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Veröffentlicht am 26.04.2024

Briefe an verstorbene Persönlichkeiten

Love Letters to the Dead
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Es beginnt mit einem Brief. Laurel soll für ihren Englischunterricht an eine verstorbene Persönlichkeit schreiben. Sie wählt Kurt Cobain, den Lieblingssänger ihrer Schwester May, die ebenfalls viel zu ...

Es beginnt mit einem Brief. Laurel soll für ihren Englischunterricht an eine verstorbene Persönlichkeit schreiben. Sie wählt Kurt Cobain, den Lieblingssänger ihrer Schwester May, die ebenfalls viel zu früh starb. Aus dem ersten Brief wird eine lange Unterhaltung mit toten Berühmtheiten. Doch erst, als Laurel die Wahrheit über sich und ihre Schwester May offenbart, findet sie den Weg zurück ins Leben und kann einen letzten Brief an May schreiben.

Bei diesem Klappentext habe ich erwartet, dass ich hier ein Jugendbuch höre, dass sich mit Trauerbewältigung und dem Erwachsenwerden auseinandersetzt. Ein Stück weit stimmt das natürlich auch, aber bei diesem Buch steht auch das Thema sexuelle Gewalt sehr im Vordergrund, sodass hier eine Triggerwarnung unbedingt notwendig gewesen wäre.

Die gesamte Geschichte wird in Briefen von Laurel an verschiedene, bereits verstorbene Persönlichkeiten erzählt. Aber auch als Hörbuch konnte man hier sehr gut folgen und die Sprecherin Anna Braunmiller-Jest hat es wirklich toll vertont.

"Love Letters to the Dead" ist eine Geschichte über Freundschaft, Liebe, Trauer, sexuelle Gewalt und das Erwachsenwerden. Da es einige sehr schockierende Beschreibungen enthält, möchte ich hier nochmal eine Triggerwarnung aussprechen.

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Veröffentlicht am 25.04.2024

Spannend, aber nicht außergewöhnlich

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Was geschah mit Harriet Vanger? Während eines Familientreffens spurlos verschwunden, bleibt ihr Schicksal jahrzehntelang ungeklärt. Bis der Journalist Mikael Blomkvist und die Ermittlerin Lisbeth Salander ...

Was geschah mit Harriet Vanger? Während eines Familientreffens spurlos verschwunden, bleibt ihr Schicksal jahrzehntelang ungeklärt. Bis der Journalist Mikael Blomkvist und die Ermittlerin Lisbeth Salander recherchieren. Was sie in der Vangerschen Familiengeschichte zu Tage fördern, lässt alle Beteiligten wünschen, sie hätten sich nie mit diesem Fall beschäftigt.

Wenn es um Bücher einen zu großen Hype gibt, mache ich meistens erstmal über Jahre einen großen Bogen darum. So war es auch in diesem Fall. Als ich das Hörbuch aber zufällig entdeckt habe, dachte ich, ich kann dem Ganzen ja doch mal eine Chance geben.

Mit der Bewertung habe ich mich jetzt aber doch recht schwer getan und habe ich nun für die goldene Mitte entschieden, da mich das Hörbuch einfach nicht richtig abholen konnte.

Ich kann leider auch gar nicht genau definieren, woran es lag. Am Sprecher Dietmar Bär, der ja auch als Schauspieler sehr bekannt ist, jedenfalls nicht. Er hat einen tollen Job gemacht und das Buch sehr gut gelesen. Vielleicht lag es daran, dass ich die gekürzte Hörbuchfassung gehört habe und mich die Geschichte deshalb nicht so in ihren Bann ziehen konnte.

Den Hype um diese Reihe kann ich jedoch leider nicht wirklich nachvollziehen und werde sie auch nicht weiter verfolgen.

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Veröffentlicht am 30.03.2024

Sommerfeeling

Strandliebe
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In der Küstenstadt Aschkelon versuchen sich Shoah-Überlebende eine neue Existenz zwischen Sand und Meer aufzubauen. Ihre Kinder wollen die Vergangenheit auf der Tanzfläche und mit dem Sound der Sechzigerjahre-Hits ...

In der Küstenstadt Aschkelon versuchen sich Shoah-Überlebende eine neue Existenz zwischen Sand und Meer aufzubauen. Ihre Kinder wollen die Vergangenheit auf der Tanzfläche und mit dem Sound der Sechzigerjahre-Hits hinter sich lassen. Doch die Schatten greifen nach ihnen. Esther, Moïse und Alejandro erleben in diesem Sommer eine unausweichliche Liebe, in der verborgene Verbindungen zwischen ihren Familien aufscheinen.

Die Autorin Michal Govrin schafft in diesem Roman eine sehr besondere Atmosphäre und lässt Sommerfeeling aufkommen.

