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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 16.01.2023

Wer Wind sät

Wer Wind sät (Ein Bodenstein-Kirchhoff-Krimi 5)
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In dem Hörbuch von Nele Neuhaus „Wer Wind sät“ geht es um den fünften Fall des Ermittlerduos Pia Kirchhoff und Oliver von Bodenstein.

Pia Kirchhoff kommt aus dem Urlaub mit ihrem Freund zurück. Gerade ...

In dem Hörbuch von Nele Neuhaus „Wer Wind sät“ geht es um den fünften Fall des Ermittlerduos Pia Kirchhoff und Oliver von Bodenstein.

Pia Kirchhoff kommt aus dem Urlaub mit ihrem Freund zurück. Gerade gelandet, erhält sie schon einen Anruf und muss zu einem Leichenfund auf dem Gelände der WindPro GmbH. Bei dem Toten handelt es sich um den Nachtwächter Rolf Grossmann. War es Unfall oder Mord? Steht der Todesfall im Zusammenhang mit dem geplanten Windpark im Taunus?

Das für den Bau benötigte Grundstück gehört Ludwig Hirtreiter, der zu den Gegnern des Windparks gehört. Zwei Millionen Euro hat man ihn bereits für seine Wiese angeboten. Doch er will nicht verkaufen. Seine Kinder und die Firma WindPro versuchen ihn unter Druck zu setzen. Dann wird Ludwig Hirtreiter ermordet. Die Ermittlungen von Pia Kirchhoff und Oliver von Bodenstein gestalten sich schwierig, denn viele sind verdächtig und verstecken sich hinter Lügengebilden.

Interessant finde ich auch die Thematik des (Hör-)Buches, da alternative Energieerzeugung aufgrund der derzeitigen Situation ein brandaktuelles Thema ist.

Wie in den vorherigen Büchern werden verschiedene Handlungsstränge ausgebreitet, die den Hörer anfangs im Dunklen tappen lassen und man weiß noch nicht, in welchem Zusammenhang die Ereignisse und Menschen stehen. Nele Neuhaus schafft es immer wieder den Hörer auf ständig neue Fährten zu bringen, die dann doch ganz anders enden als man vorher dachte. Bisher habe ich nur die Bücher von Nele Neuhaus gelesen. Die Hörprobe war für mich eine neue Erfahrung. Die Stimme von Julia Nachtmann hat mir ausgesprochen gut gefallen. Eigentlich mag ich nicht so gerne Frauenstimmen, da sie meistens in höheren Tonlagen sprechen. Julia Nachtmann hat aber eine relativ tiefe Stimme, die mir gefällt. Das Erzähltempo ist angenehm und die Betonungen sind passend. Ich habe gerne zu gehört, trotzdem würde ich mich beim nächsten Mal für das Buch entscheiden, da ich beim Lesen alles viel intensiver empfinde.

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Veröffentlicht am 13.11.2022

Zwischen Fiktion und historischen Fakten

Die Douglas-Schwestern – Das Paradies der Düfte
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Hamburg 1920.Hier feiert die Parfümerie Douglas ihr 10jähriges Bestehen. Marie und Anna Carstens geben das Tagesgeschäft in die Hände ihrer Patentöchter Hertha und Lucie Harders. Am Tage des Jubiläums ...

Hamburg 1920.Hier feiert die Parfümerie Douglas ihr 10jähriges Bestehen. Marie und Anna Carstens geben das Tagesgeschäft in die Hände ihrer Patentöchter Hertha und Lucie Harders. Am Tage des Jubiläums erhalten die beiden jungen Frauen Prokura. Der Parfümerie stehen schwere Zeiten bevor. Neben den Reparationszahlungen, die die Wirtschaft leisten muss, sorgt die Inflation für Kundenschwund und zusätzlich weht ihnen noch eine Kündigung ins Haus.

Dieses Hörbuch lässt einen eintauchen in die Welt der Düfte. In einer Mischung aus Fiktion und historischen Fakten wird in dieser Fortsetzung weiter die Geschichte der Douglas Parfümerie erzählt. Interessant sind die Einblicke in die Welt der Düfte und die Suche für jeden das richtige Parfüm zu finden. Stellenweise fand ich die Erzählung etwas zu langatmig, bis sich dann im letzten Drittel die Ereignisse überschlagen.

