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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 12.05.2023

Sehr emotional, spannend und wunderschön

Sturmjahre
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Ich liebe Schottland so sehr und das Buch ist ein wenig wie „nach Hause kommen“ für mich. Zunächst dachte ich an eine reine Liebesgeschichte, aber schon beim Eingangsgedicht „In Flanders Fields“ wurde ...

Ich liebe Schottland so sehr und das Buch ist ein wenig wie „nach Hause kommen“ für mich. Zunächst dachte ich an eine reine Liebesgeschichte, aber schon beim Eingangsgedicht „In Flanders Fields“ wurde ich eines Besseren belehrt. Und da standen mir auch das erste Mal die Tränen in den Augen.

Denn es geht nicht nur um Bonnie und Connor, sondern viel mehr um das, was der Krieg aus so vielen Menschen gemacht hat. Das erzählt Lia Scott sehr anschaulich und so, dass es mir unter die Haut ging.

Gleichzeitig war es so wunderschön, zumindest gedanklich nach Schottland zurückzukehren. Einen großen Anteil daran hatten die exakten Beschreibungen der Gegend um Dunbar und zusammen mit meinen Erinnerungen hatte ich sehr plastische Bilder im Kopf.
Dazu kommen noch Hauptakteure, die ich sofort mögen musste. Allen voran die rothaarige Bonnie, so schön wie stur und dickköpfig. Ihre Geschwister, ihre Mum, alles spezielle und daher sehr liebenswerte Menschen. Connor fand ich (genau wie Bonnie) anfangs ein bisschen undurchsichtig, ich war gespannt auf sein „Geheimnis“. Das war dann eine große Überraschung für mich.

Das Buch war sehr spannend und auch dramatisch. Den Titel finde ich daher auch sehr passend. Denn ich konnte beim Lesen den rauen Wind auf meiner Haut spüren und stürmisch prasselten die Ereignisse auf mich ein. Mehr als einmal habe ich regelrecht gezittert. Wer einen gemütlichen Spaziergang durch die schottischen Highlands erwartet, mag vielleicht enttäuscht sein, denn gemütlich ist die Geschichte ganz bestimmt nicht. Dennoch ist es für mich ein Wohlfühlbuch, das mich nicht los gelassen hat. Denn genau so oft musste ich schmunzeln, wurde es mir warm ums Herz. Ich freue mich auf weitere Bände!

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Veröffentlicht am 02.04.2023

Besonders von Anfang an

Die Bibliothek der Hoffnung
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Sehr behutsam und feinfühlig erzählt Kate Thompson die Geschichte der unterirdischen Bücherei in der Londoner U-Bahn-Station Bethnal Green. Und dennoch ist es kein „Wohlfühlbuch“, denn die Schrecken des ...

Sehr behutsam und feinfühlig erzählt Kate Thompson die Geschichte der unterirdischen Bücherei in der Londoner U-Bahn-Station Bethnal Green. Und dennoch ist es kein „Wohlfühlbuch“, denn die Schrecken des Krieges machen auch vor diesem besonderen Ort keinen Halt. Im Gegenteil, immer wieder schlägt das Schicksal erbarmungslos zu und bringt Clara und Ruby an ihre Grenzen. Die beiden jungen Frauen sind die guten Seelen der Bücherei. Die beiden Freundinnen sind fiktiv, aber die Bücherei hat es wirklich gegeben.

Nicht nur diese Tatsache macht das Buch besonders. Diese Geschichte ist eine Hommage an das Lesen und die Liebe zu den Büchern. Jedem Kapitel ist ein Zitat eines „Büchermenschen“ voran gestellt und jedes ist so klug und so wahr, dass ich am liebsten alle aufgeschrieben hätte. Ich habe mich zu Hause gefühlt in diesem Buch und schon bald war ich auch eine Besucherin der unterirdischen Bibliothek. Bücher können einem Lesenden so viel geben und das wird hier ganz deutlich herausgestellt.

Daher ist auch der Titel so perfekt. Auch wenn er ein bisschen kitschig anmutet, aber besser hätte man es nicht ausdrücken können.

Ich habe das Buch sehr geliebt, ich habe mitgefiebert, mich gefreut. Die Geschichte geht unter die Haut und zumindest bei mir hat sie ein paar Tränen hervorgelockt.

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Veröffentlicht am 10.03.2023

Sehr spannend und besonders

Verschwiegen
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Ich mag Island, obwohl ich noch nie das war. Aber gerade deshalb reise ich immer wieder gerne in Büchern auf die faszinierende Insel.

