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Veröffentlicht am 31.12.2018

Mein erstes, aber wohl auch mein letztes Buch von ihr

The Brightest Stars attracted
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Karina hat ihren ganz eigenen Lebensstil und den mag sie auch beibehalten. Ein Mann gehört nicht dazu – zumindest nicht immer und wenn, dann muss es schon passen und er muss nach ihrer Pfeife tanzen. Als ...

Karina hat ihren ganz eigenen Lebensstil und den mag sie auch beibehalten. Ein Mann gehört nicht dazu – zumindest nicht immer und wenn, dann muss es schon passen und er muss nach ihrer Pfeife tanzen. Als jedoch der mysteriöse Kael in ihr Leben tritt ändert sich das und Karina findet sich ganz woanders wieder …

Karina ist eine Businessfrau. Der Mann, der zu ihr passt, muss eigentlich erst noch geschaffen werden. Männer sind für sie Objekte, die sie gebraucht und dann nach Gebrauch wieder wegstellt. Eine Beziehung kommt für sie gar nicht in Frage, passt auch gar nicht zu ihr. Sie ist kühl, scheint keinerlei Emotion zu haben und strahlt auch genau das aus.

Doch dann tritt Kael in ihr Leben, der sie mit seiner freundlichen Art anzieht. Zugleich ist er noch ziemlich attraktiv, aber auch er hat Geheimnisse, die Karina besser nicht erkundet hätte.

Wenn man das von mir Geschriebene so liest, könnte man meinen: WOW, das Buch MUSS ich einfach haben! Und, ja, genau so dachte ich auch. Insbesondere, da ich schon so viel über die Autorin gelesen habe und bislang nicht in den Genuss ihrer After-Reihe gekommen bin. Doch da die so in den Himmel gelobt wurde, dachte ich: Hey, fang einfach mal hiermit an! Das Cover hat mich auch schon mächtig gereizt! Dieses matte und zugleich edle schwarz, dann diese gold glitzernden Sterne und die wunderschöne Schrift, schlicht und doch edel. Nein, eigentlich bin ich keine reine Coverkäuferin, aber das hätte mich tatsächlich im Laden angezogen.

Ja, ich habe sehr viel von dem Buch erwartet, war total gespannt auf die Geschichte und war doch schon nach den ersten paar Kapiteln ernüchtert. Der Charakter der Karina hat mich regelrecht genervt, der Schreibstil von Anna Todd ist gewöhnungsbedürftig, aber keineswegs fesselnd. Bereits nach den ersten Kapiteln hat sich die Geschichte für mich einfach nur in die Länge gezogen, einen roten Faden habe ich nicht finden können und irgendwann hat es auch gar keinen Spaß mehr gemacht, weiter zu lesen.

Tatsächlich hatte ich mehr erwartet – sehr viel mehr! Die Entwicklung zwischen Karina und Kael liest sich ziemlich zäh, die abgehackten und kurzen Kapitel tun ihr übriges dazu. Und dann – BÄM – es schien, als sei ich in einer anderen Geschichte und die beiden waren Feuer und Flamme füreinander, die Leidenschaft brodelte nur so. Als seien ein paar Kapitel zwischendrin abhanden gekommen.

Für mich war es das erste Buch von Anna Todd, doch nach diesem Auftakt einer neuen Reihe wohl auch leider das letzte. Ich bin mir nicht sicher, ob sie mich noch überzeugen kann. Mit diesem Buch hat sie es leider nicht geschafft. Die Geschichte als solche hätte Potential, doch sie konnte mich weder begeistern noch richtig fesseln.

Veröffentlicht am 20.05.2018

Eine Geschichte mit Potential, wenn nicht die Protagonistin wäre

Liebe M. Du bringst mein Herz zum Überlaufen
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Zum Inhalt: 

Während andere den Freitag herbeisehnen, freut sich Matilda auf Montag, denn nichts liebt sie mehr als ihren Job im Amt für nicht zustellbare Post, wo sie für die Buchstaben K bis M zuständig ...

