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Nelchen77

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 22.05.2017

Parallelwelten - welche ist real?

Der Brief
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Marie erhält einen seltsamen Brief von ihrer früheren Schulfreundin Christine. Darin werden Dinge erwähnt, die auf den ersten Blick nie geschehen sind, Situationen und Umstände, die es nicht gibt. Christine ...

Marie erhält einen seltsamen Brief von ihrer früheren Schulfreundin Christine. Darin werden Dinge erwähnt, die auf den ersten Blick nie geschehen sind, Situationen und Umstände, die es nicht gibt. Christine erhält im Gegenzug eine Nachricht von Marie, in der Ereignisse angesprochen werden, die niemand wissen kann. Beide machen sich auf die Suche nach der Wahrheit.

Das Buch beginnt fast unheimlich und düster. Wer steckt hinter diesen Briefen? Diese Frage zieht sich durch große Teile des Buches und macht es dadurch sehr spannend. Was ist Realität, wie hängt alles zusammen. Das war sicher die ungewöhlichste Geschichte, die ich seit langem gelesen habe. Durch die subtile Spannung konnte ich das Buch kaum aus der Hand legen. Der Schreibstil ist sehr angenehm, die Emotionen der Protagonisten werden gut herausgearbeitet. Die Nebenfiguren bleiben dagegen eher flach. Während des Lesens habe ich immer wieder gedacht, dass der Schluss das Buch entweder zu einer grandiosen Erzählung machen kann, oder zu einem Buch, das man lesen kann, aber nicht muss. Leider trat dann der zweite Fall ein. Die Idee und Frage, was eigentlich „real“ ist, wie verschiedene Personen etwas empfinden oder erleben, ist generell durchaus interessant. Die Umsetzung war mir in diesem Fall aber einfach zu extrem, zu sehr konstruiert und die Realitäten weichen für mich zu stark voneinander ab, so dass kaum Berührungspunkte bestehen. Ich habe mich gefragt, was die Autorin mir durch die Geschichte mitteilen möchte, wohin sie mich mitnehmen will, bleibe aber etwas ratlos zurück.

Eine Bewertung im Mittelfeld erhält das Buch, weil es durchaus spannend und interessant ist. Für meinen Geschmack aber doch etwas zu verrückt.

Veröffentlicht am 21.04.2017

Nettes Büchlein

Ei, Ei, Ei, was seh ich da?
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Das Buch besteht aus Sprüchen mit dazu passenden Bildern. Einige sind originell, manche bringen den Leser zum Schmunzeln. Viel mehr als es einmal durchzublättern wird man jedoch kaum damit anfangen.

Das Buch besteht aus Sprüchen mit dazu passenden Bildern. Einige sind originell, manche bringen den Leser zum Schmunzeln. Viel mehr als es einmal durchzublättern wird man jedoch kaum damit anfangen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover "Ei, Ei, Ei, was seh ich da?"
  • Cover "Blütenpracht und Schmetterlingszauber"
  • Unterhaltungswert der Box
  • Bastelspaß
  • Ausführen der Aufgaben
  • Für Kinder geeignet
  • Zeit für die Diskussion
Veröffentlicht am 29.03.2017

Nicht greifbar

Das Buch der Spiegel
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Der Literaturagent Peter Katz erhält den ersten Teil eines Buchmanuskriptes, in dem Richard Flynn schildert, wie er vor vielen Jahren erst Laura Baines und über sie den angesehenen Professor Wieder kennengelernt ...

Der Literaturagent Peter Katz erhält den ersten Teil eines Buchmanuskriptes, in dem Richard Flynn schildert, wie er vor vielen Jahren erst Laura Baines und über sie den angesehenen Professor Wieder kennengelernt hat. Er beschreibt detailliert die Art ihrer Beziehungen und einzelne Begegnungen, sowie seine Gedanken. Kurz vor Weihnachten wird Joseph Wieder ermordet und Richard Flynn ist der Meinung, kürzlich auf die Wahrheit gestoßen zu sein, nachdem er damals selbst verdächtigt wurde. Bevor Katz die Gelegenheit erhält, mit Flynn zu sprechen, stirbt dieser.

