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Veröffentlicht am 15.09.2016

Amüsant

Dreimal Tote Tante
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In der Jauchegrube des Fredenbüller Schweinebauern Schlotfeldt wird eine nicht mehr ganz frische Leiche gefunden. Ist das etwa des Bauern vor Jahren verschwundene Ehefrau? Doch es bleibt nicht bei der ...

In der Jauchegrube des Fredenbüller Schweinebauern Schlotfeldt wird eine nicht mehr ganz frische Leiche gefunden. Ist das etwa des Bauern vor Jahren verschwundene Ehefrau? Doch es bleibt nicht bei der einen Leiche, eine Pensionswirtin verschwindet, und Thies Detlefsen, der Dorfpolizist, ist leicht abgelenkt, seine Kollegin von der Mordkommission ist nicht mehr ganz die Alte und Ehefrau Heike ziemlich eifersüchtig.

Der Roman ist bereits der vierte um Thies Detlefsen, für mich war es allerdings der erste, den ich gelesen habe. Das Cover fiel mir sofort positiv ins Auge, ich mag die von Gerhard Glück gezeichneten sehr gerne, sie strahlen immer sofort etwas Humorvolles aus. Auch der Titel verspricht einen humorvollen Kriminalroman, dieses Subgenre schleicht sich immer mehr in mein Herz, und so war ich sehr froh, den Roman im Rahmen einer Leserunde lesen zu können, und gleichzeitig einen für mich neuen Autor kennen zu lernen.

Und was soll ich sagen, ich wurde gut unterhalten. Krischan Koch spielt mit Klischees, aber das passt in diesem Rahmen sehr gut. Die Charaktere sind nicht sehr tiefgehend gezeichnet, das macht aber nichts, alle sind Originale und teilweise reichlich skurril, einige von ihnen bringen den Leser direkt zum Schmunzeln. An erster Stelle sei hier Mandy genannt, die gar nicht von der Küste, sondern aus Sachsen kommt, sie ist nicht nur sehr patent, sie sächselt auch herrlich und bringt ein bisschen Schwung in die Herrenriege, die sich regelmäßig in „De Hidde Kist“ trifft.

Tote Tante ist eigentlich ein Getränk aus heißer Schokolade mit Rum und einer Sahnehaube (das Rezept findet man am Ende des Buches), doch hier kann man es durchaus doppeldeutig nehmen. Der Kriminalfall läuft aber eher nebenher, fast wichtiger sind andere Dinge, die im Dorf vor sich gehen – und so ist leider auch die Auflösung nicht ganz geglückt, ich fand sie nicht wirklich logisch und durchdacht, es blieben mir auch zu viele Fragen offen. Bei einer Krimikomödie fällt dies aber nicht ganz so ins Gewicht, hier ist es wichtig, dass man viel zu Schmunzeln und zu Kichern hat – und das bietet der Roman auf jeden Fall. Gut gefallen haben mir z. B. auch die Verweise auf die dänischen Krimiermittler, die oft depressiv sind und gerne im Keller Akten wälzen. Einer davon taucht hier auch auf, denn Fredenbüll ist nur ein paar Kilometer von der dänischen Grenze entfernt und der Fall entpuppt sich als grenzübergreifend.

Mir hat der Roman so gut gefallen, dass ich neugierig auf die vorhergehenden Bände geworden bin, allerdings hätte ich mir eine gelungenere Auflösung gewünscht. Von mir gibt es daher knappe 4 Sterne und eine Leseempfehlung für Krimikomödien-Fans sowie für Regionalkrimi-Freunde, die Humor in Kriminalromanen nicht ablehnen.

Veröffentlicht am 07.06.2024

Jan de Vries' neunter Fall

Tiefwasser für Nordstrand
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Jan de Fries ist mit seinem Freund Uz und dessen Matrose Onno mit Uz' Krabbenkutter unterwegs, als sie auf drei Wracktaucher aufmerksam werden, von denen einer schwer verletzt ist, natürlich eilen sie ...

Jan de Fries ist mit seinem Freund Uz und dessen Matrose Onno mit Uz' Krabbenkutter unterwegs, als sie auf drei Wracktaucher aufmerksam werden, von denen einer schwer verletzt ist, natürlich eilen sie zu Hilfe. Dass einer der Drei sie bedrohen könnte, damit sie den genauen Ort nicht dem Schifffahrtsamt melden, hätten sie nicht erwartet, auch nicht, dass dies nur der Auftakt zu einigen blutigen Taten ist.

