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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 07.01.2019

Eine schöne Gefühlsreise

Der Wortschatz
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Das Debüt "Der Wortschatz" von Elias Vorpahl ist ein Buch welches den Leser mit auf spannende und gefühlvolle Reise durch die Welt der Wörter nimmt.

Dieses kleine Buch ist liebevoll illustriert und es ...

Das Debüt "Der Wortschatz" von Elias Vorpahl ist ein Buch welches den Leser mit auf spannende und gefühlvolle Reise durch die Welt der Wörter nimmt.

Dieses kleine Buch ist liebevoll illustriert und es macht Freude es durchzublättern. Sprachlich ist es anspruchsvoll, mit keinem anderen Buch, welches ich bisher gelesen habe zu vergleichen und darum keine Lektüre für nebenher.

Ein kleines Wort verliert seine Bedeutung und begibt sich auf die Suche danach. Auf diesem Weg trifft es auf viele unterschiedliche Worte, große und kleine, gute und böse.Der Weg und die Suche gestaltet sich für das kleine Wort nicht einfach. Als Leser rätselt man von Beginn an über die Bedeutung des Wortes mit und kommt nicht so schnell darauf.

Beim Lesen wird einem bewusst wie unbedacht wir mit Wörtern und deren tiefere Bedeutung umgehen. Jedes Wort hat einen eigenen Ursprung und auch oft mehrere Bedeutungen.

Elias Vorpahl versteht es gekonnt auf alte Klassiker wie "Alice im Wunderland", "Momo" hinzuweisen und etwas von ihnen anzudeuten, so dass man gleichzeitig auch wieder in diese Welten abtauchen kann. Er hat eine phantastische und märchenhafte Reise durch die Welt der Wörter geschaffen.

Besonders die ganzen Sprachrätsel und Wortspiele machen Spass und geben noch einmal einen anderen Zugang zur Vielfalt unserer Sprache, häufig führt dies auch zu einem schmunzeln.

Ich kann dieses Buch jedem sprachbegeisterten Menschen nur ans Herz legen, manches muss man mehrfach lesen um den tieferen Sinn zu verstehen, aber es lohnt sich, wenn man sich als Leser darauf einlässt. Ein tolles Debüt, dem hoffentlich noch weitere folgen.

Veröffentlicht am 27.12.2018

Trotz schwierigem Thema ein hoffnungsvoller Roman

Sie gingen einen langen Weg
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Das Cover des Buches "Sie gingen einen langen Weg" passt wunderbar zum Thema des Buches. Der Text ließ sich gut und verständlich lesen.
Der Autor hat es perfekt verstanden die Geschichte von Aram einem ...

Das Cover des Buches "Sie gingen einen langen Weg" passt wunderbar zum Thema des Buches. Der Text ließ sich gut und verständlich lesen.
Der Autor hat es perfekt verstanden die Geschichte von Aram einem sowjetischen Zwangsarbeiter in Nazi-Deutschland und Leni aus Ostpreußen zu erzählen.

Der Leser lernt die beiden Protagonisten einzeln kennen, erfährt dabei viel über die Lebenszustände eines Zwangsarbeiters im Krieg.
Die Umstände unter denen diese Leben mussten werden dem Leser schonungslos präsentiert. Aram verliert auf grausame Weise seine erste Liebe und muss um selber zu überleben zum Verräter werden, eine Tatsache an der er fast zerbricht.
Auf der anderen Seite ist da Leni, eine junge Frau die auf der Flucht ihre Eltern verliert und von russischen Soldaten missbraucht wird.
Aram und Leni finden in den Kreigswirren beide Unterschlupf bei Lenis Onkel, was sich ersteinmal als sehr schwierig gestaltet, da Leni aus ihrer schrecklichen Erfahrung heraus nichts mit dem "Russen" zu tun haben will. Aufgrund der Lebensumstände lernen sie sich allerdings notgedrungen kennen. Beide verbindet, dass sie von der Bevölkerung als Aussätzige behandelt werden, sie werden beschimpft und ausgegrenzt. Dies lässt sie einen gemeinsamen Weg gehen.

Dieses Buch ist nicht nur für Interessierte zu empfehlen, sondern auch für die Generation in der nicht über die Flucht und Zwangsarbeit gesprochen wurde.

Veröffentlicht am 09.12.2018

Einleuchtendes und leider realistisches Szenario der Justiz

Justiz am Abgrund
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Der Autor und Strafrichter Dr. Patrick Burow hat ein höchst aufrüttelndes Buch über unser Justizsystem veröffentlicht.

Durch den sachlichen, aber dennoch lockeren und pointierten Schreibstil war das Buch ...

Der Autor und Strafrichter Dr. Patrick Burow hat ein höchst aufrüttelndes Buch über unser Justizsystem veröffentlicht.

Durch den sachlichen, aber dennoch lockeren und pointierten Schreibstil war das Buch trotz des Themas sehr flüssig und auch für den Laien verständlich zu lesen.

Vor dem Buch hätte ich mich als normal informierten Bürger Deutschlands gehalten, nach Lesen des Buches zweifle ich allerdings daran.

