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Nelchen77

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 09.11.2017

Wunderbar britischer Humor

Der Vater, der vom Himmel fiel
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Lyle Bowman stirbt aufgrund eines Missgeschickes. Bei der Beerdigung treffen die Familienmitglieder, die sich lange nicht mehr gesehen haben und keinen Kontakt mehr hatten, wieder aufeinander. Greg bekommt ...

Lyle Bowman stirbt aufgrund eines Missgeschickes. Bei der Beerdigung treffen die Familienmitglieder, die sich lange nicht mehr gesehen haben und keinen Kontakt mehr hatten, wieder aufeinander. Greg bekommt als letztes Vermächtnis den Auftrag, die Familie wieder zusammen zu bringen.

Mich hat dieses grandiose Buch bestens unterhalten. Schon der zugegebenermaßen tragische Beginn war einfach zum Brüllen komisch. Man verfolgt ungläubig und mit einem Kopfschütteln, wie Lyle unglücklich zu Tode kommt. Auch die Beerdigung ist unvergleichlich. Die Dialoge sprühen vor Wortwitz, die Personen sind skuril und hervorragend herausgearbeitet und gleichzeitig hat die Geschichte einen gewissen Tiefgang. Im weiteren Verlauf trifft man auf noch mehr Mitglieder dieser tollen und zugleich verrückten Familie, diese entwickeln sich weiter und setzen sich miteinander auseinander.

Ich bin mit Begeisterung in diese Familiengeschichte eingetaucht und kann sie absolut weiterempfehlen.

Veröffentlicht am 26.08.2017

Mein Buch des Jahres!

Ein Gentleman in Moskau
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Graf Rostov wird im Jahr 1922 zu lebenslangem Hausarrest im Moskauer Hotel Metropol verurteilt. Zudem verliert er alle Privilegien. Doch anstatt verbittert, wütend oder verzweifelt zu sein, nimmt der herzensgute, ...

Graf Rostov wird im Jahr 1922 zu lebenslangem Hausarrest im Moskauer Hotel Metropol verurteilt. Zudem verliert er alle Privilegien. Doch anstatt verbittert, wütend oder verzweifelt zu sein, nimmt der herzensgute, immer respektvolle und optimistische Graf die Situation an, wie ein echter Gentleman. Vor seinem Fenster herrschen wilde Zeiten, aber auch der Graf schafft es im Inneren Leben zu verändern und dem Ganzen etwas Positives abzugewinnen. Durch ihn lernt der Leser vom Hotelpersonal bis zu hochrangigen Gästen verschiedene Personen kennen und nimmt an interessanten Gesprächen teil.

Obwohl ich normalerweise nur Bücher lese, die in der heutigen Zeit spielen, hat mich dieses Buch von der ersten Seite an begeistert. Der Graf als Mittelpunkt und Herz der Geschichte ist einfach eine wunderbare Figur. So positiv, charmant, mit Witz, Intelligenz und Neugier möchte man ihn immer weiter kennenlernen und die Welt durch seine Augen beobachten. Aber auch die Nebendarsteller wie Nina überzeugen auf ganzer Linie. Man fühlt sich selbst als Teil dieser Geschichte, so dicht ist man dabei und den Figuren so nah. Zudem bekommt man indirekt einen Eindruck vom Russland der damaligen Zeit.

Meine Empfehlung: Unbedingt lesen!

Veröffentlicht am 29.07.2017

Zeit zum Heilen

Manchmal musst du einfach leben
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Maribeth Klein, berufstätige Mutter von Zwillingen, erleidet mit Anfang Vierzig einen Herzinfarkt, den sie nur knapp überlebt. Wieder zu Hause angekommen, stellt sie fest, dass sie keine Chance hat, sich ...

