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Nishi

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.01.2023

Utopie oder Dystopie?

Eden.exe
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Eden.exe spielt in einer nicht genauer definierten Zeit in der Zukunft, in der Überwachung und totale Kontrolle die Norm sind. Menschen sind durch Geräte an ihren Handgelenken zu jeder Zeit, an jedem Ort ...

Eden.exe spielt in einer nicht genauer definierten Zeit in der Zukunft, in der Überwachung und totale Kontrolle die Norm sind. Menschen sind durch Geräte an ihren Handgelenken zu jeder Zeit, an jedem Ort identifizierbar und verfolgbar.

In dieser Welt versucht sich die Waise Sia durchzuschlagen und arbeitet als Kurierin. Für ihren aktuellen Auftrag hat sie einen mysteriösen USB Stick besorgt, der das Programm Eden.exe enthält. Was es damit genauer auf sich hat und wie man dieses Programm ausführt ist der Hauptplot des Buches.

Sia begibt sich auf eine interessante Reise durch Neo-Orbis und die umliegenden Distrikte und Gegenden. Hierbei werden viele spannende Zukunftsvisionen geschaffen, wie eine solch Technologie - fokussierte Gesellschaft funktionieren könnte.

Alice Delwin erschafft auch einige interessante Nebencharaktere, die aber zumeist kaum "Screentime" bekommen oder schnell wieder in der Versenkung verschwinden.

Besonders positiv finde ich Sia als starke weibliche Protagonistin, die sich gegen ein System auflehnt, das seine Bürger unterdrückt und stark segregiert.

Der Schreibstil ist flüssig und spannend, ohne große Längen.

Was mir persönlich nicht so sehr gefallen hat, war die Auflösung. Auch unsere Protagonistin hadert anfangs sehr stark, da durch ihre Handlungen unglaublich viele Menschen verletzt und getötet wurden. Für den Leser wirft das stark die Frage auf, ob es dieses gigantische Opfer denn wirklich wert war. Das ist allerdings auch wieder sehr interessant, ob man dieses Szenario für sich als utopisch oder dystopisch einordnen möchte.



Insgesamt ein spannender Ausflug in eine futuristische Stadt und die Herausforderungen, die große Entscheidungen mit sich bringen.

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Veröffentlicht am 07.01.2023

Viele Denkanreize

Die Welt geht unter, und ich muss trotzdem arbeiten?
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Die Welt geht unter, und ich muss trotzdem arbeiten? Selten hat mich ein Titel so sehr angesprochen, obwohl ich meinen Job sehr gerne habe und durchaus zufrieden bin.

Nur das Cover, das finde ich jetzt ...

Die Welt geht unter, und ich muss trotzdem arbeiten? Selten hat mich ein Titel so sehr angesprochen, obwohl ich meinen Job sehr gerne habe und durchaus zufrieden bin.

Nur das Cover, das finde ich jetzt nicht so prall, aber der Inhalt ist ja das wichtigste.

Sara Weber greift verschiedene Aspekte der aktuellen Arbeitswelt auf und spricht das aus, was ich mir in den letzten Jahren häufiger mal gedacht habe. Pandemie, Waldbrände, Krieg, und wir machen alle weiter wie bisher. Dabei gibt sie viele gute Denkanreize.

Einzig das Kapitel über Minderheiten hat mir nicht so gefallen, da sich hier inhaltlich widersprochen wird (einerseits wird vorgeschlagen, dass niemand mehr selbst seine Wohnung putzen sollte, andererseits wird festgestellt, dass Putzkräfte ja dann selbst keine Zeit mehr für ihre eigene Care-Arbeit haben...) und ich das Kapitel an dieser Stelle etwas erzwungen fand, es passte für mich persönlich nicht so gut in den gesamten Kontext. Ich verstehe natürlich, dass dieses Thema der Autorin am Herzen liegt, ich denke, da könnte man aber sicher ein eigenes Buch mit füllen.

Alles in allem hat mir das Buch gut gefallen und ich werde sicher den einen oder anderen Vorschlag mal in einem Personalgespräch auf den Tisch bringen.