Die Hörbuchsprecherin Uta Simone hat eine angenehme Tonlage, so dass es mir leicht fiel, dem Geschehen zu folgen und gern zugehört habe.

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Veröffentlicht am 07.04.2022

Netter Roman für zwischen durch

Vielleicht mag ich dich morgen
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Aureliana Alessi war während ihrer Schulzeit dick, hässlich und dadurch ein ideales Zielobjekt für ihre Mitschüler und Mitschülerinnen für Hänseleien. Am schlimmsten trieb es aber James Fraser, den sie ...

Aureliana Alessi war während ihrer Schulzeit dick, hässlich und dadurch ein ideales Zielobjekt für ihre Mitschüler und Mitschülerinnen für Hänseleien. Am schlimmsten trieb es aber James Fraser, den sie heimlich verehrte. Bei der Rock-Mock-Party führte er sie vor und erniedrigte sie auf das Schrecklichste und stellte sie vor Lehrer und Schüler bloß.

Im Laufe der Zeit hat sich Aureliana von einem hässlichen Entchen zu einer schönen jungen Frau entwickelt. Sie hat ihren Vornamen in Anna verkürzt, leidet aber immer noch unter dem Mobbing aus ihrer Schulzeit und kann dieses nicht vergessen. Sechzehn Jahre nach dem Ende der Schule erhält sie eine Einladung zum Klassentreffen. Ihre Freunde überreden sie an diesem Treffen teilzunehmen, um ihre Ängste von damals zu überwinden. Doch keiner erkennt sie. James und sein bester Freund Laurence sind sehr angetan von der unbekannten Anna und versuchen mit ihr zu flirten. Doch schnell verschwindet Anne von der Veranstaltung bevor man sie erkennt. Als sie für das British Museum eine Theodora-Ausstellung mit vorbereiten soll, ist sie überglücklich, doch schnell wird ihr Glücksgefühl gedämpft, als sie auf den Projektleiter für technisches Design und Entwicklung trifft. Es ist James Fraser. Auf was für einen miesen Streich muss sie sich diesmal gefasst machen oder kommt alles doch ganz anders?

Der Schreibstil von Mhairi McFarlane ist leicht und locker sowie teilweise mit einer Prise Humor versetzt. Durch die kurzen Kapitel wirkt alles sehr abwechslungsreich. Die Dialoge zwischen Anna und James waren stellenweise amüsant zu lesen, so dass ich öfter schmunzeln konnte. Ganz besonders haben mir auch die kurzen Stellen über den Kater Luther gefallen. Wobei mir der Beginn des Buches etwas langatmig vorkam und ich Probleme hatte in die Geschichte hineinzufinden. Ich hatte das Gefühl, es wurde alles zu ausführlich geschildert, bis das Geschehen etwas mehr Fahrt aufnahm und mich dann erst fesseln konnte. Alles in allem ein netter Liebesroman für zwischen durch.

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Veröffentlicht am 19.02.2022

Nervenkitzel garantiert

Herzsammler (Ein Fabian-Risk-Krimi 2)
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Mit seinem zweiten Roman um den Ermittler Fabian Risk ist Stefan Ahnhem wieder ein spannender Thriller geglückt, den man schwer aus der Hand legen kann.

Alles begann mit einem Gefangenentransport 1999 ...

Mit seinem zweiten Roman um den Ermittler Fabian Risk ist Stefan Ahnhem wieder ein spannender Thriller geglückt, den man schwer aus der Hand legen kann.

Alles begann mit einem Gefangenentransport 1999 bei dem ein Häftling einen Brief durch einen Schlitz hinauswerfen konnte. Auf dem Umschlag stand nur ein Name ohne Adresse. Über ein Jahr dauerte es, bis der Brief sein Ziel erreichte und eine zerstörerische Lawine los trat.