Zum Inhalt: 

Während andere den Freitag herbeisehnen, freut sich Matilda auf Montag, denn nichts liebt sie mehr als ihren Job im Amt für nicht zustellbare Post, wo sie für die Buchstaben K bis M zuständig ist. Doch dann kommt der Tag, an dem Matilda ein nie überbrachter Liebesbrief so sehr berührt, dass sie beschließt, ihre gewohnten Pfade zu verlassen und den Empfänger ausfindig zu machen – ganz gleich, wie schwierig es wird. Sie stößt auf eine schmerzliche Liebesgeschichte, die bereits viele Jahrzehnte zurückliegt. Doch für ein Happy End ist es schließlich nie zu spät, oder?



Über die Autorin: 

Anna Paulsen liebt lange Strandspaziergänge, kurze Nächte und alte Häuser. Bücher gehören zu ihrem Leben wie die Luft zum Atmen, und mit ihren Geschichten will sie vor allem eines: ihre Leser berühren. Jemanden zum Lächeln oder zum Träumen gebracht zu haben, ist für sie das schönste Kompliment. Anna Paulsen lebt mit ihrer Familie in Südwestdeutschland und Nordholland.



Mein Fazit und meine Rezension: 

Matilda gehört zu den wenigen Leuten, die sich am Freitagabend tatsächlich schon auf Montag freuen. Denn sie liebt ihr Leben und ihren Job. Das mag für den ein oder anderen außergewöhnlich klingen, ist aber so. Sie arbeitet im Amt für nicht zustellbare Post und ist dort für die Buchstaben K bis M zuständig. Tagtäglich öffnet sie Briefe von Menschen, deren Schrift oder aber die fehlende Anschrift sie nicht ans Ziel bringen wollen. Mathilda hilft und ist dabei geflissentlich darauf bedacht, die Briefe erneut zustellen zu können. Hilfe hat sie dabei von ihrer Fantasie, die sie beflügelt und zu neuen Ufern bringt ... 

Erst einmal eins vorweg: ja, das Cover ist wunderschön und das war auch das Erste, was mir von diesem Buch regelrecht ins Gesicht gesprungen ist. Es hat mich sofort verzaubert, dann noch die liebevolle Schrift und der mysteriöse Titel, der direkt neugierig macht. Ich war sofort fasziniert und musste die Geschichte einfach lesen. Die übrigen Meinungen, die ich zuvor recherchiert hatte, bestärkten mich und ich habe mich riesig gefreut, als ich das Buch vom Verlag zugeschickt bekommen habe. Natürlich hat das keinen Einfluss auf meine Meinung. Nun aber zum Buch: 

Matilda arbeitet im Amt für unzustellbare Post und sie liebt ihren Job. Sie liebt die Geschichten, die in all den Briefen stecken und spinnt sich ihre romantischen Leben einfach weiter. Oh ja, für sie ist es ein wundervolles Leben. Für den Leser mag die Protagonistin aber eher eigenbröderlisch und auch kindlich naiv daher kommen. Sie verschließt sich vor der Umwelt, versteckt sich nahezu hinter ihrem Schreibtisch oder aber in ihrer Wohnung und lässt niemanden an sich heran - außer die Briefe. Doch, man sollte Matilda nicht vorschnell beurteilen oder gar verurteilen, denn in ihr steckt noch einiges mehr. 

Im Laufe der Geschichte findet sie einen Brief, der romantischer und doch schmerzlicher nicht sein könnte: er erzählt die Geschichte von Leni und Michel, einem jungen Liebespaar, das sich seiner Liebe zwar durchaus bewusst war, sie aber gegenüber ihren Familien rechtfertigen musste. Das Tragische an diesem Brief jedoch ist, dass sie ihn hinter einem Regal gefunden hat und so schon 50 Jahre lang unentdeckt geblieben ist, bis zu eben diesem Tag. Da Matilda das Schicksal der Beiden sehr berührt und sie ungern einen Brief ins Archiv gibt, macht sie sich daran, den Adressaten und den Absender ausfindig zu machen, doch das ist keine leichte Angelegenheit. 