So oft ich teilweise komplett in den Sog dieser Geschichte gezogen wurde, so oft habe ich leider auch den Faden verloren und wurde abrupt wieder rausgerissen. Ich glaube, es lag größtenteils an den für mich nahezu unvermittelten Sprüngen in die Vergangenheit. Da auch so gut wie nie Jahreszahlen genannt wurden, war es dann manchmal schwer zu folgen. Hinzu kamen häufiger mal sehr lange, verschachtelte Sätze, die sich auch mal über ein Drittel der Seite hinziehen konnten.

Auf den letzten ca. 50 Seiten konnte mich die Geschichte aber wieder komplett in ihren Bann ziehen und mir hat das Ende sehr gut gefallen.

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Veröffentlicht am 30.03.2024

Bizarre Geschichte

Die Vegetarierin
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Yeong-Hye und ihr Ehemann sind ganz gewöhnliche Leute. Er geht beflissen seinem Bürojob nach und hegt keinerlei Ambitionen. Sie ist eine zwar leidenschaftslose, aber pflichtbewusste Hausfrau. Die angenehme ...

Yeong-Hye und ihr Ehemann sind ganz gewöhnliche Leute. Er geht beflissen seinem Bürojob nach und hegt keinerlei Ambitionen. Sie ist eine zwar leidenschaftslose, aber pflichtbewusste Hausfrau. Die angenehme Eintönigkeit ihrer Ehe wird jäh gefährdet, als Yeong-Hye beschließt, sich fortan ausschließlich vegetarisch zu ernähren und alle tierischen Produkte aus dem Haushalt entfernt.

"Ich hatte einen Traum," so ihre einzige Erklärung. Ein kleiner Akt der Unabhängigkeit, aber ein fataler, denn in einem Land wie Südkorea, in dem strenge soziale Normen herrschen, gilt der Vegetarismus als subversiv. Doch damit nicht genug. Bald nimmt Yeong-Hyes passive Rebellion immer groteskere Ausmaße an. Sie, die niemals gerne einen BH getragen hat, fängt an, sich in der Öffentlichkeit zu entblößen und von einem Leben als Pflanze zu träumen. Bis sich ihre gesamte Familie gegen sie wendet.

Ich weiß gar nicht so recht, was ich zu diesem Buch schreiben soll. Die ganze Geschichte wurde im Verlauf immer schockierender und bizarrer.

Auch, nachdem jetzt ein bisschen Zeit vergangen ist und ich über die Geschichte nachdenken konnte, habe ich den Sinn darin nicht ganz gefunden. Vielleicht habe ich aber auch die Geschichte nicht ganz verstanden oder weiß zu wenig über die südkoreanische Kultur.

Absolut positiv sind aber die drei SprecherInnen Rike Schmid, Devid Striesow und Thomas Loibl aufgefallen, denen ich sehr gut zuhören konnte.

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Veröffentlicht am 30.03.2024

Wenn das Paradies zum Albtraum wird

Der Ozean unserer Erinnerung
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Zwei Schwestern: Nach dem frühen Tod ihrer Eltern ist Lori für ihre Schwester Erin der sichere Hafen. Die beiden schwören sich: Wir werden immer füreinander da sein. Aber es kommt anders...

Eine kleine ...

Zwei Schwestern: Nach dem frühen Tod ihrer Eltern ist Lori für ihre Schwester Erin der sichere Hafen. Die beiden schwören sich: Wir werden immer füreinander da sein. Aber es kommt anders...

Eine kleine Insel: Ein gemeinsamer Urlaub auf den Fidschi-Inseln soll die Schwestern einander wieder näherbringen. Doch nach einem Zwischenstopp fliegt Lori allein weiter. Und das Flugzeug verschwindet spurlos...

Eine schicksalhafte Entdeckung: Fieberhaft sucht Erin nach ihrer Schwester, ohne Erfolg. Bis zwei Jahre später der Pilot der verschollenen Maschine wieder auftaucht. Und Lori? Wenn sie noch am Leben ist, wird sie sicher Kontakt zu Erin aufnehmen. Oder etwa nicht?

Zuerst muss man sagen, dass das Cover dieses Rimans wunderschön gestaltet wurde und auch der deutsche Titel wurde sehr passend gewählt.

Wie man es von Lucy Clarke gewohnt ist, ist der Schreibstil wieder sehr flüssig und man ist sofort mitten in der Geschichte, sodass man es auch gar nicht mehr aus der Hand legen mag.

Die Geschichte wird abwechselnd aus der Sicht von Erin und Lori erzählt, sodass man auch beide Schwestern sehr gut kennen lernt und die verschiedenen Gefühle sehr gut rüberkommen.

Das ganze Buch ist eine Achterbahnfahrt der Gefühle und es sind bei mir auch ein paar Tränen geflossen. Das Ende hatte etwas versöhnliches und gleichzeitig hat es mir ein wenig das Herz zerrissen.

Von mir gibt es auf jeden Fall eine Leseempfehlung und ist definitiv ein Jahreshighlight von mir.

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