Gefühle nicht so offen, dauernd wägt sie Risiken miteinander ab und analysiert, was zwar mal was anderes ist, aber nicht ganz so schön zu lesen wie Cassies emotionsgeladene Gedankenfluten.
Cassie hat natürlich auch wieder eine Sichtweise, was mir ganz gut gefällt, bis auf ihre schmachtenden Evan-Walker-Gedanken vielleicht, aber zum Glück fragt sie sich selbst manchmal, was sie da eigentlich denkt. Sonst wäre das echt nicht mehr feierlich^^ Zombie/ Ben hingegen hat keine mehr, schade eigentlich, denn er wurde mir in Band 2 irgendwie so richtig sympathisch.
Evan hingegen wird mir im Gegensatz zu Ben mit seiner Geheimnistuerei und dem Geschmalze immer unsympathischer... Na ja, das ist vielleicht ein bisschen hart, aber zumindest geht er mir von Zeit zu Zeit auf den Keks. Cassie lässt sich meiner Meinung nach viiieeel zu schnell von ihm weichkochen! Immer wieder geht es "schokoladige Augen hier", "große, weiche Hände da". Wie schon gesagt, sie weist sich da auch oft selbst zurecht, aber das ist trotzdem nervig...
Aber bis auf ihre gelegentlichen Ausfälle Evan Walker betreffend finde ich Cassie eigentlich ganz cool. Sie macht immer mal wieder Fehler und man merkt ihr einfach an, dass sie eben doch bloß ein 16-jähriges Mädchen ist, das manchmal keinen Plan hat, was zu tun ist und das ist auch okay so. Genauso bei Ben. Er war der Sergeant seiner ehemaligen Einheit, von Dumbo, Poundcake und Sammy, und sie vertrauen auf ihn, dabei ist er noch nicht erwachsen und man merkt ihm an, dass er manche Entscheidungen nicht treffen kann, sich nicht immer sicher ist.
Bei Ringer ist es schon ein bisschen schwieriger, sie wirkt viel erwachsener, aber dadurch, dass man mehr aus ihrer Vergangenheit erfährt, kommt das auch ziemlich logisch rüber. Ich bin mir echt nicht sicher, ob ich sie leiden kann oder nicht. Auf jeden Fall ist ihr Erzählstrang vor allem zum Ende hin richtig interessant, man erfährt noch mehr Hintergründe der Alieninvasion, noch mehr klärt sich langsam, aber auch noch mehr Fragen kommen auf. Genauso bei Cassie oder auch den etwas unwichtigeren Extra-Sichtweisen, die der Autor einbaut: Man erfährt etwas, denkt sich "Oh, ja, so könnte es sein" und dann erfährt man etwas Neues und alles, was in deinem Kopf noch ist, ist ein großes, fettes Fragezeichen.
Was mich allerdings wieder gestört hat, sind die Ähnlichkeiten der Sichtweisen. Dieses Mal war es nicht ganz so schlimm wie bei "Die 5. Welle", Cassie und Ringer unterscheiden sich doch ein bisschen mehr als Cassie und Ben, aber trotzdem ähneln sich manche Gedankengänge viel zu sehr dafür, dass die beiden so grundverschieden sind.
Der zweite bleibt meiner Meinung nach allerdings hinter dem ersten Teil zurück, weswegen er bei mir „nur“ 3 Sterne abholen konnte, auch wenn es 3 gute Sterne sind.

Veröffentlicht am 30.03.2017

Eine Fortsetzung, die zwar gut ist, aber nichtsdestotrotz noch unnötig

City of Fallen Angels
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Eigentlich hätte die „Chroniken der Unterwelt“-Reihe nach dem dritten Teil zu Ende sein können. Es war ein guter Abschluss, mit Happy End für alle. Und was denkt sich Cassandra Clare? Sie will noch drei ...