Hilfe bekommt sie von ihrem Nachbarn Knut, der sie mit Rat und Tat, allerlei Geschichten, aber auch grandioser Technik (für Matilda grandios, da sie nichts von alldem besitzt, für uns Leser alltäglich) unterstützt. Und dann ist da auch noch sein Neffe Cornelius, der immer dann aufzutauchen scheint, wenn Matilda ihn so überhaupt gar nicht gebrauchen kann und das ist so ziemlich bei jedem Treffen der Beiden. 

Kurzum: Matilda macht sich auf die Suche nach diesem jungen Liebespaar und hofft für Beide auf ein Happy End. Dabei verliert sie aber auch ihr eigenes Leben aus den Augen oder besser gesagt, ihre eigenen Bedürfnisse. Matilda stellt sich selbst nämlich immer hintenan und ist mit dem Geringsten zufrieden. 

Allein an meinem Erzählstil merkt man, dass mich die Geschichte einfach nicht so berühren konnte und das lag tatsächlich an der Protagonistin und auch dem ungewöhnlichen Erzähl- und Schreibstil der Autorin. Matilda mag eine liebe Frau sein, offenbart sich mir aber nicht als junge Frau, sondern als eine Frau, die ihr Leben schon gelebt hat und bereits kurz vor dem Ende steht. Tatsächlich war mir bis zu einem gewissen Zeitpunkt gar nicht bewusst, wie alt Matilda eigentlich ist, denn sie gibt sich nicht so. Ein weiterer Aspekt, der mir während dem Lesen zugesetzt hat, waren die ausufernden Beschreibungen, zu Beginn sehr schön, zur Mitte hin für mich jedoch eher den Lesefluss hemmend. 

Die Geschichte als solche, die Arbeit im Amt für unzustellbare Post und das Happy End einiger Adressaten, als der Brief sie doch noch erreicht, ist süß gewählt und hat auch einiges an Potential, nur hat es für mich einfach nicht gereicht. Wunderschön waren die Passagen um Leni und Michel und ihre gemeinsame Geschichte, aber auch das kann meine Meinung im Nachhinein nur bedingt ändern. 

Alles in einem war es für mich ein Roman, der mich nicht überzeugen konnte und ich habe es wirklich versucht! Dieser Umstand war in meinen Augen der Protagonistin Matilda geschuldet, die mich einfach nicht abholen konnte, vielleicht waren wir beide auch einfach nur viel zu verschieden. 

Veröffentlicht am 09.02.2018

Leider nicht meins, aber ein netter Zeitvertreib

Breaking Good
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Zum Inhalt: 

Mach dich glücklich!
Dieses Buch ist dein Freund. Es gibt Inspiration für eine Zeit, in der alles neu und besonders ist. Eben war man noch Kind, plötzlich stellen sich ganz neue Fragen: Wer ...

Zum Inhalt: 

Mach dich glücklich!
Dieses Buch ist dein Freund. Es gibt Inspiration für eine Zeit, in der alles neu und besonders ist. Eben war man noch Kind, plötzlich stellen sich ganz neue Fragen: Wer bin ich? Was ist echte Freundschaft? Was Liebe? Wie kann ich mit Konflikten umgehen? Bin ich stark oder schwach, wenn ich meine Gefühle zeige? Das Leben fächert sich in so unglaublich viele Dimensionen auf. Immer wieder trifft man auf neue Menschen und alles scheint möglich. Gleichzeitig fühlt man sich nie gekannten Ängsten und Zweifeln ausgeliefert. Doch welches Problem auch auftaucht, die Lösung ist so einfach wie radikal: Entscheide dich für das Gute! Denn das bist du.



Über die Autoren: 

Alexa Hennig von Lange, geboren 1973, ist Schriftstellerin und Kolumnistin. Mit ihrem Debütroman »Relax« wurde sie zur Bestsellerautorin und zur Stimme ihrer Generation. Sie wurde mit dem Deutschen Jugendliteraturpreis ausgezeichnet. 