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Veröffentlicht am 28.12.2022

Viele offene Fragen

My Boy 1
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My Boy erzählt die Geschichte von Satoku, einer 30 jährigen Frau und Mushu, einem 12 jährigen Jungen.

In Teil 1 des Mangas werden sehr viele Handlungsstränge angefangen und die Geschichte wird ein wenig ...

My Boy erzählt die Geschichte von Satoku, einer 30 jährigen Frau und Mushu, einem 12 jährigen Jungen.

In Teil 1 des Mangas werden sehr viele Handlungsstränge angefangen und die Geschichte wird ein wenig wirr und ohne roten Faden erzählt.

Ein ganz großes Plus sind die wunderschönen Zeichnungen, ich mag den Stil wirklich sehr.

Ich hoffe, dass sich in Teil 2 ein paar Fragen klären. So allein für sich steht Teil 1 etwas verloren.

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Veröffentlicht am 31.10.2022

Mittelteil zieht sich

Der Leuchtturm an der Schwelle der Zeit
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Der Leuchtturm an der Schwelle der Zeit - an den äußeren Hybriden im wilden Norden Schottlands gelegen, hat der Leuchtturm von Eilean Mor ein ganz besonderes Geheimnis.

Besonders schön finde ...

Der Leuchtturm an der Schwelle der Zeit - an den äußeren Hybriden im wilden Norden Schottlands gelegen, hat der Leuchtturm von Eilean Mor ein ganz besonderes Geheimnis.

Besonders schön finde ich, dass eine wahre Legende, in der Leuchtturmwärter bei diesem real existierenden Leuchtturm verschwunden sind, wohl die Inspiration für den Anfang dieses Buchs waren.

Gerade der Anfang ist auch besonders interessant und wie ich finde sehr gelungen. Sobald der Protagonist aber Joe dem Rätsel um seine Vergangenheit näher kommt, fängt es an, sich wirklich zu ziehen.

Ständig hat man das Gefühl, ein Puzzleteil zu finden, aber man kann es nicht einordnen oder die Spur verläuft sich wieder. Mit der Zeit habe ich leider auch die Symphathie mit Joe verloren, weil ich gewisse Handlungen nicht nachvollziehen konnte.

Zum Ende hin wurde es dann wieder deutlich besser. Mit dem Zeitreise-Paradoxon wird hier sehr gut umgegangen und gerade die letzten 100-150 Seiten waren dann wieder super unterhaltsam, spannend und ließen sich sehr gut lesen.

Die Auflösung am Ende ist wirklich toll geworden und versöhnt mich mit dem Buch, dessen Mittelteil mich leider fast verloren hat.

Daher: Wer es bis zum Ende schafft, wird mit einer stimmigen Auflösung und einem happy end belohnt.

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Veröffentlicht am 10.10.2022

Nichts für sensible Mägen

Blutige Stufen (Ein Hunter-und-Garcia-Thriller 12)
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Blutige Stufen ist mein erster Chris Carter Thriller, daher ist diese Rezension unabhängig vom Rest der Reihe.

Das grundsätzliche Setting ist zunächst recht typisch. Ein brillanter Ermittler mit großem ...

Blutige Stufen ist mein erster Chris Carter Thriller, daher ist diese Rezension unabhängig vom Rest der Reihe.

Das grundsätzliche Setting ist zunächst recht typisch. Ein brillanter Ermittler mit großem Fachwissen (in diesem Fall Psychologie) und sein Partner ermitteln in einem unappetitlichen Mordfall, der sich als der erste eines Serienkillers rausstellt.

Die Schilderungen sind dabei sehr explizit und blutig, das ist definitiv nichts für sensible Mägen.

Die eigentliche Ermittlung fand ich ehrlich gesagt nicht so spannend, viele Erkenntnisse stellten sich als Zufallsfunde raus. Das Finale fand ich dann auch recht vorhersehbar und die große Enthüllung am Ende auch nicht so unerwartet.

Insgesamt ein solider, brutaler Thriller. Kein Highlight, keine Enttäuschung.

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