Profilbild von Narr

Narr

Lesejury Star
offline

Narr ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Narr über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.09.2016

Malbuch für Erwachsene

Orientalische Inspirationen
0

Wann habe ich das letzte Mal ein Malbuch verwendet? Keine Ahnung. In der siebten Klasse haben wir uns einen Spaß daraus gemacht, ausgedruckte Malvorlagen ausgemalt an die Wände zu hängen – und damit meine ...

Wann habe ich das letzte Mal ein Malbuch verwendet? Keine Ahnung. In der siebten Klasse haben wir uns einen Spaß daraus gemacht, ausgedruckte Malvorlagen ausgemalt an die Wände zu hängen – und damit meine ich tapezieren – aber so ein richtiges Malbuch… Das muss irgendwann in der Grundschule gewesen sein. Grund genug, um jetzt bei diesem tollen Exemplar zuzugreifen.

Ich liebe zeichnen, bin nicht sonderlich talentiert und habe es auch lange nicht mehr gemacht, da mir einfach die Zeit und auch die Inspiration fehlt. Malen ist nicht soo sehr mein Fall, aber ausmalen ist etwas ganz anderes. Die Vorlagen in diesem Buch sind auf den ersten Blick sehr einschüchternd, aber wenn man erst einmal angefangen hat, ist es gar nicht mehr so schlimm. Ich habe angefangen mit einem Filzstift, da ich eine satte Farbe erhalten wollte, habe aber schnell gemerkt, dass die Spitze zu dick für die feinen Linien war. Trotzdem kann sich das Ergebnis sehen lassen. Mit einem Fineliner habe ich dann den Rest angemalt, das ging wesentlich besser, was die „Pinselspitze“ angeht, aber die bemalte Fläche ist eben nicht so gleichmäßig. Gibt es Filzstifte mit einer Spitze, die so schmal ist wie die eines Fineliners?

Stufe 1: Farbe 1 Stufe 2: Fertig. Die Linien gehen so ineinander über... ...dass nur 2 Farben möglich sind / gebraucht werden.
[Ich weiß nicht, wie viel vom Inneren des Malblocks ich abfotografieren darf, daher nur die Bilder eines Motivs. Andere sind sehr geometrisch und teilweise fast kubisch mit rechten Winkeln, dieses ist eines der „schnörkeligsten“, orientalischsten. Komischerweise das erste Bild im Buch…:) ]

Das Papier ist stark genug, um die Filzstifttinte nicht durchsickern zu lassen und auch, um Radierungen mitzumachen. Es stört mich aber, dass die Blätter doppelseitig bedruckt sind. So kann man natürlich Papier und Platz sparen, aber das mag ich hier nicht so sehr. Die Motive selbst sind weniger orientalisch, als ich erwartet hatte, sondern viel mehr Geometrisch. Das ist nicht so schlimm, das Ausmalen macht ja auch so Spaß und die Motive sind keineswegs hässlich. Nur hätte man vielleicht einen treffenderen Titel finden können.

Fazit
Ein tolles Mittel, um sich zu entspannen und / oder um Vorlesungen zu überstehen, ohne einzuschlafen… (Aber das geht nur, wenn der Dozent genug Licht anlässt, denn die feinen Linien sind teilweise sehr schwer zu erkennen im Halbdunkel! Ich spreche aus Erfahrung…)?

Veröffentlicht am 15.09.2016

Ein tolles Buch mit überraschend viel Tief- und Wellengang

Die Walfängerin
0

Im Rahmen einer Buchverlosung auf LovelyBooks hat dieses kleine Schätzchen seinen Weg zu mir gefunden. Zuerst war ich etwas skeptisch, denn erfahrungsgemäß finde ich recht wenig Gefallen an norddeutschen ...

Im Rahmen einer Buchverlosung auf LovelyBooks hat dieses kleine Schätzchen seinen Weg zu mir gefunden. Zuerst war ich etwas skeptisch, denn erfahrungsgemäß finde ich recht wenig Gefallen an norddeutschen Geschichten. Doch ziemlich schnell habe ich den Schreibstil zu schätzen und die Geschichte zu lieben gelernt.