Noch nie hatte ich von den strengen Zeitvorgaben nach Pebb§Y gehört, welche sehr dem des Pflegesystems ähneln, denen Richter unterworfen sind.
So bleiben einem Richter z.B. genau 222 Minuten zur Bearbeitung eines Sorge-und Umgangsverfahrens. In diesen 222 Minuten ist der gesamte Ablauf einschließlich Urteilsberündung beeinhaltet. Wem ist es möglich sich in dieser kurzen Zeitspanne in oft desolate Familienverhältnisse einzuarbeiten, diese zu beurteilen und "zum Wohle" des Kindes zu entscheiden?
Es blieb nicht bei diesem einem Kopfschütteln während des Lesens.

Offen und anhand von belegbaren Fakten, Begebenheiten und Urteilen befasst sich das Buch unter anderem mit den Themen: Mangelverwaltung unseren Rechts, Urteile"nicht"im Namen des Volkes, warum Bußgeldverfahren wichtiger sind, Einstellungsmentalität der Staatsanwaltschaft, Fehlurteilen, Gefängsnisausbrüchen und den ausgehandelten Deals.

Auch der Respektverlust vor der Justiz ist ein weiterer höchst interessanter, gesellschaftskritischer Aspekt der sich im Laufe des Lesens seinen Weg bahnt.

Dem Autor ist es hervorragend gelungen nicht nur die Zustände und Schwachstellen unseres Justizsystem aufzuzeigen, er verdeutlicht auch eindringlich was getan werden kann und dringend auch getan werden muss, um den weiteren Untergang dieses Systems zu verhindern .

Dieses interessante und aufrüttelnde Buch verlangt nach vielen kritischen Lesern die aufgeklärt werden wollen und bekommt deshalb ganz klar 5*****.

Veröffentlicht am 05.12.2018

Spannungsgeladenes Debüt, bitte mehr

Im Fokus
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Dem Autor Carsten Schütte ist mit dem Protagonisten Thorsten Büthe und seinem Team ein sensationeller Kriminalroman gelungen.

Schon das Cover mit dem Objektiv zum Titel " Im Fokus" ist hervoragend gewählt.

Die ...

Dem Autor Carsten Schütte ist mit dem Protagonisten Thorsten Büthe und seinem Team ein sensationeller Kriminalroman gelungen.

Schon das Cover mit dem Objektiv zum Titel " Im Fokus" ist hervoragend gewählt.

Die Story ist klar gegliedert und in einem angenehmen Stil , der sich wunderbar lesen lässt, geschrieben.
Fachbegriffe aus der Ermittlungsarbeit werden im Anhang erklärt. Es ist dem Krimi anzumerken, dass der Autor ein Insider ist.

Das Buch hat einfach alles, was ein guter Kriminalroman braucht:
Einen intelligenten Täter, der erst einmal ein paar Schritte voraus ist.
Gut vorgestellte Charaktere des Teams und nicht zuletzt den Teamleiter Thorsten Büthe mit Ecken und Kanten, der mit seiner Familie sehr symphatisch dargestellt wird.
Der Autor versteht es den Spannungsbogen bis zum Schluss zu halten und im Finale auch noch zu steigern.
Sehr gut hat mir auch die Darstellung unterschiedlicher Dienststellen in verschiedenen Bundesländern gefallen.

Ich wünsche mir auf jeden Fall mehr von Thorsten Büthe und seinem prima Team zu lesen und deshalb gibt es verdiente 5 Sterne.

Veröffentlicht am 19.11.2018

Realistisches Familienszenario

Trügerischer Sommer
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Die Protagonistin Barbara, Ende 40, alleinerziehend mit einem 15 jährigen Sohn wird durch einen Anruf aus ihrem Heimatort aus ihrem gewohnten Leben gerissen. Die Nachricht das ihr Vater im sterben liegt, ...

Die Protagonistin Barbara, Ende 40, alleinerziehend mit einem 15 jährigen Sohn wird durch einen Anruf aus ihrem Heimatort aus ihrem gewohnten Leben gerissen. Die Nachricht das ihr Vater im sterben liegt, lässt sie mit ihrem Sohn an diesen Ort zurückkehren, mit dem sie schon Jahre vorher abgeschlossen zu haben schien.
Mich als Leserin hat dieses Buch sehr nachdenklich gemacht.

Haben wir nicht alle ein wenig Barbara in uns? Wird in Familien nicht meistens zu wenig über die wirklich wichtigen Dinge miteinander gesprochen? Wissen wir genug über unsere Kinder und Nächsten? Wollen wir vor "alten" Freunden nicht auch mehr scheinen als wir sind? Stellen wir uns nicht auch die Frage: Was wäre gewesen wenn...? Kennen wir nicht alle die Zustände in Tiermastbetrieben und die Macht der Besitzer solcher?

Diese ganzen Themen und Fragen weiss die Autorin spannend und geschickt vor dem Hintergrund eines Familiendramas miteinander zu verweben. Verstärkt wird dies durch den sehr klaren und doch eindringlichen Schreibstil der Autorin.

Lange habe ich nicht so einen eindringlichen Roman über das Leben gelesen und darum eine ganz klare Lesempfehlung von mir.