Zehn Jahre später verschwindet der schwedische Justizminister auf dem Weg zu seinem Fahrzeug spurlos. Kommissar Fabian Risk und seine Kollegin Malin Rehnberg, die hochschwanger ist, versuchen den Fall aufzuklären, doch sie kommen zu spät. Zur gleichen Zeit versucht die dänische Polizistin Dunja Hougaard nach einem Mord an einer jungen Frau einen Serientäter zu fangen. Den Ermittlern ist nicht klar, dass es eine Verbindung zwischen diesen Fällen gibt.

Das Buch lässt sich flüssig lesen und ist sehr temporeich geschrieben. Es ist in viele kurze Kapitel mit unterschiedlichen Handlungssträngen unterteilt, die oft zu wechselnden Orten springen. Hier muss man schon genau aufpassen, um den Faden nicht zu verlieren. Wie in vielen schwedischen Kriminalromanen sind die Taten oft sehr brutal beschrieben, teilweise fand ich es zu bestialisch. Deshalb ist das Buch nichts für zarte Gemüter. Da die meisten Kapitel mit einem Cliffhanger enden, fällt es schwer mit dem Lesen aufzuhören. Stefan Ahnhem überrascht den Leser immer wieder mit neuen Wendungen und Verdächtigen, die nicht vorhersehbar waren. Im Laufe des Buches erfährt man mehr über die Eheprobleme von Fabian Risk. Da dieses der zweite Band ist, war ich zu Anfang etwas irritiert, dass dieses Buch in Stockholm spielt. Am Ende war mir klar, dass dieser Band eigentlich der erste dieser Reihe sein müsste, da dieser Fall Fabian Risk veranlasst hat, in seine Heimatstadt Helsingborg zurückzukehren.
Wer Nervenkitzel liebt und sich an grausamen Beschreibungen nicht stört, sollte diesen spannenden Thriller unbedingt lesen.

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Veröffentlicht am 14.03.2019

Momentaufnahme

Als die Tage ihr Licht verloren
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Die Handlung des Buches spielt in der Zeit von 1932 bis 1940. Es ist eine Momentaufnahme aus dem Leben der beiden Schwestern Linda und Gitte sowie ihrer Freundin Lene. Linda ist noch voller Träume, sie ...

Die Handlung des Buches spielt in der Zeit von 1932 bis 1940. Es ist eine Momentaufnahme aus dem Leben der beiden Schwestern Linda und Gitte sowie ihrer Freundin Lene. Linda ist noch voller Träume, sie arbeitet im Büro, aber ist dort sehr unglücklich. Gitte war im Reichsministerium angestellt und wollte unbedingt Jura studieren. Während ihre Freundin Lene so schnell wie möglich heiratet, um aus den Fängen ihrer Mutter zu kommen, wollen die Schwestern erst mal das Leben genießen. Doch dann lernt Linda den sensiblen Erich kennen und lieben. Er weckt in ihr eine kreative Ader und sie fühlt sich von ihm verstanden. Erich wird eingezogen und plötzlich reißen seine Briefe ab, er wird vermisst. Linda kommt damit nicht klar, sie zerbricht und trauert auf ihre eigene Art. Als Linda in eine Heilanstalt zwangseingewiesen wird, ist keinem klar, in welcher Gefahr sie dort schwebt.

Die Autorin hat die fiktive Geschichte der beiden Schwestern Linda und Gitte verwoben mit den Geschehnissen während der NS-Zeit, wo psychische Erkrankungen fast einem Todesurteil gleich kamen. Einige Briefe und das Nachwort weisen auf gute Recherche hin. Mich hat das Gelesene oft fassungslos gemacht und ließen mich oft innehalten. Das Buch ist keine leichte Lektüre, man sollte sich Zeit nehmen, einige Zeilen musste ich noch einmal lesen, um sie zu verstehen. Die Geschichte wird aus unterschiedlichen Perspektiven erzählt und gleichzeitig wechselt der Schreibstil, einige gefielen mir, andere empfand ich durch die kurzen knappen Sätze als holperig, so dass sie meinen Lesefluss unterbrachen. Die meisten Charaktere wirkten auf mich reserviert und teilweise unnahbar.

Die Thematik des Buches hat mir sehr gefallen, aber mit der Umsetzung kam ich nicht richtig klar, gleichzeitig störte mich das offene Ende, für mich wäre vielleicht ein Epilog hilfreich gewesen.