Marcus Jauer, geboren 1974, ist Journalist. Er arbeitete im Feuilleton der Frankfurter Allgemeinen Zeitung und schreibt heute als Autor für die Süddeutsche Zeitung. Das Ehepaar lebt gemeinsam mit seinen fünf Kindern in Berlin.



Mein Fazit und meine Rezension: 

Ich war sehr neugierig auf dieses Buch, erinnert das farbenfrohe, aber auch nahezu strahlende Cover mit einer überglücklich lachenden Frau darauf, doch an eine Frauenzeitschrift, die man wöchentlich kaufen kann. Ja, ich wollte auch wissen, was dahinter steckt und was es damit auf sich hat und vor allen Dingen, ob es mir tatsächlich die Dinge offenbart, die auf dem Cover angesprochen werden: Was will ich wirklich?  

"Freundschaft oder Liebe?" titelt es da vom Cover. Das erinnert ja wirklich an eine Frauenzeitschrift, die auf Seite xy den Leser zu einem Selbsttest animiert, nur nicht hier. Am meisten interessiert mich aber die Frage (und natürlich auch die Antwort): Was will ich wirklich? Bringt mich dieses Buch vielleicht meiner persönlichen Antwort etwas nähre? 

In diesem Buch, das kein Roman ist und das auch keine Geschichte erzählt, berichten die beiden Autoren aus ihren Leben. Sie erzählen davon, wie es war, das erste Mal einen Freund / eine Freundin zu haben, das erste Mal verliebt zu sein, was genau den Unterschied zwischen Liebe und Freundschaft ausmacht und ob überhaupt Freundschaften zwischen Frauen und Männern möglich sind oder aber doch nur eine Farce? 

Die einzelnen erzählten Augenblicke sind kurz gehalten und in einer leserfreundlichen Schrift geschrieben. Mit jedem Kapitel findet man mitten im Leben des jeweiligen Autors wieder, egal ob in der frühen Kindheit oder der Teenagerzeit, man ist immer mit dabei. Die Erinnerungen werden locker und flüssig erzählt, sodass man ihnen leicht folgen kann und sich auch selbst nach an eigene Momente erinnert und Vergleiche anstellt. 

Das Buch hat kurzweilig unterhalten, zum nachdenken angeregt, mich aber nicht wirklich zu tiefen Erkenntnissen gebracht oder aber das gehalten, was das Cover nahezu versprochen hat (oder aber hat erahnen lassen): BREAKING GOOD - Mach dich glücklich. Ich hatte mir wohl mehr erhofft oder aber schon zu viele andere Bücher über Glück, Glücklichsein und Selbstverwirklichung gelesen, dass mir dieses hier keine weiteren Erkenntnisse mehr bringt. Ich kann es weder als Roman, noch als Ratgeber betiteln.

Trotz allem ein guter Zeitvertreib.

Veröffentlicht am 05.11.2017

Eine Geschichte, deren Potential nicht ausgereizt wurde.

Das Glück an Regentagen
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Zum Inhalt:

WENN GEHEIMNISSE EINE LIEBE ZERSTÖREN, KANN DIE WAHRHEIT SIE WIEDER HEILEN?

Tausend Inseln unter einem Himmel voller Tropfen. Das ist Maes Heimat, ein kleiner Ort am St. Lorenz Strom. Hier ...

Zum Inhalt:

WENN GEHEIMNISSE EINE LIEBE ZERSTÖREN, KANN DIE WAHRHEIT SIE WIEDER HEILEN?