Eva Björg Ægisdóttir führt mich nach Akranes, wohin es auch die Polizistin ...

Ich mag Island, obwohl ich noch nie das war. Aber gerade deshalb reise ich immer wieder gerne in Büchern auf die faszinierende Insel.

Eva Björg Ægisdóttir führt mich nach Akranes, wohin es auch die Polizistin Elma wieder zurück führt, nachdem sie einige Jahre in Reykjavik verbracht hat. Mit ihr versuche ich den Mord an einer jungen Frau aufzuklären, die in der Nähe des Leuchtturms gefunden wird. Elma wird unterstützt durch ihren Kollegen Saevar, dem sie auch privat etwas näher kommt.

Gleichzeitig erfahre ich in eingeschobenen Kapiteln mehr über die Vergangenheit der Toten. Da bin ich den Ermittlern etwas voraus, was seinen gewissen Reiz hat. Elma und Saevar haben ihre eigenen Leichen im Keller, über die ich so nach und nach mehr erfahre. Das macht die beiden Ermittler für mich noch sympathischer. Oft mag ich es nicht, wenn in spannenden Bücher die Psyche, die Probleme oder auch die Vergangenheit der Ermittler zu viel Raum einnehmen. Aber hier stört es mich überhaupt nicht. Im Gegenteil, es gehört für mich irgendwie dazu.

Es ist sehr spannend, die einzelnen Puzzleteilchen zusammen zu fügen. Besonders in Orten, wo jeder jeden kennt, ist es nicht so einfach, an Informationen zu kommen. Akranes wird durch die Ermittlungen und auch die Erinnerungen ganz schön in Aufruhr versetzt. Ich fand es sehr spannend und fesselnd, was da alles an die Oberfläche schwappt. Ich folge natürlich auch falschen Fährten, die die Autorin geschickt gelegt hat. Und am Ende bin ich überrascht. So soll es sein!

Der Schreibstil ist sehr angenehm zu lesen und die einzelnen Figuren wirken nicht überzeichnet sondern sehr authentisch. Akranes ist kein fiktiver Ort und auch der Leuchtturm ist authentisch. Es wird weitere Bücher mit Elma geben und ich werde sie definitiv weiter begleiten!

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Veröffentlicht am 28.12.2022

Bedingungslose Freundschaft

Labyrinth der Freiheit
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Ich habe sehnsüchtig auf den dritten und finalen Teil der Trilogie über die drei Freunde Isi, Artur und Carl gewartet und meine Erwartungen wurden haushoch übertroffen. Was für ein Finale, was für eine ...

Ich habe sehnsüchtig auf den dritten und finalen Teil der Trilogie über die drei Freunde Isi, Artur und Carl gewartet und meine Erwartungen wurden haushoch übertroffen. Was für ein Finale, was für eine Zitterpartie!
Andreas Izquierdo zündet hier ein Feuerwerk aus Spannung und Gänsehautmomenten und das alles in seinem gewohnten, poetisch angehauchten Schreibstil.

Es geht sofort in die Vollen, ich habe mich an der Wiedersehensfreude fast verschluckt, weil es von Anfang schon sehr dramatisch ist. Aber genau das hat mir sehr gut gefallen. Die dramatischen Szenen sind natürlich auch der Zeit geschuldet und hier gewährt mir Andreas Izquierdo einen ehrlichen und schonungslosen Einblick. Er verhätschelt mich nicht mit geschönten Szenen. Nein, er bringt mich zum Weinen und zum Zittern. Ich habe das Buch regelrecht gelebt. Einerseits waren mir die wunderschöne Isi, mein Held Artur und der besonnene Carl ja schon in den ersten beiden Teilen sehr nah und andererseits erzählt Andreas Izquierdo so lebendig, dass ich gar nicht anders konnte, als dermaßen in der Geschichte zu versinken und meinen Gefühlen nicht immer leise Ausdruck zu geben.

Ich habe auch die Abstecher in die Babelsberger Filmstudios genossen, wo Carl als Kameramann für den berühmt berüchtigten Fritz Lang arbeitet. Diese Passagen waren für mich Erholung von den dramatischen Ereignissen und spannend waren sei dennoch. Als Filmfan ist es sehr interessant, die Anfänge und ersten Gehversuche des Tonfilms mitzuerleben. Was für uns heute absolut normal ist, war damals eine Sensation, die nicht von allen gewollt war. Nun schaue ich Filme mit ganz anderen Gedanken im Hinterkopf.