Dies ist bereits der neunte Fall des Anwaltes Jan de Fries. Ich selbst bin erst mit Band 6 in die Reihe eingestiegen, die vorherigen Bände warten aber schon darauf, von mir gelesen zu werden. Ich mag Jan, auch wenn er manchmal für einen Anwalt sehr unkonventionell handelt und nicht immer schlaue Dinge tut, so dass er oft in Gefahr gerät. Dies ist auch hier wieder so. Eigentlich mag ich so etwas nicht besonders, aber in dieser Reihe kann ich damit leben, es gehört einfach zum Protagonisten. Die Fälle sind meist interessant, und Jans Bekanntenkreis ist mir ebenfalls sehr sympathisch. Außerdem mag ich das Setting an der Nordseeküste, dieses Mal gibt es viel Handlung direkt auf See.

Natürlich ergibt sich daraus, dass Jan immer in Gefahr gerät, auch ein nicht geringer Teil der Spannung. Man erwartet zwar, dass er überlebt, immerhin ist er der Ich-Erzähler, aber das Wie ist es, das spannend ist. Am spannendsten in diesem Band war für mich allerdings die Frage, ob jemand aus Jans Bekanntenkreis, der schwer verletzt wird, überleben wird.

Der Fall selbst ist okay, auch die Auflösung, allerdings auch wieder ein bisschen übertrieben, was ich auch schon beim Vorgängerband bemängelt habe. Trotzdem habe ich mich gut unterhalten und freue mich schon auf den nächsten Band, den ich lesen werde.

Band 9 der Reihe um den Anwalt Jan de Fries ist wieder spannend, was aber zum Teil auf Jans oft unbedachtes Handeln zurückzuführen ist. Wen das nicht stört, ist mit der Reihe gut bedient, unterhaltsam sind die einzelnen Bände allemal.

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Veröffentlicht am 27.05.2024

Nette Zusatzgeschichte zu "Wolfszone"

Maschinenwolf
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Deutschland in einer nicht allzu fernen Zukunft: Durch illegal entsorgten Technikmüll und Nanobots sind die Wölfe in einem Wald in Brandenburg mutiert. Das löst Ängste aus, der Wald wird abgesperrt, die ...

Deutschland in einer nicht allzu fernen Zukunft: Durch illegal entsorgten Technikmüll und Nanobots sind die Wölfe in einem Wald in Brandenburg mutiert. Das löst Ängste aus, der Wald wird abgesperrt, die Armee rückt an, aber auch Journalisten und Naturschutzgruppen. Lisa und Helge sind nicht nur ein Liebespaar, sondern auch Aktivisten von ProW@lf. Lisa möchte unbedingt einen der Cyberwölfe selbst sehen und geht deshalb in die gesperrte Zone.

Die Kurzgeschichte ist ein Zusatz zum Roman „Wolfszone“. Dort spielen auch Helge und vor allem Lisa eine gewisse Rolle. Man muss sie nicht kennen, bevor man den Roman gelesen hat, man kann sie sich auch zwischendurch oder hinterher zu Gemüte führen.

Ich habe die Kurzgeschichte vor dem Roman gelesen, dieser lag aber schon bei mir bereit. Das war auch gut, denn bei mir löste sie keine größere Lust auf mehr aus, sie zu lesen ergab für mich persönlich erst richtig Sinn, nachdem ich den Roman gelesen hatte.

„Maschinenwolf“ ist ein netter Zusatz zu „Wolfszone“, die man lesen kann, aber nicht muss. Da sie kostenlos angeboten wird, kann man nichts falsch machen.

Veröffentlicht am 06.04.2024

Eine Reise in die Rocky Mountains

Frostnacht
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Gwen Frost vermisst ihren Freund Logan Quinn, der nach den Ereignissen in Band 4 die Mythos Academy verlassen hat. Doch dann wird Nickamedes, der Bibliothekar, vergiftet, ein Attentat der Schnitter, das ...

Gwen Frost vermisst ihren Freund Logan Quinn, der nach den Ereignissen in Band 4 die Mythos Academy verlassen hat. Doch dann wird Nickamedes, der Bibliothekar, vergiftet, ein Attentat der Schnitter, das eigentlich Gwen galt. Eine Heilung verspricht lediglich eine sehr seltene Pflanze, die es nur an einem bekannten Ort gibt. Gwen, ihre Freunde und Trainer Ajax müssen dafür in die Rocky Mountains reisen. Die Zeit drängt, und ein weiteres Attentat ist nicht unwahrscheinlich.