Tausend Inseln unter einem Himmel voller Tropfen. Das ist Maes Heimat, ein kleiner Ort am St. Lorenz Strom. Hier in Alexandria Bay hat Mae nicht nur als Kind ihre Eltern verloren, sondern auch ihre erste große Liebe Gabe. Eines Tages war er einfach verschwunden. Und so ist auch sie gegangen.
Zehn Jahre später: Mae kehrt zurück nach Alexandria Bay, in das Inn ihrer Großeltern, um sich von einer schlimmen Trennung zu erholen. Aber ihre Großeltern haben sich verändert. Geheimnisse werden gelüftet, die ein neues Licht auf Gabes Verschwinden werfen. Lässt sich die Vergangenheit zurückerobern, und damit die Chance auf das Glück?



Über die Autorin:

Marissa Stapley hat als Zeitschriftenredakteurin gearbeitet und kreatives Schreiben unterrichtet, bevor sie sich an ihren ersten Roman wagte - in Kanada auf Anhieb ein Bestseller. Sie rezensiert Romane für die Zeitung Globe & Mail und berichtet im Toronto Star über Bücher und Kulturereignisse. Marissa Stapley lebt mit ihrem Mann und zwei Kindern in Toronto.



Mein Fazit und meine Rezension:

Mae wird plötzlich von ihrem Verlobten verlassen, aber als ob das nicht schon genug wäre, hinterlässt er ihr ein Leben, welches einem Scherbenhaufen gleicht und das nur auf Lügen aufgebaut ist. Denn Peter hat sie nicht nur über seinen Job angelogen, sondern auch über sein Leben - wer kann also glauben, dass seine Liebe zu ihr echt war? Mae flüchtet sich vor den Medien, ihren Freunden, Kollegen und der Polizei zurück nach Hause, dort, wo sie einst glücklich war in das Hotel ihrer Großeltern. Ihre Eltern sind damals auf eine tragische Weise im Fluss ums Leben gekommen und trotz allem verbindet Mae so viel mit diesem Ort, nicht zuletzt, weil sie ihren besten Freund Gabe zurückgelassen hat. Doch das ist eine andere Geschichte. Kann Mae mit der Gegenwart leben, die Vergangenheit aufarbeiten, um dann endlich in eine glückliche Zukunft schauen zu können?

Mae ist vom Leben gezeichnet. Schon früh verlor sie ihre Eltern bei einem Unfall und wurde von ihren Großeltern aufgezogen. Von jetzt auf gleich ist ihre erste große Liebe und ihr bester Freund Gabe verschwunden und Mae hielt es in dem Örtchen nicht mehr aus. Alle Menschen, die ihr etwas bedeuten, verschwinden aus ihrem Leben. Als sich jetzt auch noch ihr Verlobter absetzt und sie sowie seine Geschäftspartner mit Verlusten zurücklässt, sieht Mae keinen anderen Ausweg mehr und geht zurück nach Hause.

Doch auch dort ist nicht alles eitel Sonnenschein, denn ihre Großeltern Lilly und George haben sich gestritten über ein Thema, das wohl nicht mehr gekittet werden kann. Ein Geheimnis jagt das nächste und ein Drama folgt auf das nächste - so kam es mir während dem Lesen vor. Ruhe ist nie wirklich eingekehrt, man hatte aber auch nicht wirklich die Gelegenheit, sich mit einem Problem auseinander zu setzen, da direkt das nächste Problem folgt. Ein roter Faden ist zwar vorhanden, aber es geht einfach alles viel zu schnell und man fühlt sich leicht überfordert.

Der Charakter der Mae hat mir zwar gut gefallen, aber irgendwie konnte ich bis jetzt noch nicht hinter ihre Fassade blicken. Sie ist gut beschrieben und doch scheint mir so, als fehlt etwas Essentielles: der Tiefgang. So konnte ich auch gegen Ende nicht wirklich mit ihr fühlen, was mir schon gefehlt hat.

