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Nilchen

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 30.07.2023

Wer Millenium mochte, könnte hiermit glücklich werden

Refugium
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Was vor knapp 20 Jahren seinen Anfang nahm ist ungebrochen eine Thriller-Faszination: die Millenium-Trilogie von Stieg Larsson (Verblendung – Verdammnis – Vergebung) und die Folgebände von David Lagercrantz. ...

Was vor knapp 20 Jahren seinen Anfang nahm ist ungebrochen eine Thriller-Faszination: die Millenium-Trilogie von Stieg Larsson (Verblendung – Verdammnis – Vergebung) und die Folgebände von David Lagercrantz. Und hier setzt im Grund die Geschichte ein, denn der Autor von ‚Refugium‘ John Ajvide Lindqvist hatte auch eine Fortsetzung zu der Millenium- Trilogie geschrieben, aber wurde mit dem Manuskript wieder nach Hause geschickt. Aber der gute Mann hat den Kopf nicht in den Sand gesteckt, sondern sein Werk umgeschrieben.
Gut zu wissen, denn auch in ‚Refugium’ gibt es eine Autorin und ehemalige Polizistin, Julia Malmros, die in Stieg Larssons Fußstapfen treten soll…. Eine Art Meta-Ebene zu dem was dem Autor selbst passiert ist.
Julia trifft auf Kim Ribbing, eine Hackerin und zwar an einem Tatort. Mittsommer auf den Schäreninseln, hier gibt es eine Reihe an brutalen Morden auf dem Grundstück eines reichen Industriellen. Nur eine Person überlebt. Julia und Kim steigen in die Ermittlungen ein und decken Unglaubliches auf. Es führt sie bis nach China und es gibt natürlich Verstrickungen aller Art.
Wirklich spannend und in bester Millenium-Manier geschrieben, werden hier Fans der Reihe wieder auf ihre Kosten kommen und sich freuen können. Auch Lindqvist hat dies als Trilogie angelegt und dies ist der erste Band der Stormland-Reihe. Es folgt also mehr mit Band 2: Signum und Band 3: Elysium. Alle mit diesem äußerst gelungenen Baum-Cover.
Nun kommt ein kleines aber: Manches Mal beim Lesen musste ich mich wundern und fragte mich ob der Autor hier neben dem Thriller ein wenig zu viel Witz eingebaut hat, wenn er den chinesischen Ermittler beispielsweise Bruce Lee nennt…vielleicht wächst sich das nach dem Erfolg von ‚Refugium‘ aus.

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Veröffentlicht am 02.07.2023

Für eine klimaresiliente Lebensweise

Über Leben in der Klimakrise
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Eine Frau ein Anliegen: Milena Glimbovski ist Gründerin des ersten Original Unverpackt Ladens in Berlin, Speakerin für Themen im Bereich Nachhaltigkeit und Umwelt und hat auch die mentale Gesundheit im ...

Eine Frau ein Anliegen: Milena Glimbovski ist Gründerin des ersten Original Unverpackt Ladens in Berlin, Speakerin für Themen im Bereich Nachhaltigkeit und Umwelt und hat auch die mentale Gesundheit im Blick und gründete den tollen „Ein guter Verlag“. Bewundernswert mit wie viel guter Energie sie voran schreitet um die Welt jeden Tag ein bisschen besser zu machen.
Nun gibt es das Sachbuch, dass den gleichen Titel trägt wie ihr Podcast „Über Leben in der Klimakrise“. Hier will sie nicht wachrütteln und überzeugen, dass wir den Klimawandel stoppen müssen. Sie hat den „point of no return“ im Blick und beschreibt was wir tun müssen, um uns den neuen Gegebenheiten anzupassen. Es gibt bereits heute viele Veränderungen, denen wir nicht mehr gegensteuern können und wir müssen handeln damit wir so wie die Natur heute ist, auch in Zukunft mit ihr leben können.
Insgesamt gibt sie Denkanstöße und handlungsfähige Ratschläge. Ein Buch, dass Menschen helfen kann, die sich bisher weniger mit dem Thema befasst haben und eine Ohnmacht erleben. So wie sie Milena Glimbovski umgetrieben hat. Das wird zu Beginn des Buches deutlich, die Wut kommt deutlich zu Tage und dann kippt das ganze uns sie will aktiv mit guten Ratschlägen und Lösungskonzepten uns allen ein wenig Licht am Ende des Tunnels zeigen.

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Veröffentlicht am 11.05.2023

Eine Frau, die nur an Käse denkt

Die Unternehmerin von Amsterdam
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Asche auf mein Haupt, hier hat mich das Cover erwischt, weil ich es sooooo gelungen finde und dann noch ein historischer Roman. Ergo: Lese ich!
Nachdem ich begonnen hatte zu lesen, hab ich mich das erste ...