Das Buch ist in fünf Kapitel unterteilt, die verschieden lang sind und jeweils eine sehr passende Überschrift haben. Solche Feinheiten mag ich sehr. Nicht selten endet ein Abschnitt mit einem raffinierten Cliffhanger, der mich jedesmal kurz inne halten ließ.

Immer wieder machen mich die actionreichen Szenen atemlos und es ist schon eine Kunst so viel Action in Worte zu fassen und das hat mich ebenfalls sehr beeindruckt. Ich habe dieses Buch gelebt und geliebt und bin nun ein bisschen traurig, dass ich nicht auf einen vierten Teil warten kann. Aber der Abschluss ist perfekt und wird dieser fantastischen Trilogie gerecht!

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Veröffentlicht am 20.08.2021

Eine würdige Fortsetzung mit viel Gefühl und Spannung

Revolution der Träume
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Ich konnte es kaum erwarten, dieses Buch zu lesen, denn schon der erste Teil war ein absolutes Highlight für mich. Und schon der Klappentext hat mir Gänsehaut gemacht. Der Krieg ist vorbei und die 3 Freunde, ...

Ich konnte es kaum erwarten, dieses Buch zu lesen, denn schon der erste Teil war ein absolutes Highlight für mich. Und schon der Klappentext hat mir Gänsehaut gemacht. Der Krieg ist vorbei und die 3 Freunde, die ich im ersten Band: „Schatten der Welt“ kennen und lieben gelernt habe, treffen sich in Berlin wieder. Zuerst tritt Isi in den Vordergrund und zwar im wahrsten Sinne des Wortes und da war dann schon der nächste Gänsehautmoment, der sich sofort wiederholt, als Artur auftaucht. Wow, was für ein vielsprechender Anfang, aber nichts Anderes habe ich erwartet.

Isi, Artur und auch Carl haben sich weiter entwickelt und auch verändert, aber ihre bedingungslose Freundschaft zueinander ist geblieben. Und so meistern sie zusammen die unruhigen Zeiten. Es passiert viel und Andreas Izquierdo hat die privaten Tragödien gekonnt mit der historischen Realität verbunden.
Andreas Izquierdo trifft immer die richtigen Worte, die mitten ins Herz gehen und so kullerte manches Tränchen meinen Wangen hinunter. Aber auch die Spannung ist auf einem sehr hohen Level, was durch die außergewöhnlichen Cliffhanger noch verstärkt wird: „Wir wollten Frieden. Und bekamen Krieg“. Manchmal sind es genau diese kurzen Sätze, die so eindringlich sind.

Eines haben alle Bücher von Andreas Izquierdo gemeinsam: die besondere, poetisch anmutende Sprache. Und die geht mir jedes Mal unter die Haut. Dieses Mal besonders heftig, denn es ist nicht nur eine Geschichte, die er erzählt, sondern es ist die Geschichte unserer Vergangenheit. Andreas Izquierdo hat bei der Recherche ganze Arbeit geleistet und brilliert mit Details, die mir gar nicht so bewusst waren. Mal steht die persönliche Geschichte von meinen 3 Freunden im Vordergrund und dann rückt der historische Hintergrund nach vorne. Es ist ein brillantes Wechselspiel!

Ich bekomme durch Isi Einblicke in die politischen Hintergründe, tauche mit Artur ein in die unfeinen Machenschaften der Berliner Unterwelt und Carl nimmt mich mit in die schillernde Welt der Ufa. Als großer Filmfan hat mir das besonders gut gefallen. Carl mag auf den ersten Blick etwas langweilig erscheinen im Gegensatz zu Isi und Artur, aber er ist der ruhende Gegenpol und dafür mag ich ihn genauso sehr wie Isi und Artur.

Das Buch endet genau so wie es begonnen hat: mit einer heftigen Gänsehaut. Und ich weiß, dass es ein Wiedersehen geben wird mit Isi, Artur und Carl und das kann ich jetzt schon kaum erwarten.

Man kann das Buch natürlich lesen ohne den Vorgänger zu kennen, denn ein guter Autor sorgt schon dafür, dass man alle wichtigen Hintergründe erfährt. Aber man sollte es nicht tun, denn dann verpasst man die Kennenlernphase der 3 Freunde und das wäre doch zu schade! Ich habe den ersten Teil genauso geliebt wie die „Revolution der Träume“ und ich kenne keinen Autor, der so vielseitig ist wie Andreas Izquierdo und mich jedes Mal aufs Neue begeistert!

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