Eigentlich hätte die „Chroniken der Unterwelt“-Reihe nach dem dritten Teil zu Ende sein können. Es war ein guter Abschluss, mit Happy End für alle. Und was denkt sich Cassandra Clare? Sie will noch drei Bücher an die Trilogie hängen.
Seltsamerweise finde ich „City of Fallen Angels“ gar nicht mal so schlecht, fast besser als seine Vorgänger. Was vielleicht daran liegt, dass Simon, eine meiner Lieblingsfiguren, wenn nicht sogar die Lieblingsfigur, richtig viel Platz im Buch bekommt. Immer öfter wird aus seiner Sichtweise geschrieben, was ich ja um einiges interessanter und cooler finde als Clary, aber gut, ich mag fast jeden mehr als Clary. Jedenfalls hab ich mich immer gefreut, wenn Simon mal wieder zum Zuge kam, seine Probleme kamen mir auch viel interessanter vor als die von Clary. Was wahrscheinlich daran liegt, dass Clarys Probleme dauernd mit Jace zu tun haben, anscheinend mit niemandem sonst zu tun haben können! Clary und Jace nerven mich ja sowieso gewaltig! Jetzt, da sie nun zusammen sein "dürfen", müssen sie dauernd kitschig miteinander rummachen und - noch schlimmer - Clary's Gedanken werden auch immer schmalziger, was ihren ach so geliebten Jace angeht. Ich hab ja nichts gegen Liebe und Romantik in einem Büch, bin da schon einiges gewohnt, aber sowas ist doch einfach übertrieben!
Was mir jetzt auch wieder in "City of Lost Souls" aufgefallen ist, sind die Beschreibungen. Und zwar nicht nur, dass sie lang sind, sondern auch, dass sie dauernd wiederholt werden. Ja, Jace hat blonde Haare, die - ja, das wissen wir auch schon! - golden schimmern, manchmal aber auch kupferfarben oder silbern, je nachdem, wie die Autorin gerade lustig ist. Und ja, Clary hat grüne Augen, die riesig sind. Riesige grüne Augen. Hatte ich schon erwähnt, dass Clary's grüne Augen riesig sind? Ja? Haben es jetzt auch wirklich alle mitbekommen, es scheint ja ganz wichtig zu sein, so oft, wie die Autorin es wiederholt... Es ist wirklich übertrieben, dass die Autorin diese überaus bedeutsamen Fakten alle paar Seiten erwähnen muss.
Bis auf kleinere Ungereimtheiten (zum Beispiel wechselt die Haarfarbe von Kyle von dunkel auf hellbraun) finde ich Band 4 der Reihe doch ziemlich spannend. Es gibt mehr als nur ein Problem, dem sich die Hauptpersonen stellen müssen, was es noch ein Stück interessanter macht, vor allem, wenn man langsam erfährt, wie eigentlich alles zusammenhängt. Plus die Charaktere, die neu auftauchen. Kyle, der neue Sänger in Simons Band, und Camille, eine alte Vampirin und einst Anführerin des Vampirclans von Manhattan. Zwar nehmen die Liebesgeschichten seeehr viel Platz in dem Teil ein, aber zumindest nicht mehr nur Clary's Liebesdrama, so ist es dann wenigstens nicht ganz uninteressant. Durch den Schreibstil verlieren Actionszenen dann aber wieder an Spannung und insgesamt hat mich das Buch auch nicht vom Hocker gerissen, auch wenn ich es bis jetzt zu den besseren der Reihe zähle.

Veröffentlicht am 29.03.2017

Die Handlung wird spannender, aber durch den Schreibstil und die unliebsamen Protagonisten konnte es mich noch nicht überzeugen

City of Glass
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Der dritte Teil der „Chroniken der Unterwelt“-Saga kann bei mir vor allem durch eines Pluspunkte sammeln: Es passiert nämlich mal wirklich etwas! In diesem Buch gibt es nicht nur Action, nein, man kann ...