Asche auf mein Haupt, hier hat mich das Cover erwischt, weil ich es sooooo gelungen finde und dann noch ein historischer Roman. Ergo: Lese ich!
Nachdem ich begonnen hatte zu lesen, hab ich mich das erste Mal mit der Autorin auseinandergesetzt und zum zweiten Mal Asche auf mein Haupt! Denn ich kannte die Autorin nicht….die Niederländerin Simone van der Vlugt ist aber schon bei Kennern von Krimis und historischen Romane ein Name, der schon länger Leser beglückt. Mir war sie bisher unbekannt.
Ich las nun das neuste Werk: „Die Unternehmerin von Amsterdam“, ein historischer Roman. Im Mittelpunkt steht Lydia Oosthys, die jung beide Elternteile verliert und dann nach Plänen ihres Vaters, die sie im Nachlass findet, eine Käsefabrik in Amsterdam zu gründen. Was 1892 für eine Frau alleine ohne Mann nicht möglich war. Da sie Adelig ist , wird von ihr eine Ehe mit ihresgleichen erwartet und gesellschaftliches Engagement, aber das sieht sie mehr als anders. Sie trifft auf den Milchbauer Huib Minnes mit dem sie sich geschäftlich auf Augenhöhe das Geschäft teilt. Privat ist es leider nicht so einfach. Später im Roman wird 18 Jahren in die Zukunft gesprungen, aber das stört nicht, sondern spannt aus meiner Sicht einen interessanten Bogen.
Besonders spannend fand ich die Beschreibungen wie der Käse entsteht, wie sie das Geschäft vorantreibt. Die örtlichen Beschreibungen rund um Amsterdam und auch um Purmerend in Noord-Holland wo der Käse entsteht waren mir auch eine Freude.
Fazit: Ein guter historischer Roman über eine starke Frau die ihre wirtschaftliche Selbständigkeit vorantreibt in den Niederlanden.

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Veröffentlicht am 31.03.2023

Naht ein Ausbruch in der Antarktis?

Der Riss
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Der Aufhänger der Geschichte ist ein gefundenes Vulkanfeld in der Antarktis. Da es bei einem Ausbruch zu einer Katastrophe für die Menschheit kommen könnte, schickt man die Vulkanologin Antonia Rauwolf ...

Der Aufhänger der Geschichte ist ein gefundenes Vulkanfeld in der Antarktis. Da es bei einem Ausbruch zu einer Katastrophe für die Menschheit kommen könnte, schickt man die Vulkanologin Antonia Rauwolf auf die Forschungsstation Neumayer III.
Wie der große Zufall es will, ist genau hier ihr Bruder Emilio mit seinem Biologen-Forscherteam verschwunden und seine Schwester Antonia nutzt nun diese einzigartige Gelegenheit auf die Suche nach ihm zu gehen. Bei ihren Nachforschungen in alle Richtungen deckt sie mehr auf als zu erwarten war und eine menschengemachte Katastrophe könnte nahen.
Thilo Winter hat einen guten Thriller geschrieben, der sich nach guter Pageturner-Manier schnell wegliest. Der Spannungsbogen nimmt rasant zu bis sich im letzten Teil des Thrillers die Ereignisse fast überschlagen. Action pur in einer außergewöhnlichen Landschaft, in der die Natur die Gegebenheiten diktiert und den Menschen in seine Schranken weist.
Wer allerdings auf einen fundierten reflektierten Wissenschaftsthriller hofft, den muss ich leider enttäuschen. Es ist auf jeden Fall mehr Action als Wissen enthalten. Man wird als wissendurstiger Mensch nur mit dem Nachwort etwas versöhnt, denn dort sind noch mal geprallt ein paar Fakten zur Antarktis geliefert.
Überzeugt hat die Protagonistin, Antonia Rauwolf. Nicht all glatt und alles durchdacht, auch sie macht Fehler, ist ein Dickkopf und reibt sich an ihren Mitmenschen. Dieses oft weniger heldenhafte Verhalten steht diesem Buch recht!
Fazit: Der Riss – die Kälte – das Entdeckte – ein Wettlauf gegen die Zeit!

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Veröffentlicht am 25.03.2023

Neuzeitliche Hypochonderin verloren in der Welt

Herzneurosen
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Jeder von uns hat seine Päckchen zu tragen und das tut auch Mini. Sie ist 23 Jahre alt und weiß noch nicht so recht wo die Reise hingeht und was das Leben mit ihr anfangen soll. Das Buch lässt uns an einem ...

Jeder von uns hat seine Päckchen zu tragen und das tut auch Mini. Sie ist 23 Jahre alt und weiß noch nicht so recht wo die Reise hingeht und was das Leben mit ihr anfangen soll. Das Buch lässt uns an einem Umbruch in Minis Leben teilhaben, denn sie erkennt, dass sie als magere Yogabegeisterte mehr aus ihrem social media Profil herausholen kann und wird das Gesicht einer Unterwäschemarke und hat ihren Durchbruch. Nicht alles ist Gold was glänzt, aber das lernt Mini auch. Im Grunde wird ihre professionelle Weiterentwicklung im social media beleuchtet, aber die negativen Konsequenzen ein wenig ausgeblendet.
Hinzu kommt ihr Beziehungsleben, mit Männern, mit Frauen, alles wird ausprobiert, nix muss, alles kann. Ganz dem Zeitgeist entsprungen. Und dann ist da noch ihre schwierige Familiensituation, die ihr wie eine Last am Bein hängt und sie fortwährend belastet. Ihre Mutter starb früh.
Alles in allem eine sehr sehr moderne Geschichte, die auch entsprechend in der Erzählweise zum Tragen kommt. Sehr jugendlich, an manchen Stellen werde die Sätze gar nicht zu Ende geführt. Erratisch und etwas ziellos wandern wir mit Mini in ihren Gedanken umher und folgen ihr auf Schritt und Tritt. Wenig bewertet, aber volle Transparenz.
Mir ist Mini als Person zu Ich-zentriert, dennoch finde es spannend mich in so eine Person mittels Buches einzudenken. Bin ich doch schon ein wenig älter, scheint mir die Tendenz zum überdenken des eigenen Daseins ein Generationsthema zu sein.
Ich habe dieses Debüt der Rostockerin Mathilda Prall aus literarischen Aspekten sehr gerne gelesen. Auch habe ich einiges für mich mitgenommen was das Leben heute mit Anfang 20 von dem unterscheidet wie ich es erlebte. Ich freue mich auf den nächsten Stoff, den die Autorin sich vornimmt!

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