Maren ist mir sympathisch, wenn sie auch recht naiv ist. Sie träumt vom Leben mit Thies, der ja ganz offensichtlich nicht nur Augen für sie hat, und riskiert dafür alles, was sie hat. Ein paar Schicksalsschläge später findet sie sich auf einem Walfänger wieder und ist auf dem Weg nach Grönland, in Begleitung vieler Seemänner und einer Hure – wenn das mal gut geht. Rune Boys ist mit den großartigen, reichen Businessmännern vergleichbar, die in allen möglichen Romanen momentan auftauchen und den Traummann der Protagonistinnen darstellen – nur ist er eben aus dem 18. Jahrhundert, etwas rauer und Kapitän, aber doch Geschäftsmann, guter Fang und mysteriös, vor allem jedoch hin und weg von der ihm unterstellten weiblichen Hauptfigur. Insgesamt erscheint mir dieses Buch ähnlich wie viele aktuelle zeitgenössische Romane, nur schlicht ein paar Jahrhunderte in die Vergangenheit versetzt. Und das gefällt mir mehr, als ich erwartet hätte.

Das Setting – Sylt, Amsterdam, ein Walfänger im nordischen Eis des Atlantiks – passt perfekt, es macht das Buch zu etwas besonderem. Der Schreibstil passt perfekt zu der Geschichte, die gelegentlich eingestreuten norddeutschen oder Plattdeutschen Begriffe geben ihm den letzten Kick.

Ich freue mich im Nachhinein wahrscheinlich noch mehr, als direkt am Anfang, dass ich das Buch gewonnen habe. Ein zweites Mal werde ich es sicherlich noch mal lesen, mindestens.

Ein tolles Buch mit überraschend viel Tiefgang (Na los, bemerkt mein Schifffahrts-Wortspiel!)

Veröffentlicht am 27.09.2023

Guter Collegesport-Roman mit vielschichtigen Charakteren

Match on Ice
0

Match on Ice ist mir aufgefallen, weil endlich einmal beide Protagonistinnen in einer New Adult-Romanze einen verwandten Sport betreiben. In diesem Fall stehen beide auf dem Eis. Sonst ist es ja oft so, ...

Match on Ice ist mir aufgefallen, weil endlich einmal beide Protagonistinnen in einer New Adult-Romanze einen verwandten Sport betreiben. In diesem Fall stehen beide auf dem Eis. Sonst ist es ja oft so, dass der Typ Topsportler ist und sein love interest damit absolut nichts anfangen kann, es also direkt erste Hürden für Kommunikation und Gemeinsamkeiten gibt. Ich war neugierig, wie eine Geschichte funktionieren würde, in der diese Hürden nicht existieren.

Die Rivalität zwischen den beiden Sportarten und die extremen gegenseitigen Racheaktionen, die in Match on Ice von “schon ziemlich witzig, wenn auch Sachbeschädigung” bis zu “Ursache von gefährlichen Unfällen, quasi Körperverletzung” reichen, ist handlungstreibend und führt zur unfreiwilligen Partnerschaft von Romy und Jack. Dass die jeweiligen Trainer und sogar der Direktor der Uni zwar Mahnungen aussprechen, aber selbst bei einem notwendigen Trip ins Krankenhaus nicht sofort die Reißleine ziehen und die Teams komplett von sämtlichen Wettbewerben ausschließen, die Studenten des Colleges verweisen und was weiß ich welche sonstigen Konsequenzen aus der Situation ziehen, das kann ich mir beim besten Willen nicht erklären. Klar, damit würde der Plot des Romans nicht funktionieren, aber hallo? Welche Botschaft sendet das denn bitte?