Der dritte Teil der „Chroniken der Unterwelt“-Saga kann bei mir vor allem durch eines Pluspunkte sammeln: Es passiert nämlich mal wirklich etwas! In diesem Buch gibt es nicht nur Action, nein, man kann mit den Personen auch immer wieder kleine Stückchen des großen Puzzles der Wahrheit herausfinden, was spannend mitzuerleben ist.
Erst einmal will Clary nach Idris, dem geheimen Land der Schattenjäger, um dort nach dem Heilmittel zu suchen, dass ihre Mutter endlich aus dem Koma wecken soll. Das an sich macht schon einen echt großen Teil des Inhalts aus. Gleichzeitig treffen sich in Alicante, der Hauptstadt und auch einzigen Stadt in Idris, die Schattenjäger von überall auf der Welt, um über das Abkommen mit den Schattenwesen und ja, auch über Valentin zu reden. Der ist nämlich eine dauernde Bedrohung und man wartet schon darauf, was er als nächstes anstellt... Es ist auch ziemlich spannend, da man weiß, irgendwer im Rat ist ein Spitzel Valentins, aber wer das sein soll, davon hat man erstmal keine Ahnung. Jedenfalls kommt durch diese ganzen Ereignisse gleich mal ein wenig Schwung in die Geschichte. Auch die Charaktere, die neu in Band 3 dazukommen, tragen dazu ihren Teil bei. Es sind zwar nicht ganz so viele, aber da ist zum Beispiel Lukes Schwester Amatis, die man kennenlernt, von deren Vorgeschichte man erfährt. Auch sonst kann man die letzten Teile dessen, was in der Vergangenheit geschehen ist, zusammenfügen, sodass man am Ende eine Geschichte hat, die Sinn ergibt, mit der sich vieles, was in den drei Büchern passiert ist, erklären lässt. Finde ich gut, denn so merkt man, dass die Autorin nachgedacht hat, bevor sie etwas schreibt.
Ich muss aber sagen, dass ich immer noch kein sonderlicher Fan von Cassandra Clare bin. Ihr Schreibstil ist wie gehabt: langatmig und mit vielen Beschreibungen und meiner Meinung nach völlig unnötigen Vergleichen. Besonders schlecht gemacht finde ich aber, dass man zwischen den verschiedenen Sichtweisen im Buch nicht unterscheiden kann. Egal, ob Clary, Simon, Jace, Alec oder Isabelle, bei jedem wird ausführlichst die Umgebung beschrieben, auf dieselbe Art und Weise und so etwas finde ich dann einfach nicht gut, weil das unterschiedliche Leute sind, aus deren Sicht man da liest und das sollte man doch merken!
Wovon ich ein bisschen enttäuscht war, sind die Beschreibungen von Idris und Alicante. Die Autorin hatte hier ziemlich freies Spiel, da sie sich den Ort ausgedacht hat, sie hätte alles Mögliche daraus machen können. Klar, ich erwarte nicht, dass in den Flüssen dort Honig fließt und Seraphklingen an den Bäumen wachsen, aber so, wie die Autorin die Landschaft von Idris beschreibt, mit Hügeln und Bergen und vielleicht mal einem Wald oder See, hört es sich an wie jedes andere Land auch. Das einzig Besondere sind vielleicht die Dämonentürme in Alicante, die den Schutzschild um die Stadt aufrechterhalten, und dass es dort keinen Strom gibt. Ansonsten wirklich enttäuschend, vor allem, wenn die Charaktere in den vorherigen Teilen dauernd von Idris schwärmen und dann so etwas...Unspektakuläres. Die Lebensweise in Idris ist auch nicht sooo toll rübergekommen, aber zumindest besser als das Land an sich. Dass die Schattenjäger sich dort nicht verstecken müssen und dann noch die Politik, die dort herrscht, das war schon interessant zu wissen, da man vorher eigentlich keinen Plan davon hatte.
Das Schlimmste an dem Buch waren für mich auf jeden Fall Clary und Jace. Die beiden gehen mir echt tödlich auf den Nerv! Bei Jace ist das noch auszuhalten, er bekommt wenigstens nicht ganz so oft eine Sichtweise und kann mit seinen "coolen" Sprüchen angeben, unter denen sich eine ach so gequälte Seele verbirgt, aber Clary ist leider die Protagonistin der Reihe und bekommt hier dementsprechend den meisten Platz. Sie nervt mich wirklich mit ihrem "Ja, ich mach jetzt einfach, was ich will, weil ich klein und dumm bin" (nichts gegen kleine Leute, ich bin auch klein, aber bei Clary stresst das!) und dem "Heute bin ich total sauer auf dich, aber keine Sorge, morgen ist alles wieder Friede, Freude, Eierkuchen". Dazu kommt noch, dass Clary einzigartig ist, sie neue Runen erschaffen kann und ja sooo begabt ist. Kotz, würg! Wie kann man das nur immer so übertreiben? Hätte es nicht gereicht, dass Clary eine Schattenjägerin ist, wäre das nicht besonders genug? Nein, sie muss natürlich auch unter den Schattenjägern etwas total Besonderes sein...
Insgesamt ist der dritte bis jetzt mein liebster Teil dieser Reihe, auch wenn das nicht viel heißt.