Bereits zu Beginn erfährt man, dass Mae zwar nach Hause fahren möchte, aber auch Angst vor den Geistern der Vergangenheit hat und dann taucht da der Name Gabe auf. Erst mit der Zeit finden wir heraus, wer er wirklich war: Maes bester Freund seit Kindertagen, der von seinem alkoholsüchtigen Vater misshandelt wurde und in die Familie von Mae aufgenommen wurde und aus dem irgendwann mehr als nur ein Freund wurde. Doch dann verschwand auch er. Maes Leben ist also von Menschen gezeichnet, die kurz bei ihr waren, das Leben erleuchtet haben und dann wieder verschwunden sind. Kein Wunder also, dass Gabe nochmal auftaucht und sie ihn zur Rede stellt. Doch auch hierbei fehlte mir das Gefühl und die Verzweiflung, das Unverständnis, die Ohnmacht. Es kam leider nicht so rüber, wie es wohl gedacht war.

Und auch der Charakter von Gabe kommt mir unsympathisch daher. Ich kann ihn nicht einschätzen, auch er verliert (oder flüchtet) sich in den Alkohol und scheint nichts richtig zu machen, trauert immer der Vergangenheit nach, anstatt in der Gegenwart zu leben und als er die Chance hat, gibt er wieder auf.

Dann gibt es da noch Maes Großeltern, die ebenfalls so einige Geheimnisse verbergen. Irgendwann ist genau das dem Leser aber eindeutig zu viel. Dass ein Charakter eventuell Geheimnisse birgt, okay, dass aber wirklich JEDER, der in diesem Roman vorkommt, etwas zu verbergen hat und seine Geschichte loswerden möchte um sich so heilen, ist zu viel. Obwohl alle Geschichten miteinander verknüpft waren, haben sie doch nicht zusammengepasst und haben am Ende kein wunderschönes Bild der Vergebung ergeben.

Ich habe das Buch gelesen bis zum Schluss. Habe Maes Gedanken gelauscht und auch der von Gabe und ihren Großeltern. Ich habe versucht die Geschichte der Charaktere zu erleben und bin kläglich gescheitert. Und auch die Liste im Hotel, was man an Regentagen tun kann, hat mich nicht wirklich berühren können.

Das Buch war ein netter Zeitvertreib, aber leider wurde hier das Potential der Geschichte, das wirklich vorhanden ist, nicht ausgeschöpft.

Veröffentlicht am 28.06.2017

Eine gute Geschichte, nur leider ohne roten Faden

Der Sommer der schwarzen Schafe
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Zum Inhalt: 

DER HEISSESTE SOMMER ALLER ZEITEN. UND EINE ENGLISCHE KLEINSTADT DREHT DURCH ...

Eine ganz normale Straße in einer ganz normalen Vorstadt irgendwo in England. Als während eines ungewöhnlich ...

Zum Inhalt: 

DER HEISSESTE SOMMER ALLER ZEITEN. UND EINE ENGLISCHE KLEINSTADT DREHT DURCH ...

Eine ganz normale Straße in einer ganz normalen Vorstadt irgendwo in England. Als während eines ungewöhnlich heißen Sommers Mrs. Creasy verschwindet, wird hinter verschlossenen Türen und vorgehaltenen Händen getuschelt. Ist sie aus freien Stücken gegangen? Oder wurde Mrs. Creasy Opfer eines Verbrechens? Die beiden Mädchen Grace und Tilly beschließen, die Sache aufzuklären. Sie klopfen an Türen, stellen Fragen – und kommen dabei einem ganz anderen Geheimnis auf die Spur. Jeder hier scheint etwas verbergen zu wollen. Und als die Hitze immer drückender wird, drängt eine lange vergrabene Wahrheit ans Licht, die für alle Bewohner Konsequenzen haben wird ...



Über die Autorin: 

Joanna Cannon studierte an der Leicester Medical School und arbeitete als Ärztin, bevor sie Psychiaterin wurde. Mit ihrer Familie und ihren Hunden wohnt sie im englischen Peak District.

Mehr über die Autorin erfahrt ihr auf ihrer Homepage oder aber im Interview!