Am liebsten mochte ich Romys beste Freundin. Sie war die Stimme der Vernunft in dieser Geschichte und ich würde mich glücklich schätzen, sie als meine eigene Freundin zu haben. Dabei war sie weder oberlehrerhaft noch staubtrocken und langweilig, was leider Eigenschaften sind, die Figuren dieser Art gern zugeschrieben werden. Nein, sie war witzig, selbstbewusst, clever, mutig und überhaupt ein toller Mensch. Ich würde gern ihre Vorgeschichte lesen! (Natürlich kommt auch sie mit einem Eishockeyspieler zusammen, aber das verzeihe ich ihr gern. 😊)

Fazit
Ich habe Match on Ice gern gelesen. Ich mochte die partnerschaftliche Entwicklung zwischen Romy und Jack, die sich tatsächlich einmal mehr über ihre jeweiligen Hobbys erzählen konnten als Paare dieses Genres es üblicherweise tun. Es gab Verständnis und echtes Interesse. Es gab aber auch Momente, in denen ich besonders Jack gern einen Klaps auf den Hinterkopf gegeben hätte oder Romy mit der Nase auf all die Dinge stoßen wollte, die sie nicht sehen wollte.

Und was Romys Ex angeht: er bekommt meiner Meinung nicht das, was er verdient, aber er kommt auch nicht ungeschoren davon. Immerhin etwas. Match on Ice ist kein absolutes Highlight für mich, aber das Buch hat mir besser gefallen als manch andere im Sport-Romance-Genre. Das Konzept, dass die sportlichen Hobbys der Protagonist
innen nicht zu unterschiedlich sind, scheint aufzugehen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 03.04.2021

Guter Durchschnitt

Sturmtochter, Band 1: Für immer verboten (Dramatische Romantasy mit Elemente-Magie von SPIEGEL-Bestsellerautorin Bianca Iosivoni)
0

Bianca Iosivoni, Urban Fantasy, Schottland. Eine Autorin, deren Bücher ich schätze, ein Genre, das ich liebe und ein Land, dass mich schon lange fasziniert und das ich unbedingt irgendwann mal besuchen ...

Bianca Iosivoni, Urban Fantasy, Schottland. Eine Autorin, deren Bücher ich schätze, ein Genre, das ich liebe und ein Land, dass mich schon lange fasziniert und das ich unbedingt irgendwann mal besuchen muss. Mehr Gründe brauchte es nicht, damit ich Sturmtochter lesen wollte.

Das Konzept dieses Romans ist nicht neu, aber das Setting ist das, was es besonders macht. Während viele Bücher zum Veröffentlichungsdatum in den USA und seltener in Deutschland spielten, bewegt sich der Trend inzwischen öfter mal nach Schottland. Ich möchte nicht behaupten, dass Bianca Iosivoni den Trend in Gang gesetzt hat - dazu müsste ich weiter nachforschen -, aber es ist die erste Reihe, die ich bewusst mit Schottland-Setting wahrgenommen habe.

Inhaltlich gefällt mir das Buch auch sonst ganz gut: die Charaktere haben eine gewisse Komplexität, die Geschichte hat einen roten Faden und die Handlung ist auch nachvollziehbar. Ich habe Für immer verboten genossen, aber das gewisse Etwas fehlte trotzdem.

Veröffentlicht am 02.05.2018

Kurzrezension

Record of Grancrest War 01
0

Mit Record of Grancrest War führt uns altraverse in die Fantasy – inklusive Magie, mittelalterlicher Hierarchie und Reisen zu Pferde. Die sprechenden Katzen nicht zu vergessen. ? In typischer Heldenmanier ...

Mit Record of Grancrest War führt uns altraverse in die Fantasy – inklusive Magie, mittelalterlicher Hierarchie und Reisen zu Pferde. Die sprechenden Katzen nicht zu vergessen. ? In typischer Heldenmanier zieht es unsere Protagonisten auf den Pfad der Rechtschaffenheit – mit anderen Worten: sie verfolgen ein höheres Ziel und legen sich dabei schon mal mit allen anderen an, die einfach nicht verstehen wollen, warum sie das tun. Oder die sich ihnen aktiv in den Weg stellen. Man sollte sich ihnen nicht in den Weg stellen, wenn ihr mich fragt.

Das Artwork finde ich super: der Stil gefällt mir sehr, es wird mit vielen tollen Details gearbeitet, aber auch größere Flächen und Panele, die aussehen, als kämen sie schnurstracks aus einem Anime, finden sich hier. Tatsächlich fände ich es super, wenn es einen Anime gäbe. Den würde ich mir wahrscheinlich tatsächlich gern anschauen …