Maribeth Klein, berufstätige Mutter von Zwillingen, erleidet mit Anfang Vierzig einen Herzinfarkt, den sie nur knapp überlebt. Wieder zu Hause angekommen, stellt sie fest, dass sie keine Chance hat, sich wirklich zu erholen und fühlt sich von Tag zu Tag schlechter. Sie nimmt eine Tasche und geht.
Das Buch hat mich neugierig gemacht, weil ich mich einerseits sehr gut ihn Maribeths´ Situation hineinversetzen kann, gleichzeitig war ich empört, wie sie einfach ihre Kinder zurücklassen kann.
Der erste Teil des Buches hat mich sofort begeistert, weil ich genau spüren konnte, wie Maribeth sich fühlt. Vermutlich kann das jede berufstätige Mutter. Am meisten Druck macht sich sie selbst. Ab dem Zeitpunkt, als sie ihre Familie verlässt, konnte ich nicht mehr jeden ihrer Schritte nachvollziehen. Sich über Wochen nicht zu Hause zu melden, nachdem man einfach verschwindet, fand ich doch speziell. Schlussendlich nimmt die Geschichte aber solch einen Verlauf, dass sie für mich absolut rund ist und mir deshalb sehr gut gefallen hat. Das heißt nicht, dass am Schluss jede Frage geklärt ist, aber das muss ja auch nicht sein.
Über die Gefühle der verlassenen Familie erfährt man erst gegen Ende etwas, wobei es mir gefallen hat, dass Maribeth und ihre Lage das zentrale Thema sind. Die Nebencharaktere sind sehr schön dargestellt und runden das Buch ab.
Natürlich provoziert Gayle Forman mit diesem Buch ein Stück weit. Es wirkt fast egoistisch, dass eine Mutter ihre Familie verlässt, um selbst wieder gesund zu werden. Für die Protagonistin gibt es aber einfach keine andere Lösung. Das Thema Herzinfarkt bei jungen Frauen einzuarbeiten, fand ich gut und wichtig und zugleich sehr gut gelöst.
Fazit: Ein sehr schönes Buch, das ich rundum empfehlen kann.

Veröffentlicht am 02.06.2017

Ein Buch wie ein Schatzkästchen

Mr. Peardews Sammlung der verlorenen Dinge
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Ich habe mich sehr auf dieses Buch gefreut und wurde nicht enttäuscht. Liebe, Freundschaft, Schuldgefühle, Hoffnung werden darin auf wunderbare Weise thematisiert. Der Schreibstil der Autorin lässt einen ...

Ich habe mich sehr auf dieses Buch gefreut und wurde nicht enttäuscht. Liebe, Freundschaft, Schuldgefühle, Hoffnung werden darin auf wunderbare Weise thematisiert. Der Schreibstil der Autorin lässt einen mit seinen leisen Tönen ganz tief in die Geschichte eintauchen, als wäre man direkt dabei. Die sehr sympathische Protagonistin und die tollen Nebenfiguren verstärken den Lesegenuss zusätzlich. Durch die eingeschobenen Geschichten zu einzelnen Gegenständen handelt es sich um mehr als nur eine Erzählung. Diese kurzen Geschichten waren oft so schön, dass ich bedauert habe, dass sie nur so kurz sind, und gerne mehr erfahren hätte. Ein bezauberndes Buch, das sich wie eine warme Wolldecke anfühlt, in die man sich einhüllen kann, um für ein paar Stunden in eine andere Welt einzutauchen.

Veröffentlicht am 27.05.2017

Ein vielschichtiges Thema

Depression abzugeben
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Wie kann ich die Erlebnisse, Gefühle und Lebensgeschichte eines Menschen bewerten? Darf ich das überhaupt? Diese Frage stellt sich mir bei einem Buch dieser Art immer wieder. Trotzdem möchte ich ein paar ...

Wie kann ich die Erlebnisse, Gefühle und Lebensgeschichte eines Menschen bewerten? Darf ich das überhaupt? Diese Frage stellt sich mir bei einem Buch dieser Art immer wieder. Trotzdem möchte ich ein paar Kommentare zu diesem Buch abgeben.

Als selbst nicht Betroffene habe ich in jedem Fall einen sehr guten Einblick in die Krankheit bekommen. Die Schilderungen und Empfindungen von Uwe Hauck wirken auf mich sehr ehrlich, realistisch und machen das Buch dadurch auch unterhaltsam. Sicher ist jeder Fall anders, aber da er auch andere Patienten indirekt zu Wort kommen lässt, ist sein Bericht nicht einseitig. Auch in die Abläufe der Therapie mit all ihren Problemen und Schwächen wird man einbezogen. Ich kann mir vorstellen, dass es für den Autor schwierig war, über seine eigene Familie und deren Verhalten ihm gegenüber zu schreiben. Trotzdem hat er es getan und für mich sehr gut gelöst. Ich kann nicht beschreiben warum, aber der Schreibstil und Ton des Buches verdeutlichen für mich die Krankheit noch zusätzlich.

Ich möchte dieses Buch jedem, der sich für dieses Thema interessiert, ohne Einschränkung empfehlen. Wie die Beschreibungen auf einen Betroffenen wirken können, kann ich allerdings nicht beurteilen.

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