Die Geschichte wird aus Sicht dreier Personen erzählt, wobei sich diese nicht abwechseln, sondern die Handlung weitererzählen. Es beginnt der Literaturagent Peter Katz, der vom Reporter John Keller abgelöst wird, und Roy Freemann, ein Ermittler im damaligen Mordfall, schließt die Geschichte ab. Als Leser fragt man sich immer wieder, was real ist, was der Wahrheit entspricht und hat das Gefühl, mitten in der Ermittlung zu stecken, wobei man viele Puzzleteile erhält, die nicht zusammenpassen. Zu Beginn des Buches werden der etwas unheimliche, seltsame Professor und die Stimmung sehr gut vermittelt. Das Buch ist spannend und man fiebert mit. Das hat mir gut gefallen.

Mit dem Schreibstil habe ich jedoch sehr gekämpft. Er wirkt auf mich kantig, fast holprig, so dass kein flüssiges Lesen möglich war. Manche Sätze sind toll, aber gleichzeitig verschachtelt, so dass man sie sehr bewusst oder sogar ein zweites Mal lesen muss. Hier wäre für mich interessant, ob dies im englischen Original ähnlich wirkt oder durch die Übersetzung zustande kam. Nach dem Ende des Manuskriptes tauchen für mein Gefühl auch etwas zu viele Personen auf, die jedoch keine Bedeutung für die Handlung haben und mir dadurch nicht nahe kommen bzw. zu oberflächlich bleiben. Zudem konnte ich oft nicht unterscheiden, was für die Handlung relevant und was unbedeutende Nebensächlichkeiten sind, so dass ich zum Teil zurückblättern musste, da ich es schon wieder vergessen hatte. Vielleicht passiert das nicht, wenn man das Buch in 2 oder 3 Tagen komplett liest, da stand mir aber der Schreibstil im Weg, so dass ich das Buch immer wieder weggelegt habe. Unter Umständen wurde es auch als stilistisches Mittel eingesetzt, um die verschiedenen Erinnerungen spürbar zu machen, aber für mich hat es den Lesefluss zu sehr gestört.

Insgesamt finde ich die Idee hinter dem Buch sehr interessant und spannend, die Ausführung (in der deutschen Fassung) konnte mich jedoch nicht restlos überzeugen.

Veröffentlicht am 15.03.2017

Nichts Neues

Ikigai
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Ikigai: Gesund und glücklich hundert werden – wer möchte das nicht. Die beiden Autoren haben hauptsächlich auf Okinawa, der Insel der Hundertjährigen, erforscht, was das Geheimnis und der Grund für ein ...

Ikigai: Gesund und glücklich hundert werden – wer möchte das nicht. Die beiden Autoren haben hauptsächlich auf Okinawa, der Insel der Hundertjährigen, erforscht, was das Geheimnis und der Grund für ein langes Leben ist. In diesem Buch wollen sie diese Geheimnisse mit den Lesern teilen und praktische Anleitungen geben.

Miralles und Garcia haben sich ein hohes Ziel gesteckt. Sie möchten zum Teil wissenschaftliche Studien verständlich vermitteln und all ihr Wissen teilen. Aus meiner Sicht haben sie sich damit zu viel vorgenommen. Die ersten 90 Seiten wirken wie eine Zusammenfassung der gängigsten Empfehlungen und Ratgeber. Viel Bewegung, viel trinken, Sonnenschutz, wenig Stress etc. sind sicher keine schlechten Empfehlungen und auch nicht falsch, aber eben auch nicht neu und nicht das, was ich erwartet habe. Zudem wird immer wieder beim gleichen Thema, z.B. der Ernährung, auf die noch folgenden Kapitel verwiesen. Die Autoren springen immer wieder zwischen den gleichen Themen hin und her, wodurch das Buch etwas zu wenig strukturiert wirkt. Die wichtigsten Punkte finden sich im Prinzip bereits auf den ersten Seiten.