Mein Fazit und meine Rezension: 

Grace und Tilly leben in einer kleinen Vorstadt in England und dort geschieht nichts - rein gar nichts! Bis zu einem Tag in einem sehr ungewöhnlich heißen Sommer für England: da verschwindet auf einmal Mrs. Creasy spurlos von jetzt auf gleich! Keiner weiß, wo sie abgeblieben ist und niemand will gesehen haben, wie sie die Vorstadt mit einem Koffer verlassen hat. Ist ihr womöglich etwas passiert? Die Gerüchteküche macht auch hier nicht Halt und so sind schon nach kurzer Zeit die wildesten Szenarien in den Köpfen der Mitbewohner entstanden, die von einer Entführung bis hin zu einem heimtückischen Mord alles beinhalten. Nur macht sich scheinbar niemand auf die Suche nach der verschwundenen Dame ... also nehmen die beiden Mädchen Grace und Tilly es selbst in die Hand und begeben sich auf eine Recherchereise, die sie von Nachbar zu Nachbar führt und bei der sie nicht nur ein Geheimnis aufdecken... 

MANCHMAL IST ES BESSER, GEHEIMNISSE BLEIBEN WIRKLICH GEHEIM. 

Wer bei dieser Geschichte einen Kriminalroman erwartet, der wird enttäuscht sein. Hier geht es nicht um Mord, um Ermittler, die im Dunklen tappen und um eine Leiche, die einfach nicht auffindbar ist. Nein, in Joanna Cannons Roman stehen andere Dinge im Vordergrund und zwar die Menschen im Allgemeinen und all die vielen Geheimnisse, die sie versuchen zu verbergen - zumindest vor ihren neugierigen Nachbarn! 

Doch da haben die Bewohner der kleinen Vorstadt nicht mit Grace und Tilly gerechnet, denn diese beiden haben wahrhafte Spürnasen und sind sehr gelangweilt. Kein Wunder also, dass sie die Ermittlungen um das mysteriöse Verschwinden von Mrs. Creasy aufnehmen und auch nicht vor der Befragung aller Nachbarn im mittelbaren und unmittelbaren Umfeld des "Opfers" Halt machen. Dabei hat die Autorin nicht nur die kleinen Spürnasen, sondern auch die weiteren Protagonisten so gut herausgearbeitet, dass man sich als Leser tatsächlich jeden einzelnen von ihnen wunderbar vorstellen kann. Und irgendwie scheint wirklich jeder auffällig zu sein. Was ist nun aber tatsächlich mit der armen Mrs. Creasy passiert? 

Eine sehr gute Frage ... doch leider beginnt hier auch schon das kleine Drama, denn - so gut die Geschichte auch ausgedacht und mit ihren jungen Hauptprotagonisten auch aufgestellt ist - so sehr versteht es die Autorin auch, sich zu verzetteln und irgendwann den roten Faden vollkommen zu verlieren, den wir Leser einfach brauchen! Leider verliert sich hierüber auch die Spannung, sodass man ab circa Mitte des Buches wirklich angestrengt versuchen muss, das Buch nicht einfach zu zu klappen und wegzulegen. Obwohl das Cover ja auch sehenswert ist ;) 

In eben diesem Sommer stellen Gracy und Tilly nicht nur viele neugierige Fragen im Bezug auf das plötzliche Verschwinden von Mrs. Creasy, sie decken auch das ein oder andere Geheimnis der anderen Bewohner auf, die man lieber im Verborgenen gelassen hätte. 
Was wir Leser zum Ende des Buches auf jeden Fall wissen: in jeder noch so kleinen und idyllischen (und vielleicht auch langweiligen!) Kleinstadt, gibt es jede Menge schwarze Schafe! 

Alles in einem handelt es sich hierbei nicht um einen Kriminalroman, sondern eher um eine leichte Lektüre, die sehr in die Form der Satire abschweift und so schnell auch nicht wieder daraus auftaucht. Aufgrund des zähflüssigen Fortschritts im Laufe der Geschichte und auch dem ausgebliebenen Spannungsbogen - was sehr Schade war! - kann ich jedoch nicht so viele Punkte wie zunächst erhofft vergeben. Obwohl das Cover wirklich klasse ist!