Auch im fünften und vorletzten Band muss Gwen weiter gegen die Schnitter und um ihr Leben kämpfen, und gleichzeitig mit all den Problemen, die man als Teenager sowieso schon hat. In diesem Band kommt noch Gwens Liebeskummer dazu, der mir, vor allem in der ersten Hälfte des Romans, ein bisschen zu ausführlich zelebriert wird, direkt gefolgt von den ebenfalls zu oft wiederholten Schuldgefühlen wegen der Vergiftung Nickamedes, an der Gwen natürlich überhaupt keine Schuld hat, außer, dass das Attentat eigentlich ihr galt. In diesem Band wurde mir besonders deutlich vor Augen gehalten, dass ich halt nicht mehr zur Zielgruppe gehöre.

Ich fand den Roman stellenweise sehr langatmig, wirkliche Spannung kam für mich eher selten auf. Trotzdem hat mir dieser Band auch unterhaltsame Stunden beschert, was dieses Mal vor allem an den Greifen, die in den Rockys leben, und mit denen Gwen in Kontakt kommt, liegt. Mystische Wesen haben eine gewisse Faszination auf mich.

Gwen lernt außerdem ein weiteres Familienmitglied kennen, von dem sie bisher noch nichts wusste. Auf der Akademie in den Rockys, die man hier auch besucht, lebt nämlich jemand von ihrer väterlichen Seite. Ihr Vater war, soweit ich mich erinnere, bisher kein Thema in der Reihe. Hier erfährt man nun einiges über ihn und seine Familie. Das hat mir gut gefallen, wirft es doch noch einmal einen anderen Blick auf die Protagonistin.

Im Anhang gibt es eine Bonusgeschichte, in der man miterlebt, wie Gwen zu einem der Artefakte kommt, die sie für die Göttin Nike für den letzten Kampf gegen Loki benötigt, sowie, wie bereits gewohnt, Ausführungen über die einzelnen Charaktere, die Mythos Academy und ein Who is Who.

Band 5 der Reihe führt die Geschichte nahtlos weiter, erzählt ein bisschen mehr über Gwens Familie und macht mit uns einen Ausflug in die Rocky Mountains. Wer die Reihe bis dahin mochte, sollte auch diesen Band lesen.

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Veröffentlicht am 30.12.2023

Eher nicht besinnliche Weihnachtsgeschichten

Der Tannenbaum des Todes
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Ein magisches Weihnachtsmannkostüm, eine eskalierende Weihnachtsfeier, Probleme beim Geschenkeumtausch oder ein herrenloser Nikolaussack – es gibt vieles, was Weihnachten schwierig machen kann.

In diesem ...

Ein magisches Weihnachtsmannkostüm, eine eskalierende Weihnachtsfeier, Probleme beim Geschenkeumtausch oder ein herrenloser Nikolaussack – es gibt vieles, was Weihnachten schwierig machen kann.

In diesem Buch sind Geschichten versammelt, die über zehn Jahre für adventliche Diner-Veranstaltungen entstanden sind. In diesen wird alles mögliche Weihnachtliche durch den bösen Kakao gezogen. Zwei der Geschichten hat Markus Heitz zusammen mit Christoph Marzi verfasst.

Hin und wieder drängt sich auch etwas Gereimtes dazwischen, und es gibt einige mehr oder weniger „weihnachtliche“ Illustrationen. Damit man das Gefühl der ursprünglichen Dinnerpartyteilnehmer:innen selbst erleben kann, gibt es im Anhang Menüvorschläge.

Ich kann mir gut vorstellen, dass es Spaß macht, die Geschichten während eines leckeren Mahles vom Autor selbst vorgelesen zu bekommen. Einige Geschichten haben mich auch beim Alleinevormichhinlesen amüsiert, und ein paar sind wirklich richtig böse, wie ich es von Markus Heitz erwartet habe, andere haben mir nicht ganz so gut gefallen.

Diese Sammlung enthält eher weniger besinnliche Geschichten rund um die Adventszeit. Nicht alles hat mir gleich gut gefallen, doch einiges hat mich amüsiert, wenn auch manchmal mit „Schockeffekt“.

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