In der Mitte des Buches haben mir ein oder zwei Kapitel, beispielsweise über den Flow, gut gefallen. Darauf folgten jedoch wieder Zusammenfassungen von Ernährungsempfehlungen, Formen der Bewegung etc. Dabei wurde aus meiner Sicht zu viel Information in ein Buch gepresst, wodurch es eher oberflächlich wird. So wird versucht, Yoga, Tai-Chi, Qigong und anderes auf wenigen Seiten zu erklären, was in dieser Kürze nicht möglich ist, als reine Erwähnung der Möglichkeiten ist es jedoch wiederum zu ausführlich. Auf die Skizzen einzelner Bewegungsabläufe hätte in diesem Zusammenhang verzichtet werden können. An manchen Stellen widersprechen sich die Autoren sogar, da sie verschiedene Empfehlungen zusammenfassen (z.B. gar kein Alkohol oder doch in Maßen).

Was mir etwas gefehlt hat, war die Umsetzbarkeit der ganzen Empfehlungen. Theoretisch ist sicher den meisten Menschen klar, dass sie sich mehr bewegen, gesünder ernähren, weniger Stress haben sollten. Aber wie mache ich das? Vor allem in der westlichen Welt? Auch die Berichte der Hundertjährigen hätten für meinen Geschmack ausführlicher sein dürfen.

Die Idee des Ikigai fand ich durchaus interessant und ich habe den einen oder anderen Denkanstoß erhalten. Deshalb gebe ich 3 Sterne. Insgesamt liegt der Schwerpunkt des Buches für mich jedoch zu wenig auf dem Ikigai und ich habe stattdessen ein Sammelsurium gut gemeinter Ratschläge erhalten.

Veröffentlicht am 22.01.2017

Nichts zu lachen

Esst euer Eis auf, sonst gibt's keine Pommes
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Katja Zimmermann wird bereits vor der Geburt vom Vater ihrer Zwillinge verlassen. Fortan muss sie ihr Leben alleine meistern, was sie mit einer großen Portion Pragmatismus auch schafft. Nach zwölf Jahren ...

Katja Zimmermann wird bereits vor der Geburt vom Vater ihrer Zwillinge verlassen. Fortan muss sie ihr Leben alleine meistern, was sie mit einer großen Portion Pragmatismus auch schafft. Nach zwölf Jahren wirft sie einen Blick zurück und schildert, wie das Leben als Alleinerziehende aussehen kann. Immer wieder lässt sie auch andere Alleinerziehende verschiedener Altersgruppen zu Wort kommen.

Aufgrund des Titels, des Covers und des ersten Satzes („Ich liebe mein Leben“) hatte ich den Bericht einer Frau erwartet, die mit sich und der Welt im Reinen ist, die tatsächlich mit der sicher oft schwierigen Situation klarkommt und eine positive Grundstimmung/Einstellung aufweist. Zudem habe ich die eine oder andere amüsante Beschreibung oder Erzählung erwartet. Das habe ich leider nicht vorgefunden. Die Autorin gibt einen sehr ehrlichen und tiefen Einblick in das Leben als Alleinerziehende. In den ersten Kapiteln hatte ich jedoch den Eindruck, dass sie sich das Leben einer „Normalfamilie“ sehr idealisiert und grundsätzlich einfacher vorstellt. Hier hätte ich mir eine wertungsfreie, offenere Haltung gewünscht. Im weiteren Verlauf folgt in kurzen Kapiteln eine Aneinanderreihung relativ nüchtern und kühl geschilderter Situationen und Themen. Das Buch zeigt sehr gut, wie schwer es Alleinerziehende in vielen Bereichen haben und ich habe Respekt vor dem, was diese Mütter/Väter leisten. Den Eingangssatz spiegelt das Buch für mich leider nicht wider und auch die absurd-komischen Momente habe ich vermisst.